Einar grinste leicht. "Ich komme auch nicht von hier, sondern stamme aus Mogontiacum. Aber wir kommen selbstverständlich auch mal aus dem Castellum raus. Entweder, wenn wir auf Patrouille in der Stadt sind, oder wenn es unser Dienstplan erlaubt. Heute zum Beispiel habe ich keine Aufgaben, außer natürlich meinem üblichen morgendlichen Ausdauerlauf und der Pflege meiner Ausrüstung." Er deutete auf seine Spatha und nickte bekräftigend. "Also keine Sorge, wir können uns zur Genüge austoben." Das letzte Wort unterstrich er mit einem weiteren Grinsen. Viele der Legionäre oder Offiziere hatten Freundinnen außerhalb des Castellums wohnen und warteten nur noch auf den Ablauf ihrer Dienstzeit um diese endlich heiraten zu dürfen. Manche der Männer hatten sogar schon Kinder, die sie an freien Tagen stolz präsentierten. "Aber Confluentes ist keine besonders spannende Stadt. Hier gibt es lediglich einige Verwaltungsgebäude, den Hafen, das Forum, einige nette kleine Tavernen...najo und das war's eigentlich auch schon. Das typische kleine Provinzkaff am Rhenus halt." Er lächelte verschmitzt und knibbelte ein bisschen an seiner Tunika herum. Mogontiacum war schon eine ganze Nummer größer, doch da wo er herkam wäre Iunia Narcissa vermutlich vor Abscheu aus den Carbatinae gekippt.
Beiträge von Einar Virilis
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"Also, mir wird sicherlich nicht langweilig. Ich reite regelmäßig mit dem Decurio Cupidus und dem Rest der Turma aus. Wir reiten Patrouillen entlang des Limes und kontrollieren außerdem auf dem Weg Händlerkarren nach Schmuggelware," ergänzte Einar, der langsam etwas gesprächiger wurde. Immerhin konnte er hier wirklich mitreden.
"Wir waren erst kürzlich in eine Scharmützel mit Waffenschmugglern verwickelt, dabei gab es einige Verwundete auf unserer Seite und auch Gefallene auf Seiten des Gegners." Er hatte keinen besonders bedauernden oder anderweitig emotionalen Unterton in seiner Stimme. Immerhin machte er gerade seine Ausbildung zum Medicus und als solcher sollte man mit Blut und Toten umzugehen wissen. Ohnehin würde er vor einer Frau niemals seine Gefühle offenbaren, geschweige denn von Albträumen oder Ängsten erzählen. -
Einar verfolgte die kurze Unterhaltung zwischen der Iunia und Cupidus mit einem Schmunzeln. Dass sie die Verlobte des Praefectus Alae war hätte er auch ahnen können, doch so weit hatte er im ersten Schreckmoment noch nicht gedacht. Als der Decurio dann wieder in einer Staubwolke in Richtung Thermen verschwand, wandte Narcissa sich wieder mit einer Frage an Einar. Prompt antwortete er:
"Die Spatha ist die optimale Nahkampfwaffe, wenn man vom Pferd herunter kämpfen muss. Sie ist lang und ermöglicht einen guten Schwung, der in vollem Gallopp einigen Schaden am Feind anrichten kann."
Erst jetzt bemerkte er den zackig-soldatischen Ton in dem Einar sprach und fügte dann etwas milder hinzu: "Allerdings ist das gute Stück auch im Nahkampf zu Fuß einiges Wert. Gib mir eine Parma, also den Rundschild der römischen Reiterei, und ich halte dir jeden Banditen vom Leib." Stolz lächelte der junge Germane, der sich in der römischen Armee sichtlich wohl fühlte. Hier gab es Verpflegung, ein Dach über dem Kopf und eine ordentliche Hierarchie. Was wollte man(n) mehr? -
"Die beste Einheit? Womöglich..." erwiderte Einar zurückhaltend, die Anwesenheit von Frauen im Castellum löste in ihm plötzlich eine seltsame Unsicherheit aus. Natürlich war er schon oft auf Patrouillen durch die Stadt unterwegs gewesen und kannte dort auch viele Frauen, besonders in den Tavernen und auf dem Marktplatz, doch hier im Castellum, wo sonst nur seine Kameraden herumliefen, so ohne Vorwarnung auch noch zwei so hübsche Exemplare des weiblichen Geschlechts zu treffen war etwas völlig anderes.
Was gemacht? Einar schaute erst leicht irritiert, dann begriff er.
