Beiträge von Flavia Celerina

    Aha, ich hatte sie neugierig gemacht! Ich lächelte verschmitzt und tat weiterhin so geheimnisvoll. "Vergiß all die Pillen, die dir weiß die Götter was, versprechen. Vergiß auch alle Mixturen, die dir glaubhaft machen wollen, Fett kann schmelzen! Und vergiß vor allen Dingen all die Scharlatane, die dir für teures Geld einen Bären aufschwatzen wollen! Ich kenne etwas, das wirkt hundertprozentig! Ich sage nur: währet den Anfängen! Würdest du das gerne ausprobieren wollen?" Ich wußte von manch einer Frau, wie verzweifelt man sein konnte, wenn man mit seinem Äußeren nicht zufrieden war. Doch wenn Antonia an diesem einen Punkt angekommen war, an dem sie wirklich allles tun würde, um endlich wieder schlank zu sein, dann war sie bereit dafür, sich zu verändern. Ich sah sah die Claudia forschend an und dachte darüber nach, ob es wirklich sinnvoll war, mich zu offenbaren. Bisher hatte niemand etwas von meinem Geheimnis gewußt, nur Ylva, aber die zählte ja nicht!
    "Nun, wenn du bereit bist und etwas Zeit erübrigen kannst, dann will ich dir gerne mein Geheimnis anvertrauen."

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    Leute, irgendwie ist hier der Wurm drin! Es dauert ewig lange, bis die Seiten geladen werden, die Wisim funktioniert bei mir auch nicht richtig, dann kommen ständig Fehlermeldungen, oder "Diese Seite kann nicht angezeigt werden".... und jetzt sind manche User sogar doppelt vorhanden! (Siehe rote Markierung!) :D Zum Glück bin ich nicht die Einzige, bei der so etwas vorkommt! ;)

    "Ja, ja...etwas romantisches..." wiederholte ich und grinste verlegen dabei. Ich war mir wieder gänzlich unsicher geworden, ob ich tatsächlich so freimütig über meine neueste Männerbekanntschaft plaudern sollte. So nah stand mir die Claudia nun auch wieder nicht und je mehr dieses Thema nun noch vertieft wurde, um so unbehaglicher fühlte ich mich dabei. Doch wenn ich mich nicht irrte, war der Claudia auch nicht so wohl in ihrer Haus. Auf meine Frage hin, was sie denn zu mir geführt hatte, wirkte sie auf einmal wieder so steif und angespannt. Aber sie saß nun in der Falle und konnte keinen Schritt mehr zurück. Mir kam diese Situation gar nicht so ungelegen, denn nun hatte ich wieder das Ruder selbst in der Hand und konnte die Richtung unseres Gespräches nach meinen Wünschen beeinflussen. Was ich allerdings dann zu hören bekam, war mehr als delikat! Sie sprach über ihren Winterspeck und in der Tat, wenn man ehrlich war, konnte man ihr Problem auch nachvollziehen. Mir selbst ging es da ja nicht anders. Selbstredend vermied ich es aber, ihr diesbezüglich beizuflichten. "Aber, aber, liebste Antonia! Ich kann gar nichts entdecken. Eine etwas leicht fallende Tunika und schon sind deine Problemzönchen kaschiert! Doch ich verstehe, worauf du hinaus willst. Natürlich ist Kaschieren keine Lösung auf ewig! Doch ich habe da so meine Mittelchen! Glaube mir, es ist wirklich ganz einfach!" Ich kämpfte noch mit mir selbst, ob ich ihr wirklich das Geheimnis meines Erfolges anvertrauen sollte.

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    Auf direktem Wege war Ylva zu ihrer Herrin zurück gekehrt. Den Brief der Aurelierin hatte sie gehütet, wie ihren eigenen Augapfel.
    Noch völlig außer Atem, stieß sie einige hastige Worte hervor. "Do is...is die Antwort...von...von dere Aurelierin!"


    Ich mußte erst einmal diese exotische Sprache auf mich wirken lassen, bevor ich den Brief öffnete. "Und was hat sie gesagt? Hat sie sich gefreut? Sag schon Ylva!" Ich konnte kaum noch der Spannung widerstehen. Ylva indes ließ sich wieder jede Neuigkeit einzeln aus der Nase ziehen. "Jo, gefreut hot se sisch! Un kumme will se aach! Die Sklavin konnte all die Fragen, die auf sie einprasselten, nicht so recht nachvollziehen. Das alles stand doch bereits im Brief!
    Ungeduldig öffnete ich dann den Brief und begann ihn zu lesen.



