Die junge Sklavin eilte dem Besucher voran ins Atrium. Dort bat sie ihm kurz zu warten. Dann verschwand sie, um ihren Auftrag zu erfüllen und den Hern Aquilius von seinem Besuch zu unterrichten. Bevor sie das tat brachte sie noch schnell einen Krug mit verdünntem Wein und schenkte diesen in einen Becher ein und reichte ihn dem Gast. Dann verschwand sie wieder so schnell wie sie gekommen war.
Beiträge von Flavia Celerina
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Acanthus, der flavische ianitor, hatte es sich im Schatten des Hauseingangs etwas gemütlich gemacht und hielt mit einem geschlossenen und einem geöffneten Auge Siesta.
Die nahenden Schritte der Sänftenträger leißen ihn aufmerksam werden und als dann ein gutgekleideter Herr der Sänfte entstieg und ihn persönlich ansprach, hatte er sich bereits schon wieder aufgerappelt und war wieder voll einsatzbereit.
Das waren doch einmal klare verständliche Worte, die der junge Herr von sich gab, nicht so, wie das eldende Hin- und Hergedruckse so mancher Sklaven.
"Sehr wohl, Herr!" Ohne mit der Wimper zu zucken, winkte er eine junge Sklavin herbei, die man zum Staub wischen verdonnert hatte.
"Du, führe den jungen Herrn ins Atrium und melde dem Herrn Aquilius, der Herr Aurelius Orestes möchte ihn gerne sprechen. Ach ja, und sorge dafür, daß der junge Herr eine Erfrischung erhält!"
Spätestens jetzt konnte man feststellen, daß der ianitor heute einen guten Tag erwischt hatte.
Mit einer einladenden Geste, gebot er dem Besucher einzutreten und der Sklavin zu folgen. -
Da ich immer nur alle zwei Jahre mir diverse Fußballspiele reinziehe, (nämlich zu WMs und EMs), kann ich mit Bestimmtheit sagen: ja, das stimmt.
Wir sind gerne zu Gast bei Verlierern!
Also liebe Ösis, seid nett zu euren Gästen und sagt beim Abschied leise Servus!
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Es blieb nicht aus, daß ich Antonias Antwort ein Schmunzeln entgegen setzte. Aufgeregt und voller Erwartung zu sein waren Eigenschaften, die bei diesem Vorhaben sehr von Vorteil sein konnten. Wenn man bereits mit negativen Gedanken oder missmutig gestimmt, zu den custodes punderis ging, oder gar von einem medicus geschickt wurde, waren die Erfolgsaussichten bereits empfindlich geschmälert.
"Das ist gut! Sei ruhig aufgeregt und neugierig. Je aufgeschlossener du dich dieser Art des Abnehmens hingibst, desto größer sind deine Erfolgsaussichen! Du weißt doch: ich kann, ich will, ich werde!" Ach ja, ich hatte schon alles, was mir die magistra einst eingetrichtert hatte, verinnerlicht und selbstredend war ich davon überzeugt.
Nur noch eine Frau war vor uns. Gleich würde sich die Wiegesklavin Antonia widmen. "Nun, ein Treffen dauert für gewöhnlich etwa eine Stunde. Doch wenn du noch Fragen hast, lässt sich die magistra meist noch mehr Zeit für dich!"
Schon war es so weit. Die Frau, die eben noch auf der Waage gestanden hatte, verließ dieselbe und die Wiegesklavin schaute mir einem freundlichen Lächeln in Antonias Richtung. "Salve! Oh ein neues Gesicht! Herzlich Willkommen! Was kann ich für dich tun?" -
Das war allerdings wahr! An Platz mangelte es mir in der Tat nicht. Notfalls konnte ich Ylva immer noch ausquartieren lassen und ihre Kammer als begehbaren Schrank nutzen. Sie müsste dann zwar in der Sklavenunterkunft nächtigen, ein solches Opfer konnte man aber doch ohne weiteres von seiner Leibsklavin erwarten. An die Anschaffung eines Landhäuschens oder gar einer neuen Villa dachte ich freilich noch nicht. Ein Mann konnte natürlich nur schwerlich einen solchen Platzbedarf nachvollziehen.