"Entschuldige, ich habe mich nicht vorgestellt. Eques Einar Virilis, Turma II. Ähm...ich habe hier meine Spatha geschliffen. Damit sie scharf bleibt..."
Hoffentlich dachte die Römerin jetzt nicht, dass er sie für unwissend oder einfältig hielt. Er nahm die Waffe und den Stein zur Hand und zeigte sie kurz hoch, damit Narcissa und ihre Sklavin erkennen konnten worum es ging. -
Verdutzt schaute der Eques auf und entdeckte zuerst die hübsche hellhäutige Frau, dann die dunkelhäutige Frau und zuletzt seinen Duplicarius. Leicht verwirrt schaute er noch einmal die dunkelhäutige Frau an. Hatte man sie in Holzkohle gewälzt, um ihre Schönheit zu verbergen? Oder um Angreifer abzuschrecken? Nein, das sah nicht wie Holzkohle aus, das musste ihre Haut sein! Erschrocken stand Einar auf. "Salvete die Damen! Duplicarius!" Er salutierte und blieb dann erst einmal unbewegt stehen. Immer noch ungläubig sah er diese Frau an. Das musste eine dieser Südländerinnen sein, von denen Manche der Veteranen schon einmal schwärmten. Wobei ihm nun auch auffiel, dass die andere junge Frau ebenfalls sehr ansehnlich war.
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Halbwegs pünktlich erschien Einar und grüßte den Medicus knapp. Gespannt wartete er, was dieser hinter den Türen des Krankenflügels wohl für sie vorbereitet hatte.
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Einar hatte an diesem Tag erst spät den Wachdienst am Tor zu verrichten und hatte deshalb Zeit für sich und seine Spatha. Gemütlich pflanzte er sich auf eine Bank vor seiner Barracke und nahm einen Wetzstein zur Hand, um eine Scharte auf seiner Klinge zu bekämpfen, die er sich bei den Waffenschmugglern zugezogen hatte. Die Sonne wollte zwar noch nicht so recht durch die Wolken am Himmel durchdringen, doch reichten ihm die dicke Wolltunika und seine Reiterhose gegen die kühle Luft. Sollte es dennoch zu kalt werden, konnte man ja immer noch den Umhang aus der Barracke holen.
Gleichmäßig hallte das Geräusch von Stein auf Metall zwischen den Gebäuden des Castellums wider...Sim-Off: Wer möchte, der darf.
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Die Turma II unter Cupidus brüllte los und das Roma Victrix erklang beinahe wie aus einem Mund. Einige Männer begannen mit den Speerschäften auf ihre Parmae zu schlagen und der Rest der Truppe stimmte mit ein. So entstand ein lautes Trommeln, das nur langsam von den Offizieren wieder unterbunden wurde. Einar bekam eine Gänsehaut und als wieder Ruhe eingekehrt war, lagen wieder alle Blicke auf dem Podest mit dem Neuling. Gespannt wartete man auf die Antrittsrede des neuen Praefectus Alae II Numidia.
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Gespannt beobachtete Einar wie einige hohe Offiziere eintrafen und vorn zum Praefectus Alae schritten. Er stupste Viridovix an und nickte nach vorn. Fand etwa wieder ein Führungswechsel statt?
Und noch einmal stupste er seinen Kameraden an, um ihn auf die Garde aufmerksam zu machen, die mit den Offizieren gekommen war.
"Sieh mal Viridovix. Das sind Männer von der Legionsreiterei. Die halten sich wohl für ganz groß."
Er grinste leicht, war es doch allgemeinhin bekannt, dass die römische Reiterei nicht besonders schlagfertig im Kampf war. Denn dafür waren ja die Alae ins Leben gerufen worden, um den Kampf zu Pferd zu erledigen, den Römer gewöhnlich mieden. Die Italiker waren halt ein Volk der Infanterie. -
Nunja, so genau wollte Einar das eigentlich auch wieder nicht wissen, aber besser so als gar keine Informationen. Er kommentierte die Ausführungen des Mannes mit einem knappen Nicken und bedeutete Rudger, ihm beim Durchsuchen zu helfen. Sie wühlten ein wenig zwischen den Waren herum, wobei sie kein allzu großes Chaos anrichteten, und standen dann vor dem Wagen, der Erz geladen hatte. Zusammen sahen sie sich die Ladung an, doch das Zeug war schwer und irgendwann verlore Einar einfach die Lust an der Kontrolle, zumal sich nichts Verdächtiges finden ließ.
Er ging zurück nach vorn und machte eine freundliche Geste richtung Tor.
