Beiträge von Decima Seiana

    Nun, wo sie so deutlich geworden war, schien er endlich zu begreifen, was sie hatte hören wollen – und nannte Namen, solche, mit denen sie auch etwas anfangen konnte. Was schon mal so ziemlich ausschloss, dass er einfach jemand war, der den Ring irgendwie an sich gebracht und sich gedacht hatte, die scheinbare Gunst der Stunde zu nutzen, ohne allzu viel Aufwand einen Nutzen daraus zu ziehen. Was die Option übrig ließ, dass das hier ein Betrüger mit deutlich größerer krimineller Energie war, jemand, der vorher Arbeit in Recherche investiert hatte... oder: dass er tatsächlich war, wer er zu sein vorgab.


    „Massa wird hier sein“, antwortete sie auf seine Frage. Zuerst hatte ihr auf der Zunge gelegen, dass er das schon sehen würde, aber sie keinen Sinn darin, es ihm zu verheimlichen. Allerdings bemerkte sie durchaus, dass er offenbar keine Ahnung hatte, dass Serrana verschwunden war. „Er lebt nicht hier, sondern wird nur zu Gast bei der Hochzeit sein. Einige iberische Decimi leben hier... Hausherr ist Faustus Decimus Serapio. Ich werde ihn heute Abend über eure Ankunft informieren, aber du solltest dich ihm dennoch persönlich vorstellen.“ Sie nahm ihren Becher wieder zur Hand und trank einen Schluck, bevor sie fragte: „Du sagtest auch etwas davon, dass du nach einer Anstellung suchst?“



    Sim-Off:

    Massa ist zuerst nach Ägypten und hat dort lange Zeit gedient; in Italien ist er auch erst seit kurzem ;)

    Er erzählte immer noch nicht wirklich viel. Nichts von seiner Familie. Nichts von irgendwelchen anderen Verwandten. Keine Namen, die ihr möglicherweise etwas sagten. Stattdessen die Information, dass angeblich niemand außer einem guten Freund überhaupt gewusst hatte, wo sich dieser Decimus aufgehalten hatte. Und so kam sie nicht weiter... Seiana unterdrückte ein entnervtes Seufzen und beschloss, ihre Taktik zu ändern. „Du kommst also hierher, aus dem Osten, erzählst du seist ein Decimus der griechischen Linie, sagst aber zugleich du seist seit Jahren nicht mehr bei deiner Familie gewesen, so dass du praktischerweise nichts von ihr erzählen kannst. Und diese weiß überdies nichts von deinem Aufenthaltsort in den letzten Jahren“, fasste sie zusammen. „Wenn ich offen sein darf: das ist mehr als dürftig.“ Sie musterte ihn einen Moment lang kritisch. Sie war weit davon entfernt, ihm Vertrauen zu schenken. Aber es bestand die Möglichkeit, dass er die Wahrheit sagte – und auch die griechischen Decimi waren hier immer willkommen gewesen. Und sie musste nicht einmal nach Griechenland schreiben oder jemanden dorthin schicken, um Catus' Geschichte zu überprüfen... was ohnehin recht schwer geworden wäre, in Anbetracht der Tatsache, dass er seit Jahren fort gewesen war. Selbst wenn diese Geschichte dort bestätigt wurde, änderte das nichts an der Möglichkeit, dass ihr ein Betrüger gegenüber saß, der dem echten Catus den Ring gestohlen hatte, um hier als er aufzutreten. Allerdings: sie musste nur warten, bis Massa wieder zu Besuch kam... und sagte, ob er ihn kannte. Oder eben nicht. „Ich will zu deinen Gunsten davon ausgehen, dass du die Wahrheit sagst“, fuhr sie schließlich fort. „Du kannst hier bleiben... vorerst. Ich werde in einigen Tagen heiraten, dort wird auch einer deiner Verwandten anwesend sein. Es wird an ihm liegen zu entscheiden, ob du dauerhaft bleiben kannst oder nicht. In der Zwischenzeit erwarte ich von dir und deinem Begleiter ein tadelloses Benehmen. Ein Fehltritt, und du kannst dir eine andere Unterkunft suchen.“ Ihr Tonfall war kühl, vor allem aber sachlich, ohne jedwede Emotion. Und er machte deutlich, dass sie die Bedingungen diktierte – und dass diese nicht zur Debatte standen. Dass sie die beiden zudem beobachten lassen würde, bis Massa hier gewesen war, erwähnte sie nicht gesondert. Das war etwas, was sie einfach veranlassen würde, und die beiden Ankömmlinge hatten damit zu leben, in den nächsten Tagen einen Schatten zu haben, der sie zwar unaufdringlich, aber nichtsdestotrotz auf Schritt und Tritt begleiten würde. Sie hatte nichts gegen diesen Mann oder seinen Freund. Aber es war Risiko genug, ihn hier aufzunehmen. Sie würde ganz sicher nicht jede Vorsicht fahren lassen, nur weil er behauptete ein Decimus zu sein... und das mit nicht mehr belegen konnte als einem Ring.