Das oblag ganz uns Frauen. Meinem Dahingeschiedenen war dies auch immer ein Rätsel geblieben. Dabei war es doch offensichtlich, daß man als Frau von Welt nicht mit nur zwei oder drei verschiedenen Gewändern und einem Paar Schuhe, einen Blumentopf gewinnen konnte.
Doch mein Onkel wandte sich bald schon den, in meinen Augen, wichtigeren Dingen zu. Genau! Eine neue Ehe strebte ich an und eines hatte ich mir geschworen: dieses mal wollte ich ein Wörtchen mitzureden haben, wenn es darum ging, mich zu verhökern. Selbstredend mußte ein potentieller Kandidat einer standesgemäßen Familie entstammen. Doch was sprach dagegen, wenn Mann und Frau einander mochten oder sogar etwas für einander empfanden, bevor sie sich das Jawort gaben?
Natürlich war seine Frage nur vorgeschoben. Er wusste genau, daß ich bereits jemanden kennengelernt hatte. "Nun, da ich bereits einmal die Erfahrung gemacht habe, wie es nicht sein sollte, ist es für mich ein Leichtes, auf deine Frage zu antworten. Ich verlange von meinem zukünftigen Ehemann, daß er in gewisser Hinsicht meine Interessen teilt oder zumindest toleriert, so daß ich nicht in endloser Langeweile dahinvegetieren muß. Idealerweise sollte ihm etwas an mir liegen und nicht nur an meinem Namen oder meinem Vermögen. Kurzum ich bin auf der Suche nach etwas, was mehr als nur eine Zweckgemeinschaft ist." Das waren klare Worte, die meinen Standpunkt unmissverständlich widerspiegelten und womit seine Frage beantwortet sein sollte.
"Darin kann ich dir nur zustimmen! Meine Ehe war für mich eine einzige Enttäuschung. Es ist der göttlichen Vorsehung zu verdanken, daß daraus keine Kinder hervorgegangen sind." Diese Tatsache war für mich mehr als schmerzlich. Die Fehlgeburt, die ich vor einigen Jahren erlitten hatte, war eine der schlimmsten Erfahrungen, die ich machen musste.Seiner Erwiderung, dem aurelischen Garten betreffend, brachte ich erst ein Lipenkräuseln entgegen mußte dann aber doch schmunzeln. "Wenn ich mich recht entsinne, strebst du eine Verbindung mit Aurelia Prisca an, nicht wahr. Nachdem ich bereits Aurelia Minervina zu meinen Freudinnen zählen darf, wäre es doch angebracht, auch jene andere Aurelia näher kennenzulernen."
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LIEBE BRIDHE, ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!!
Auf ein neues aufregendes Jahr! Ich drück dir die Daumen!!! -
"Nichts zu danken!" erwiderte ich erheitert. Auch wenn der Aurelier sich die größte Mühe gab, seine Erleichterung vor mir zu verbergen, gelang es ihm dennoch nicht ganz. Stattdessen glänzte er ein weiteres Mal mit seinem Wissen, als ich ihm von meiner Leidenschaft für Katzen erzählt hatte.
"Richtig!" antwortete ich bewundernd und war ein weiteres Mal erstaunt, wie universell sich die Bildung des Aureliers doch gestaltete. "Man nennt sie tatsächlich felis silvestris." Überdies war seine Reaktion, von der der der meisten Männer, abweichend, was für ihn sprach, wie ich fand. Mein Gemahl hatte eine Aversion gegen jegliches Getier und hatte sich sogar über meine Neigung, den Feliden gegenüber, auch noch lustig gemacht. Ich mag auch Katzen, am liebsten gebraten, war stets seine dümmliche Anmerkung. Da mein Ehemann mir in vielerlei Dingen wenig Aufmerksamkeit entgegenbringen konnte, war es auch nur verständlich, daß ich ein solches Tier nicht mein Eigen nennen konnte.
