Beiträge von Tiberiana Crista

    Name um Name schwirrte wie ein pfeil an Crista vorbei. Wer war wer? Sie konnte alles was gesprochen wurde nicht ganz auseinander halten. Die Haare hinter die Ohren zurückstreichend, stand sie an der Stelle, die sie betreten und nicht mehr verlassen hatte. Schweigend beobachtete sie den Hausherr, der inzwischen aufgetaucht war und auch Cato. Letzterer wusste natürlich einiges mehr als sie selbst, aber durch Nachfragen würde sie sicher auch ein bisschen schlauer werden. Nachfragen konnte sie aber nicht hier und jetzt sogleich... sondern erst später. Wenn sie mit Cato alleine war.. und darauf freute sie sich schon jetzt. Scheu lächelte sie ihn an, nickte bewundernd ihm zu.

    Kurz nach ihrer Aussage über dne Händler, tauchte Publius von irgendwoher auf und stellte Sabina seine Dienste zur Verfügung? Wie bitte? Glaubte er etwa Tiberia Sabina brauchte doppelt soviele Ohren und Augen um sich herum, um sich in diesem Gewühl sicher zu fühlen? Crista klappte ihren Mund zu, verbiss sich einen Kopmmentar und entfernte sich um einige Schritte von den beiden.


    Eine andere Frau kam dazu, sprach den Händler an, der gleich eine neue Rede hielt. Crista verdrehte die Augen, zeigte dem Händler in Gedanken natürlich einen 'Vogel'. Sie schüttelte ihren Kopf und zuckte mit den Schultern. Am besten noch lauter palavern.. dann bekam es jeder um sie herum gleich mit. Der fremden Frau schenkte sie ein scheues Lächeln und wandte sich dem Trubel zum Sabina herum wieder zu.


    Hm, war das nicht der Sklave von der Ersteigerung? Was wollte er denn noch? Crista machte flugs ihre Schritte rückwärts wieder rückgängig, stellte sich wieder neben Sabina auf. Zum Essen einladen? Warum nicht? Doch Sabina lehnte zur ihrer Enttäuschung ab. Dann eben nicht. Den eigenen Henkelkorb hielt sie immer noch in ihren Händen, sah den Sklaven ihrerseits an. Mhm.. so hübsch wie Cato sah er nicht aus, aber immerhin interessant genug, um von ihr gemustert zu werden. "Unabkömmlich? Bis zum Abend ist es noch lang! Wenigstens den Palast angucken.. dann wüsste man schon mal den Weg dahin." murmelte sie halblaut.

    Crista öffnete den Mund, um Sabina ihre Frage zu beantworten. Nur.. wieder war es der Händler, der sich einmischte. Brummelnd legte sie den grünen Stoffgürtel beseite und schüttelte den Kopf. "Das ist doch gar nicht wahr. Das sind keine Scharlatane! jeder Händler, der was auf sich hält, versucht beste Ware abzusetzen. Joopus und Cartrix verstehen sich auf die Mode, Farben, Stoffe und die Schnitte und allem was dazugehört." protestierte Crista. Als Schneiderin wusste sie worauf es ankam. Vielleicht sollte sie sich bei dennen als Aushilfe anbieten? Wäre ja eine Überlegung wert. Und dann wäre sie diejenige die eine Kollektion entwerfen würde... ihre Schnitte würden getragen und bewundert werden. "Hmh.. was ist?" schreckte Crista aus ihrem erneuten Tagtraum auf. "Ich find das einen guten Preis. Wenn bei diesem Händler zu guten Preisen gekauft wird, dann könnte er Joopus und Cartrix locker übertrumpfen."