"Nun gut, Raginamunt von den Frisii. Du kannst passieren. Willkommen in Confluentes."
Und als die Karren sich in Bewegung setzten, regte Rudger sich bereits über einen weiteren verpatzten Würfelwurf auf... -
Was für eine Frage. Einar hatte diesen halbverwesten Sterbenden im Bauernhaus überstanden, eine Folterung würde er auch noch erdulden können, solange er nicht der Unglückliche war, dem man Informationen entlocken wollte. Er nickte nur und betrat nun wieder die große Zelle mit den Gefangenen. Willkürlich ging er auf einen der Männer zu und machte ihn los. Wortlos stieß er ihn mit Viridovix vor sich her, schloss die Zellentür hinter sich und scheuchte den Gefangenen nun mit Tritten und Schlägen in die benachbarte Folterzelle. Dort angekommen überließen sie ihm nun den Bemühungen Thorbens, der sich schon freute wie ein Schneekönig. Einar blieb einfach reglos hinter Cupidus stehen und schaute gebannt auf das, was den Gefangenen nun erwartete.
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Sim-Off: Entschuldige die ewige Wartezeit, dafür wirst du jetzt auch nur einer vereinfachten Prozedur unterzogen.
Einar schob heute den Wachdienst am Südtor. Er hatte Glück, denn bisher waren nur zwei bekannte Bauern aus der Umgebung vorbeigekommen, so dass ihm größere Arbeit erspart geblieben war. So saß er gelantweilt im Torbogen und würfelte mit seinem Kameraden Rudger.
Nach einiger Zeit sahen sie eine Gruppe mit Karren herankommen und unterbrachen ihr Spiel. Der Händler stellte sich vor und Einar erkannte sofort, dass er einer der Männer von jenseits des Limes sein musste. Solche Kaufleute kamen oft über diese Straße, da sie die Städte entlang des Rhenus abklapperten und darauf hofften hier ihre Waren loszuwerden."Salve Raginamunt. Wo kommst du her und welche Waren hast du geladen?"
Vorsichtig kam Einar näher. Vielleicht hatten sie Glück und würden einen dieser Waffenschmuggler finden. Diese Karren waren so vollgeladen, dass man womöglich etwas in den untersten Lagen finden würde.
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Einar stieß die Gefangenen vor sich her und betrat mit den anderen Equites den Carcer. Dort angekommen begann er nun den ersten der Schmuggler an die Wand zu ketten. Zwei Ketten baumelten von einem Ring hoch über dem Kopf des Verbrechers, an denen Einar die Hände des Mannes festmachte. So stand der Mann nun mit erhobenen Armen da. Das gleiche Verfahren wendeten sie an allen anderen Männern an, so dass diese nun entlang der Wände des Raumes aufgereiht waren.
Ein Carcerwächter kam herbei und rollte eine Ledertasche aus, die eine Anzahl skurriler Instrumente offenbarte. Der Mann grinste böse und nahm eins der Instrumente in die Hand, das schwer nach einem Zehnschneider ausschaute. Böswilligkeit und eine kleine Spur Wahnsinns blitzten in den Augen des Eques auf und er ließ er angsteinflößendes Lachen hören.
Einar bekam eine Gänsehaut und bedeutete Viridovix und den anderen, dass sie auf Cupidus warten mussten. Der Folterknecht seufzte enttäuscht und ging wieder vor die Tür, während einige der Equites ihm erschöpft folgten. Sie würden später wiederkommen, um beim Beginn der "Befragung" dabei zu sein.
Einar hingegen blieb noch einen Moment lang stehen und schaute die Gefangenen vielsagend an.
"Ihr Abschaum werdet reden. Ihr werdet uns sagen, wer euer Anführer ist, was ihr vorhabt, und ob es noch mehr von euch gibt. Falls ihr plötzlich das Reden verlernt, werden wir es euch damit - er zeigte auf die Folterinstrumente - wohl wieder beibringen müssen."Er ließ die Worte im Raum stehen und ging hinaus, gefolgt von Viridovix. Die Zellentür hinter sich geschlossen grinste er seinem Kameraden müde zu und meinte:
"Wenn wir Glück haben, reden sie sofort. Wenn wir richtig großes Glück haben, können wir noch ein wenig Spaß mit ihnen haben."Sim-Off: @ Viridovix: Du bist dir schon darüber im Klaren, dass Viridovix als gebürtiger Kelte im Grunde genommen auch ein "Barbar" war? Ebenso Einar, der die Bemerkung jetzt einfach mal ignoriert hat. Ich glaube nicht, dass Viridovix ein Schimpfwort benutzen würde, das ihn selbst in ein schlechtes Licht taucht.