    Seiana lauschte der Rede, die ganz dem entsprach, was man bei einem Anlass wie diesem erwarten konnte. Mit leichter Überraschung stellte sie dann fest, dass sie den Haruspex, der nun nach vorne trat, kannte, hatte dieser doch auch die Haruspizien ihrer Hochzeit übernommen. Und wie vor wenigen Tagen machte er auch hier seine Sache gut, besser, wenn man das so sagen konnte – dem Anlass angemessen.


    Als Senator Purgitius Macer zu ihnen trag, wandte auch sie sich um und lächelte ihm höflich zu. „Senator Purgitius“, grüßte auch sie ihn mit einem leichten Nicken.

    Diesmal war Seianas Lächeln aufrichtig – und fast ein wenig erleichtert, jedenfalls war es das, was sie spürte. Die Kinder hier aufwachsen zu lassen? Eine hervorragende Idee, fand sie. Spätestens wenn sie alt genug waren, um einem Lehrer übergeben zu werden, was er mit seiner Bemerkung ja auch andeutete. „Ich denke, über die Schola dürfte es mir nicht schwer fallen, einen geeigneten Lehrer zu finden... dazu vielleicht noch ein oder zwei gebildete Sklaven, die für die restliche Erziehung zuständig sind...“ Seiana setzte sich und ließ sich einen Becher mit gemischtem Wein geben. Und ermahnte sich dann in Gedanken daran, das Thema Kinder nicht allzu sehr auszubreiten. Noch hatten sie keine... und sie wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis sie schwanger war. Sie trank einen Schluck und nahm sich ein Stück Käse, während er ihre Frage verneinte. Richtig... so weit sie wusste, stammte seine Familie aus Germania. Und damit hatte sich das Thema auch schon wieder erledigt, und für eine Weile stellte sich Schweigen ein, während sie aßen. Erst nach einigen Momenten beschloss Seiana, das Wort zu ergreifen. Es gab da ein Thema, das ihr auf dem Herzen lag... schon seit Tagen, im Grunde. Aber bis jetzt hatte sich nicht wirklich eine Gelegenheit ergeben, es anzusprechen. Die Tage nach der Hochzeit waren angefüllt gewesen mit organisatorischen Dingen im neuen Haushalt und mit der Vorbereitung der Reise – nicht nur der Reise an sich, sondern auch der Abwesenheit von ihren Posten –, und dann unterwegs... war es auch unpassend gewesen. Jetzt allerdings hatten sie Ruhe... und da war ein Moment so gut wie ein anderer.
    Sie atmete leicht ein. „Appius...“ begann sie, ein wenig zögernd, dabei aber bewusst seinen Praenomen aussprechend – etwas, was sie bislang sehr selten getan hatte. Vielleicht half das ja, ihn positiv zu stimmen, und bei dem, was sie fragen wollte, war sie darauf angewiesen, dass er positiv gestimmt war. Sonst würde er womöglich gar nichts sagen. Sie bemühte sich um ein Lächeln, ein leichtes, das eben nicht verraten sollte, wie wichtig ihr das wirklich war. „Ich würde dich gern etwas fragen... wegen meines Bruders.“ Sie machte eine winzige Pause, wartete allerdings einen möglichen Einwand nicht ab, sondern fuhr fort: „Warum hast du ihn fortgeschickt?“

    Die Geduld des Iulius wurde ein wenig auf die Probe gestellt, denn der größte Teil der Stunde verstrich, bevor Seiana schließlich das Atrium betrat. Der Ianitor hatte ihr bereits angekündigt, dass ein Magistrat der Stadt Ostia auf sie wartete und es um die Schiffe ging, die im Besitz der Gens waren – weswegen Ephialtes entschieden hatte, ihn nicht etwa an Flavus, Pinus oder Venusia zu verweisen. Noch im Gehen legte sie ihre Palla ab, die sie vor dem kalten Wind draußen schützte, und kam auf den Iulius zu, der Platz genommen hatte. Ihre beiden Leibwächter nahmen stumm in der Nähe Aufstellung, als sie ein höflich-vages Lächeln aufsetzte. „Salve, Iulius. Du wolltest mich sprechen?“

    Die Antwort kam schnell genug, allerdings sagte Seiana auch dieser Name nichts – was jedoch nicht allzu ungewöhnlich war. Abgesehen von Verus, mit dem sie eigentlich nur Ärger gehabt hatte, hatte sie mit den Abkömmlingen der griechischen Linie nichts zu tun gehabt. Kein Wunder, die Casa in Rom war von den iberischen Decimi gegründet worden, auch wenn der griechische Teil stets hier willkommen gewesen war, wenn sie hierher kamen, wie aktuell beispielsweise Massa. Dieser war es auch, den sie um seine Meinung zu bitten gedachte, bevor sie dem Mann hier eine endgültige Erlaubnis geben würde hier zu bleiben.