    Ihre Worten wirkten... Mit einem Zwinkern überreichte sie ihr den Beutel und lehnte sich an eine Stange, die mit anderen Stangen einen interessant aussehenden Vordach aus Stoff bildeten. Mit Augenrollen hörte sie dem Händler zu und meinte dazu. "Entweder man findet sich zusammen oder nicht. Der erste Blick kann entscheiden ob einem etwas gefällt oder nicht. Egal, ob Stoff oder Gürtel oder sonstwas, werter Händler. Dank für eure einschmeichelnden Worte." Der tiberianischen Angehörigen gleich nahm sie die Sachen von ihm entgegegen, stiess so manches 'Ah' und 'Oh' aus. Fast alles fühlte sich immer wieder anders an.. mal ein Quentchen weicher oder noch weicher. Hm, wenn sie frei wäre, dann. Nein, besser jetzt nicht tagträumen. "Nö, ich finde der Laden hier passt ganz gut zu Euch." erwiderte Crista. "Safrangelbe Beutel, die zufällig genauso safrangelb wie eure Stola sind, hat nicht jeder. Schaut euch nur die Puscheln an. Ist da nicht eine Stickerei drauf? So manche reiche Frau redet neuerdings von Joopus oder Cartrix, aber das sind die ganzganzganz teuren Händler." Crista warf die Worte und Meinungen durcheinander und ergriff einen grünen Gürtel aus Stoff, in den dunkelrote Rosen eingestickt waren, die sich um eine Art Rebe rankten. Ob Cato auffallen würde, dass ich sowas trage?

    Immer noch die Szene vor Augen, wie Lysandra geschlagen wurde, trottete Crista bedrückt hinter Sabina hinterher. Oh, wie sie es doch hasste. Wenn sie könnte, würde sie...
    sich eine Rüstung überstreifen, ein Pferd schnappen, durch die Wachen sich kämpfen, dann Lysandra befreien und mit ihr wegreiten.
    Das war ein schöner Tagtraum. Crista mochte ihn und auch ihre Mundwinkel hoben sich ein Stück. Sie spähte zu Sabina auf und guckte sich um, wo sie gerade waren. "Domina.. wo wollt ihr denn hin? Hier ist der Händler mit den schönsten Beuteln." rief Crista ihr hinterher und winkte. "Da.. safrangelb hat er auch. Das passt doch prima zu eurer Kleidung." ereiferte Crista sich und hob den Beutel mit den zwei niedlichen Bommeln an den Zu&Aufzieh-Schnüren hoch.

    "Genau.. ein kleineres übersichtliches Haus mit weniger verwinkelten Gängen, in denen sich keine Tische und Vasen befinden. Das wäre prima. Ein kleineres Haus,wo man sofort weiß, wo man gerade ist und welchen Weg man einschlagen muss..." schlug Crista vor. Aber wenn wir in so einem Haus wohnen würden, dann hätten wir uns sicher nicht kennengelernt? fragte Crista sich gedanklich. Weniger Gänge bedeuten ja auch, dass man sich häufiger als sonst auf der Pelle sitzt. Hm.. über diese Überlegung verpasste sie beinahe seine interessante Erklärung wie er in den Palast hineingekommen war. "Meinst du, das wird noch mal funktionieren, wenn du mich mitnimmst?" neckte sie Cato und zwinkerte.


    Aufmerksam beobachtete sie seine Hände, die angenehm warm waren und soeben ihren Füß verbanden. "Nicht so schlimm? Hm, das ist gut. Ich muss mich bei dir bedanken." Warum erhob er sich denn? Mochte er ihren vorherigen Scherz nicht? Doch Cato beugte sich schon zu ihr hinunter, wischte ihre Träne weg. Crista neigte ihren Kopf ihm entgegen, seiner Berührung nachspürend. Keine andere Worte findend, außer ein seltsames Flattern im Magen verspürend, wiederholte sie es einfachhalber noch einmal. "Danke, Cato!"


