Beiträge von Tiberiana Crista

    Hm... sie hatte Tiberia Sabina auf dem kürzesten Weg durch die Villa in den Garten geführt und irgendwie schaffte Publius es, sich nach der kurzen Zeit ebenfalls zu ihnen gesellen. War er eben nicht noch schwer mit Gepäck beschäftigt gewesen? Sie sah ihn erstaunt an und ihm nach. Wie schaffte er das bloss? Na... wenigstens kümmerte er sich über die Erfrischungen und sie konnte ihr, solange sie warten musste, Gesellschaft leisten. Wie hatte Publius die freme Frau genannt? "Verzeiht... Publius ist noch nicht lange bei uns."


    Eine gute Frage. "Es ist eine neue Vorschrift zu beachten, die jedes Haus betrifft. Wegen Brandschutz und so. Irgendwie hat der 'Stachel'... Ähm, ich meine, der majordormus nicht bedacht, dass auch bei uns im Haus die Vorschrift überprüft werden soll." Crista lächelte scheu, knüllte das durchgewalkte dunkelblaue Tuch zusammen. "Und dann kam ich noch mit einem jungen Mann dazu, der den Hausherr sprechen wollte. Das hat ihn wohl überfordert zu koordinieren, weil soviel ist normalerweise nicht an der Tür los."


    Sie zuckte mit den Schultern. "Naja... er hat es jetzt ja geschafft. Upsa, ich hab mich Euch noch nicht vorgestellt. Ich bin Crista, Mädchen für alles. Naja.. beinahe alles." Crista machte verschmitzt lächelnd einen kleinen Knicks, verstaute das Tuch in ihrer blauen Schürze, welche sie über der Tunika trug.
    "Mögt ihr Katzen? Das ist Paco, er ist ein Kater."

    Geduldig auf Antwort wartend, warf sie einen entschuldigenden Blick zu Cininnatus. "Entschuldige bitte das Gewusel. Normalerweise ist gar nicht soviel los und alles geht flüssiger voran." Und den Bach hinunter, fügte sie in Gedanken hinzu. Dann endlich wandte der 'Stachel' ihr seine Aufmerksamkeit zu und nahm ihr mit seinen Worten quasi den grün-äugigen Mann ab. "Na... da hast du aber Glück. Ein schneller Empfang ist dir gewährt." freute Crista sich und winkte Cincinnatus hinterher.


    Dann wandte sie sich dem Sklaven der Frau zu, die inzwischen an der porta angekommen war und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Publius Anwesenheit hatte sie bemerkt. Er kümmerte sich ums Gepäck, sprach nicht einmal mit den vorstellig gewordenen Personen. "Salve miteinander." begrüßte sie ihn, warf Sabina einen schnellen Blick zu. "Ähm.. wenn Ihr es vielleicht mitbekommen habt. Der Hausherr empfängt gerade Besuch. Ich würde mich um euch und deine Herrin kümmern, solange er unabkömmlich ist." Crista deutete ins Innere des Hauses. "Ich kann solange den hortus zeigen. Bitte folgt mir..." Gemeinsam mit Kater Paco, der sich in ihren Armen ungewöhnlich still verhielt, betrat sie das Haus.

    Crista führte die junge Frau in den Garten und entliess Kater Paco von ihren Armen, der sogleich durch das Gras streifte. Mit einer halben Umdrehung wandte sie sich dem Besuch zu, faltete das dunkelblaue Tuch zusammen. Dass ihre Arme zerkratzt waren konnte man sehen, jedoch bluteten sie nicht. "Da sind wir. Kann ich Euch eine Erfrischung anbieten? Bitte setzt Euch..." Sie deutete abermals auf etwas, zeigte auf gepolsterte Holzbänke, die sich unter einem Baum befanden. Die Bänke waren mit einem halben Dach aus Holz vor Feuchtigkeit und Regen geschützt. Eine trockene Sitzgelegenheit also. "Die Kissen habe ich selbst genäht." merkte Crista spontan an. Hatte sie sich schon vorgstellt? Hm? Sie walkte das gefaltete Tuch mit den Händen durch.

