Beiträge von Decima Seiana

    Eine Gänsehaut breitete sich aus, da, wo sie seine Hand an ihrem Rücken spürte, und Seiana genoss das wohlige Prickeln. Ihr Lächeln verstärkte sich flüchtig, als sie zuerst nur ein undefinierbares Brummen hörte, und küsste ihn leicht. „Gut. Ruhig“, antwortete sie dann. Durchgeschlafen hätte sie auch sagen können, was im Grunde auch schon genug ausgesagt hätte bei ihr. Sie atmete tief ein und aus und streckte sich kurz an seiner Seite, bevor sie ihn wieder ansah, unschlüssig, was sie von seinen nächsten Worten halten sollte. Ein Scherz. Ganz sicher ein Scherz. Trotzdem spürte sie, wie ihre Wangen leicht warm wurden. „Sicher“, konterte sie mit einem trockenen Unterton und einem Schmunzeln. „So schön wie die aufgehende Sonne, so frisch wie der Morgentau. Und das ohne einen Finger gerührt zu haben.“ Sie stupste ihn spielerisch in die Seite. „Du solltest Augen aufmachen, Centurio. Morpheus hat dich anscheinend noch in seinen Fängen.“

    Sie genoss jede Berührung... umso mehr da sie wusste, wie begrenzt ihre Zeit war. Auch wenn Seiana versuchte das so gut wie möglich auszublenden, war das Wissen natürlich trotzdem immer irgendwie da und schwebte über ihnen, aber genau das machte ihr Zusammensein in gewisser Hinsicht noch intensiver. Es war einfach etwas anderes, wenn man Tag für Tag zusammen sein konnte, oder wenn einem klar war, dass man sich am nächsten Morgen wieder trennen würde, trennen musste, und sich für unbestimmte Zeit nicht wieder sehen würde.
    Sie lachte leise und neckte ihn zurück, als er davon sprach, dass er sie belagert hätte, erwiderte seine Scherze und seine Berührungen gleichermaßen, lauschte ihm, wie er leise weitere Geschichten aus seinem Leben erzählte, gab ihm mehr von sich preis, und berührte ihn immer wieder, strich über seine Haut, küsste ihn, konnte nicht genug davon bekommen ihn einfach nur bei sich zu haben, seine Nähe, seine Wärme zu spüren, seine Haut auf ihrer, seinen Geruch einzuatmen. Sie fühlte sich ein bisschen so, als sei sie ein Gefäß, das sie mit ihm füllen müsste, mit Erinnerungen an ihn, um dann davon zehren zu können, wenn sie getrennt waren. Sie wurden leiser, sprachen immer weniger, je weiter die Nacht fortschritt und je müder sie wurden, aber trotzdem lagen sie immer noch wach beieinander, auch als es nicht nur in der Kammer, in der sie waren, sondern schon in der gesamten Taberna still geworden war. Dicht beieinander lagen sie auch dann immer noch, als sie schließlich einschliefen – nicht dass sie groß die Wahl gehabt hätten, schmal wie das einfache Bett war, auf dem sie lagen, aber Seiana hätte es gar nicht anders gewollt.


    Sie schlief ruhig, so ruhig wie sonst selten, und obwohl sie beinahe so früh aufwachte wie jeden Morgen, fühlte sie sich dennoch ausgeruhter als normalerweise. Ihre Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, als sie nach und nach aus den Tiefen des Schlafs auftauchte und realisierte, wer bei ihr war, und sachte berührte sie seinen Oberkörper mit ihren Lippen, während sie seinem noch ruhigen Atem lauschte, der verriet, dass er noch schlief. Sie blieb ruhig an seiner Seite liegen, wartete, bis sein Atem flacher ging und sie den Eindruck bekam, dass er ebenfalls aufgewacht war... und drehte ihren Kopf dann leicht nach oben, um ihn ansehen zu können. „Guten Morgen.“ Sie hob eine Hand, legte sie an seine Wange, lächelte leicht. „Gut geschlafen?“

    Hallo Albinus,


    bevor ich mich entscheide, hätte ich ein paar Fragen:


    - Warum hast du dich ausgerechnet für die Gens Decima entschieden?
    - Hast du schon Vorstellungen zu deinem Charakter, wie er ungefähr sein soll?
    - Hast du dir schon Gedanken gemacht, was er machen wird?