    Sie nahm den Ring entgegen und musterte ihn kurz, aber eingehend, bevor sie ihn wieder zurückgab und erneut ein Lächeln aufsetzte. „Hast du einen Abstecher über Griechenland gemacht, bevor du nach Rom gekommen bist? Wir bekommen hier recht selten Nachrichten von diesem Teil der Gens.“

    [Blockierte Grafik: http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png]


    Die Wahrheit. Na super. Meinte der Kerl das etwa tatsächlich ernst? War das wirklich so einer, der dermaßen Wert legte auf Wahrheit und Gerechtigkeit und Eide und so ein Kram? War furchtbar… furchtbar langweilig. Und furchtbar kompliziert, jedenfalls wenn man mit dem Kerl in einer Situation steckte wie er nun gerade. Wie sollte er sich da noch rauswinden, wenn der wie ein Bluthund Witterung aufgenommen hatte und nicht mehr locker lassen wollte, weil das sonst gegen seine Ehre gegangen wäre? Raghnall war sich sicher, dass es etwas gab, was den Jungen seine Meinung ändern lassen, oder, in anderen Worten: was ihn brechen würde. Ging bei nahezu jedem Menschen. Möglicherweise reichte bei dem Iunius hier schon aus, dass er ein wenig länger bei den Schwarzröcken diente und möglicherweise aufrückte, denn die gingen nicht zimperlich und nicht immer sonderlich ehrbar vor… und dann war fraglich, was der Schwarzrock vor ihm dann tun würde mit seiner tugendhaften Moral.
    Allerdings brachte das Raghnall gerade nicht weiter. Er musste mit dem Kerl jetzt umgehen, nicht irgendwann später, und jetzt… naja. Jetzt war er ein Bluthund, der Witterung aufgenommen hatte. Und der nicht mehr locker lassen wollte. Was er auch ziemlich eindeutig bewies mit seiner ganzen Gestik, seinem Blick, seinem Gesichtsausdruck, und nicht zuletzt dem Schwert, dass er demonstrativ zog.


    Äußerlich gab sich der Gallier ungerührt, mit der ganzen Erfahrung des Spielers, der er nun schon seit über einem Jahrzehnt war – seit beinahe zwei, wenn man seine ersten Gehversuche als Jugendlicher, fast noch Kind, schon mit einrechnete. Letztlich war es lächerlich, was der Soldat sagte. Er machte seine Sache gut, das musste Raghnall ihm lassen, aber dennoch: er drohte gerade ernsthaft damit, dass die Decima – und er mit ihr – verurteilt werden würde, wenn er nun weiterhin nichts sagte; während sie ausgerechnet dann angeblich davon kommen sollten, wenn er etwas sagte, was womöglich noch mehr zusammenbrachte, was die Schwarzröcke gegen sie verwenden konnten. Und das konnte der Iunius einfach nicht ernst meinen. Raghnall glaubte ihm das schlicht und ergreifend nicht, dass seine Vorgesetzten das tatsächlich tun würden – ausgerechnet dann locker lassen, wenn sie möglicherweise tatsächlich etwas in der Hand hatten.
    Trotzdem war Raghnall auch klar, dass er dem Iunius mehr würde geben müssen. Das war so mit Bluthunden. Sonst wurde man die nicht los. Und die Decima war deutlich gewesen in ihrem Auftrag: es ging ihr nicht in erster Linie um sich selbst – was wohl ohnehin zwecklos war, da ihre Räume ja komplett leer geräumt worden waren –, es ging ihr um ihre Mitarbeiter. Also beschloss Raghnall, sich daran zu orientieren. „Ich hab dir die Wahrheit gesagt. Im Grunde“, gab er zu, ein wenig widerwillig, und das war ausnahmsweise sogar nicht gespielt. Es fuchste ihn, dass er mit der ursprünglichen Variante nicht durchkam. Aber das war nun einfach Pech gewesen, dass der Schwarzrock mit der Lectrix verwandt war. „Du kannst gern die Runde machen und jeden von denen befragen, die werden dir alle das gleiche erzählen. Ich hab in der Acta mit keinem ein Wort gewechselt… außer deiner Cousine. Und dem Redaktionsleiter. Und wir… haben…“ Autsch, das tat weh. Eigentlich war Raghnall niemand, der ein Problem damit hatte, seine Geschichten zu verändern und je nach Situation Anpassungen vorzunehmen, aber einen gewissen Stolz hatte er auch, das hier, jetzt nachgeben zu müssen… kratzte daran. „Wir haben angefangen nach kritischen Sachen zu suchen. Allerdings nichts gefunden, was ihr nicht ohnehin schon bei meiner Herrin zu Hause mitgenommen hättet.“ Was sogar stimmen dürfte. Die wichtigen Sachen hatte sie ja ohnehin direkt bei sich.