"Nein leider noch nicht. Doch möchte ich mir eines Tages ein solches Tier anschaffen. Natürlich keines, was zu Hauf auf den Straßen Roms herum streunt. Nein, mich verlangt es nach einer reinrassigen Feliden aus Aegyptus, einer echten Bastet," antwortete ich und schmunzelte verschmitzt dabei. Auch in diesen Dingen, war mir das Beste nur genug.
Unvermittelt fiel mir dabei etwas ein, was mir Ylva vor noch nicht allzu langer Zeit berichtet hatte. Sie hatte etwas von einem Löwen erzählt, der sich angeblich in der Villa aufhalten sollte. Ich war dieser Geschichte nachgegangen und tatsächlich! Es stimmte! "Denk dir nur, einer meiner Verwandten hat seinem Sohn einen jungen Löwen aus Parthia mitgebracht. Ich habe ihn noch nicht mit eigenen Augen gesehen, doch ich hörte, dieses Tier würde in der flavischen Villa gehalten werden." -
Eines mußte man Antonia lassen. Sie war mit einer guten Portion Humor ausgestattet. Die lästige Person hinter uns hatte ordentlich verwirrt. Jedenfalls schwieg sie nun für eine Weile. Wahrscheinlich grübelte sie darüber nach, wie Antonia das wohl gemeint hatte, sie hätte sich für ihr Alter hervorragend gehalten.
Überhaupt bemerkte ich an meiner Verwandten, daß nun endlich die Anspannung von ihr gefallen war. Fasziniert von der Umgebung erkundete sie jeden Winkel des Raumes mit ihren Augen.
Derweil verkürzte sich die Schlange vor uns erheblich. Nur noch zwei Frauen waren vor uns. Man konnte bereits einen Blick auf die Wiegesklavin erhaschen, die fleißig ihrer Arbeit nachging. Die ganze Prozedur ging recht zügig voran. Eine Frau nach der anderen stellte sich auf die Waage. Die Wiegesklavin notierte sich zwischen jeder einzelnen kommentarlos das Gewicht und gab ihre Notiz an die magistra weiter, die nur wenige Schritte von ihr entfernt stand. Die magistra ihrerseits, warf einen kurzen Blick auf die Notiz und sprach bei Bedarf die Frauen einzeln an. Außerdem kassierte sie die anfallende Gebühr. Diejenigen, die bereits gezahlt hatten, nahmen auf den, im Raum bereit stehenden Stühlen, Platz.
"So Antonia, gleich haben wir es geschafft! Bist du schon aufgeregt?" Ich zwinkerte der Claudia freundlich zu und wollte ihr einfach nur das Gefühl geben, hier gut aufgehoben zu sein. -
Ich wandte mich wieder der Claudia zu, deren skeptischer Blick, bei der Erwähnung der Wiegesklavin unübersehbar geworden war. Aber natürlich hatte sie nichts zu befürchten. Letztendlich wurde hier niemand zu seinem Glück gezwungen und so wurde es auch mit dem Wiegen gehalten. Jeder, ob nun Patrizier, Plebejer, Peregrinus oder gar Freigelassener, war seines eigenes Glückes Schmied. Ähnlich wie Iustitias Waage, konnte auch diese hier nicht durch Geld und Macht beeinflußt werden.
"Um die Wiegesklavin braucht du dir keine Sorgen zu machen. Sie ließt nur das Ergebnis auf der Waage ab und behandelt diese Angaben vertraulich. Früher, in Zeiten der Republik wurden die Wiegeergebnisse noch laut hinausgeschrieen."Kaum hatte ich meine Verwandte wieder etwas beschwichtigt, mischte sich auch schon wieder die fette 'Dame' hinter uns in unser Gespräch ein. "Ja, ja! Das warn schlimme Zeiten! Da bin ich aus Protest nicht hierher gegangen!" Verblüfft schaute ich Antonia an und wunderte mich nur noch. Mein erster Gedanke konnte man meiner Miene entnehmen, ohne daß ich auch nur etwas sagen mußte. So alt sieht die doch noch gar nicht aus! Solche derartigen Einwürfe ignorierte ich einfach und würdigte sie auch keiner Antwort. Eigentlich hoffte ich nur inständig auf ein Wunder. Endweder sollte diese unangenehme Person der Schlag treffen, damit sie uns nicht ständig dazwischen reden konnte oder die Schlange der Anstehenden sollte sich endlich etwas schneller nach vorne vorarbeiten, damit wir bald das Pult der magistra erreichten.