    Ad
    Flavia Celerina
    Villa Flavia Felix
    Roma



    Salve Flavia Celerina,


    mit großer Freude habe ich deinen Brief erhalten. Es freut mich, dass du unsere Bekanntschaft vertiefen möchtest. Daher möchte ich deine Einladung gerne annehmen und dich in den nächsten Tagen besuchen kommen.


    Ich freue mich schon sehr darauf mit dir ausgedehnte Gespräche über die allerneuste Mode und andere wichtige Themen führen zu können. Und natürlich bin ich schon ganz gespannt die Villa Flavia Felix zu besichtigen.


    Bis zu unserem Wiedersehen verbleibe ich mit den besten Grüßen.


    Vale,


    Aurelia Minervina
    -------------------------------------------------------


    "Oh, sie freut sich! In den nächsten Tagen wird sie kommen. Sie möchte unsere Bekanntschaft vertiefen! Ylva! Ich möchte der Aurelia etwas ganz besonderes bieten, wenn sie mich besucht! Also laß dir etwas einfallen!"


    Ylva glaubte, sich verhört zu haben. Das konnte sie doch nicht ernsthaft gemeint haben! Daraufhin konnte sie gar nichts mehr vorbingen. Zu sehr war sie einmal mehr von ihrer Herrin überrascht.

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    'Die spinnen, die Römer', dachte Ylva, als sie den Brief entgegen nahm und ihr der gestrenge Blick der Aurelierin nicht entgangen war. "Jo, isch rischd´s aus!" Sie verneigte sich andeutungsweise und sah der jungen Frau noch nach, als diese das Atrium verließ.
    Der Junge gab ihr einen Wink und brachte Ylva schließlich zur porta.
    Auf dem schnellsten Weg, ohne einen Umweg zu machen, lief sie zurück zur Villa Flavia, wo ihre Herrin schon auf sie wartete.

    Süffisant kräuselten sich meine Lippen. Dieses kleine einfältige Ding ließ sich nicht so leicht aus der Fassung bringen. Das mußte man ihr schon lassen. "Natürlich darfst du das," antwortete ich ihr herablassend und streckte ihr meine Arme entgegen, damit sie sogleich beginnen konnte. Natürlich war Ylva ihr haushoch überlegen gewesen, wenn es darum ging, mich zufrieden zu stellen. Darin konnte niemand ihr das Wasser reichen. Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei ihr um eine kleine Küchenmagd, die nur ganz zufällig auf dem Flur zu den cubicula der Familienmitglieder herumgegeistert war. Allerdings war sie für eine Küchenmagd doch recht gut und ansprechend gekleidet. "Du, sage mir, was ist deine Aufgabe in diesem Haus? Und wer ist dein Herr oder deine Herrin?" Möglicherweise war sie auch einfach nur die Gespielin einer meiner männlichen Verwandten. Das hätte dann auch einiges erklärt, wie zum Beispiel auch ihren schwangeren Bauch. Welch delikate Geschichte! Ich hatte einfach eine Vorliebe für Klatsch und Tratschgeschichten. Selbst dann, wenn er sich um Vorgänge handelte, die sich in der eigenen Villa zutrugen. Auf diese Weise war man ständig genauestens informiert. Ich war sogar dazu übergegangen, Ylva dafür anzusetzen, um mir die neuesten Neuigkeiten zu erfahren und diese dann mir zu berichten.