    Sim-Off:

    Sorry, ganz vergessen :(





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

    Kinder. Das war auch so ein Thema. Seiana wusste, dass Kinder nicht nur zu einer Ehe gehörten, sondern ein wesentlicher Bestandteil waren, sie wusste, dass Kinder zwangsläufig kommen würden, und trotzdem... machte ihr der Gedanke fast ein wenig Angst. Ein wenig sehr. Kinder waren einfach... eine Veränderung, eine massive Veränderung, und damit tat Seiana sich schwer. Dazu kam, dass sie im Grunde recht überzeugt davon war, dass sie keine sonderlich gute Mutter sein würde. Und obwohl sie ohnehin plante – und es sich in ihrer Position und der ihrer Familie auch einfach so gehörte –, eventuelle Kinder größtenteils von Sklaven aufziehen zu lassen, Ammen und Kindermädchen und Hauslehrern, blieb da doch die Tatsache, dass sie sich als Mutter nicht komplett würde zurückziehen können.
    Gerade da Kinder allerdings so zwangsläufig, so unvermeidbar waren, brachte es auch hier nicht viel, zu viel zu grübeln. Sie würde eher anfangen müssen sich Sorgen zu machen, falls sich keine Kinder einstellten in absehbarer Zeit, und nicht umgekehrt. Seiana zwang sich also zu einem leichten Lächeln und einem angedeuteten Nicken, als ihr Mann sie angrinste. „Sicherlich. Gerade im Sommer, wenn Rom ohnehin unerträglich wird, werden Kinder es hier genießen“, meinte sie, während sie ihm über das Gelände folgte. Aale züchtete er hier also, und er wollte sie heute zum Abendessen. Seiana machte sich eine gedankliche Notiz, später mit dem Vilicus zu sprechen, um ihn entsprechend zu instruieren, damit er das Küchenpersonal anweisen konnte. Ein kurzer Seitenblick zu ihrem Mann folgte, als die kurze Führung beendet war. „Ja... das ist eine gute Idee.“ Das nun hätte sie so oder so gesagt, aber es war nicht nur reine Höflichkeit. Sie hatte nach dem letzten Stück der Reise tatsächlich ein wenig Hunger, auch wenn sie es für den Moment sogar fast vorgezogen hätte, sich vorher ein wenig frisch zu machen, ein wenig zumindest den Schmutz von der Reise weg zu bekommen... vielleicht sogar gleich zu baden. Immerhin, etwas zu knabbern hätte sie sich auch dazu reichen lassen können, was ihren Hunger genug befriedigt hätte. Allerdings: ebenso wie sie so oder so seinem Vorschlag zugestimmt hätte, hätte sie sich nicht sofort nach ihrer Ankunft hier von ihm für längere Zeit zurückgezogen. Also würde das Bad warten müssen – denn auf die Idee eines gemeinsamen Bads mit ihrem Mann kam Seiana nicht einmal. Geschweige denn darauf, ihm das nun als Alternative vorzuschlagen.


    Gemeinsam wandten sie sich nun also der Villa zu und betraten das Gebäude, das ebenfalls recht großzügig auszufallen schien. Ein leiser Kommentar zu den Sklaven, dass sie eine Kleinigkeit anrichten sollten, dann folgte Seiana ihrem Mann, der sie zum Triclinium führte. „Ist das Anwesen hier schon länger im Besitz deiner Familie?“

    Seiana reichte Lucilla ihre rechte Hand und ließ zu, dass Lucilla diese nahm, sie in die Hand des Terentiers legte. Gänsehaut breitete sich kribbelnd aus, von ihren Unterarmen bis über ihre Schultern hinweg, aber Seiana wusste nicht so genau, ob das an der Berührung lag oder an dem, was Lucilla nun sagte, als sie die Hände miteinander verband. Und auch was danach kam war weniger dazu angetan, in Seiana so etwas wie Freude aufkommen zu lassen, aber da sie das ohnehin nicht erwartet hatte von diesem Tag, war das wohl auch egal. In jedem Fall: es kamen wieder Kinder – diesmal in Form der allgemeinen Wendung Familie – zur Sprache, was eindeutig nicht ihr Lieblingsthema war; und danach machte sich Lucilla noch mal über den Terentius her. Seiana warf ihrem frischgebackenen Ehemann einen kurzen Blick von der Seite zu – sie hatte ihn ja von einer anderen Seite kennen gelernt als die, die er momentan zeigte, und sie war sich nicht so sicher, wie er nun reagieren würde. Zu ihrer Erleichterung allerdings sagte er nicht nur nichts, sondern ließ sich widerspruchslos drücken, und mit einem Lächeln umarmte auch Seiana ihre Tante.