    Seiana schüttelte leicht den Kopf, während der noch an Senecas Hals lag, so dass er die Bewegung wohl spüren konnte. Sie war sich sehr sicher, dass ihre Mutter nicht stolz gewesen wäre. Worauf auch? Dass sie unverhältnismäßig spät geheiratet hatte? Dass sie noch kein Kind hatte? Dass das Kind, das sie nun, endlich, in sich trug, wohl nicht von ihrem Mann war? Nein. Ihre Mutter hatte gewollt, dass sie ein Leben führte, wie es sich für eine Römerin schickte, und das, was Seiana erreicht hatte, war nichts, was man gemeinhin von einer Frau erwartete... oder wollte. Und wäre ihre Mutter nicht krank geworden, wäre Seiana wohl schon lang verheiratet. Aber sie sagte nichts dazu. Es war müßig, und es würde nur die Stimmung trüben, glaubte sie, ihre jedenfalls, also schwieg sie.
    Beim folgenden Thema dagegen musste sie auch schmunzeln. „Sehr gut. Solche Männer braucht man. Loyal und treu.“ Sie lachte leise und sah ihn dann an, versuchte seine Gesichtszüge zu erkennen. „Ja... ich wär mitgekommen. Auf einem Ochsen, auf in Richtung Osten.“ Sie legte ihren Kopf wieder an seinen Hals und strich mit ihren Fingern über seine Brust, halb amüsiert, halb nachdenklich, stellte sich vor, wie es wohl hätte sein können, wenn sie sich früher getroffen hätten... sie wusste nicht, wie sie damals auf Seneca reagiert hätte. Aber der Gedanke, dass sie damals vielleicht eine Chance gehabt hätten, der Gedanke, was sie alles hätten tun, gemeinsam erleben können, was aus ihnen hätte werden können, stimmte sie traurig... Es war einfacher, weniger traurig, davon auszugehen, dass das passiert wäre, was ihr mit anderen Jungs auch passiert war: dass sie mit seinen Avancen nichts hätte anfangen können. Dass sie verlegen geworden wäre, so wie es ja heute noch war, wenn sie Komplimente bekam, und alles abgeblockt hätte, weil sie keinerlei Ahnung gehabt hätte, wie sie mit so etwas umgehen sollte. „Wäre auf Dauer unbequem geworden. Und ich hätte geglaubt, du bist zum Feind übergelaufen und willst mich belagern“, lächelte sie also nur und versuchte die Gedanken daran zu verbannen, was sonst noch hätte sein können. Als Seneca sich auf den Bauch drehte, rutschte sie zwangsläufig von seiner Seite weg, folgte aber seiner Bewegung und lag schließlich auf dem Rücken. Sie genoss seine Lippen auf ihren, und eine ihrer Hände legte sich an seine Wange, so, dass ihre Finger beinahe in seinem Nacken waren, und hielten seinen Kopf an ihrem, um die Berührung andauern zu lassen. „Ich auch“, murmelte sie zwischen zwei Küssen.

    Seiana versuchte, aus Senecas Reaktion einen Rückschluss darauf zu ziehen, was er wohl davon hielt, wie sie früher gewesen war... ob es ihn abschreckte, ob er das unziemlich fand, wie wahrscheinlich so viele, unziemlich für ein Mädchen, für eine Frau. Aber sie konnte es nicht so recht sagen... auch wenn sie fand, dass ein Kuss wohl eher ausdrückte, dass ihm das nichts ausmachte, und nicht dass es ihn störte.
    „Ich glaube nicht, dass meine Mutter je stolz auf mich war.“ Sie hatte sich ja immer dagegen gewehrt, gegen das, was ihre Mutter für sie gewollt hatte. Selbst als sie immer mehr und mehr Unterricht bekommen hatte, hatte sie noch versucht sich zu wehren... hatte sich Freizeit ermogelt, wann immer es ging, und wenn es nicht ging, hatte sie versucht das zu lernen, was sie interessierte, und nicht das, was ihre Mutter für ein Mädchen angebracht hielt. Erst als Appius und Faustus irgendwann verschwanden und Caius sich zurückzog, sich viel in Tarraco aufhielt und kaum noch daheim war... erst als ihre Mutter krank geworden war und nur sie übrig war, um sich um sie zu kümmern, sie zu pflegen... und ihr klar geworden war, dass sie nicht würde fliehen können wie ihre Brüder, erst da hatte Seiana wirklich begonnen zu versuchen, jemand zu werden, auf den ihre Mutter stolz sein könnte. Gelungen war es ihr nie. Vielleicht lag es auch daran, dass sie eine Tochter gewesen war, keiner der Söhne, die für ihre Mutter einfach mehr gezählt hatten... auch wenn die drei ebenfalls nicht ganz nach ihrem Geschmack geraten waren. So oder so hatte Seiana die letzten Lebensjahre ihrer Mutter damit verbracht, es ihr Recht zu machen, ohne dass sie den Eindruck gehabt hätte, dass sie es geschafft hätte. Und irgendwann... irgendwann war es zu spät dafür gewesen.
    „Ich auch“, murmelte sie zustimmend. „Noch einmal dort sein... und sich fühlen wie als Kind. Sich mit Fischerjungs bekriegen. Wenn wir uns damals schon gekannt hätten, hätte ich dich mit Sicherheit rekrutiert.“ Sie lachte leise und rückte dann ein Stück weiter nach oben, so dass ihr Kopf nicht mehr an seiner Brust, sondern an seiner Schulter, an seinem Hals lag. Wunderbare Menschen? Ganz sicher. Vor allem einen... was er allerdings anders zu sehen schien. Seiana wandte ihren Kopf und sah ihn an, auch wenn sie ihn im Dunkeln kaum erkennen konnte. „Den Göttern sei Dank dich“, antwortete sie leise und küsste ihn lang, wanderte dann mit ihren Lippen seine Wange entlang, bedeckte seine Haut mit leichten Küssen, bis sie sein Ohr erreichte. „Du bist das Beste, was Tarraco je hervorgebracht hat“, wisperte sie.

