Beiträge von Tiberiana Crista

    Sie begann Cato im Nacken zu kraulen und hörte ihm aufmerksam zu. "Mhm.. deine Errinnerung funktioniert noch sehr gut. Du hast diese damaligen Erlebnisse ziemlich radikal verdrängt haben und nun kommzt alles wieder hoch. Es tut mir leid, ich wusste nichts. Niemand hat mich informiert wer Mania ist, sonst hätte ich es dir natürlich prompt erzähllt. Ich mag auch keine Geheimnisse zwischen uns haben..." Sie atmete tief durch und seufzte leise. "Wann hast du sie.. deien Mutter denn das letzte Mal wieder gesehen? Mhm.. vielleicht hättest du selbst auch Nachforschungen über ihren Verbleib anstellen können. Oder hattest du Angst vor der Nachricht, dass sie tot sein könnte."

    Crista nickte. Seine Worte hörten sich wie ein Treuebekenntnis gegenüber Quintus an, obwohl dieser ihm seine Mutter verschwiegen hatte. "Ich mag auch nichts tun, wofür wir getrennt werden könnten." flüsterte sie leise in seine Schulternbeuge hinein. Es war schön in Catos Armen zu liegen und festgehalten zu werden, vermittelte es doch einen gewissen Schutz und vertraute Geborgenheit. Den Kopf an ihn anlehnend hörte sie zu, erfuhr immer mehr über die damalige Geschichte und die Trennung von Mutter und Sohn. "Ohjeh.. das war bestimmt nicht schön, dass ihr zuschauen und nichts für die Eurigen tun konntet und dann.. was ist dann passiert?" Kaum vorstellbar, dass Cato einmal ein Kind gewesen war, er wirkte so schwer erwachsen. Behutsam nahm sie seine große Hand, in die ihrige, streichelte über die Narbe. Dieser war es zu verdanken, dass sie sich über den Weg gelaufen waren. "Er hat dich bei sich aufgenommen und wie seinen eigenen Sohn großgezogen." mutmasste sie vorsichtig, hoffte nicht in ein Fettnäpfchen getreten zu sein.

    "Was weiss ich.. irgendwas ist in den letzten 20 Jahren gewaltig schiefgelaufen... entweder die Nachrichten über euer beider Überleben kamen nie beim Empfänger an... oder euer Überleben wurde geheimgehalten.. vielleicht weiss Mania etwas über Quintus oder umgekehrt." mutmasste Crista drauflos. Schwach lächelnd erwiderte sie seinen direkten Blickkontakt. "Lass dir Zeit, noch weiss sie nicht, wie ich zu dir stehe. Aber ich weiss über sie, dass sie deine Mutter ist. das ist doch vorteilig, oder? Quintus weiss anscheinend auch noch nicht was mit meinem Status ist, nachdem dominus Lupus so plötzlich untergetaucht und nicht mehr wiedergekommen ist." Ja, da schwang eine gewisse Unsicherheit in ihrer Stimme mit. Entweder sie durfte weiterhin bei den Tiberianer bleiben oder sie wurde weiter verkauft. Jetzt war es Crista, die ihren Kopf in seiner Schulterbeuge vergrub und das heissgewordene Gesicht verbarg. "Ich will nicht weg von euch..." murmelte sie leise.

    Sie liess sich in Catos Arme ziehen und fühlte sich schon fast erdrückt. Sicher würde er noch mehr drücken, aber Crista hielt still, unterdrückte ein leises Stöhnen. Das Gewicht seines Kopfes ruhte in ihren Schultern und die junge Sklavin bemühte sich ihn sichtlich abzustützen, streichelte tröstend über seinen Rücken hinweg. "Herrjeh.. das ist natürlich eine sehr lange Zeit.. man hätte dir doch aber wirklich um einiges früher Bescheid sagen können." Behutsam drückte sie einen sachten Kuss auf sein Schlüsselbein, streichelte seinen Nacken und dort eine ganz bestimmte Stelle. "Ihr könnt sicher die euch verwehrte gemeinsame Zeit miteinander ganz bestimmt nachholen.." Sie würde dem nicht im Weg stehen... ganz bestimmt jedoch ein bisschen eifersüchtig auf die alte Frau sein. "Mania heisst sie also, deine Mutter."

    Crista gab nach und nach die Sachen an die Sklaven ab, die wussten wohin diese geschafft werden sollten und behielt zuletzt ihren eigenen Reisebeutel bei sich. Immer noch sich über Catos Verhalten und Aufbruch wundernd folgte sie den Gängen entlang, die sich schliesslich immer mehr als die üblichen Gänge für die Bediensteten und Sklaven entpuppten.