    Heute mussten aber auch unbedingt viele Menschen über den Platz laufen oder war schon wieder ein besonderer Tag für die Römer angebrochen? Sie wich seitwärts in Richtung einer Bank aus und setzte sich mitsamt dem schweren Henkelkorb hin. "Soho.. damit hätten wir eigentlich alles beisammen oder fehlt noch was?" murmelte Crista zu sich selbst, kramte im Korb und hakte die Liste auf der Wachstafel ab. In Ordnung, sie hatte alles. Ihr Begleiter, ein Sklavenjunge von zehn Lenzen klagte über Durst und errinnerte sie an ihr Versprechen süßen Saft zu kaufen. Crista sah sich um... und hatte Glück. Der fliegende Händler vom letzten Mal kam auf sie zu, sie kaufte ihm eine Amphore Apfelsaft inklusive zwei Bechern ab und betrachtete das eingebrannte runde Zeichen.


    "Hm? Ein Kranz? Ein Ring? Was soll das denn sein? Etwa Ball? Mhm.. egal!" beschloss sie und blickte zum Podest rüber, wo eine junge Frau vom Händler raufgeführt wurde. Sie hatte dunkle Haare... beinahe so wie sie selbst. Schweigend hörte sie dem Händler und seinen Anpreisungen zu, schickte der Frau ein aufmunterndes Lächeln. Die kleine Holztafel um ihren Hals wies sie selbst als Sklavin der Villa Tiberia aus... "Eine Kämpferin bist du? Mhm.. und er nennt dich sogar Blume." Ihre Eigenart mit sich selbst zu sprechen hatte sich ein klein wenig verstärkt, aber nur weil sie selten einen Gesprächspartner hatte.




    Sim-Off:

    Wer mag, kann gerne dazukommen...

    "Also.. bist du qussi der Verwalter der Verwalter?" versuchte sie sich mit dieser Frage ein bisschen schlauer zu machen. "Hmhm... Vermögen und Besitz zu haben sichert so manch einen ab, aber es kostet doch auch was um all das instand zu halten? Ich will gar nicht wissen wieviele Sesterzen das Haus hier verschlingt.". meinte sie.


    "Legion? Bei der Armee? Er ist doch nicht etwa bei der Legion des Kaisers?" Jetzt war sie aber wirklich beeindruckt von dieser Aussicht einem so hoch stehenden Herren wohnen und essen zu dürfen. Und ihr Herr Lupus gehörte zu dieser Familie. Sie konnte wirklich stolz sein... besser sollte stolz sein. "Ja... da hat er dich aber ganz doll toll belohnt. Bei mir dauert es sicher noch lange hin, bis ich jemals von Freiheit träumen kann. Mein Vater hat mich quasi mit seinem Tod in den Dienst von Lupus vererbt, damit ich ihm in zweiter Generation dienen kann. Vater meinte bei Lupus zu bleiben, würde mir eine bessere Stellung unter den Sklaven von Lupus einbringen. Naja.. sie hören schon etwas auf mich, aber sie reden nicht viel mit mir."


    Ein leiser Schrei entfuhr ihr, als Cato plötzlich etwas aus der Sohle herauszog. "Autsch... vermaledeit noch mal." schimpfte sie, den Tränen nahe, weil der Schmerz sie überrollte und beschäftigte. "Was hast du dann gemacht, damit sie dich reinlassen? Von außen sieht es ja schon beeindruckend aus." Sie bewegte auf sein Geheiß ihre Zehen, stemmte ihren Fuß gegen seine Hand. "Joar, es geht so.. es tut weh, aber ich kann sie rühren... ähm.. ich meine bewegen." Sie errötete, manchmal passte ihre Wortwahl einfach nicht zusammen. Crista wischte einige Tränen aus dem Gesicht, versuchte zu lächeln. "Danke..." bedankte sie sich leise.

    "Wir sind gleich da." Crista geleitete ihn die Straße hinauf und sah schon von weitem, dass so einiges an der porta los war. Waren das Soldaten? "Hmhm.. was ist denn da los?" fragte sie leise murmelnd sich selbst und verlangsamte ihren Schritt. An der Tür entdeckte sie den strengen Majordormus, der gar nicht erfreut aussah oder war. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war sie sogar noch ein wenig zu früh wieder zurückgekehrt. Egal.