    Etwas in Seiana löste sich, als er anfing zu erzählen. Sie liebte seine Stimme. Die Ruhe, die darin lag und in jedem seiner Worte mitklang, genau jene Ruhe, die sie vorhin noch so fassungslos gemacht hatte, weil er sich nicht aufgeregt hatte über ihre Schwangerschaft. Sie liebte es, an ihn gekuschelt dazuliegen und ihm zu lauschen, wie er erzählte, und sie zugleich das Vibrieren seines Brustkorbs spürte, auf dem ihr Kopf lag, während er erzählte, Geschichten wie die, von der er gerade sprach, Kleinigkeiten, an die er sich noch erinnern konnte, die ihn zu dem gemacht hatten was er heute war. Und sie liebte es, einfach nur bei ihm zu sein, wenn die Schatten sich zurückzogen für wenige kostbare Momente, sich geborgen zu fühlen bei ihm, und seine Nähe zu genießen.


    Seiana lächelte, während sie zuhörte, mit geschlossenen Augen, und sich versuchte bildlich vorzustellen, was er erzählte... und lachte dann leise, als Seneca schließlich endete. „Wer weiß. Vielleicht hätte meine Mutter dich auch meinen Brüdern als Vorbild hingestellt.“ Seiana schmunzelte leicht, als sie das sagte. Faustus hatte ihrer Mutter ohnehin zu viele Flausen im Kopf gehabt, Flausen der Art, die sie zu weich fand, zu träumerisch, eines Mannes, eines Decimers nicht würdig... und auch Caius war ihr zu weich gewesen. „Aber deine Eltern hätten ganz sicher mich für schlecht erzogen gehalten. Meine Mutter hatte alle Hände voll zu tun früher mit mir und meinen Brüdern...“ Sie hob den Kopf und küsste ihn leicht auf die Lippen, bevor sie eine seiner Hände nahm, ihre Finger über seine legte und sie dann über ihren Körper führte, hin zu einer Stelle unterhalb ihrer Rippen, wo er eine Narbe ertasten konnte. „Die hab ich mir eingehandelt, als ich mich geprügelt hab.“ Wieder lachte sie auf. „Es gab ein paar Fischerjungs bei uns in der Gegend, die meinen Bruder immer geärgert haben... uns alle“, fügte sie noch an. Sie hatte drei Brüder, aber nur einen jüngeren, und der war jetzt Senecas Vorgesetzter. Sie traute Seneca, aber trotzdem fühlte es sich nicht richtig an, ihm zu viel über Faustus zu verraten. „An dem Tag war es heiß, mitten im Sommer, und wir haben draußen gespielt... einer von uns ist mit einem Sklaven dann weg in den nächsten Ort, zum Einkaufen, und als er wiederkam, war sein Holzpferd weg, das er dabei hatte.“ Dass es Faustus gewesen war, erwähnte sie nicht. Es spielte auch keine allzu große Rolle, fand sie... das hätte jedem von ihnen passieren können, in dem Moment, in dem man allein feindlichem Terrain unterwegs war, und das damals war übles feindliches Terrain gewesen. „Es war ganz einfach, nur eine Stange mit einem geschnitzten Kopf, aber das... hat Krieg bedeutet. Wir haben das Pferd zum Adler erklärt und einen Feldzug geführt. Und es zurück erobert.“ Genauer gesagt waren maßgeblich sie und ihr ältester Bruder Appius die treibende Kraft gewesen. Ihre beiden anderen Brüder hatten sie mitgeschleift... und ein paar andere Kinder von benachbarten Höfen waren auch rekrutiert worden. „Und irgendwann in den nächsten Tagen eine Racheaktion gestartet... Wir haben uns häufig miteinander angelegt.“