    Spontan klopfte sie auf den Platz neben ihr, ahnte nicht, dass ihre hochgerutschte Tunika schuld war an seiner plötz.lichen Schüchternheit. "Nun setz dich doch wieder. Wenn keiner uns ruft, können wir uns Zeit lassen und den Blick über die Stadt und den Tiber angucken." Sie griff vorsichtig nach seiner verletzten Hand, strich über die Finger, die sie eben noch getragen und behandelt hatten. "Ich gucke nur. Bitte." Tamtadamtamtadamtatadam... klopfte ihr Herz. Trab oder Galopp?

    Aufgeregt auf und ab tänzelnd sah sie Cato forschend an. Warum antwortete er nicht sogleich? "Ja, ich fände es toll, wenn du mit ihr sprichst. Derzeit ist keiner von den Herren und Herrinnen abkömmlich." Das Auftauchen der Frau war seiner Ansicht nach kein Grund in Aufregung zu verfallen? "Hm... naja.. wenn du meinst, dass es seine Richtigkeit hat, wird es wohl so sein." murmelte sie und liess seine Hand los. Wegen ihrer Stellung als einfache Sklavin, ging sie hinter ihm her, sobald sie das Haus verliessen und blieb auch in angemessener Entfernung kurz vor dem Holzdach stehen. Ah, Publius war schon da gewesen. Die Erfrischungen waren gut zu sehen. Schwiegend beobachtete sie die anderen beiden, hoffte auf Erklärung, warum sie Sabina nicht kannte.

    Crista sah ebenso auf, als neue Zahlen gerufen wurden und der Händler dann schliesslich ausrief wer die junge Frau bekommen hatte. "Behalte du den Becher. Ich schenke ihn dir. Viel Glück, Lysandra Wüstenblume." meinte und wünschte sie ihr. Die Amphore war gar nicht mehr so schwer. Mit einem zaghaften Lächeln trat Crista von Podium zurück und ging langsam zu Tiberia Sabina zurück. Verstohlen warf sie nicht gerade wenige Blicke auf den neuen Herrn von Lysandra, umklammerte den Einkaufskorb. "Und was machen wir jetzt?" fragte sie leise.

    "Öhm.. keine Ursache. Bitte schön. Willst du noch was?" fragte Crista angesichts des rasch geleerten Bechers und goss auch schon wieder goldgelben Nachschub hinein. Wie gesagt hatte sie ja zuviel Apfelsaft gekauft. "Auf alles gefasst sein? Mhm... das hätte ich vorhin auch sein müssen. Die Stadt ist wahrlich klein, um ungestört zu gucken und zu schauen, was es hier so alles gibt. Bestimmt gibt es bei dir keinen Apfelsaft..." erwiderte Crista geradewegs und reichte ihr den aufgefüllten Trinkbecher erneut entgegen. Vom vielen Reden würde sie auch durstig. "Lysandra heisst du? Aha.. ich bin Crista. Nicht, dass du denkst ich schaue jeden Tag einfach so nach durstigen Sklaven und Sklavinnen. Ich bin nämlich selbst eine. Und ich stand nicht da oben. Mein Herr hat mich mitgenommen. Aber das ist eine lange Geschichte inklusive einer langen Reise."

    Da waren schnelle Schritte zu hören und da war er. "Hej.." begrüßte Crista ihn, berührte seine Hand. "Du wirst es bestimmt nicht glauben. Aber gerade ist eine tiberiansiche Halbschwester angekommen. Ich habe sie in den hortus gebracht, da der Hausherr gerade Besuch empfängt. Um zu wissen, wer ich bin, fragte sie mich nach meinem Herrn. Sie behauptete prompt die Halbschwester von Lupus zu sein. Aber ich hab sie noch nie gesehen. Aber sie fragte nochmal nach meinem dominus und erwähnte Tiberius Vitamalacus." sprudelte Crista los, zeigte ihre Verwirrung und Aufregung über die Informationen sehr deutlich. "Wieso hat Lupus mir nie von ihr erzählt? Dass mein Vater von ihr gesprochen hat, daran kann ich mich nicht errinnern. Sie heisst Tiberia Sabina." Leicht zog sie an Catos Hand. "Die Frau ist gerade im Garten. Mein schwarzer Kater Paco passt auf sie auf. Publius sollte ihr Erfrischungen bringen. Aber er ist nicht zurückgekommen." Crista holte nach diesen Worten tief Luft, sah Cato forschend an. "Da sonst keiner unabkömmlich ist, hab ich angeboten, dich herzuholen."