    Wie bitte? Das waren gar keine echten parthischen Gewänder? Das glaubte ich jetzt nicht, was meine Ohren da hörten! "Hast du das gehört, Callistus? Das sind gar keine parthischen Tuniken!" Das war ja wirklich empörend!
    Im Augenblick der Ärgernis hatte ich keinen Blick für den umherstehenden Mob. Erst Callistus mache mich darauf aufmerksam. Das war ja einfach nur widerlich! Jetzt wurden auch wir schon zum Opfer der Vergnügungssucht dieser Leute. Sie hatten bereits ihre kleinen Krakehler nach uns ausgeschickt, die sich nun auch schon an meiner Seidentunika zu schaffen machten. "Die sind ja wie die Fliegen! Du hast ganz Recht, mein guter Callistus. Laß uns sofort diesen schrecklichen Ort verlassen! Und sie hier, laß uns gleich mitnehmen. Sie kann in der Villa ihre Arbeit fortsetzen!" Besitzergreifend umfasste ich den Oberarm der völlig verdutzt dreinschauenden Sklavin Drusila und schob sie vorsorglich in Callistus´ Richtung.
    Fronto diktierte ich derweil meine Bedingungen. "Nun gut! Ich werde eine Auswahl deiner sogenannten 'parthischen' Tuniken mit nach Hause nehmen. Desweiteren wird deine Sklavin, meinen Cousin und mich nach Hause begleiten. Wenn sie ihren Aufgaben nachgekommen ist, werden wir sie wieder herschicken lassen. Ach ja Fronto, dreißig Prozent und keine Sesterze mehr!"
    Dies Art von schmierigen Händlern hatte ich schon oft erlebt. Man mußte einfach nur richtig mit ihnen umgehen, dann fraßen sie einem aus der Hand.

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    Ylva beobachtete nur still. Die junge Frau war hocherfreut, als sie den Brief ihrer Herrin zu lesen begann. Ganz bestimmt hatte ihre Herrin eine Einladung ausgesprochen. Doch was es auch war, was in dem Brief getanden hatte, es ging Ylva nichts an und sie machte sich auch nichts daraus.
    Ylva nahm auf der Marmorbank Platz, so wie es ihr gesagt wurde. Ein wenig Entspanung und Ruhe konnte auch nichts schaden!
    Ein Junge brachte nach einiger Zeit das Schreibzeug der Aurelierin. Daraufhin zog diese sich zurück, um den Antwortbrief zu verfassen. Ylva blieb weiterhin sitzen. Nur der Junge war noch anwesend, der sie die ganze beobachtete. Mit der Zeit wurde ihr das etwas unangenehm. Was dachten die denn von ihr? Sie war doch keine Diebin! Umher schnüffeln wollte sie auch nicht! "Was guckscht dann so?", entfuhr es ihr schließlich. Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder von dem Jungen ab und wartete weiter. Hoffentlich war die Aurelierin bald fertig!

    Das war ja wirklich sehr interessant! Gut zu wissen, daß Aquilius des öfteren mit dem Aurelier verkehrte. So könnte ich ihm bei Bedarf eventuell die eine oder andere Information entlocken.
    War die Claudia gerade noch auf Klatsch und Tratsch aus, wurde sie mit einem Mal sehr viel ernster. Als sie begann, mir einen Rat geben zu wollen, hörte ich besonders gut zu. Ihr Rat widersprach all dem, was ich mir für mich nach dem Tod meines ersten Mannes vorgenommen hatte. Nie wieder wollte ich einen Mann heiraten, den ich nicht wenigstens mochte, oder besser noch, den ich liebte. "Ähm, ja.", antwortete ich verunsichert.
    "Ja, ja, ich habe ihn erst einmal getroffen, doch wir werden uns demnächst zu den ludi scaenici wieder sehen," antwortete ich, nachdem ich meine Sprache wieder gefunden hatte.
    Allerding wurde mir diese ganze Sache etwas suspekt. Ich konnte mir nun überhaupt nicht vorstellen, daß die Claudia nicht zu mir gekommen, um mir Ratschläge zu geben oder über Klatsch und Tratsch zu sprechen. Oder sollte ich mich da geirrt haben?
    "Aber nun zu dir, liebste Antonia! Was hat dich denn nun zu mir geführt?", fagte ich vorsichtig.