    Quellen. Er hatte also Quellen. Quellen waren etwas anderes als Gerüchte, und sie war sich ziemlich sicher, dass auch ihr Mann den Unterschied kannte... als ehemaliger Praefectus Praetorio. „Frauen also“, wiederholte sie, und bemühte sich ihrer Stimme einen leicht spöttischen Klang zu geben, aber sie war sich nicht sicher, ob das funktionierte – sie fühlte sich plötzlich leer innerlich, leer und dumpf. Frauen. Eine Frau? Mehrere? Neiderinnen? Natürlich gab es die... und natürlich war es ein probates Mittel, gerade einer verheirateten Frau eine Affäre anzuhängen, wenn man ihr schaden wollte. Aber gerade bei ihr waren andere Gerüchte einfach wahrscheinlicher, fand sie jedenfalls – sie wusste, wie sie war, wie sie wirkte, steif und unnahbar, ganz sicher nicht wie eine Frau, die sich auf irgendwelche Männer einließ. Sie war auch keine Frau, die sich auf irgendwelche Männer einließ... und vielleicht war genau das das Problem, warum ihr Mann das jetzt so bereitwillig glaubte. Weil sie sich auch auf ihn nicht wirklich eingelassen hatte, und er deshalb nun dachte, sie müsste einen anderen haben. Nach wie vor irritierte sie, dass er so... so überzeugt zu sein schien, dass er ihre Worte gar nicht wirklich in Betracht zu ziehen schien. Das ganze Gespräch wirkte so als ob... als ob er nicht hier war, um zu hören was sie zu solchen Gerüchten sagte... sondern als ob er einfach nur ein Geständnis hören wollte von ihr. „Und du meinst nicht, ich hätte auch davon gehört, wenn gerade Frauen tratschen? Sogar noch eher als du?“ fragte sie zurück. Welche Frau könnte ihr so sehr schaden wollen? Die Gattin oder Verwandte eines Beamten oder Politikers, der in der Acta schlecht weggekommen war. Oder Axilla. Seiana schloss für einen winzigen Moment die Augen, als sich ihr wieder der Gedanke an die Iunia aufdrängte. Sie hatte sich schon einmal in ihr Leben gedrängt und zerstört, was sie gehabt hatte. Sie hatte ihr nun erneut gedroht, hatte sie sogar geschlagen. Und offenbar musste sie sich wohl daheim dermaßen aufgeführt haben, dass sich ihr Mann, der Procurator, bemüßigt gefühlt hatte, mit Faustus darüber zu reden... „Du hast nicht einfach irgendwelche Gerüchte gehört. Jemand hat dich doch bewusst angesprochen, oder?“

    Die Tränen ließen sich noch schwerer zurückhalten, als er ihrer Bitte nachkam und sie an sich zog. Seiana gab sich trotzdem Mühe... während sie sich an ihn schmiegte, so nah wie nur möglich, ebenfalls einen Arm um ihn legte und ihren Kopf an seine Brust legte. Es war nicht fair. Nichts an dem, was das hier trübte, war fair – dass sie so wenig Zeit hatten, dass sie nicht zusammen sein konnten, dass sie wohl nicht einmal dann hätten zusammen sein können, wenn sie sich früher getroffen hätten. Es war auch nicht fair, dass ihr Mann betrogen wurde. Und es war erst recht nicht fair, dass dieses Kind kaum eine Chance haben würde, so aufzuwachsen, wie es das verdient hatte. Wenn es Pech hatte, würde es nicht einmal ein Bürger sein, wenn sie es nicht irgendwie schaffte ihm diesen Status zu verschaffen... Seiana würde es eher als Kind von peregrinen Bediensteten aufwachsen lassen denn zuzugeben, dass sie ein Kind geboren hatte, das von ihrem Mann nicht angenommen worden war.
    Aber so weit war es noch nicht, und paranoid wie sie manchmal sein konnte, machte sie sich vielleicht auch unnötig Sorgen... vielleicht vergaß ihr Mann sein Misstrauen auch, wenn er nichts herausfand. Sie hatte ihm nie einen Grund zur Beschwerde gegeben, und sie hatte sich immer vorbildlich verhalten... zumindest nach außen hin. Sie hatte einen tadellosen Ruf, darauf hatte sie immer geachtet. Es sprach so viel mehr für als gegen sie. Sie sollte abwarten, einfach abwarten und sehen, was kam, mehr konnte sie ohnehin nicht tun. Seiana atmete tief ein, sog Senecas Geruch ein und begann zart mit ihren Fingern über seinen Rücken zu streichen. „Erzähl mir was von dir“, murmelte sie an seiner Brust, nachdem sie eine Zeitlang schweigend da gelegen hatten, und küsste seine Haut, einmal, zweimal, liebkoste ihn mit ihren Lippen. Sie erinnerte sich an die langen Unterhaltungen, die sie auf dem Landgut in den Albaner Bergen hatten... und sie wollte mehr von ihm wissen. Sie wollte wissen, was er mochte und was nicht, was ihn begeistern konnte und was er abstoßend fand, und wo er hergekommen war... auch wenn sie keine Ahnung hatte, wo ihn sein Weg hinführen würde. „Von früher, von deiner Kindheit. Was hast du gern gemacht?“

    Nicht unbedingt. Da kommt einfach viel drauf an, was du im Spiel bis dahin geleistet hast, wer deine Fürsprecher sind etc. Wichtig war mir nur zu wissen, dass du dir im Klaren drüber bist, dass die Aufstiegschancen für ID's, die als einfacher Soldat einsteigen, beschränkt sind (und Zeit brauchen).