Ich wußte Antonias Interesse zu schätzen und so war ich dazu bereit, jede ihrer Fragen zu beantworten. Auch wenn dies weitere Zwischenmeldungen der dicken Frau, hinter uns, mit sich zog.
"Das, liebe Antonia, ist die magistra. Sie leitet das ganze treffen und kann auch Auskunft über die Fragen zur Abnahme beantworten. Sie wird dir in Rat und Tat zur Seite stegen, wenn du das möchtest. Außerdem ist sie diejenige, die die Gebühr für das Treffen einstreicht." Daß dieses Unterfangen nicht ganz billig war, war nicht jedem bewußt. Aber wie hatte schon meine (Zieh-)mutter immer gesagt, was nichts kostet, taugt auch nichts! -
Genau darin lag mein Problem! Ich trennte mich nur ungern von Dingen, dich ich einmal gekauft hatte, gleich was es war. Das war so mit meinen Schuhen, mit meinen Kleidern, meinem Schmuck und mit so manchem Sklaven… Auf wunderbare Weise verschwanden gelegentlich unansehnlich gewordene Schuhe und Kleider, die bereits vom vielen tragen Löcher hatten oder ausgewaschen waren. Selbst wenn so manche Tunika seit Jahren nicht mehr en vogue war, hing sie immer noch in meinem speziell nach meinen Wünschen angefertigten Schrank.
"Nun, es fällt mir stets sehr schwer, mich von etwas zu trennen, auch wenn ich es schon monatelang nicht mehr beachtet habe. Diese Angewohnheit wird mir eines Tages zum Verhängnis werden." Dies war zumindest Ylvas Meinung, die sie mir, gleich ob ich sie darum gebeten hatte oder nicht, unter die Nase rieb. Natürlich hätte ich in ihrer Gegenwart niemals zugegeben, daß darin schon ein größeres Stückchen Wahrheit lag.
Natürlich wußte mein Onkel sofort, worauf ich hinaus wollte. Das war gar keine Frage. Ich wußte es durchaus auch zu schätzen, daß man mich in puncto erneuter Ehe zu nichts zwang und drängte. Man mochte mich vielleicht altmodisch nennen, doch lag es in meiner Erziehung begründet, wie der Werdegang einer Patrizierin auszusehen hatte. Immer wieder hatte es meine Ziehmutter mir eingebläut, was ihrer Meinung wichtig war. Eines Tages hatte ich all das verinnerlicht. Daß meine erste Ehe eine einzige Enttäuschung war, hatte man von Anfang an mir zur Last gelegt. Ich war es, die meinen Mann zu diversen Seitensprüngen trieb, ich war es, die jahrelang nicht schwanger wurde und ich war es, die, als ich endlich schwanger geworden war, das Kind vorzeitig verloren hatte. Wie es mir in all den Jahren ging, interessierte dabei niemanden. Keine Frage, ich wollte verheiratet sein und ich wollte auch Kinder haben. Jedoch mein Kleinmädchentraum vom großen Glück war bereits in den ersten Wochen meiner Ehe zerplatzt.