    Das anschließende Opfer verlief so reibungslos wie die Haruspizien, und damit ebenso wie erwartet. Im Gegensatz zu den Haruspizien allerdings hatte Seiana hier vor, den Priester später zu fragen, was er tatsächlich gesehen hatte. Zu prüfen, ob die Götter dieser Ehe generell ihren Segen gaben oder nicht, war eine Sache – es spielte einfach keine Rolle, da diese Verbindung geschlossen werden würde. Falls das Opfer jedoch in Wahrheit nicht angenommen worden sein sollte, würde sie im Nachhinein weitere Opfer bringen müssen, um die betroffenen Göttinnen zu besänftigen… oder es wenigstens zu versuchen.
    Während der Priester sich mit seinen Gehilfen zurückzog, wandte sich nun ihr Bruder an die Gäste, hieß sie nochmals im Namen der Decimi willkommen – und lud ins Tablinum zum Festmahl ein.* Und ein Festmahl war es tatsächlich, was die decimische Köchin – gemeinsam mit extra dafür angeheuerten Gehilfen – aufgefahren hatte: als Vorspeise würde den Gästen verschiedene Variationen an Flamingo-Zungen, Austern und Eiern gereicht werden, teils pikant gefüllt, teils mit feinem Honig überzogen; neben obligatorischem Brot gab es hierzu eine Reihe an Beilagen, wie Oliven, sauer eingelegte Zwiebeln und Gurken sowie Pilze. Der Hauptgang umfasste einige Gerichte, sowohl um die verschiedenen Geschmäcker zu treffen als auch um eine gewisse Variation anbieten zu können: neben Milchlamm, Fasan und Steinbutt waren von der Köchin jedoch vor allem zwei Gerichte als Hauptattraktion gedacht: Hasenbraten, die mit Federn jeweils so angerichtet waren, dass sie wie Pegasi aussahen – und mit Edelkastanien, Pinienkernen und Mandeln gefüllte Wildschweine. Als Nachtisch würden honiggetränkte Küchlein ihren Platz vor den Gästen finden; dazu gab es verschiedenste Früchte, darunter Trauben, Datteln und Feigen. Abgerundet wurde das Festmahl durch Getränke – insbesondere hochwertiger Wein in verschiedenen Sorten, der je nach Wunsch der Gäste mit Wasser, Honig oder Fruchtsaft gemischt sowie mit verschiedenen Kräutern gewürzt werden konnte.**



    Sim-Off:

    *Wie mit dem Spieler besprochen
    **WiSim

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    Wie vom Ianitor angekündigt, brachte Silas den Besuch ins Atrium und führte die Männer in ein hinteres Eck zu einigen Korbstühlen, die um einen Tisch gruppiert waren, wo sie in Ruhe würden warten können. „Darf ich etwas zu trinken anbieten, Herr?“ fragte der Junge dann formvollendet – nicht umsonst war eine seiner wichtigsten Aufgaben hier im Haus die des Mundschenks, auch wenn er da tagsüber recht wenig zu tun hatte, wäre es seine einzige gewesen.


    Nachdem er dem Iulius das Gewünschte gebracht hatte, neigte er leicht den Kopf. „Wenn du etwas brauchst, Herr, gib mir Bescheid.“ Und damit zog Silas sich ein wenig zurück – weit genug, dass der Iulius sich nicht gestört fühlen würde, aber doch nah genug, dass er sofort mitbekommen würde, wenn er etwas wollte.