    Also: herzlich willkommen bei den Decimern. Alles weitere klären wir dann per PN.

    Salve,


    im Grunde hast du die üblichen Fragen schon vorweg genommen. Eine habe ich aber dennoch: es klingt danach, als ob du deine ID als einfachen Soldaten anfangen lassen möchtest. Falls das richtig ist: bist du dir darüber im Klaren, dass dann keine großartige militärische Karriere möglich sein wird, und das, was deine ID erreichen kann, mehr Zeit in Anspruch nehmen wird?

    Seiana schloss für Momente die Augen, als Seneca antwortete und mit jedem Wort doch nur das wiederholte, was er schon gesagt hatte: er richtete sich nach ihr. Er tat, was das Beste für sie war. Er war für sie da.
    „Was besseres als mich“, wisperte sie mit immer noch geschlossenen Lidern, und erneut trat eine Träne hervor. Den Bruchteil eines Augenblicks später bereute sie schon, was sie gesagt hatte, und hoffte, dass Seneca sie nicht gehört hatte. Sie lachte gezwungen bei seinem Scherz, aber so leise, dass ihm das hoffentlich auch nicht wirklich auffiel, und rollte sich dann ganz auf die Seite und zog ihre Hände, ihre Arme eng an ihren Körper, als Seneca seine Hand von ihrer fortzog und seine Arme hinter dem Kopf verschränkte. Immer noch du. In ihren Ohren klang das so anders, als er es aussprach und meinte. Es klang wie Hohn. Ja, es war immer noch sie, und das war nicht genug, nie genug.
    Und trotzdem war er hier. Mit ihr. Wegen ihr. Sie war überzeugt, dass sie ihn gar nicht verdient hatte, und dennoch... war er hier. Er hatte sich für sie entschieden, trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse. Er liebte sie. Und Seiana klammerte sich daran. Sie konnte gar nicht anders. Zögernd streckte sie eine Hand aus und tastete nach ihm. Es kostete sie unglaubliche Überwindung, auszusprechen was ihr auf den Lippen lag... ihre Schwäche auch noch laut einzugestehen. Aber er liebte sie. Und sie vertraute ihm. Bei wem könnte sie zeigen, wie schwach sie manchmal war, wenn nicht bei ihm? „Halt mich. Bitte.“

    Seiana schloss die Augen. „Dass du nichts mit mit dem Kind zu tun haben willst. Dass du etwas mit ihm zu tun haben willst. Dass...“ Sie schluckte erneut und verstummte dann, als sie seine Berührung an ihrer Hand spürte. Ohne sich zu rühren, hörte sie zu was er weiter sagte, und das schlechte Gewissen begann erneut zu brennen. Wenn es sein Kind war, wollte sie es ihm doch gar nicht vorenthalten – und auch wenn sie sich nicht absolut sicher sein konnte über die Vaterschaft, glaubte sie doch, dass er der Vater war. Aber was sollte sie schon tun? Sie wusste ja noch nicht einmal, wie sie sich selbst da irgendwie glimpflich würde hinaus manövrieren können, wenn ihr Mann weiterhin misstrauisch blieb, geschweige denn was mit dem Kind geschehen würde. Und doch hatte sie das Gefühl, dass es an ihr war, etwas zu tun, irgendetwas, eine Lösung zu finden für ihre Probleme, eine, die für Seneca zufriedenstellend war, für ihre Familie, und idealerweise auch für ihren Mann, wenigstens halbwegs. Sie sah es in ihrer Verantwortung, eine Lösung zu finden. Aber so sehr sie auch all ihre Probleme auf einen Schlag hätte verschwinden lassen wollen, sie konnte es nicht.
    Als er auf ihren Kommentar über die Schwangerschaft einging, konnte sie allerdings für einen Moment nicht anders, als trocken und mit einer Prise Hysterie aufzulachen. „Ja, das auch, aber ich meinte eher...“ Noch bevor sie ihren Satz beenden konnte, verschwand die merkwürdige Anwandlung schon wieder, und Seiana verstummte. Einen Moment schwieg sie, rührte sich nicht, dann drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. „Ich bin so schlecht in solchen Dingen“, wisperte sie. „Es ist leichter sich zu beherrschen, wenn man weiß, dass man kein Verständnis erwarten darf. Ich kann mich dann leichter beherrschen.“ Ihre Hand drehte sich unter seiner nach oben, so dass sie ihre Finger mit seinen verschränken konnte, und einen Augenblick später wandte sie sich auch mit ihrem Körper ein wenig mehr zu ihm. „Du hast was Besseres verdient als das hier.“