"Nun, ich möchte nicht um den heißen Brei herum reden. Meine erste Ehe war eine einzige Katastrophe! Doch ich möchte den Kopf nicht in den Sand stecken. Noch immer habe ich die Hoffnung, das zu finden, wonach ich suche, nicht aufgegeben. Als man mich verheiratete, war ich ein junges naives Mädchen, das alles glaubte, was man ihm erzählte. Doch ich habe mich weiterentwickelt und viel dazu gelernt. Ich weiß jetzt, was ich will. Ich strebe eine erneute Ehe an. Das ist es, was ich mir wünsche. Eine Karriere im cultus deorum klingt zwar auch verlockend, doch ich fürchte, ich werde nicht standhaft sein, wenn es ums opfern geht. Leider versage ich jedesmal, wenn Blut fließt." In dieser Beziehung hatte ich keinerlei Probleme ganz offen zu sein. Ich hatte nie einen Hehl daraus gemacht, daß beim nächsten Mann alles anders werden sollte. Wer dieser nächste Mann allerdings sein sollte, darüber wollte ich mich noch nicht festlegen. Daß der Aurelier allerdings gute Chancen hatte, wenn es nach mir ging, mußte mein Onkel wahrscheinlich auch schon bemerkt haben. Von Claudia Antonia wußte ich um die Freundschaft zwischen Corvinus und meinem Onkel.
"Ja,das habe ich auch schon davon gehört, welche Vielfalt in diesem Garten versammelt sein muß." -
Sim-Off: Gemächlich schritten wir weiter voran und befanden uns bald inmitten saftigen Grüns. Der süße, betörende Duft der verschiedenen Blumen umschmeichelte meine Nase und trug dazu bei, daß ich mich rundherum wohlfühlte. Die Abenddämmerung war schon etwas vorangeschritten und das fröhliche zwitschern der Vögel verstummte langsam. Auch die runde Scheibe des Mondes stand bereits am Himmel, der in blau-violett getaucht war und rundete somit diesen herrlichen lauen Frühlingsabend ab. Die begleitenden Sklaven hatten ihre Fackeln entzündet, um uns den Weg zu beleuchten. An ihrer Anwesenheit störte ich mich wenig, allein deswegen waren sie doch letztlich da.
Mit der Geschichte meiner tunica recta war es mir gelungen, den Aurelier zu erheitern. Er war so anders, als es mein verblichener Gemahl jemals gewesen war. Vielleicht sollte ich letzten Endes damit aufhören, in der Vergangenheit zu leben und meinen ganzen Fokus auf die Zukunft legen. Das vergangene war vorbei und ließ sich auch nicht mehr ändern. Das einzige, wofür die Vergangenheit noch dienlich war, war die Tatsache, daß man aus ihr lernen konnte und in dieser Beziehung war ich eine äußerst gelehrige Schülerin.
Aber in einem entsprach er allen Vertretern seines Geschlechts. Wenn es ums Einkaufen ging, zog auch er sich dezent, aber entschieden zurück. Für einen Mann mußte einkaufen gehen wohl das größte anzunehmende Übel sein. Dies war ein Punkt, wo sich die Geschäftswelt sich fragen mußte, wie man das Einkaufen für Männer erträglicher machen konnte. Die moderne Männerbetreuung hatte sich, im Gegensatz zur Kinderbetreuung während des Einkaufs, lange noch nicht überall durchgesetzt.
"Nun, ich werde Ylva damit betrauen, dir meine Empfehlungen zukommen zu lassen," antwortete ich ihm darauf und beendete auch damit dieses Thema.
Wir schritten weiter voran und unsere Schritte hinterließen ein knirschendes Geräusch auf dem, mit feinen Kiessteinchen angelegten Weg.
Die nächste Frage des Aureliers kam überraschend und hatte so gar nichts mehr mit dem vorherigen gemein. "Tiere?" fragte ich erstaunt. "Nun ich habe eine Schwäche für Katzen, besonders mag ich die ägyptischen." gestand ich und war auf seine Reaktion gespannt. Den meisten Männern waren Katzen zuwider. "Wie steht es mit dir?" hakte ich gleich nach. -
Zitat
Original von Flavia Celerina
Wegen meiner Inventur muß ich leider bis Donnerstag kürzer treten. Aber dann....Fertig!
Jetzt folgt auch bald Text! Versprochen! -
Wegen meiner Inventur muß ich leider bis Donnerstag kürzer treten. Aber dann....