    Sklave - GENS DECIMA

    Hier wohnen wollte er also, gemeinsam mit seinem Leibwächter. Und eine Anstellung. Seiana verzog keine Miene, als sie das hörte, sondern musterte die beiden Männer nur weiter aufmerksam, während sie zuhörte. Als Catus geendet hatte, schwieg auch sie zunächst, ließ erst eine Pause entstehen – bevor sie schließlich doch das Wort ergriff. „Nun, Decimus Catus.“ Sie lächelte höflich, aber es erreichte ihre Augen nicht, wie so häufig. „Wer ist dein Vater, wenn ich fragen darf?“ Aus der griechischen Linie stamme er, hatte Catus dem Ianitor gesagt – aber das hätte Seiana so oder so vermutet. Die hispanische Familie kannte sie... jedenfalls den Kern. Die griechische hingegen nicht – größtenteils nicht einmal dem Namen nach, weswegen eine Antwort Catus' ihr aller Voraussicht nach eigentlich nicht viel bringen würde. Allerdings konnte sie so immerhin schon mal einschätzen, wie schnell die Antwort kam. Ob er vielleicht mehr von seiner Familie erzählte und dabei Dinge erwähnte, die Seiana doch wusste von den Griechen. Und wie sicher er sich dabei gab – oder ob er sich dabei verhaspelte. Es gab vielfältige Arten, wie ein Betrüger sich verraten konnte, in der Wahl seiner Worte, in der Art wie er sie vorbrachte, in seinen Gesten, seiner Haltung. Man musste nur aufmerksam darauf achten – und Seiana hatte durch die Acta mittlerweile einiges an Erfahrung darin, die Geschichten einschätzen zu können, die Menschen ihr erzählten.
    Sie verzichtete darauf, ihm zu sagen, worauf ihre Fragen abzielten. Aber spätestens ihre nächste dürfte es ihm ohnehin verraten: „Sicherlich trägst du einen Siegelring...“ Auch ein solcher war noch kein definitiver Nachweis über seine Herkunft. Er konnte ihn genauso gestohlen haben, einem Lebenden oder einem Toten. Aber es war ein weiterer Punkt, welcher das Misstrauen minimieren konnte... oder erhöhen. „Ich darf ihn doch sehen, nicht wahr?“

    Ich bin nicht aus der Welt. Seiana starrte Massa einen Augenblick lang an, verwundert, verwirrt. Was hatte ihn veranlasst, das zu sagen? Wieso... hielt er es offenbar für notwendig, ihr das zu versichern. Dass er nun näher an Rom war. Dass er da sein würde... oder es wenigstens vorhatte. „Nein... Misenum ist wirklich nicht Alexandria.“ In vielerlei Hinsicht nicht. Sie bemühte sich um ein Lächeln, immer noch unschlüssig, wie er seinen Kommentar wohl gemeint hatte. „Natürlich schreibe ich dir, was in Rom vor sich geht. Und bei mir“, fügte sie nach einer kurzen Pause noch hinzu, als ihr auffiel, dass er auch sie erwähnt hatte – sie sich selbst allerdings ausgeklammert hatte zunächst.


    Bei seiner nächsten Frage entspannte sie sich ein wenig. Sie lehnte sich zurück und nippte an ihrem Wein. „Nun... als ich nach Rom gekommen bin, war Aurelius Corvinus Auctor der Acta Diurna. Er war Sodalis in der Factio Aurata, die damals von Meridius geleitet wurde. So haben wir uns kennen gelernt.“ Bei einer Feier in der Casa Decima, eine der ersten, die sie hier mit ausgerichtet hatte. So lang war das nun schon her... „Bei einer Gelegenheit haben wir uns über die Acta unterhalten, und am Ende dieses Gesprächs stand fest, dass ich anfangen würde für die Acta zu schreiben. Nach einigen publizierten Artikeln wurde ich Subauctrix. Ein paar Jahre später Lectrix, als meine Vorgängerin aus Rom wegging. Und als der Aurelius dann, noch ein paar Jahre später, beschloss, seinen Posten aufzugeben, hat er mich im Senat als seine Nachfolgerin vorgeschlagen. Eine kurze Vorstellung von mir in der Curia Iulia, ein paar Fragen... dann wurde ich gewählt.“ Seiana deutete ein Achselzucken an, auch wenn ihr danach eigentlich nicht zumute war. Auch daran konnte sie sich noch gut erinnern, an ihren ersten Auftritt im Senat – und den ersten einer Frau seit langer Zeit.
    Hatte ihre Erzählung bislang mehr nach einem schlichten Tatsachenbericht geklungen, bemühte Seiana sich nun erneut um ein Lächeln. „So bin ich dazu gekommen.“

    [Blockierte Grafik: http://img16.imageshack.us/img16/1551/ephialtesianitor.jpg]


    „Nun...“ Ephialtes überlegte kurz. Er ging davon aus, dass Dominus Flavus und Dominus Pinus nicht wirklich Bescheid wissen würden über irgendwelche Schiffe, die irgendwo im Hafen von Ostia lagen. Blieb nur Domina Seiana. Die allerdings war nicht da, lebte gar nicht mehr hier. Dennoch glaubte der Ianitor, dem Mann etwas anbieten zu können, denn die Domina hatte für heute einen Besuch angekündigt. „Ich könnte dir ein Gespräch mit Decima Seiana anbieten. Du wirst allerdings ein wenig warten müssen, da sie erst ein wenig später vorbei kommen wird. Du kannst es aber auch bei der Casa Terentia versuchen.“