    Die Sklavin hatte sofort richtig verstanden. Sie war es gewesen, die ich angesprochen hatte und sofort hatte sie auch eine Antwort parat. Ich mußte mich zwar sehr auf die Sprache der Sklavin konzentrieren, denn dieses Geholpere war mehr als dürftig! "Fronto, du solltest deinen Sklaven ein ordentliches Latein angedeien lassen!" Mit meiner tadelnden Bemerkung ignorierte ich gänzlich Drusila, die sich wirklich Mühe gab. Doch als sie mir widersprach, als es um die Stola ging, sah ich sie echauffiert an. Wie konnte dieses Ding es nur wagen? "Einen Schal?", fragte ich abfällig. Bevor ich noch etwas hinzufügen konnte, war sie auch schon weg! Dieses Subjekt hatte mich einfach stehen lassen! Das würde Folgen haben. Mehr als erbost sah ich zu Fronto hinüber. Mit dreißig Prozent Rabatt konnte ich mich nicht zufrieden geben, würde die Sklavin weiterhin so unverschämt sein.
    Ich hatte es schon fast nicht mehr erwartet, als urplötzlich Drusila mit einem Seidenschal zu mir zurückkehrte, den sie um ihren Körper geschlungen hatte. "Trägt man das etwa so in Parthia?", fragte ich gelangweilt. Der Zwischentuf des Iuliers ließ mich wieder aufblicken. So so, der Iulier war immer noch zugegen. Er hatte Callistus zwischenzeitlich in ein Gespräch verwickelt.
    "Nun gut! Dann nehme ich auch den Schal!" Ich fragte mich, welche Frisuren die Damen in Parthia trugen. Wenn Drusila auch hier Auskuft geben konnte, hätte sie Vidalus, meinem lutetischen Barbier einige Anregungen geben können.
    "Was kannst du mir sonst noch empfehlen? Welche Frisuren tragen die Damen in Parthia?" Ich besah die Sklavin mit einem gestrengen Blick. Schon bald wurde ich aber von einem neuen Kunden abgelenkt, der den Laden betreten hatte. Eigenartigerweise wurde er sofort bedient. Das Verkaufsgespräch schien schnell voran zu gehen. "Ich nehme sie alle - wenn der Preis vernünftig ist." Als ich das hörte, mußte ich doch etwas genauer hinschauen.

    Verheißungsvoll schmunzelte ich zurück. Nun ja, es müsste sich noch herausstellen, ob ich ihm tatsächlich den Kopf verdreht hatte. Aber ich empfand es ja so erfrischend, endlich einmal einen Mann kennengelernt zu haben, für den noch ein Leben nach dem Geschäft und der Politik existierte. Ein Mann, mit dem man eine gepflegte Konversation halten konnte und ein Mann, der nicht nur ständig von sich selbst sprach.
    "Sein Name ist Aurelius Corvinus. Kennst du ihn?" Bestimmt mußte sie ihn kennen! Die Frage war nur, was hielt sie von ihm? Doch gleich, was sie von ihm hielt, ich für meinen Teil war noch immer ganz gefangen von ihm, wenn ich an ihn denken musste. Einen Seufzer verkneifend, lächelte ich ihr wieder vielsagend zu.
    "Ich muß sagen, es handelt sich bei dem Aurelier um einen wahrhaft interessanten Zeitgenossen." Fürwahr, ich drückte nich in ihrer Gegenwart etwas gekünstelt aus. Doch dies geschah ausschließlich deswegen, da ich mir immer noch nicht im klaren war, ob ich das aussprechen konnte, was ich empfand. "Wusstest du, daß er sich mit exotischen Pflanzen beschäftigt. Er sammelt sie - in seinem Garten." Wirklich interessant für die Claudia, dachte ich. Was interessierte sie es schon, womit sich der Aurelier beschäftigte. Vielmehr wäre es doch interessant zu wissen gewesen, was für ein Mensch dieser Mann war und wie man sich kennengelernt hatte.
    "Dieser Mann sieht nicht nur unverschämt gut aus, er ist auch unglaublich ansprechend! Wenn ich an ihn denken muß, wird mir ganz schwindelig."

    Das saß sie nun, die Claudia. Gottgleich, prachtvoll und erhaben, so wie es sich eben für eine Dame von Stand geziemte. Sie war einfach vollkommen! Vortrefflich gekkleidet, die Frisur tadellos und als Krönung trug sie einen exquisiten Schmuck, bestückt mit den edelsten Steinen. Ihr Gatte musste wirklich Geschmack haben! Wie konnte man nur soviel Glück im Leben haben? Da konnte man ja direkt neidisch werden! Nein! Sie war mein Vorbild! All das, was sie war und wie sie wirkte, war erstrebenswert für mich. So wollte ich auch sein, eines Tages. Erhaben, prachtvoll und, was am allerwichtigsten war, verheiratet!
    "Oh ja, das habe ich wohl! Erst kürzlich lernte ich auf dem Markt diese junge Aurelia kennen - Aurelia Minervina. Das witzige daran ist, auch sie ist erst seit kurzem in der Stadt" Ob ich Antonia auch von dem Aurelius erzählen sollte? Was würde sie nur von mir denken, wenn sie gewusst hätte, daß ich einen wildfremden Mann auf dem Sklavenmarkt angesprochen hatte? Ach was soll´s! Sie war schließlich auch nur eine Frau und was gab es schöneres, als Männergeschichten, die man untereinander austauschen konnte!
    "Und du wirst es nicht glauben! Dann habe ich noch diesen unglaublich gutaussehenden Mann getroffen!"