    Huh? Sie blinzelte Sabina ungläubig an und dachte zuerst sich verhört zu haben. Dann aber reagierte sie so schnell, dass Sabina keinen Einspruch mehr einlegen konnte. Oder gar es sich noch anders überlegen konnte. Gluckernd fand der goldgelbe Saft aus der Amphore den Weg in den Becher. Besser sie nahm den Korb mit. Der kleine Ben war ja schon längst fort. "Also schön.. ich bin da vorne. Und nein, ich laufe dir nicht weg. Der Tag ist noch lang." Crista bahnte sich, den Becher und den Korb balancierend, einen Weg durch die Passanten bis vor das Podium Bühne und lächelte Lysandra an. "Nun darf ich doch noch etwas Gutes tun." fügte sie hinzu, reckte ihr nun endlich den Trinkbecher entgegen. "Lass es dir schmecken.. ist doch nur Apfelsaft. Bist du wirklich eine Wüstenblume? Wie schaffst du es dann nur eine Kämpferin dazu zu sein?"

    Crista sah die junge Frau an und musste nicht lange überlegen was sie nun machen wollte. "Ich werde weder dringend in der Villa erwartet noch muss ich den Einkauf heimbringen. Ich bin nämlich fertig mit Einkaufen." erwiderte sie kurzerhand. "Gerne begleite ich Euch, wenn Ihr mich schon in etwas peinlichem erwischt und gefunden habt." Sie reckte ihren Arm und fasste Sabina am Arm. "Immer diese Träger... Könnt ihr nicht nach vorne schauen bevor ihr losgeht??" merkte sie etwas lauter sprechend zu ihnen hinüber an. Crista setzte eine unschuldige Miene auf, lächelte allerliebst zurück, falls die innenliegende Person kurzerhand herausschauen würde. Wie es wohl der Sklavin auf dem Podest erging?? "350 Sesterzen sind ein Schnäppchen, Herrin. Aber echt!!!" ereiferte Crista sich und warf Lysandra einen weiteren Blick zu. "Vielleicht mag sie immer noch vom Apfelsaft probieren?" murmelte sie sich selbst das fragend, linste zu der Amphore, die im Korb neben den Einkäufen lag. "Bitte... "

    Der Becher wurde ihr aus der Hand genommen und die goldgelbe Flüssigkeit aufs Pflaster geschüttet. Crista zog ihre Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf. "Nein, ich verschleudere kein Geld. Das ist aus meinem Strumpf. Und der kleine Ben hat mir prima geholfen beim Einkaufen. Da war es logisch, dass er Durst hatte und der fliegende Händler hat ein gutes Angebot gemacht. Dann nehme ich den Rest halt mit in die Villa." rechtfertigte sie sich, mit dem Wissen im Hinterkopf es diesmal nicht richtig gemacht zu haben. "Wieso soll gerade ich mit dir mitkommen?" Crista nahm ihr den Becher wieder ab, drängte sich durch die Menge und erreichte die Bank, wo der kleine Ben saß und den Einkaufskorb bewachte. "Du kannst schon mal vorgehen. Ich komme gleich nach." meinte sie zu ihm. Der Junge sprang auf und verschwand. Die Hand an den Henkel des Einkaufkorbes legend wartete sie auf Tiberia Sabina.