    "Kommt.." forderte sie Cincinnatus auf. Crista drückte Kater Paco an sich und schob mit einem entschuldigenden Lächeln an den Personen vorbei. "Hejhej... ich bin wieder da." gab sie Bescheid und deutete kurz auf den Mann mit den wunderschönen grünen Augen. "Er möchte den Hausherr sprechen, marjordormus." Wie hiess der Türwächter überhaupt? Irgendwas mit Stachel... warum nicht gleich Stachelroche? Vershcmitzt lächelte sie in sich hinein, wartete auf Antwort. "Lässt du bitte uns vorbei?" fügte sie ihren Worten mit Nachdruck hinzu.

    "Bist du gestolpert?" fragte Crista und nahm behutsam seine Hände von der Wunde weg. "Lass mich mal bitte schauen. oft ist es gar nicht so schlimm wie es aussieht. Ich bin auch ganz vorsichtig." teilte sie ihm ihre Erfahrungen mit und tastete die Gegend um die Wunde am Ellenbogen herum ab, besah sich auch sein aufgeschürftes Kinn. "Laris also, ein schöner Name. Mhm.. es sind Schrammen. Später dann kriegst du noch ein paar blaue Flecken, an den Stellen wo du dich noch gestoßen hast."


    Sie pustete einige Male auf seinen Ellenbogen und nahm seine Hand in die ihre, um ihm zum Aufstehen zu bewegen. Auf steinernem Boden saß es sich eben nicht so gut, außer er wurde von der Sonne aufgewärmt, dann konnte es gemütlich werden. "Mach dir keine Sorgen, Laris. Ich kann dir eine neue Tunika schneidern. Welche Farbe magst du am liebsten?" Crista sprach freundlich und aufmerksam, schenkte ihm ihre volle Aumerksamkeit. "Ich habe viel Stoff zum schneidern. Bestimmt reicht es für eine zweite Tunika. Mhm? Was hältst du davon?"

    "Wir kommen aus aus der Gegend zwischen Messina und Catania." Crista nickte. "Naja.. sooo viel hab ich bisher von Rom nicht gesehen.. nur den Weg vom Stadttor bis hierher und die Umgebung des Villenvertels." Forschend und auch bedauernd über dieses 'Ekelpaket' Herr sah sie ihn an. "Hm... hat er sie oft hervorgeholt? Ich hoffe, dass du sie noch nit so arg oft gespürt hast. Schön, dass du meinen Namen magst. Ich mag ihn auch."


    Immer noch lächelte sie dem jungen Mann an, der serviert hatte und trank einen weiteren Schluck. "Trocken? Mhm.. ich mag die Sorte schon jetzt." Trockene Weine schmeckten ihrer Meinung nach nach nichts. Daher mochte sie es lieblicher und mit einer süßen Traubennote. Sie wandte sich ab und drehte sich zu Marhabal, dessen Mimik beinahe so aussah, wie die von Lupus wenn er sich mit Höhergestellten unterhielt. Leise aufprustend lachte sie amüsiert auf. "Diese Mimik steht dir..." neckte sie Marhabal.


    "Hm... passiert auf dieser Feier noch etwas? Vorhin hab ich gesehen, wie der Manius Durus Geschenke verteilt hat. Kriege ich auch eins von ihm? Soll ich ihn erinnern oder eher darum bitten? Du kennst ihn besser als ich und... Ach nee, schau, er steht bei der 'bleichen' Frau Albina Tiberia? Tiberia Albina?" Nachdenklich runzelte Crista die Stirn und nahm erneut einen Schluck aus ihrem Becher.

    Er warf ein Auge auf sie, die Herrin? "Oh.. dann habe ich dich wohl falsch verstanden. Du beschützt sie, hilfst ihr und achtest darauf, dass ihr kein Leid geschieht. Tut mir leid, dass ich es nicht gleich begriffen habe." schämte Crista sich. "Und dazu auch noch die Gebäude, Grundstücke und Besitztümer des Hausherns? Mhm, du musst ganz schön klug und vielwissend sein, wenn du das alles auf eine Linie bringst.. äh.. eine Reihe bringst."


    Sie gehorchte, versuchte den Anblick des Blutes zu ignorieren und verfolgte seine Wege durch sein Zimmer. "Ein schönes Zimmer hast du, es gefällt mir." kommentierte sie und wurde wieder still, als Cato weitersprach. "Tiberius Vitamalacus ist bei der Armee beschäftigt und arbeitet beim.. äh nein, für den Kaiser?" staunte sie. "Tiber? Achso.. der Fluss... Du bist frei?" staunte sie abermals. Na, bei ihr würde das sicher noch viele Jahre dauern, bis sie es erleben durfte frei zu sein.


