Beiträge von Marcus Fabius Rusticus

    "Salve, Annaeus. Du hast dich ja wirklich gemacht. Diesmal sogar Statthalter aus eigener Kraft. Natürlich keine so angenehme und große Provinz wie Hispania, aber man kann ja nicht alles haben, nicht wahr?"


    sagte Rusticus grinsend, nachdem er das Officium betreten hatte und wie selbstverständlich setzte er sich auf einen der beiden Stühle. Er hatte den Annaeus noch nie leiden können. Nicht in Hispania, nicht heute. Aber er konnte ja trotzdem sein Geld annehmen. Und nachdem Flavius Furianus seinen Einfluss verloren hatte, war der Annaeus der einzige Mann aus der oberen Riege des Reichs, den er kannte.

    So nachdem ich nun endlich als Verwalter eingetragen bin und man mich nun nicht mehr verwarnen wird, obwohl ich sowieso der letzte Fabier und damit der einzig mögliche Gensverwalter bin, kann ich zustimmen.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula


    Ich griif mir einen Brief, der heute hereingekommen war. Den konnte ich gleich dem Scriba mitgeben, wenn der zum Legatus ging.


    Die Antwort von Rusticus war mir etwas zu nichtssagend. Ich runzelte die Stirn: "Was bedeutet das? Dienstleistungen? Willst du dem Legatus deine Dienste anbieten? Verzeih, aber der Legatus möchte schon genauer wissen, um was es geht, bevor er einen Besucher empfängt. Er ist nun mal so".


    "Exakt. Ich will ihm meine Dienste im Bereich der Rechtsberatung anbieten."


    sagte Rusticus schmunzelnd, da es wohl der einfachste Weg war die Vermutungen des Mannes zu bestätigen. Der Annaeus würde auch so wissen worum es ging.

    "Nun es um Dienstleistungen. Ja, Dienstleistungen und die entsprechende Entlohnung."


    stellte Rusticus fest und musterte den Domitier, der seinen Bruder offenbar gekannt hatte. Also doch kein Landbert. Sogar ein Römer? Nein, aber zumindest mit römischem Bürgerrecht. Naja, wenn er schon der Magister Officiorum war, oder wie auch immer man das nun nannte, dann musste mit dem Statthalter auch können. Und der konnte ja eh jedem das Bürgerrecht verleihen. Zumindest theoretisch.

    "Salve. Ich bin Marcus Fabius Rusticus. Mein Bruder war dein Vorgänger wenn ich mich nicht irre. Ich möchte den Statthalter sprechen. Er kennt mich noch aus Hispania. Während seiner Quaestur. Ich denke das sollte kein Problem sein oder?"


    erklärte Rusticus, nachdem er eingetreten war. Der Princeps Praetorii war wohl ein Einheimischer. Das würde zumindest den Bart erklären. Bestimmt hatte er auch einen dieser furchtbar germanischen Namen. Bergfried oder Landbert.

    >Salve, Soldat. Mir wurde gesagt, dass der Statthalter eine Aufgabe für mich hat. Allerdings habe ich keinen Termin, also bring mich zu seinem Magister Officiorum.<


    erklärte Rusticus selbstbewusst wie immer und erwartete, dass der Soldat ihn auch gleich zu dem Mann bringen würde, der über die Termine des LAPPs entschied.

    >Ich wäre dir sehr dankbar für deine Unterstützung, Patron. Aber deine Fürsprache wird sicher schon viel erreichen können. Und wie ich gehört habe ist dieser Annaeer, der damals Quaestor in Hispania war, mittlerweile auch zu etwas Einfluss gelangt und hat einen Vetter in der Kanzlei. Mit den richtigen Argumenten könnte man ihn sicher überzeugen, meine Erhebung zu unterstützen. Da gibt es schließlich noch die eine oder andere Geschichte...<


    erklärte Rusticus mit einem hämischen Grinsen. Der Annaeer hatte ja auffällig viele Auszeichnungen kassiert, weshalb Rusticus davon ausging, dass dies durch eine Verabredung mit seinem Patron zustande gekommen war. Er wusste nicht wie sein Patron mittlerweile zu diesem Stand, aber im Zweifelsfall könnte man ihn damit sicherlich mit einem dezenten Hinweis auf die Sache gefügig machen.

    >Salve, Patron. Nichts anderes als meine Verpflichtung dir gegenüber. Wie du ja weißt musste ich aus diversen Gründen mich für einige Zeit bedeckt halten, weshalb ich in die östlichen Provinzen ging. Ein einflussreicher Senator und, wie du, brauchte natürlich keinerlei Klage fürchten, aber bei einem bescheidenen Mann wie mir war das natürlich eine andere Sache. Vorallem weil mir dieser Caius Columnus lebend entkommen ist. Doch genug davon, denn die Verjährungsfristen sind um und damit auch diese Angelgenheiten. Sag, Patron, kann ich dir auf irgendeine Art und Weise zu Diensten sein? Leider verfüge ich derzeit über kein Amt und als einfacher Plebejer wird es mir in Italia eher schwer fallen einen angemessenen Posten zu finden, doch ich bin bereit dir jedwede Unterstützung zu leisten und jede Aufgabe für dich zu erfüllen.<

    >Ich bin Marcus Fabius Rusticus, ehemaliger Comes Hispanias und Klient deines Herrn, Sklave. Ich bin hier um nach meinem langen Aufenthalt in den Provinzen meinem Patron, dem Consular Lucius Flavius Furianus, meine Aufwartung zu machen.<


    erklärte Rusticus in dem besonderes geringschätzigen Tonfall, den er für Sklaven und sonstigen Pöbel reserviert hatte. Er mochte zwar kein Ritter oder Senator sein, aber als ehemaliger Comes einer Regio, die größer war als diverse Provinzen, stand er doch über dem gewöhnlichen Pack. Von Sklavenpack ganz zu schweigen.


    >Los richte dies deinem Herren aus.<


    sagte Rusticus entnerft darüber, dass der erbärmliche Sklave noch immer in der Tür stand und nicht schon längst zu seinem Herrn aufgemacht hatte, wie es sich für einen guten Sklaven gehörte.

    Nachdem ihm einer der Sklaven der Schola den Weg zum Officium für Rechtsfragen gewiesen hatte, kam Rusticus zur entsprechenden Tür und klopfte an. Nach einen Moment des Wartens trat er gleich an und grüßte den Magister.


    >Salve, ich bin Marcus Fabius Rusticus und hier um den Cursus Iuris abzulegen.<

    Es war am späten Nachmittag, als eine kleine, schlichte Sänfte, die von zwei eher unscheinbaren Galliern getragen wurde, vor der Villa Flavia in Rom auftauchte. Sie war gemietet, denn Marcus Fabius Rusticus lebte nicht in Rom und besaß hier daher weder ein Haus noch eine Sänfte. Nach einem langen, selbstauferlegten Exil als Bauunternehmer in Dalmatia, war er nun hier um seinen Patron aufzusuchen. Nach diversen Unternehmungen in Hispania war er für einige Zeit untergetaucht, doch nun war alles was man ihm hätte nachweisen könnte verjährt. Gesetze hatten ab und an doch etwas für sich. Und so stieg er aus der Sänfte und trat zur Tür und klopfte an.