    Auch bei ihr fragte sich Crista ob sie schwer hörte und sah vorsichtig zu Lysandra und zu den Männern hoch, die die Frau in ihrer Mitte festhielten."Hast du keinen Durst?" fragte sie sie und zeigte noch mal den Becher vor. "Mensch.. das ist doch nur Apfelsaft. Sogar frisch gepresst.." versuchte sie es ein zweites Mal. Ebenso wie sie ans Podest getreten war ein Herr, der beinahe sogleich Lysandra ansprach. Natürlich wusste Crista nicht wie die zu verkaufende Sklavin hiess, weil ihr Name noch nicht ausgesprochen worden war. Oder hatte der Händler das schon getan? Der neue Frager verzog nicht einmal eine Miene, blieb stoisch stehen. Still geworden liess Crista den Becher sinken und überlegte, was sie nun machen sollte. Da hörte sie eine Stimme neben sich. Langsam drehte sie sich um. "Och.. ich vergnüge mich nur." plapperte sie los und erkannte Tiberia Sabina erst auf den zweiten Blick. Wie peinlich!"Öhm.. ich habe nur zuviel Apfelsaft gekauft und wollte vond aher eine Runde an die Wesen da oben ausgeben." Das war vielleicht eine tolle Ausrede. Verlegen erwischt worden zu sein, drehte sie den Becher hin und her, beguckte sich dessen seltsam goldenen Glanz.

    Naja.. andererseits wollte sie die junge Frau auch nicht alleine lassen, eben weil es ein fremder Garten war. Crista wusste nur zu gut selbst noch, wie fremd alles zu Anfang und wie froh sie um vertraute Gesichter und Gegenstände sie gewesen war. Aber sie hatte einen Auftrag zu erfüllen. Dennoch schien ein schwarzhaariges schnurrendes grünäugiges Wesen auf vier Pfoten unbedingt ihre Stelle übernehmen und erfüllen zu wollen. Eben solange sie fort war. Crista schmunzelte über Pacos entspannten Anblick, dessen vier Pfoten in der Luft ragten und nickte. "Dito. Das mache ich doch glatt. Ich bin gleich wieder da." Wie lange das 'gleich' wohl dauern würde? Crista drehte sich um und eilte los.


    Wo blieb Publius nur? Cato musste sie die Information unbedingt weitererzählen. Es fühlte sich seltsam an, überraschend und unerwartet mit ihrem dominus nahestehender Verwandtschaft überrumpelt zu werden. "Erst der fast ertrinkende Paco, dann Cincinnatus und seine grünen Augen, eine aufgetauchte Halbschwester.. was kommt als nächstes?" fragte Crista sich halblaut murmelnd und verschwand im Gebäude. " Habt Ihr Publius gesehen? Er soll sich mit den Erfrischungen für den Besuch im Garten beeilen! Und wo ist Cato? Ich muss ihn finden.. sagt schon, wo ist er?" fragte sie den Sklavenjungen mit aufgeregter Stimme und trabte nach erteilter Auskunft Richtung Sklavenunterkünfte. "Cato?" rief Crista. O..ta..cc kam der Ruf als Echo zurück. "Bist du da?" Da ist du.. "Ach halt doch einfach die Klappe... du blödes Echo." schimpfte Crista, hielt nach dem Verwalter Ausschau.