    Während eines Einkaufsbummels kam ich an der Schola vorbei, sah den Aushang und war mehr als entschlossen!
    Persönlich trug ich mich in die ausliegende Liste ein und meldete mich so für den cursus an.

    Auf eine gwewisse Weise, spürte ich, dies war nur die halbe Wahrheit. Etwas, wahrscheinlich der eigentliche Grund für ihren Besuch, verbarg sie noch. Woran dies liegen konnte, dessen war ich mir nicht ganz sicher. War es meine Aufmachung, die gelinde gesagt doch etwas unkonventionell war, oder lag es an Ylvas Anwesenheit, die sie daran hinderte, mit der Sprache herauszukommen. Doch dem letzteren konnte ohne Schwierigkeiten abgeholfen werden.
    Nachdem die Claudia eingetreten war, gab ich Ylva einen Wink. "Ylava, du kannst gehen!" Ich wußte zwar um die Verschwiegenheit meiner Sklavin, umsomehr war in ihrem Gesicht die Enttäuschung zu sehen. Mit einem leicht miesepetrigen Gesicht, verlies sie das Cubiculum.
    "Bitte nimm doch Platz!" Ich bot Antonia einen bequemen Stuhl an. Um meine Unterkunft noch etwas wohnlicher zu gestalten, hatte ich mir vor kurzem einige Stühle und einen Tisch zugelegt. Das neue Möbel fügte sich lückenlos ins übrige Mobiliar ein. Es war ebenso aus Ebenholz gefertigt. Die Tischplatte war durch endle Perlmuttintarsien veredelt worden.
    Auch ich nahm Platz. "Ja, in der Tat wird es Zeit. Während der gemeinsamen Cena gab es ja nicht wirklich die Gelegenheit, sich kennenzulernen. Umso mehr erfreut es mich, dass du heute Zeit gefunden hast." Ich warf ihr ein vielsagendes Lächeln zu. Vielleicht käme die Claudia nun etwas aus sich heraus.

    Ja, das wäre schön, dachte ich so bei mir und war im nächsten Moment doch sehr überrascht was ich da gehört hatte! Ob ich dies als eine Art Einladung werten durfte? Konnte ich wirklich darauf hoffen, Corvinus noch einmal treffen zu dürfen? Der Garten der Aurelier, was mich dort wohl erwarten würde? Eine exotische Oase der Entspannung, mit vielen, mir bis dato noch unbekannten Pflanzenarten? Es bliebe abzuwarten, ob es soweit überhaupt kommen würde. Natürlich verbot es meine Erziehung, überschwänglich auf diese angedeutete Einladung zu reagieren.
    "Ja, die orchis italica ist eine Pflanze die auch in unseren Breiten heimisch ist. Jedoch existieren noch viele andere Arten und im fernen China, so hörte ich, sei die Züchtung dieser Arten zu einer Kunst erhoben worden."
    Nun, man sprach ja der orchis italica eine aphrodisierende Wirkung zu, wobei ich davon weniger überzeugt war. Dies war wohl mehr Schein als Sein! Vielmehr war sie wirksam und hilfreich, wenn es um Husten ging.


    "Das wäre sehr schön! Ich lasse mich gerne entführen!" , erwiderte ich zwinkernd das Angebot des Aureliers. Mein Herz sprang vor Freude. Ich hatte es so gerne hinaus in die Welt getragen, wie sehr ich mich freute. Aber das wäre sicher nicht angemessen gewesen. Ich seufzte glücklich, als dann mein Aufmerksamkeit von meiner Sklavin abgelenkt wurde, die mir dezent etwas ins Ohr wisperte. "Oh, wirklich! Ist es schon so spät?" Nicht nur meiner Stimme, auch in meinem Gesicht war meine Enttäuschung abzulesen.
    "Ich fürchte, wir müssen nun weiter! Man erwartet mich bereits in der Villa Flavia. Es war mir ein großes Vergnügen, dich kennengelernt zu haben, Aurelius Corvinus.Ich kann unser erneutes Zusammentreffen kaum erwarten!"
    Schweren Herzens erhob ich mich von der Bank. Bis zur heimischen Villa war es nur noch ein kurzes Stück.