    Jetzt kam die Sandale dran. Crista verzog das Gesicht und stöhnte leise auf, aber nicht sehr laut, war versucht den verletzten Fuß Catos Händen zu entziehen. "Autsch.." Sie umklammerte ein Teil ihrer Tunika, ballte eine Faust drumherum, um irgendwas zum Festhalten zu haben. Das Kleidungsstück gab ihre Knie frei und rutschte drüber hinweg. "Der Fluss heisst ja fast genauso wie der Name dieser Gens." presste sie hervor. Sie lehnte sich zurück, sah zum Fenster hinaus. "Der Kaiserpalast ist bestimmt noch größer als dieses Haus hier. Warst du schon mal dort, Cato?" Sie bemühte sich tapfer zu sein, suchte Catos Blick. War es schlimm oder sah es nur so aus?

    "Achso.. das klang eben noch als hättest du sie nicht gesehen. Weil du gesagt hast du reitest, nicht hier drinnen sondern draußen. Egal... dann hab ich mich wohl verhört." bemühte sie sich ihm zu erklären, wie sie ihn und seine Worte verstanden hatte. "Ich galub nicht, dass ich auf einem Pferd irgendwohin reiten würde, wenn ich nicht mal weiss, wo es zur Stadtmauer geht. Ich bin schon froh, wenn ich weiss, welchen Weg ich von culina zu cubiculum oder von balneum zu atrium einschlagen muss."


    Sie sah zu Paco, der ohne Maus zurückkehrte und sich zu ihren Füßen setzte. "Ja... Paco raschelte dann wohl im Stroh. Mhm.. mir ist erst aufgefallen, als Marhabal mich auf dich hingewiesen hast." meinte sie noch. Sie setzte sich auf einen Heuballen. "Ich bin Schneiderin, Zimmergestalterin, Köchin, Truhenträgerin, Sängerin, begleitete Tiberia Albina auf den Markt, weiss wie ich Wasser organisiere. Nunja... es klingt nach sehr vielen Tätigkeiten."

    "Ich kann sie dir gerne einmal vorstellen, wenn sie uns wieder besucht. Fabia war zu den Saturnalien auch da." bot Crista in einem versöhnlicheren Ton an und ging nicht darauf ein, wie alt sie sein könnte, und lachte über dem Bild eines Mannes der vom blankgefegten Boden aß, welches vor ihrem inneren Auge auftauchte.


    "Du reitest? Ich auch! Gibt es PFERDE für die Sklaven? Wenn er oder sie Botengänge erledigen müssen, die schnell ankommen müssen?" fragte sie interessiert nach. Hatten sie etwa ein gemeinsames Interesse namens Pferd? "Keine Mäuse hier? Mhm.. und warum raschelt es dann andauernd?" Vielleicht war auch nur der Wind an diesen Geräuschen, der ab und zu eine Boe durch die Boxengasse schickte?


    "Marhabal hat sich anders verhalten? Du hast uns beobachtet, nicht wahr? Mir gegenüber trat er nett und zuvorkommend auf." Aha.. da hatte sie den Salat. Sie hatte einige Buchstaben und Silben verwechselt. "Du brauchst nicht zu schreien. Ich höre sehr gut. Du heisst also IUVENALIS. Nun denn... wenn du meinst, ich brauche nicht mehr zu fegen, dann sag mir was ich tun soll." Sie ging zur Abstellkammer, die keine Tür hatte und verstaute den Besen.

    Wie? Dann müsste er der Onkel von Lupus sein, wenn Lupus sein Neffe war, oder? "Jaha.. es ist angekommen." Ein Verwandter dann also? Und wie nahe standen die beiden sich? Hm. Der Mann beförderte mit seinen Antworten nur noch mehr Fragen herauf. "Das ist ganz einfach. Schau her, Fabiana ist die einzige Tochter der Fabianer. Richtig heisst sie Fabia Vibulana. Sie ist sehr nett und wir sind fast gleichaltrig."