    Ein Geräusch eines knarrenden Stuhles zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Crista näherte sich der angelehnten Tür und spähte durch den schmalen Türspalt. "Cato!" rief sie überrascht aus und schlüpfte ins Zimmer, eilte sogleich zu ihm an den Tisch. "Da bist du ja.. ich wundere mich so wegen dir." Crista setzte sich auf den nächsten Stuhl, legte ihren Beutel auf der Tischplatte ab und schob ihre Hand der seinen entgegen. "Was für eine Überraschung deine Mutter doch lebend wieder zu treffen.. nicht wahr?" sprach sie das Geschehene unverblümt deutlich an.

    Kurz blühte ein ungekanntes Gefühl in Crista auf... eine Prise Eifersucht. Sie kannte dieses Gefühl nicht und dennoch war sie eifersüchtig auf die alte Frau, die Cato gerade von sich aus umarmte. "Ich konnte es auch kaum glauben, als ich in Edessa hörte, das Quintus in der Legion ist, die vor Stadt steht. Seit damals in Gallien wähnte ich euch beide tot. Und ich fragte mich jeden Tag, warum ich nicht zu kommen kann, zu euch ins Elysium. Doch erst jetzt verstehe warum..." Mit gesenktem Kopf blieb sie an ihrem Platz stehen. Irgendwie war das alles jetzt ein glücklicher Zufall... eine Mutter fand ihren Sohn wieder. Selbst Cato sagte dieses Wort... Mutter


    Erschrocken sah sie Cato hinterher, der sich mit großen Schritten von der eben wiedergefundenen alten Frau entfernte und irgendwo im Gebäude verschwand. Große Beschämung überspülte Crista, sie schämte sich für das Verhalten ihres Geliebten. "Bitte entschuldigt Ihn." bat sie die alte Frau vorsichtig. "Es war wohl ein bisschen viel auf einmal... die lange Reise... die Erwartung gut anzukommen... das unerwartete Treffen auf Euch." Sie versuchte zu lächeln, es klappte nicht. Crista verneigte sich trotz ihrer widerstrebenden gefühlen ehrerbietig vor Mania, sammelte die Sachen ein und folgte Cato hinterher zu seinem Cubiculum

    Die alte Frau löste sich plötzlich aus den Reihen der Frauen und kam geradewegs auf ihren Geliebten zu. Erstaunt sah Crista sie an, hörte ihre Füße, die näher und näher kamen. "Und ich dachte, du seist damals getötet worden," Huh? Was sagte sie da? Irgendwie stimmte es fast mit dem überein was Cato zuvor gesagt hatte? Nun... sie konnte es kaum glauben. Sie selbst hatte keinerlei Erfahrung mit Frauen vorzuweisen die eine Mutter waren und zudem plötzlich behaupteten sie kannten ihren Cato.


    Die Reaktion von Cato riss Crista vollends aus ihrem Erstaunen. Hastig bückte sie sich, richtete die fallen gelassenen Sachen wieder auf, bevor sie weiteren Schaden nehmen konnten. Die junge Sklavin stellte sich ganz dicht neben Cato auf, nahm seine Hand in die ihre und spürte seinen rasenden Puls. "Cato?!" fragte sie leise, stupste ihn liebevoll an und versuchte seinen gesenkten Platz zu erhaschen. "Cato? Was geschah? Damals? Früher? Schau sie an und vergewissere dich ihrer." Crista wusste nicht, ob es die richtigen Worte waren oder ob sie seinen Schock eher verstärken würden. Scheu sah sie die alte Frau an, lächelte entschuldigend an und drückte Catos Hand. Einfach, damit er irgendeinen Halt hatte, sie bei sich stehend wahrnahm.

    Mit dem Bündel ihrer wenigen Habseligkeiten in ihrer Hand betrat sie etwas hinter Cato das atrium und hielt einen Abstand ein, der ihr nach der Zeit, die sie in der Kutsche miteinander verbracht hatten, ziemlich schwer fiel. Ihr Blick fiel auf die anwesenden Frauen, die sich gerade untereinander begrüßten. Darunter fiel ihr eine alte Frau auf. Neue Namen fielen, sie endeten vornehmlich mit 'a'. Crista merkte sie sich und ordnete sie den Frauen zu. Crista schätzte, dass sie selbst die jüngste Frau sein würde und dazu noch eine Sklavin. Letzteres fiel ihr bei Tiberia Albinas Anblick wieder ein. Gehorsam senkte sie den Kopf, folgte Catos Füßen. "Meine Mutter ist lange tot." Bei Catos Satz sah sie ihn verwundert an, erblickte seinen breiten Rücken, den sie schon erforscht hatte. Wie kam er denn jetzt darauf? Zaghaft trat sie an seine Seite, sah ihn und die Frauen nacheinander an und suchte den Grund seiner Aussage zu erkennen.