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    "Do is ä Claudia Antonia!" berichtete Ylva mir mit einem höchst seltsamen Blick, so als hätte sie einen Geist gesehen. Das mußte daran liegen, da sie noch einige Mitglieder der Familie gar nicht kannte. Ein weiterer Punkt, an dem man noch arbeiten mußte! Und wieder diese gräßliche Sprache! Es war zum verzweifeln!
    Ich hatte mich zwischenzeitlich wieder etwas trockengelegt und mir den Morgenmantel übergezogen. Ein paar Spritzer meines neuesten Parfums taten das ihrige, um etwaige Gerüche zu verbergen.


    "Oh, Claudia Antonia! Na los, auf was wartest du noch? Laß sie herein!"
    Was sie wohl zu mir geführt hatte? Ich hatte sie in letzter Zeit nur flüchtig gesehen und nie war viel Zeit für ein Gespräch gegeben. Umso mehr war ich nun erfreut, daß sie den ersten Schritt gewagt hatte.


    Ylva indes, öffnete nun die Tür, damit die Claudia eintreten konnte. Auch ich erhaschte einen ersten Blick und begann freudig zu lächeln.
    "Claudia Antonia! welch eine Freude! Tritt doch ein! Was führt dich zu mir, meine Liebe?"

    Wie schnell doch die Zeit verging! Kaum hatte das Stück begonnen, schon war es auch wieder zu Ende. Mir kam es jedenfalls so vor! Woran dies wohl liegen mochte? War es das Stück selbst, welches zweifelsohne gelungen war oder war es schlichtweg meine Begleitung die die Zeit im Fluge vergehen ließ? Daß, was ich Corvinus sagte, war mein voller Ernst.Das war das Beste, was mir seit langem wiederfahren war. Umso mehr beglückte es mich, als er mir das gleiche entgegnete, wenn auch in etwas umständlichen Worten. Allerdings wenn man bedachte, daß in unserer unmittlebaren Nähe mein Onkel saß, der mich anfänglich mit einigen leicht tadelnden Blicken beäugt hatte, war dies nur verständlich.


    Auch ich spendete dem Stück und den Schauspielern einen begeisternden Applaus. Sie hatten tatsächlich eine Meisterleistung vollbracht!
    :app:


    Wäre es nun zu vermessen gewesen, darauf zu hoffen, von ihm nach Hause gebracht zu werden oder ihn gar wieder zu sehen? Nun, man sollte das Schicksal nicht zu sehr herausfordern. Noch früh genug würde ich erfahren, was es noch alles für mich bereit hielt.

    Erfolg hatte seinen Preis und wenn man ihn stets kosten wollte, so mußte man diesen Preis zahlen, auch wenn dies gelegentlich mehr als schweißtreibend war.
    Mir war, als wäre ich an diesem Morgen von einem Alptraum heimgesucht worden. Der allmorgentliche Bilck in meinen Spiegel verhieß nichts Gutes! Mir war dieses kleine unscheinbare Speckröllchen an meinem flachen Bauch nicht entgangen. Selbst Ylva wuße, was dies zu bedeuten hatte, doch sie wollte mich gleich beschwichtigen. "Is doch ned schlimm, Herrin!" Und ob das schlimm war! Schließlich wollte ich nicht als fette, häßliche Matrone enden, die jedesmal kurz vor einem Herzinfakt stand, wenn sie sich bewegte!
    "Oh nein Ylva! Der Speck muß weg!"
    Sofort stürzte ich mich in Aktionismus und warf mich zu Boden. Nur mit einer dünnen, kurzen Tunika bekleidet, begann ich einige Liegestützen zu machen. Eine Dame meines Stande konnte eine sportliche Aktivität natürlich nicht in aller Öffentlichkeit ausüben. So blieb mir nur mein Cubiculum übrig...und auf Ylvas Verschwiegenheit war Verlaß!
    Nach den ersten zehn Liegestützen wurde es mir schon etwas wärmer, nach den nächsten zehn, begann ich zu transpirieren, nach weiteren zehn kam ich doch ganz schön ins schwitzen. Doch dann, ein Klopfen an meiner Tür! Innerlich dankte ich den Göttern, daß sie ein Einsehen mit mir hatten. Äußerlich gab ich mich eher enttäuscht, da nun meine Übungen ein jehes Ende gefunden hatten. Ylva reichte mir ein Tuch und meinem Morgenmantel. Dann ging sie zu Tür und schaute nach, wer sich zu so früher Stunde zu mir verirrte.
    "Guten Morgen, wen darf isch melde?"