    Mit einem entschuldigenden Lächeln stellte sie das Fegen ein und behielt ihn in der Hand. "Oh entschuldige... klar hab ich noch ganz viel Benehmen in mir. Ich dachte, es würde dem Herrn gefallen, wenn der Stallboden blitzblank ist, falls er auszureiten gedenkt." flötete Crista und zuckte die Schultern. "Hm.. wenn ich Paco nicht hierherbringen würde, würde er es wahrscheinlich nie lernen, wie man Mäuse fängt. Mein Vater sagte immer: Übung macht den Meister."


    Und wenn Marhabal sein Sklave war, dann war er derjenige. Sie dachte lieber nicht daran. "Warum sollte Marhabel es nicht schaffen einer gut aussehenden Frau wie mir einen ordentlichen Salat zu bringen? Es waren Saturnalien. Vielleicht kommen nur an diesen Tagen unentdeckte Begabungen heraus, die sonst nicht sichtbar sind. Du bist Iu Von Alix, Herr von Marhabal. das ist einfach zu merken, ne?"

    Geradeaus? Links? Rechts? Wieder einmal kämpfte Crista gegen ihren kaum vorhandenen Orientierungssinn an und blickte auf das Stückchen papyrus nieder. "Die nächste Ecke meiden und an der übernächsten abbiegen. Dann geradeaus und das Tageslicht scheint in den Flur." murmelte sie halblaut. Ahso.. also.. weitergehen! Eine Ecke meiden, sie legte einen Tick zu, begierig darauf bald frische Luft schnappen und Sonnenlicht tanken zu können. Ihre zwei geflochtenen Zöpfe wippten auf und nieder. Es war wie immer unheimlich still... diese Wände schluckten wirklich jedes Geräusch.


    Aber halt.. es war nicht still! Wer wimmerte denn da? "Hallo?" schickte Crista voraus und fand sich vor einem kleineren Jungen wieder, der ziemlich lädiert aussah. "Ei der Daus.. wie siehst du denn aus? Wer hat dich denn so übel zugerichtet?" Es sah vieleicht schlimmer aus als es den Anschein hatte, aber war es nicht fast immer auf den ersten Blick so? "Öhm... du brauchst meine Fragen auch nit zu beantworten, wenn du nit willst." Sie heckte sich nieder reichte ihm helfend ihre Hände entgegen. "Crista ist mein Name." Hatte sie überhaupt ein Tüchlein dabei? Wie fast immer trug sie eine dunkelbraune Tunika mit dunkelblauer Schürze.

    "Mhmmmhm, da kann ich auch was dazu sagen. Lupus hat sich auch erst recht kurzfristig entschieden mich mit nach Rom mitzunehmen. Ich bin wirklich dankbar, ihn zu kennen, da er auch meine Heimat kennt. Ich denke, wir vermissen beide das alte zu Hause." sinnierte sie leise. "Wenn wir uns bemühen uns hier einzuleben, wird es sicher nicht so arg schwer fallen." und sah Marhabal forschend an. Es soll falsch sein eine Perle zu behalten anstatt sich mit Hilfe dieser frei zu kaufen? Darüber musste sie nachdenken...´"Inwiefern lässt er es krachen?"


    Ihre Augen wurden groß. "Etwa mit einer Peitsche? Nee, also wirklich, so einen Herrn könnt ich nimmer ertragen. Ich gehör ihm zum Glück nicht." stellte Crista fest. "Mar-ha-bal?" probierte sie seinen Namen auszusprechen. "Crista." Sie deutete zum Buffett hinüber. "Ich gebe eben die Teller ab und lasse meinen Becher auffüllen. Kommst du mit?" fragte sie lächelnd und ging schon mal vor. Die Teller brauchte sie nicht mehr. Mit einem neuen Becher in der Hand probierte sie vom lieblichen Weißwein, fand seinen Geschmack mehr als angenehm. "Lecker!" resümierte Crista, zwinkerte dem jungen Herrn zu, der ihr diesen eingeschenkt hatte. Na, vllt rettete Marhabel sie ja vor ihm?