    Es fühlte sich so gut an, einfach bei ihm zu liegen und sein Gesicht zu betrachten, während die Reisekutsche die letzten zu überwindenden Geraden und Kurven hinter sich brachte. Mit einem Lächeln überliess sie ihm ihre weichen Lippen und richtete sich nach dem Kuss beinahe auf seinem Schoß sitzend wieder auf. "Ja, es ist bald soweit. Ich bin gespannt auf Haus und Bewohner." entgegnete sie und stopfte die braunen Haare zurück unters Kopftuch, klemmte die Strähnen mit einer einfachen Klemmnadel fest. "Wann werden wir wieder ungestört sein?" fragte sie ihn ganz leise, Ein Gutes hatte die eigene Kutsche doch, denn sie waren für sich und unter sich. Noch! "Hoffentlich können wir uns sehen." flüsterte sie noch und wandte den Kopf, als ein leises Klopfen an der Kutschentür ertönte. Crista bückte sich und nahm ihren Habseligkeitenbeutel an sich, hängte ihn über die rechte Schulter. Sie sprach in letzter Zeit nicht gerne mit anderen Menschen, die ihr unbekannt waren. Warum wusste sie noch nicht so recht...

    Crista lehnte mit dem Rücken gegen Cato, die Füße auf die Sitzbank hochgelegt und träumte vor sich hin. Das Reisen in der Kutsche war langweilig, da man dazu gezwungen wurde stillzusitzen. Immer wieder döste sie ein, wohlwissend dass Cato bei ihr war. Die selbstgenähte Tunika, die einst ihrem Vater gehört hatte, polsterte die Sitzbank. In einem größeren Beutel unter der Bank befanden sich die wenigen persönlichen Habseligkeiten, die allein ihr gehörten. Blinzelnd sah sie zu Cato hoch und lächelte erleichtert ihn an, hob seinen Arm und liess sich zugleich wie eine Katze streckend und räkelnd in seinen Schoß gleiten. "Na sowas.. ich dachte schon ich klebe für immer auf einem Fleck fest." brummelte sie leise und sah ihn von unten an. Mit der Hand streichelte sie über seine Narbe die inzwischen gut verheilt war. Auch ihr Fuß war verheilt... "Stehen wir bald auf?"

    Liebevoll strich sie über die kleine Kuhle in Catos Nacken hinweg. "Ich dich auch." erwiderte sie nach diesem atemberaubenden Kuss und grinste Cato vergnügt an. Nicht einmal die Soldaten in der Nähe sollten wissen welche Worte sie sich da soeben zuflüsterten. Nicht einmal dieser Soldat, der Cato sogar Kleiner genannt und in die Höhe gehoben hatte.


    Sie hatte in dieser ihr fremden militärischen Welt eine Prüfung bestanden, die keine gewesen war, oder doch? Och Mensch, diese 'Oder doch'-Fragen sollte sie endlich einmal abstellen, sonst würde sie noch ganz wirr im Kopf werden. "Nun können wir ja loslegen.. aber so richtig." flüsterte sie in sein Ohr. Crista küsste ihn noch einmal und löste sich von ihm, um wieder den Schein zu wahren, daß sie sich etwas kannten.

    "Ich soll euch begleiten?" echotete Crista und hob ihren Blick zu Cato. Sie sah ihn triumphierend an. Na.. war doch gar nicht so schwer ihn davon zu überzeugen, dass wir zusammen gehören, nicht wahr? schien sie ihn mit diesem Blick zu fragen. Am liebsten hätte sie ihren Geliebten auf der Stelle geküsst, aber vor den Augen seines ehemaligen Herrn sollte sie dies lieber nicht tun. Oder? Sie konnte das draußen nachholen... oder dann wenn sie alleine waren. "Sehr wohl..." fügte sie nach dieser Denkpause hinzu, nahm Catos Hand und zog ihn hinter sich nach draussen hinters Zelt hinaus, wo sie ihren aufgeschobenen Gedanken sofort nachging. Sachte setzte sie ihre Lippen auf die seinen, umarmte Catos angenehm warmen Nacken und grinste vergnügt. "Na..?"