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Das hörte ich aber gar nicht gerne! Meinem Gast hatte man noch keine Erfrischung angeboten! Dieses nichtsnutzige Sklavenpack! Ich versuchte meinen Zorn vor Minervina zu verbergen. Es war blamabel genug, wie unaufmerksam manche flavischen Sklaven gegenüber den Gästen des Hauses waren. Plötzlich klingelten die Worte meines Onkels in meinen Ohren, als er mich im Scherz danach fragte, ob ich keine Lust verspüre, Sklaven auszupeitschen. Jetzt in diesem Augenblick hätte ich sehr große Lust dazu gehabt! Doch der Moment dazu war höchst unpassend. "Oh, das ist mir außerordentlich peinlich! Ich habe meiner Sklavin bereits Order gegeben, uns ein kleine Stärkung zu richten. Sie muß gleich da sein. Aber bitte, liebste Minervina, nimm doch Platz!" Ich deutete auf zwei Klinen, die ich speziell für den Besuch der Aurelia hatte bereitstellen lassen. Zwischen den beiden Klinen hatte ein kleines Tischchen seinen Platz gefunden, worauf man hernach die Speisen stellen konnte. Ich selbst nahm auch eine Kline in Beschlag und machte es mir mit den darauf liegenden Kissen behaglich. Im gleichen Atemzug traten die beiden Sklavinnen in den Vordergrund, die ihre Herrin von der aurelischen Villa bis hierher begleitet hatten. Eines der beiden Mädchen trug ein kleines Kästchen mit sich, welches sie ihrer Herrin überreichte. Die Aurelia ihrerseits, übergab es mir. Ein Geschenk? Für mich? Ich war geradezu entzückt! "Oh! Liebste Minervina! Du hättest sicher das gleiche für mich getan!" Jetzt besah ich mir den Inhalt etwas genauer. Ich holte die kleine Figur einer Göttin aus der Schatulle und erkannte, es war Fortuna. Oh Fortuna, die Göttin des Glücks und des Schicksals! Der Anblick der Göttin versetzte mich in eine unbändige Freude. Wie oft hatte ich sie in den letzten Monaten angerufen! Wie es schien, meinte sie es gut mit mir. Das glaubte ich zumindest, seit ich dem Aurelier über den Weg gelaufen war. Doch Eile mit Weile! Noch war nicht aller Tage Abend.
"Oh, wie wunderschön sie ist! Ich danke dir vielmals!" Meine Worte waren aufrichtig. Ein schöneres Geschenk hätte sie mir nicht machen können.In diesem Augenblick erschien auch Ylva auf der Bildfläche, mit einem vollbeladenen Tablett in der Hand. Nebst einer Schale mit frischem Obst, einer Karaffe mit gemischtem Wein fanden sich auch allerhand wohlschmeckende Leckereien auf den Tellern. Neben diversen Meeresfrüchten hatte der Koch noch Oliven, Eier, und dünne Scheiben eines gebratenen Fleisches kunstvoll auf einer Platte arrangiert. Alleine das Hinsehen sorgte für den nötigen Hunger und ließ dem Betrachter das Wasser im Munde verlaufen. Allenfalls konnte in diesem Punkt der flavische Haushalt mithalten.
Meine Sklavin servierte die Köstlichkeiten auf dem dafür bereitstehenden Tisch und schenkte uns beiden einen Wein ein. Sodann verschwand sie im Hintergrund. Allzeit bereit, wenn man ihrer bedurfte.
"Bitte, greif doch zu, meine Liebe!" -
Alles Gute zum Geburtstag und viel Spaß beim feiern!
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Beschwingt und guter Dinge, hatte ich mein Cubiculum verlassen. Ylva hatte sich wieder einmal mehr übertroffen, als es um mein Erscheinungsbild ging. Bei der Wahl meiner Kleidung hatte mich für meine neueste Errungenschaft entschieden - eine mit Goldffäden bestickte rubinrote Seidentunika. Dazu passend hatte ich das, aus roten Korallen bestehende, Collier ausgesucht. Ein makelloses Make up und eine formvollendete Frisur rundete das Gesamtkunstwerk ab.