    Er schien über etwas zu nachzudenken und nahm sich die Zeit zum Antworten. Crista spähte zur Sonne hinauf.. langsam wurde aus der knappen Stunde nicht mal mehr alds eine halbe Stunde. Oh.. meinen dominus willst du sehen? Klar, bringe ich dich zu ihm. Wenn er aber nicht im Hause sein sollte, kannst du sicherlich auch mit den anderen Herren sprechen. Weil Lupus ist nicht oft da. Irgendwie ist er in letzter Zeit nur noch zum Schlafen und Essen da. plapperte sie los, froh etwas tun zu können und geleitete ihn auch schon die Straße hinauf. "Es dauert nicht mehr lange, bis wir da sind." fügte sie hinzu und lächelte zaghaft. Diese grünen Augen würde sie auf keinen Fall vergessen.

    Machte er was? Tat er was? Handelte er gegen sie? Er blieb ganz still stehen. Sagte nicht mal mehr ein Wort zu ihr. Die übrige Umgebung hatte nichts mitbekommen. Und doch erschien es ihr so, als ob in diesen Minuten die Welt um sie herum erstarrt wäre, weil sie ihm ein Kompliment gegeben hatte.


    Dieser junge Mann... er hatte grüne Augen. Unglaublich grüne Augen. Sie dagegen nur langweilige braune Augen. Wie fade! Crista trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen, strich Paco über den Kopf. Und kämpfte mit sich. Sollte sie es wagen den ersten Schritt zu tun... oder sollte sie warten? Mhm.


    Der Iulier kam ihr zuvor, stellte sich ihr in den Weg un erzählte von sich als ob es das Kompliment nicht gewesen wäre ihr seinen Namen. Vorsichtig, ungläubig dreinschauend, spähte sie zu ihm auf. Die Welt kam wieder in Bewegung, floß in unzähligen Bewegungen und Geräuschen weiter, an ihr vorbei. Hej, ich bin.. Crista. begrüßte sie ihn immer noch ziemlich ungläubig, dass nichts weiter passierte, dass zufällige Gespräch seine Fortsetzung fand. Oh, wenn sie das ihrem Vater erzählen könnte!


    Crista räusperte sich, wiederholte das Geflüsterte und fügte Neues hinzu. Hej.. ich bin.. Crista. Ich komme aus der villa der Tiberier. Mein dominus ist Decimus Tiberius Lupus. Wir kommen aus Sizilien. Ich hatte einige Stunden zur freien Verfügung.. und.. bin dann halt auf Paco gestoßen. Die freien Stunden errechneten sich aus der den unzähligen Stunden, die sie sich rund um die Uhr um Lupus gekümmert hatte, während sie auf Reise nach Roma gewesen waren. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen hatte sie noch eine knappe Stunde für sich übrig. "Die Iulier kenne ich nicht.. aber die Fabier!" Langsam kehrte das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit wieder.

    Warum sah er sie jetzt so merkwürdig an? Hatte sie was am Hals? Am Kragen? Im Gesicht? Sie wagte es angesichts seines forschenden Blickes nicht den ihrigen von ihm abzuwenden und beobachtete ihn daher ganz genau. "Die Unterlagen? Achso ja.. die Papiere.."


    Eigentlich hatte sie eine Antwort zu ihrer Geschichte um Kater Pacos Schicksal erwartet, aber da kam nichts. "Nun denn.. hoffentlich bekommst du wegen dem Durcheinander keinen Ärger? Aber wo bist du denn zu Hause? Ich wohne nicht weit von hier."


    Der Zusammenprall musste sie ganz schön durchgeschüttelt haben... aber es kam noch dicker. Ohne vorher nachzudenken plapperte sie weiter. "Du hast so schöne Augen." Crista rang sich durch ihren Blick endlich abzuwenden und zu Boden zu sehen. Ei der Daus, was waren denn das für seltsame Worte? "Entschuldigung... ich sollte wohl gehen." piepste sie kleinlaut, trat errötend zurück.

    "Hmja.. da hast du recht, wenn ich nicht gekommen wär, würdest du immer noch mitten drin liegen." Da seine Arme unter ihrem Körper verschwanden, konnte sie keinen Blick auf seine Verletzung fallen lassen. Hoffentlich hielt der Verband! Ihr wurde hin und wieder schwummerig. Seltsamerweise dann, wenn er um Ecken bog. Crista schob die Gedanken an den Schwindel weg und bemühte sich ihm zuzuhören, so gut es eben ihr möglich war. "Ah.. noch ein Verwalter? Dann müsstest du der Verwalter von diesem Riesenhaus sein? Oder liege ich eher damit richtig, dass du Albina verwaltest?" Wie konnte man einen Mensch verwalten?