    Sie legten sich wieder hin, aber trotzdem änderte das nichts an der Situation. An der Stimmung. Seiana lag auf dem Rücken, neben Seneca, ohne ihn zu berühren, eine Hand neben sich, die andere flach auf ihrem Bauch. Und starrte ins Nichts. Sie hatten noch keine Öllampe entzündet, und das wenige Licht, das vorhin noch herein gedrungen war während sie sich Wein eingeschenkt hatte, war mittlerweile auch verschwunden... aber Seiana wusste nicht, ob sie noch mal aufstehen sollte, um eine Lampe zu entzünden. Sie wollte noch nicht schlafen, nicht nur weil sie noch nicht müde war, sondern weil sie ihr Gespräch nicht einfach so beenden wollte, mit dieser schlechten Stimmung, ohne noch mal zu sprechen, ohne wenigstens den Versuch zu starten wieder etwas zu... nun ja, zu verbessern. Aber sie wusste nicht, welche Unterhaltung sie nun führen sollten, und schon gar nicht, wie sie eine solche beginnen sollte.
    Und so lag sie einfach nur da, mit weit geöffneten Augen, die ins Dunkle blickten... und wieder war es Seneca, der ihr eine Brücke baute. Der sie rettete aus ihrem Unvermögen. Seiana presste die Lippen aufeinander, und aus einem ihrer Augen rann eine vereinzelte Träne ihre Wange hinab. Er war unglaublich. So... verständnisvoll. So lieb. Und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie ihm das vergelten konnte. Sie wusste ja nach wie vor noch nicht einmal, was sie jetzt überhaupt sagen sollte, obwohl er den Anfang gemacht hatte. „Ich...“ Sie holte tief Atem, und als die zweite Träne sich ihren Weg suchen wollte, wischte sie sie weg. „Es ist nur...“ Wieder eine Pause. Seiana schluckte, mühsam, und wütend auf sich selbst, weil da plötzlich dieser Kloß in ihrem Hals steckte, der ihr das Sprechen so schwer machte. „Ich dachte du würdest anders reagieren. Ich dachte du... du würdest... ich weiß nicht... wenigstens Bedingungen stellen. Du hättest jedes Recht dazu. Stattdessen sagst du mir nur, dass du zu mir hältst.“ Und wieder eine Pause, erneut um gegen den Kloß anzukämpfen und das Zittern in ihrer Stimme, das die Tränen verriet, die sich in ihren Augen sammeln wollten. Sie konnte es nicht fassen, jetzt, wo sie es laut aussprach, noch viel weniger als davor. Sie kannte das nur von ihrem Bruder, und ihn hatte sie zu lange nicht gesehen. Über all ihre Erwachsenenjahre hinweg kannte sie es kaum anders, als dass sie auf sich allein gestellt war und irgendwie selbst klar kommen musste. Und jetzt Seneca. Der einfach zu ihr hielt. Ganz egal, was war, wie es schien. Und sie? Reagierte viel zu emotional. Seiana presste eine Hand auf ihre Stirn. „Götter, ich hasse es schwanger zu sein.“

    Seiana zuckte zusammen, als Seneca seine Hand auf ihre legte, zog sie aber nicht fort. „Da wär ich mir nicht so sicher“, wisperte sie zurück. Wenn ihr Mann sein Misstrauen weiter hegte, würde er das Kind nicht annehmen. Und obwohl sie sich noch nicht einmal ansatzweise Gedanken darüber gemacht hatte, was sie in diesem Fall tun sollte, gab es dann wohl nur eine Möglichkeit: sie ließ es zu ihrer Familie schaffen, zu Großtante Drusilla vielleicht... und wenn sie Glück hatte, wenn sie es schaffte ihrer Familie das irgendwie unterzujubeln, würde das Kind als Decimus eines weiter entfernten Zweigs aufwachsen. Ohne nähere Verwandtschaft, ohne Einfluss, ohne große Möglichkeiten, aber immerhin als Römer.
    Verblüfft war sie dann allerdings doch ein wenig wegen seiner Reaktion. Er war so... so ruhig. Fast abgeklärt. Er haderte nicht damit, jedenfalls nicht laut. Er stellte keine Bedingungen, keine Forderungen, keine Ansprüche, nichts... und er betonte auch nicht, dass er nichts mit dem Kind zu tun haben wollte, er ging gar nicht darauf ein, dass da die Möglichkeit bestand, dass es doch nicht seins war. „Ist das... alles?“ Seiana starrte ihn an, ihn, seine ausgestreckte Hand, wieder ihn. „Seneca...“ Sie griff sich an die Stirn, presste ihren Handballen auf die Haut. Das alles hier wurde ihr zu viel, die Schwangerschaft, dass sie es sich das erste Mal wirklich eingestanden hatte, und jetzt auch noch Senecas Reaktion... In gewisser Hinsicht wäre es besser gewesen, wenn er anders, weniger gefasst, weniger verständnisvoll reagiert hätte – dann hätte sie wenigstens einen Grund gehabt, sich zusammenzureißen. So viel es ihr bedeutend schwerer, und so sehr sie sich bemühte, sie spürte, wie ihr die Kontrolle zu entgleiten begann. Sie schluckte mühsam und setzte sich dann in Bewegung, kam auf ihn zu. So tun, als wäre nichts. Das konnte sie. Sie musste sich nur zusammenreißen. „Du hast Recht. Hinlegen ist eine gute Idee.“