    IANITOR - GENS DECIMA

    Seiana verstärkte für einen Moment ihr Lächeln, als sie das Kompliment hörte, sagte aber nichts weiter dazu. Sie wies nur ein weiteres Mal auf die Korbstühle und nahm selbst in einem Platz, während ein Sklave herantrat und den beiden Männern Wasser reichte, während Seiana einen bekam, in dem ihre tagsüber bevorzugte Mischung aus Wasser und ein wenig Wein war. Sie wartete, bis auch die Männer sich gesetzt hatten, bis sie ihre Becher hielten und jeder Gelegenheit hatte, bereits einen ersten Schluck zu trinken, sofern sie das wollten, nippte derweil an dem ihren und stellte diesen dann auf dem Tisch ab. „Was führt euch hierher?“

    Sim-Off:

    Kein Problem :)


    Seiana nickte leicht, als Massa davon sprach, dass ein anderer es übernehmen sollte, sich an Venusia heran zu tasten. Sie war damit mehr als einverstanden – auch wenn sie das nicht laut sagte, und schon gar nicht warum: weil sie wusste, wie ungeeignet sie dafür war. Sich anderen Menschen auf der verständnisvollen, gefühlsmäßigen Ebene zu nähern, lag ihr nicht. Faustus war, momentan zumindest, die einzige Ausnahme... bei allen anderen jedoch... gelang es ihr einfach nicht, selbst wenn sie es versuchte. Nur eine ihrer Unzulänglichkeiten, eine von jenen, die sie nicht wirklich gut zu kaschieren vermochte, weil sie echt wirkende Nähe und Anteilnahme auch nicht glaubwürdig vorspielen konnte. Dazu kam, dass sie sich in solchen Situationen immer... unwohl fühlte. So hilflos... und sie hasste es, sich hilflos zu fühlen.
    Sie stimmte mit Massa also überein, dass sie das besser nicht übernahm – dass er das aus einem völlig anderen Grund so sah, hörte sie zwar, aber sie sah keinen Anlass, ihn zu korrigieren, ihm zu erzählen, warum es wirklich besser war, dass nicht sie das machte. Es war nie gut, mit den eigenen Schwächen hausieren zu gehen.


    Dennoch gab es freilich andere Dinge, die sie sagen konnte. „Ihr Bezugspunkt zu uns sind die Kinder.“ Die beiden waren Decimi, wie Magnus es gewesen war. Und Seiana würde sich in dieser Hinsicht nicht umstimmen lassen: die Kinder gehörten hierher, zu ihrer Familie. Wenn Venusia entschied, nach Germanien zurückzukehren, würde sie ohne die Kinder gehen müssen – jedenfalls wenn es nach Seiana ging. Und die Duccia hatte keine Handhabe. Sie mochte die Mutter sein, aber sie war nicht mit den Kindern verwandt, nicht rechtlich gesehen. Die einzige Möglichkeit, wie sie die Kinder dennoch von der Familie des Vaters würde fortnehmen können, war die, dass eben jene Familie es duldete. Und sie hoffte doch stark, dass ihr Bruder und der Rest der Gens das genauso sehen würden wie sie und es eben nicht duldeten. „Das sollte ihr klar sein.“
    Ein flüchtiges Lächeln zeigte sich dann auf ihrem Gesicht. „Das ist eine gute Idee... wenn du das wirklich tun möchtest.“ Ja, dass Massa mit Venusia sprach, war wohl wirklich eine gute Idee. Faustus hatte auch viel zu tun, und die beiden Jungspunde... waren eben genau das. Jungspunde. Seiana traute keinem von beiden zu, dass sie eine solche Aufgabe schon übernehmen konnten. Massa hingegen wirkte so, dass er dem durchaus gewachsen war. Dazu kam, dass er zur Familie gehörte und für sie sprechen konnte – zugleich allerdings aufgrund seiner Abstammung aus der griechischen Linie mit Magnus eigentlich nichts zu tun hatte. Er konnte weder Venusia wirklich an ihren Mann erinnern und damit von vornherein ungute Gefühle auslösen, noch war er selbst gehemmt durch mögliche Gefühle, die der Verlust eines nahen Verwandten auslösen mochte. Und wenn Seiana eine Erfahrung gemacht hatte, dann die, dass immer Gefühle mit im Spiel waren, wenn etwas schief lief.
    Als er dann noch anfügte, dass er nicht viel Zeit hätte, zog sie unwillkürlich ihre Hand zurück... und griff noch in derselben Bewegung nach ihrem Weinbecher, um einen Schluck zu trinken. Seltsamerweise machte es sie fast ein wenig traurig zu hören, dass er so bald wieder fort musste, und das wiederum war etwas, womit sie nicht gut umgehen konnte – mehr noch, da sie ihn ja eigentlich kaum kannte. Zudem zeigte es ihr erneut, wie gefährlich zu große Vertrautheit war... es machte verletzlich. Und so, obwohl sie vordergründig die Hand nutzte, um nach dem Becher zu greifen, war der eigentliche, wenn auch eher unbewusste Grund ein anderer: wieder ein wenig Distanz zu schaffen.