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Rustus' Erklärungen machten Sinn und Einar nickte verstehend. Das wozu er hier ausgebildet wurde, war offenbar ein Knochenjob, der mindestens genauso schlimm war, wie in der ersten Schlachtreihe zu stehen. Respekt mischte sich zu Neugierde und verneinend schüttelte er den Kopf; keine weiteren Fragen.
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Einar hörte sich stillschweigend die Ausführungen des Medicus an und merkte sich jedes Wort genauestens. Er würde kein Kameradenleben aufs Spiel setzen, nur weil er hier nicht aufgepasst hatte. Als Rustus geendet hatte, hob Einar die Hand und stellte noch eine Frage.
"Eine Frage, wenn du erlaubst: Wie kommen die Verwundeten zum Verbandsplatz? Haben wir Tragen dabei und erledigen das selbst, oder gibt es dafür eigens vorgesehene Soldaten oder Sklaven oder gar Packtiere?" -
Endlich kam die Verstärkung. Die Probati wurden zurückgedrängt und die in ihren Tierfellen wild aussehenden Equites stürmten brüllend vor. Einar schickte zwei Probati ins "Übungselysio" und hielt dann einen Moment lang inne, um zu beobachten wie die Probati zurück auf die Straße gedrängt wurden, wo nun ihre Packpferde in Gefahr waren. Diese wurden nur noch von zwei Probati bewacht, die völlig verängstigt um sich schauten.
Einar nutzte die Situation und krallte sich einen großen Ast vom laubbedeckten Waldboden. Er warf den Ast in Richtung der Lasttiere, die vor Schrecken durchgehen wollten und nur schwerlich von den Probati aufgehalten werden konnten. Nun warf Einar sich brüllend die Böschung am Straßenrand hinunter und rannte wild mit dem Schwert fuchtelnd und grölend auf die beiden Wächter zu. Vor Angst schlotternd leisteten die beiden nur wenig Widerstand und so gelang es Einar, ganze zwei voll beladene Packpferde zu entwenden. Er gab den beiden einen harten Klaps auf den Hintern und die Tiere preschten wiehernd zurück in die Richtung, aus der die Probati gekommen waren. -
Auch Einar war wie befohlen angetreten. Gespannt wartete er, was der Praefectus ihnen zu sagen hatte.
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Bevor Einar sich melden konnte, hatte dies bereits sein Kamerad getan. Grinsend beobachtete er, wie dieser nun nach vorn geholt wurde. Er konnte sich schon denken, was nun an der Reihe war.
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Der eigentliche Plan war gewesen, die Hölle über die Probati hereinbrechen zu lassen, doch nun waren ihre Opfer über sie selbst hereingebrochen. Die Equites scharten sich zusammen und bildeten einen Schildkreis. Er fand es seltsam, wieder mit germanischem Kriegsgerät zu kämpfen. In seiner Rechten hielt er ein Sax, sein linker Arm führte einen großen Runden Schild, der mit roter Farbe verziert worden war. Die Ausrüstung mussten die Römer auf einem ihrer Feldzüge, vermutlich während des Kriegs in Raetia erbeutet haben.
Jetzt stand er - Dreckbeschmiert und im Tierfell - Schulter an Schulter mit Viridovix und wehrte berittene Probati ab. Das war extrem schwierig, musste er sich doch vor den Hufen der Pferde hüten und dabei noch darauf achten, keinen Schlag auf den Kopf abzubekommen.
"Wir überleben!" brüllte Einar scherzhaft zurück, als der Duplicarius sich nach ihnen erkundigte. Dann traf er einen Probaten so stark am Schild, dass dieser vom Sattel geholt wurde und zu Boden fiel. Das Pferd nahm erschrocken Reißaus und Einar sah kurz nach, ob der Probat sich auch ja nicht das Genick oder die Wirbelsäule gebrochen hatte. Als er sich von der Gesundheit des Burschen überzeugt hatte, sprang er schnell in die Formation zurück, um einen weiteren Angreifer abzuwehren. -
Jap, Einar war froh seinen Kameraden hier vorzufinden. Er wollte das gerade noch in Worte fassen, als der Medicus auch schon zu sprechen begann. Einar hörte sich alles gespannt an und verneinte kopfschüttelnd die Schlussfrage des Sanitäters.
"Keine Fragen."