    Das Schweigen, das ihren Worten folgte, dröhnte in ihren Ohren, und kaum hatten die Worte ihren Mund verlassen, wünschte Seiana sich schon, sie könnte sie zurücknehmen. Was brachte es denn schon, wenn Seneca Bescheid wusste? Außer dass sie ihn mit hineinzog in ihre Probleme, zu deren Lösung er nichts beitragen konnte. Sie hätte nichts sagen sollen. Unwissenheit war manchmal ein Segen.
    Trotzdem war sie froh, dass sie es ihm gesagt hatte, dass er es wusste, auch wenn seine Reaktion, sein fassungsloses Schweigen ihr schlechtes Gewissen nun erst recht aufblühen ließ. Es war egoistisch von ihr – aber sie war froh, dass sie damit nicht mehr allein war.


    Und dann kam die Frage, die sie befürchtet hatte. Seiana schloss die Augen. Es wäre so einfach, ja zu sagen... oder nein. Gewissheit vorzuspielen und ihn so auf eine Position festzulegen. Einfacher für ihn. Einfacher für sie, jedenfalls was den Umgang mit ihm betraf. Sagte sie ja, dann, da war sie sich mittlerweile sicher, würde sie auf seine Unterstützung zählen können, egal was passierte. Seneca würde sein Kind nicht im Stich lassen, und sie auch nicht. Sagte sie nein, würde er sie wohl trotzdem unterstützen, wenn sie ihn brauchte... aber sie würde ihn abwimmeln können, wann immer ihr seine Einmischung zu viel wurde, und es wäre vor allem für ihn deutlich leichter, die Situation zu ertragen, weil er letztlich nicht betroffen war.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass sie sich für eine der beiden Varianten entscheiden sollte, auch wenn sie noch unschlüssig war, welche wirklich die bessere wäre. Aber sie brachte es nicht fertig. Sie hörte wie er ihr erneut sagte, dass er sie liebte, wie er ihr, noch bevor er eine Antwort bekommen hatte, schon zusicherte, dass er für sie da sein würde. Nein. Sie brachte es nicht fertig, ihm ins Gesicht zu lügen. „Ich habe noch nicht mit einer Hebamme gesprochen, aber das... die Zeugung fällt irgendwann in den Zeitraum, in dem ich in den Albaner Bergen war. Oder kurz danach“, antwortete sie schließlich, in nüchternen Worten, als handele es sich um etwas anderes, einen Vorfall in ihren Betrieben vielleicht, etwas worum sie sich kümmern musste, was sie aber nicht wirklich betraf, was ihr Leben nicht so dermaßen beeinflussen, verändern würde wie ein Kind, das in ihr heranwuchs. Im Gegensatz dazu stand allerdings ihre Haltung, ihre Gestik, ihr Tonfall. Sie war immer noch leise, und sie sah ihn immer noch nicht wirklich an. Eine Hand hielt den Becher, die andere ruhte auf der Tischplatte, und beide wirkten, als wolle sie sich daran festhalten. „Ich... Als ich nach Rom zurück gekommen bin... es hat gedauert, bis mein Mann wieder sein Recht gefordert hat, er war noch Praefectus, er war selten zu Hause und hatte noch seltener Zeit. Und ich wollte... auch nicht... Trotzdem...“ Jetzt sah sie ihn doch an, und in ihren Augen stand ein gequälter Ausdruck, als sie die ohnehin brüchige nüchterne Fassade aufgab. „Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, Seneca“, wisperte sie. „Es ist unwahrscheinlich, dass er der Vater ist, aber...“ Aber die Möglichkeit war da. Seiana wollte nicht von Fruchtbarkeitszyklen anfangen, so lange er nicht danach fragte, davon, warum alles darauf hindeutete, dass sie das Kind von Seneca empfangen hatte. Wichtig war doch nur, dass sie keine letzte Gewissheit hatte. Sie sah wieder weg, hinunter auf den Becher, den sie in der Hand hielt. „Es tut mir leid.“