    Es dauerte nicht allzu lange, bis auch Seiana im Atrium erschien. Sie war gerade dabei gewesen, letzte Details für die Hochzeitsfeier mit den Sklaven abzusprechen, die sie als Hauptorganisatoren dafür eingesetzt hatte. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, die es aufgrund der unterschiedlichen Erwartungen gegeben hatte, hatte sich das Ganze doch recht gut eingespielt. Seiana hatte nur einmal deutlich machen müssen, was sie erwartete, und es war klar gewesen... und die Sklaven mochten sich vielleicht gewundert oder zumindest ihren Teil dabei gedacht haben, aber sie hatten gespurt, und das war alles, was Seiana wollte. Sie fand, dass sie immer noch zu viel Arbeit mit der Organisation hatte, aber sie konnte eben nicht komplett alles wegschieben, und... es lief. Sie konnte zufrieden sein.
    Dennoch... als sie die Nachricht bekommen hatte, dass ein Decimus vor der Tür stand und mit dem Hausherrn sprechen wollte, ihr Bruder jedoch nicht anwesend sei und ob sie da nicht vielleicht könnte, da sowohl Pinus als auch Flavus noch so jung wären und sich kaum eingelebt hätten... war sie sogar froh darum gewesen, die Hochzeit Hochzeit sein zu lassen und eine Ausrede zu haben, warum sie sich dem für den Moment entziehen konnte. Auch wenn sie wusste, dass es nur ein Aufschub war.


    So betrat sie also das Atrium und kam, ihr übliches, höfliches, vages Lächeln auf dem Gesicht, auf die beiden Gäste zu. „Salvete... Decimus Catus, Sokrates.“ Sie neigte leicht den Kopf und wies dann auf eine Sitzgruppe. „Bitte, nehmt Platz. Kann ich euch etwas zu trinken anbieten?“

    Sim-Off:

    Da gehst du richtig von aus :D


    Seiana erhob sich, stieg aus und versuchte, unaufällig ihren Rücken ein wenig zu strecken. Mehrere Tage auf einem solchen rollenden Gefährt unterwegs zu sein war alles andere als angenehm, und auch die Unterbringungsmöglichkeiten für nachts entlang der Straße waren sonderlich gut gewesen. Sie ging die paar Schritte, die es brauchte, um sie in die Nähe ihres Mannes zu bringen – wenn auch nicht direkt neben ihn heran. Groß, war ihr erster Eindruck. Die Landvilla schien recht großzügig bemessen zu sein. Sie sah kurz zu dem Terentius – es fiel ihr schwer, sich daran zu gewöhnen, ihn anders zu nennen, eine vertrautere Ansprache zu verwenden, auch wenn sie freilich bei allen lauten Äußerungen darauf achtete, dass ihr da kein Fehler unterlief... was allerdings dazu führte, dass sie ihn kaum direkt mit Namen ansprach –, und verzog ihre Lippen zu einem vagen Lächeln. „Es sieht recht weitläufig aus“, antwortete sie. Viel mehr konnte sie auch noch nicht anmerken... um sagen zu können, ob es ihr wirklich gefiel, müsste sie mehr gesehen haben. Vor allem die Villa von innen, aber auch, was die Außenanlage so zu bieten hatte... Natürlich würde sie ihm immer sagen, dass es ihr gefiel, egal ob das der Wahrheit entsprach oder nicht. Aber wenn sie das jetzt schon sagte, wäre klar, dass es nur dahingesagt war. Seinen zweiten Satz konnte sie allerdings weit besser kommentieren. „Dann haben wir hier unsere Ruhe... das hat auch etwas für sich.“ Seiana wusste nur nicht so recht, ob das nun gut oder schlecht war, dass sie die nächsten Tage Ruhe haben würde – nicht vor ihrem Mann, sondern gemeinsam mit ihm. Aber: sie zwang sich dazu, diese Gedanken zu verbannen. Faustus hatte schon ganz recht gehabt, sie grübelte einfach zu viel... und verheiratet zu sein war normal. Es konnte doch nicht so schwer sein, das irgendwie so hinzukriegen, dass sie beide zufrieden sein würden. Sie musste nur... die erste Zeit überstehen, bis sie sich daran gewöhnt hatte, das war alles. Und sie war fest entschlossen, das hinzubekommen. Es hatte endlich geklappt mit der Ehe, sie war nun verheiratet, im dritten Anlauf, etwas, woran sie fast schon nicht mehr geglaubt hatte, und keiner konnte ihr nun noch den Vorwurf machen, dass sie die Traditionen missachtete und ihrer Familie Schande machte – dazu kam, dass sie eine wirklich hervorragende Verbindung eingegangen war. Sie hatte also allen Grund, zufrieden zu sein.