Lange hatte ich diesen Tag herbei gesehnt. Seit meiner letzten Begegnung mit der Aurelia waren einige Wochen ins Land gegangen. Endlich hatte ich die Gelegenheit, die noch jungfräuliche Freundschaft zu festigen. Es war stets von Vorteil solche Bekanntschaften in den höheren Kreisen der Gesellschaft zu führen, einmal ganz davon abgesehen, welch erquickliches Vergnügen ein solcher Nachmittag mit sich bringen konnte.
Als ich das Atrium betrat, begann ich sogleich zu strahlen! "Aurelia Minervina! Welch eine Freude!"Mit ausgebreiteten Armen empfing ich sie warmherzig, so als kannte ich sie schon seit ewigen Zeiten. Ob diese Art der Vertrautheit zu viel des guten war, ließ ich dabei außer Acht. Ich ließ meinen Empfindungen einfach freien Lauf.
Wie ich sah, hatte sie mit der Wahl ihrer Garderobe auch heute wieder ihren brillianten Geschmack bewiesen. Die Farbe der Tunika gefiel mir. Wo sie die nur her hatte? Das konnte unmöglich Gucchius sein! Zweifellos würde ich sie danach fragen müssen.
"Ich hoffe, du mußtest nicht zu lange warten! Hat man dir eine Erfrischung angeboten?" -
Ich hatte meine ganze Aufmerksamkeit auf das Mischen einer neuen Tinktur gelegt. Dies erforderte ein hohes Maß an Ruhe und Ungestörtheit. Selbst Ylva hatte ich einen imaginären Maulkorb verpaßt. Statt plappernd hin und her zu huschen, stand sie still in einer Ecke und sah mir gebannt zu. Das Türklopfen hatte sie aufgeschreckt und nachdem ich mein Tun unterbrochen hatte, nickte ich ihr auffordernd zu, die Tür zu öffnen.
Ein schlaksiger Sklavenjunge trat ein, verkündete eifrig seine Botschaft und war dann schneller wieder verschwunden, als er gekommen war. Zackiger Bursche, dachte ich noch amüsiert.
Nun ja, wenn Aurelia Minervina im Atrium auf mich wartete, wollte ich sie nicht lange warten lassen. Ich gebot Ylva, mir eine angemessene Tunika heraus zu suchen.
Kurze Zeit später, war ich bereit, um meinen Gast zu empfangen. Nachdem ich Ylva noch einige Anweisungen gegeben hatte, uns einen Imbiss zu richten, verliß ich meine Räumlichkeiten und entschwand ins Atrium, wo Minervina mich bereits erwartete. -
Wie schnell ein Vergnügen der Monotonie anheim fallen konnte, hatte ich schmerzlich erfahren müssen. Wenn man ständig immer in den gleichen Läden verkehrte, sich ständig die gleichen beweihräuchernden Floskeln der Händler anhören mußte, die eigentlich nur nach meinem Geld lechzten, kurzum wenn es an Abwechslung mangelte, dann war einem selbst das lukrativste Vergnügen zuwider. Außerdem waren meine Kleidertruhe und der dazugehörige Schrank berstend voll. Leider litt ich unter der Krankheit, mich von nichts trennen zu können. Es war wahrlich ein Dilemma!
"Ach ja!", seufzte ich, so als hätte ich die Last der Welt auf meinen Schultern zu tragen. "Wenn man alles schon kennt und alles hat, dann wird es schwierig, sich immer wieder neu daran erfreuen zu können," sagte ich nachdenklich. Das war mit den Sklaven nicht anders. Es ermüdete mich einfach, stundenlang auf dem Sklavenmarkt herum zu stehen, um zu sehen, wie diese bemitleidenswerten Kreaturen ihren Besitzer wechselten. Außer man machte die Bekanntschaft mit attraktiven Mitgliedern, der feinen Gesellschaft. Mir war zwar der Parther durch die Lappen gegangen, doch hatte ich dafür den Aurelier kennengelernt, der mit von Anfang an sympathisch war und den ich ganz oben auf meine imaginäre Liste, der in Frage kommenden Kandidaten, gesetzt hatte.