    Noch ein Nippen. Seiana fühlte sich hilflos. Sie hatte keine Ahnung, wie sie diese Situation lösen sollte. Wie sie es schaffen konnte, dass sie sich wieder näher kamen, dass da keine Missstimmung mehr war. Auf ihren Bruder wäre sie wohl zugegangen, aber ihren Bruder kannte sie ihr ganzes Leben lang, sie waren sich immer nahe gestanden. So nahe sie sich Seneca auch fühlte, ihn kannte sie bei weitem nicht so gut, es fehlte dieses blinde, über Jahre gewachsene Vertrauen und das Wissen um die Reaktionen des anderen. Es hatte seinen Grund, dass sie keine Freunde hatte, dass sie einsam war, dass Faustus ihr einziger Vertrauter war. Seiana war im zwischenmenschlichen Umgang mit anderen nicht sonderlich gut. Es war nicht so, dass sie unsensibel oder taktlos wäre... sie hatte durchaus ein Gespür für Stimmungen und Atmosphäre. Aber sie war nur selten imstande, angemessen zu reagieren, darauf einzugehen, wenn es emotional wurde. Sie wollte es gar nicht. Es hätte geheißen, sich selbst zu öffnen... verletzlich zu sein.
    Jetzt allerdings war sie enttäuscht, von sich selbst, weil sie sich nicht genug unter Kontrolle gehabt und die Stimmung verdorben hatte, und auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sie litt unter dem unangenehmen Schweigen, das sich ausbreitete. Und ohne es zu wollen, kam ihr der Gedanke das zu tun, was sie bei allen anderen außer Faustus sonst wohl getan hätte in einer vergleichbaren Situation: Flucht. Flucht nach vorne kam nicht in Frage, nicht einem Thema wie diesem, aber eine gewöhnliche Flucht... sie konnte gehen. Wenn das Schweigen andauerte, wenn es ihr zu viel wurde, konnte sie einfach gehen. Das Problem war nur: sie wollte gar nicht gehen. Sie wollte bleiben, bei ihm, wollte die Zeit genießen, die sie hatten, es war ohnehin viel zu wenig, viel zu kurz. Sie wusste nur nicht wie sie das anstellen sollte.


    In Gedanken versunken starrte sie in den Becher, den sie in der Hand hielt, und wurde erst abgelenkt, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Flüchtig sah sie zu ihm, sah, wie Seneca nun auch aufstand, sich ein Tuch umschlang, zum Tisch kam und sich setzte. Und das Schweigen brach. Er tat nicht so, als wenn nichts gewesen wäre, was sie vermutlich an seiner Stelle getan hätte... aber er machte ihr auch keine Vorhaltungen. Keine Vorwürfe. Er sprach nur an, dass etwas schief lief gerade, und das auf eine Art, die fast etwas von einer Entschuldigung hatte. Als ob er es gewesen wäre, der etwas falsch gemacht hätte. Noch etwas, was ihn so liebenswert machte, so besonders... noch ein Grund, warum sie ihn nicht verdiente. Umso mehr, da sie zunächst einfach nur weiter stehen blieb, seinem Blick auswich... und fast schon verzweifelt überlegte, was sie tun sollte. Sie hatte noch niemandem gesagt, dass sie schwanger war. Es zu sagen machte es real. Und sie wollte nach wie vor nicht, dass es real war. Aber die Fakten ließen sich nicht leugnen, nicht mehr lange jedenfalls, und es störte sie selbst, dass sie in dieser Hinsicht so... so irrational war. Trotzdem tat sie sich unglaublich schwer damit, sich auch nur mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass sie schwanger war – geschweige denn es jemandem zu sagen.
    Sie sah flüchtig zu Seneca, und in ihren Augen spiegelten sich die widerstreitenden Gefühle. Seneca war ein Faktor, den sie bislang einfach völlig ausgeklammert hatte, aber hier, jetzt, ihm gegenüber, konnte sie das nicht mehr. Er hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Mehr noch, er hatte es verdient, durch seine Liebe zu ihr, und durch seine Art, so vorsichtig und behutsam wie er sich selbst in diesem Moment verhielt, wo sie so abweisend war. Und er hatte es verdient, dass er es von ihr erfuhr und nicht von jemand anderem, oder es irgendwann einfach sah. Oder auf dem Schlachtfeld starb, bevor er es erfahren konnte... Letztlich war es wohl dieser Gedanke, der den Ausschlag gab, der sie dazu brachte, sich den letzten Ruck zu geben, um endlich auszusprechen, was sie seit Monaten mit sich allein herumtrug. „Ich bin schwanger.“