    An einem solch wunderschönen Tag, hielt mich nichts mehr in meinen Räumen. Es war einer der ersten wirklich sonnigen Tage des Jahres, der es einem erlaubte, von der Temperatur her , ohne etwas überziehen zu müssen, das Haus zu verlassen. Mir war heute nicht sonderlich zum Einkaufen zu Mute. Ylva, die stets um mein Wohlsein besorgt war, fragte sich schon, ob ich krank sei. Dies war aber nicht der Fall. Im Gegenteil, ich fühlte mich großartig, was unter anderem gewissen Entwicklungen der letzten Wochen und Tage zu verdanken war. Mich zog es hinaus, in den weitläufigen flavischen Garten, mit all seinen verborgenen Winkeln und seinen verträumten Plätzen, wo man sich ungestört für einen Nachmittag zurückziehen konnte, weitab vom Lärm der Stadt und vom Puls der Zeit.
    Um diese Zeit blühte es an allen Ecken und der süße Duft der von diesem bunten Farbenmeer ausging, verzauberte meine Sinne. Die wärmenden Sonnenstrahlen taten ihr Übriges, um mir eine angenehme Zeit zu bescheren.
    Ylva hatte veranlasst, dass man mir an einem stillen Plätzchen, nahe den Rosenbüschen eine Kline und ein Tischchen bereitstellte. Da sie mich gut versorgt wissen wollte, wurde auch eine üppig gefüllte Schale mit Obst und eine Kanne gemischten Weines, sowie einem Becher bereitgestellt. Nicht von ungefähr hatte ich diesen Platz im Garten gewählt. Die Rosen, besonders die Roten, drückten genau das aus, was ich derzeit empfand.
    Ylva selbst, hatte ich mit einem Beutel Sesterzen in die Stadt geschickt und ihr erlaubt, sich neu einkleiden zu dürfen. Worauf sie natürlich freudestrahlend von dannen gezogen war. Glücklicherweise war sie mir in ihrer Überschwänglichkeit nicht noch aus Dankbarkeit um den Hals gefallen. Das hätte sicher meine Stimmung zum Wanken gebracht.
    Als Ylva endlich fort war, begab ich mich noch auf die Schnelle, in die Bibliothek, um noch einige 'Freunde' mitzunehmen. Nachdem ich dem alten, griesgrämigen Bibliothekar hoch und heilig versprochen hatte, den Schriftrollen im Garten kein Unheil zuzufügen, begab ich mich in Begleitung mit Ovid, Vergil, Catull und Co. zu meinem verborgenen Plätzchen, um mich etwas der Muse hinzugeben. Ich freute mich bereits darauf, wie ein kleines Kind auf ein neues Spielzeug und war angenehm überrascht, über die Kreativität, die meine Sklavin gelegentlich an den Tag legen konnte.
    Ich fand alles so vor, wie Ylva es mir zuvor noch geschildert hatte. Die Kline war mit einigen äußerst bequem aussehenden Kissen bestückt, die Obstschale forderte zum Zugreifen auf und die Kanne mit dem gemischten Wein war noch jungfräulich mit einem Tuch zugedeckt, damit der verführerische Duft des Getränks nicht noch unerwünschte Insekten anlockte, deren einziges Vergnügen darin bestand, sich in dem edlen Gesöff zu ertränken.
    Mit einem wohligen Seufzer ließ ich mich in dem Meer aus Kissen nieder und schenkte mir etwas Wein ein. Nachdem ich einen Schluck gekostet hatte, widmete ich mich der ersten Schriftrolle, die ich in meinem Gepäck hatte- einen der ersten vier Bände von Vergils Aeneis.


    Sim-Off:

    Reserviert! ;)