    Hörte die Frau schwer? fragte Crista sich und erwiderte diese Frage für sich behaltend deren langen Blick. Außerdem schien sie Lupus zu kennen... und woher bloß? Lupus war Tiberia Sabinas Halbbruder? Crista verwirrte diese Information, klappte den Mund auf und wieder zu. Das hätte ihr Vater bestimmt erzählt, also dass Lupus eine Halbschwester hatte! Hart räusperte sie sich, um die Sprache wieder zu finden. "Er ist in Rom. Wir sind zusammen aus Sizilien angekommen. Mein kürzlich verstorbener Vater, sein Leibdiener hat ihn gebeten, mich in seine Dienste zu übernehmen und hier bin ich. Nur... dominus Lupus ist nicht sehr oft daheim. Nur zum Essen und Schlafen. Ich sehe ihn derzeit recht wenig." gestand Crista. Einige Schritte Richtung Kiesweg zurücktretend nickte sie Sabina zu. "In Ordnung.. ich hole dann sogleich Cato, den Verwalter! Er ist bestimmt da." Nun nur noch auf die Erlaubnis wartend zurücktreten zu dürfen, stand sie da, verdaute immer recht verwirrt noch die Information die Halbschwester von Lupus vor sich zu haben. Gab es noch mehr solcher Überraschungen? Würde ihr Zwillingsbruder ebenso verwirrt sein?? Insgeheim wünschte Crista sich, dass er nicht mit ihrer Mutter bei der Geburt verstorben war, dass beide noch am Leben waren oder auch nur einer von ihnen. Irgendetwas fehlte in ihrem Leben...

    Paco fühlte sich offenbar auf Anhieb bei Tiberia Sabina wohl. Crista fand, dass dies ein gutes Zeichen sei, schmunzelte in sich hinein und lauschte der Frau. "Alexandria? Wo liegt.. ähh, ist das? Wieso sind die Katzen wie Götter? Ja, ich hab Paco mit hierher gebracht, damit er ein prima Mäusefänger wird." Dann musste sie überlegen, irgendwie musste sich das Zuhören und Ohrenspitzen sich doch ausgezahlt haben. Sie schüttelte den Kopf. "Weder noch. Ich bin Sklavin meines Herrn Tiberius Lupus der ist soweit mir bekannt, der Neffe von dem 'Alten' Tiberius Iuvenalis." Crista schüttelte noch einmal den Kopf. "Tiberius Vitamalacus, er ist der Legatus der Legion des Imperators, weilt irgendwo im Osten im Krieg. Ich kann seinen Verwalter, Quintus Tiberianus Cato holen, sicher weiss er mehr." Crista lächelte etwas breiter, bei dem Gedanken an Cato. Gerne wollte sie noch mal mit ihm allein sein, seiner Stimme lauschen, seine Finger spüren. Crista sah zum Baum auf, strich sich vorsichtig über die verkratzten Arme. "Wie war Eure Reise? Ich bin selbst erst neulich angekommen... aus Sizilien."

    Die Frau da oben entdeckte sie. Ob sie ihren Blick gespürt hatte? Sie nickte ihr zu. Wer pfiff denn da? Den Blick abermals schweifend lassend entdeckte sie einen jungen Mann. Ähm.. was wollte er denn? Sie hob die Hand, in der sie keinen Trinkbecher hielt, und winkte scheu lächelnd zurück. Hm. Sie musste etwas verpasst haben, denn der Sklavenhändler sprach mit ihm. Lauschend lehnte sie sich vor, versuchte die Worte mitzubekommen. "Eine Blume aus der Wüste? Dann wohl eher aus einer Oase." witzelte Crista und nahm einen Schluck Saft zu sich. "Latein verstehen? Nunja.. das kann eigentlich jeder, oder? Als Kämpferin müsste sie das sogar." amüsierte sie sich über die Antworten des Händlers und schüttelte den Kopf. Verstohlen sah sie zu Cassander rüber, gespannt auf dessen Antwort. Ob die Frau Durst hatte? Crista füllte ihren Becher auf, wies den Sklavenjungen an beim Einkaufskorb zu bleiben und quetschte sich durch die Menge bis zum Podium. Der Sklavenhändler war ja abgelenkt. "Hey Männer, lasst sie doch mal los. Gefesselt ist sie ja." flötete Crista den Wächtern verschwörerisch zu. Sie wandte sich Lysandra zu, reckte ihr den Becher entgegen. "Ich habe Saft für dich gekauft. Frischer Apfelsaft." bot sie ihr an.