Kaum hatte ich die Schriftrollen einen Augenblick außer Acht gelassen, warf mein werter Onkel auch schon einen Blick darauf, den man durchaus als gierig bezeichnen konnte. Er beließ es nicht nur mit einem Blick. Ganz im Gegenteil, er griff sich dann auch noch den Catull. Konsterniert verfolgte ich den Weg der Schriftrolle, von meinem kleinen Stapel neben meiner Kline hin zu seinem Gürtel, wo er sie sich hin klemmte. Dies tat mir in der Seele weh, nicht nur, da mir Catull verlustig gegangen war. Nein, darin war ich wohl mit Mago, dem Bibliothekar seelenverwandt, der es auch hasste, wenn so mit den Schriftrollen verfahren wurde. So musste ich mich weiterhin mit meinem Vergil trösten.
"Ach, mich beschäftigt die und das. Und wenn ich ehrlich bin, beschäftigt mich am allermeisten die Frage nach meiner Zukunft. Wie du ja weißt, ist meine Trauerzeit bald zu Ende. Nun ja, ich mache mir eben so meine Gedanken!" Ich sah ihn forschend an. Ob er schon ahnte, worauf ich hinaus wollte? "Ich persönlich finde, die roten Rosen duften am intensivsten. Sie sind so wunderschön! Man sagt, sie seinen der Inbegriff der Liebe. Nun ja, ich hörte, der aurelische Garten soll auch sehr reizvoll sein!" -
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Falls die Geburtstagstorte zu sehr anschlägt, nehme ich dich auch gerne mal mit zu CP! -
Eine wahre Stimmungskanone war diese Sklavin nun wahrlich nicht! Allein der Klang ihrer Stimme verkündete von wenig vorhandener Motivation. Jede andere Sklavin wäre in einen hysterischen Freudentaumel verfallen, hätte man ihr aufgetragen, mich in die Stadt zu begleiten. Diese hier machte überhaupt keine Anstalten, sich darüber zu freuen.
Wenigstens war sie eifrig damit beschäftigt, meine Haare zu frisieren. Zwar war sie etwas grob dabei, doch wenn das Ergebnis akzeptabel war, wollte ich dies gerne über mich ergehen lassen. "Au! Zieh mir nicht so an meinen Haaren," zischte ich sie an, damit sie nicht übermütig wurde.
Nachdem sie meine Frisur fertiggestellt hatte, nahm ich meinen Handspiegel zur Hand, um zu begutachten, was sie geschaffen hatte.
Eigentlich war ich ganz zufrieden, mit dem, was ich sah. Meine Miene verriet nichts über mein gefallen oder missgefallen. Ich nickte nur absegnent und erwartete nun, geschminkt zu werden. Damit fing sie auch sofort an. Ich war schon guter Hoffnung, dieser Tag, so schrecklich er auch begonnen haben mochte, würde doch noch eine Wendung erfahren. Eine Wendung zum Guten. Ich wähnte mich bereits in einer der flavischen Sänften, die mich hinein in die Stadt trug.
"Du hast wohl Erfahrung damit, wie man eine Dame frisiert. Wem hast du vorher gedient, bevor du in den Haushalt meines Onkels kamst?" Noch war ich zufrieden mit ihr. Noch hatte ich nicht in den Spiegel geschaut. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis ich das tat. Als ich es getan hatte, war ich mehr als erschüttert!
Ich stieß einen spitzen Schrei aus und warf angewidert meinen Spiegel zu Boden. "Was, was hast du aus mir gemacht? Mach das weg! Mach das sofort weg!" Das Bild, welches sich mir geboten hatte, war gelinde gesagt, verabscheuenswürdig! Mein Gesicht war völlig entstellt. Glücklicherweise handelte es sich nur um Schminke, die auch wieder leicht zu entfernen war.