    "Wie? Was?" Ziemlich abrupt wurde sie aus dem schönen Tagtraum gerissen wo ein Prinz auf dem Pferd ihr entgegen geritten kam und sie auf sein Pferd zog und mit ihr davon galoppierte. Crista hielt auf der Stelle inne und senkte die Hand, in der sie den Spiegel hielt. Ihr Blick wanderte zu Tiberia Albina rüber, die immer noch auf ihrem Bett saß.


    "Das war die Freude die mich überkommen hat Euch so spontan in den Arm zu nehmen. Das war nicht Ich. Habt ihr Euch nicht auch einmal so gefreut, wenn Ihr etwas schönes bekommen habt?" fragte sie leise und zog das grüne Tuch von ihrem Hinterkopf runter, um es schliesslich von den Schultern herabhängen zu lassen. Sie legte den Spiegel wieder auf seinen Platz zurück. "Eine Sklavin bin ich, das weiss ich schon seit meiner Geburt. Doch ihr könnt mir nicht meine Gefühle verbieten. Die wenigen Augenblicke verbieten in denen ich lachen und weinen oder beides zugleich möchte." Ihr Herz klopfte wie wild, als ihr bewusst wurde, dass sie es gewagt hatte der Tiberianerin zu widersprechen.

    "...schon sehr lange her?" Hm, irgendwie tat ihr Tiberia Albina leid, dass sie die eigenen Eltern nicht mehr gesehen hatte. Crista hatte das Glück gehabt ihren Vater um sich herum zu wissen, bis die Krankheit ihn dahin gerafft hatte.
    "Sogar Privatlehrer?" staunte sie. "Hu.. das klingt spannend. Erzählst du mir mehr davon?" Dass es sowas wie eine Bibliothek gab, ahnte sie nicht.


    "Wie alt bist du eigentlich? Ich bin 16 und werde bald 17." Crista sah Albina erstaunt an bis sie begriff was diese da gesagt hatte. Dann fiel der Groschen. Sie rappelte sich vom Boden hoch und auf die Bettkante, umarmte Albina herzlich und voller Dankbarkeit. "Das ist sowas von klasse... ich danke dir, Albina!" rief sie freudig aus und streichelte über den Rücken der Älteren hinweg. Crista stand nach der Umarmung schon wieder auf, um nach dem Spiegel zu greifen, um sich noch einmal darin zu betrachten. Sie bewegte sich mit dem Spiegel in der Hand tanzend durch den Raum, träumte sich für den Augenblick in eine schöne Zukunft hinein.

    Er schwieg und sah sie an. Crista wunderte sich und kümmerte sich mit ruhigem Atem darum ebenso zurück zu blicken. "Ich gehöre dem Patrizier Decimus Tiberius Lupus. Nachdem mein Vater, sein treuer Diener verstorben ist, nahm Lupus mich in seine Dienste auf und mit nach Rom. Wir kamen zu Beginn der Saturnalien an und seitdem wohne ich mit den anderen Sklaven in den Sklavenräumen Eurer Familie." Wobei sie bereits eine höchst angenehme Nacht außerhalb eben jenen Räumen und stattdessen in Catos starken Armen verbracht hatte. "Manius Tiberius Durus und Marcus Tiberius Antoninus sowie Tiberia Albina und Tiberia Sabina sind mir inzwischen bekannt, ebenso Iu-ven-alix und der kleine Laris. Mein Dominus Lupus mag zwar in Rom verweilen. Meine Dienste aber benötigte er bisher sehr selten." Crista bemerkte ihren Schnitzer und wagte ein Lächeln. "Entschuldigt, ich hätte Euren Namen vor allen anderen zuerst nennen sollen. Cato hat mir viel von Euch erzählt."

    Plötzlich ruhte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihr. "Ja, ich bin Crista. Und ich soll der Grund sein? Öhmm.. ich fände es schön, wenn Cato bleiben könnte.. weil ich weiss nichts über die Ansichten und den Verbleib meines Herrn und somit nichts darüber, ob er mir erlauben würde, Cato nach Mantua zu folgen.. Also würde ich es sehr schade finden, wenn ich alleine zurückbleibe, Cato so weit fort ist und wir uns somit nicht mehr sehen können."


    Crista holte nach diesem spontanen Wortschwall tief Luft und hoffte nicht allzuviel Schaden angerichtet zu haben. Die Worte waren einfach aus ihr herausgeflossen. Ängstlich sah sie den Legaten an, stopfte die nervigen Stirnhaare mit knapper Geste wieder unter das grüne Tuch mit den Goldfäden zurück. "Ich habe ihm geholfen und er hat mir geholfen, damit ergänzen wir uns perfekt. Ich mag seine Hilfe nicht missen.. und er meine Hilfe sicher auch nicht. Wenn ich A überlege und er B überlegt kommt nach dem Besprechen der meistens C heraus, was dann auch viel richtiger ist als A und B zusammen. Und zusammen führen wir es noch besser aus."