    "Also... dieser ominöse patron weilt im Osten also kann ich ihn noch nicht kennen. patron ist gleich Hausherr." stellte sie für sich selbst fest. Und ihr Kopf würde sicher gleich wie eine Libelle auf und davon schwirren. Dieses Beziehungs-Geflecht ähnelte schon fast einer verwachsenen Efeuranke! Sie merkte gar nicht, dass er sie eine Treppe hochtrug. Dann waren sie da. Oder eher sie befand sich in seinen Räumen.


    "Danke.." bedankte sie sich noch einmal bei ihm fürs Tragen und liess ihn widerwillig los. Es war in seinen starken Armen ganz gemütlich. Langsam beugte Crista sich tief durchatmend vor, zog den Tunikasaum bis über ihre Knie, um auch einen richtig guten Blick auf ihre Sandalen zu haben. "Ohjeh!!" hauchte sie erschrocken bei dem Anblick, wagte es kaum mehr die Füße unnötig zu bewegen. "Das ist aber ganz schön... rot.." Ihre Nasenspitze wurde einen Hauch blasser. Crista sah Cato erschrocken an, dann auf die Stadt und die Dächer hinaus. Wirklich gut, dass sie nicht selbst gelaufen war.

    Crista lachte bei dem Bild der Küchenangestellten, die das mandelbelegte Gebäck vieleicht gar selber verdrückt hatten. "Oder so rum.. Kannst mir ja mal bei Gelegenheit die Küche zeigen. Diese möglichen Mandel-Fans würde ich gern mal kennenlernen." witzelte sie. Sie verdrückte die letzten Salatblätter und knackte die übrigen Pistazien, die sie sich nacheinander in den Mund schob. "Mhm.. schön blöd dich als seinen Verwalter hin und her zu schicken. Denn dann wärst du ja mehr auf Reisen als wirklich im Hause zugegen. Dann wissen die Leute hier oder dort gar nicht an wen sie sich wenden sollen, wenn du hier oder dort nicht anwesend bist." kommentierte sie seine Aussage. "Ich finde Reisen unheimlich anstrengend. Weil ich bin selbst gerade erst hier angekommen und hatte nicht wirklich Zeit um den Staub des Reisens abzustreifen.."


    "Zu der Perle, mhm, ich würde die wirklich viel lieber bei mir behalten, um sie für schlechte Zeiten aufzuheben, damit ich mich an ihrem Glanz erfreuen kann." Warum bloß redete er so schlecht von dieser 'Vene? Vase'? "Ist er denn so arg streng? Erst nennst du ihn so... und dann so... Nunja, es ist deine Sache, wie du ihn nennst. Es geht mich nichts an." Sie erhob sich, um den Teller wie gewohnt zurückzubringen. "Wie heisst du überhaupt?" Mit dem leeren Teller in der Hand stand sie vor ihm.

    "Der Onkel von wem?" Nein, Crista konnte von sich aus noch nicht behaupten, dass sie die Beziehungen der Bewohner des Hauses untereinander schon in- und auswendig kannte. Egal ob es diejenigen der Höhergestellten oder der Sklaven war.


    "Mein Herr heisst Decimus Tiberius Lupus. Also kann ich deinem Herrn gar nicht gehören. Fabiana erklärte mir, ich gehöre höchstens zu familia." Die Peitsche? Nein... bloß nicht. Sie nahm den Besen wieder in die Hand und begann den Boden zu fegen. Irgendwie war es gut den unruhig gewordenen Händen etwas geschäftiges zu tun zu geben.


    "Paco mag zwar erst ein dreiviertel Jahr alt, aber so dumm auch wieder nicht." erwiderte sie kopfschüttelnd. "Von eben diesem Fest, welches mir wieder in den Sinn gekommen ist, kenne ich dich vom Sehen. Dein Sklave heisst Marhabal, nicht wahr? Er hat wirklich eine besondere Begabung einen Salat genauso anzurichten, wie man appetitmäßig Hunger drauf hat. Sogar Pistazien legte er dazu bei." Immer noch kramte sie in ihrem Gedächtnis nach seinem Namen. "Ah.. ich habs! Du bist Iu Von Alix." Crista hielt im Fegen inne, gespannt, ob sie richtig getippt hatte... oder besser richtig ausgesprochen hatte.