    Bei ihrer Vorstellung und der Erwähnung machte Crista einen Knicks und suchte kurz den Augenkontakt zu demjenigen der demnach Catos Herr war. Sie lächelte ihm schüchtern zu und befand, dass er gut aussah. "Salve, dominus."


    Still blieb sie an ihrem Platz stehen, hörte den Worten zu, die ausgetauscht wurden. Ihr Geliebter sollte nach Mantua gehen? Überrascht öffnete Crista den Mund um zu protestieren, denn eine Trennung konnte sie sich derzeit wirklich nicht von Cato vorstellen. "Nein.." hauchte sie leise, ganz erschrocken. Cato legte da schon seinen Widerspruch ein. Wie würde der Mann nun reagieren? Er musste ein ranghoher Soldat sein. Die Einrichtung liess jedoch nicht darauf schliessen wie hoch er unter den Soldaten rangierte. Crista kramte in ihren Gedanken, was Cato über ihn erzählt hatte. das wichtigste war natürlich hängengeblieben... sein Herr hatte ihn freigelassen und als Verwalter seiner Güter eingesetzt.

    Crista folgte dem milites, der Cato und ihr Einlass gewährte, hinterher und sah sich aufgeregt werdend um. Mann o mann.. sie träumte dies alles sicher nicht. Das war ja eine ganz andere Welt! Soldaten wohin man sah und dann diese endlosen Zeltreihen! Sie sah zu Cato, von dem sie nur seinen Rücken sah. Was er wohl gerade dachte? Crista hielt sich immer noch direkt hinter Cato, versuchte nicht auf seine Fersen aufzulaufen. Da war noch ein Zelt und noch eine Wache. Nein, zwei Wachen, korrigierte Crsita sich und blieb abermals schräg hinter Cato stehen.


    Plötzlich wuchs Cato in die Höhe. Crista staunte nicht schlecht, wieviel Abstand plötzlich zwischen Boden und Catos Sohlen war. Die Wache nannte Cato sogar Kleiner. Ihre Wangen begannen zu brennen als sie dein Spruch hörte. "Das geht Euch gar nichts an!" murmelte sie empört und fühlte sich wieder an die Szene in der Küche erinnert. Warum musste dies ihr jetzt in den Sinn kommen? Den Blick senkend und die Lippen zusammenpressend blieb sie stehen, obwohl sie sich liebend gern ein seine Nähe geschoben hätte. Bloß weg mit den Gedanken. Mit gesenktem Kopf folgte sie Cato an der Wache vorbei ins Zelt. Hier drinnen war es viel leiser als draußen. Vorsichtig wagte sie eine Blicke rund herum.. suchte nach dem besonderem.

    Der eigentliche Hausherr der Tiberianer war zurück, aber er war nicht in der Villa Tiberia gekommen, sich geschweige denn blicken lassen. Es hiess, er wohnte vor den Stadttoren auf den Feldern. Sie hatte von Cato ausgerichtet bekommen, sie solle ihn dorthin begleiten. Wie und aus welchem Anlass wusste sie noch nicht, aber Catos Miene war so ernst wie noch nie. Hin und wieder warf sie ihm einen forschenden Blick zu.


    Er schwieg den ganzen zu gehenden Weg hindurch und öffnete seine Lippen erst wieder als sie sich in einer Welt befanden, die Crista bisher nur aus dem Hörensagen und aus zahlreichen Erzählungen kannte. Mit großen Augen betrachtete sie die Zelte, die unzähligen Flaggen und die vielen uniformierten Soldaten, die da vor ihnen auftauchten. Emsig bemühte Crista sich mit Cato Schritt zu halten und stellte sich schräg hinter ihm auf, als er endlich votr einem Uniformierten stehen blieb. Sie hatte grauen Stoff für eine neue Tunika samt Umhang ergattert und diesen passend für sich umgenäht. Das grüne Tuch mit den Goldfäden zierte ihren Kopf, die Haare darunter hatte sie mit Nadeln zusammen gesteckt. Einzig die Scheitelhaare, die zu kurz fürs hinter Ohr streichen waren, lugten unterm Tuch hervor. Catos ernste Miene hatte sie nun auch angesteckt. Geduldig wartete Crista auf das nächste Geschehen, hielt den grauen Umhang gegen den Wind geschlossen und hörte das Tuch leise knistern, wenn eine Windböe es streifte.