"Intra," erschallte es aus dem Inneren des Officiums. Witjon sah nur kurz von einer Wachstafel auf. "Valgiso, was gibt's?" Sein Blick wandte sich wieder seinen Unterlagen zu. Da hatte doch tatsächlich jemand eine ganze Wagenladung aus einer privaten Weinlieferung des Legatus Augusti gestohlen! Und er hatte jetzt den Ärger an der Backe. Wundervoll, wirklich prächtig war das. Seit einer geschlagenen halben Stunde grübelte er nun bereits, an wen er sich dahingehend wenden sollte. An die Equites der Legion? Oder doch lieber an die Männer der Ala II, die ohnehin ständig hier auf Patrouille waren? Hach, war das Leben manchmal kompliziert. Fragend hob er wieder den Blick und schob das lästige Zeug zur Seite. Hoffentlich brachte sein Scriba nicht auch noch irgendetwas unerfreuliches.
Beiträge von Numerius Duccius Marsus
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Sisenna Caeparius Gracilis:
"Natürlich ist es unmöglich, Schäden vollständig vorzubeugen. Aber gewisse Vorbereitungen sollten dennoch getroffen werden. Sandsäcke könnten zumindest für die Hafenbecken bereitgestellt werden, um die schlimmsten Schäden an den größeren Lagerhäusern abzuwenden. Ebenso könnte man darüber nachdenken für eine gewisse Zeit den Besuch der Thermen kostenfrei zu gestalten, um die Menschen zur besseren Körperpflege zu ermutigen." Er rutschte ein wenig auf dem Stuhl herum und fuhr dann fort. "Die Stadtverwaltung freut sich natürlich über jegliche Unterstützung von Seiten der Legion. Besonders für Instandsetzungsarbeiten der Hafenanlagen, der Brücke, und der Straßen in Ufernähe wären die tüchtigen Soldaten der Secunda eine große Hilfe." In seinen Worten lag eine unausgesprochene Bitte, die jedoch praktisch unüberhörbar war.
Ein fragender Blick ging von Witjon zum Statthalter. Der würde gewiss nichts einzuwenden haben, hatte die Legion ja schon in den Jahren zuvor immer wieder ihre Hilfe angeboten, ja manche Duumviri hatten sie sogar zum Instrument ihrer Regierung deklariert und ordentlich ausgenutzt.
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Also Magistratus. Schildere mir deine Befürchtungen. Wo kann es sicher, wo wahrscheinlich und wo eher nicht zu Problemen kommen?
Sisenna Caeparius Gracilis:Gracilis nahm den Sitzplatz dankend an und beantwortete die direkte Frage mit der klaren Schilderung seiner Sicht der Dinge.
"Ganz sicher wird es dort zu Problemen kommen, wo das Rhenusufer nicht befestigt wurde. Also hauptsächlich oberhalb und unterhalb der Hafenbecken. Die Weiden und Felder entlang des Flusses werden ausnahmslos für längere Zeit überschwemmt sein, beidseitig wohlgemerkt."
Man merkte dem Mann an, dass er dies schon des öfteren miterlebt hatte und sich seiner Aussage sicher sein konnte. "Schwierig wird es mit den Werkstätten und Lagerhäusern, die in direkter Ufernähe gelegen sind. Südlich des Handeslhafens wird es verutlich zu größeren Schäden an den dortigen Färberbetrieben und Ledergerbereien kommen. Ebenso betroffen sind die Gewerbe rhenusabwärts, unterhalb der Brücke."
Gracilis hielt kurz inne, damit der Legat sich die Lage der verschiedenen beschriebenen Orte vor Augen führen konnte, dann fuhr er mit dem schwierigsten Punkt fort.
"Was ich nicht genau einschätzen kann ist die Gefährung der eigentlichen Teile innerhalb der Stadtgrenze. Ich habe die Befürchtung, dass die Abwasserkanäle beeinträchtigt werden, so dass uns der ganze Dreck vom Fluss her entgegenkommt. Dann hätten wir bald die braune Masse auf den Straßen stehen. Du kannst dir vorstellen, was das für die Gesundheitsverhältnisse, besonders in den ärmeren Gegenden in Flussnähe, bedeuten würde." Erwartungsvoll dreinschauend schloss der Magistratus seinen Bericht ab, darauf gefasst sich an manchen Stellen näher erklären zu müssen und mit Fragen von Seiten des Vinicius rechnend.Witjon derweil hörte aufmerksam zu und musste an einer Stelle ganz klar auch an die Betriebe der Freya Mercurioque denken, von denen nicht wenige auch in betroffenen Gebieten gelegen waren.
Sim-Off: Sry, hatte diese Sache ganz vergessen. Aber dürfte dir momentan wohl entgegenkommen, nicht ganz so viel zu schreiben zu haben.
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"Krrkrkrkr," kicherte Witjon nur - teils amüsiert, teils tadelnd - auf Ragins albernen Witz hin. Doch schon folgte dessen Erklärung seines Handelns und sofort wurde er neugierig. Er machte einen weiteren Schritt hinein ins Zimmer und schloss nun die Tür hinter sich. Mit verschränkten Armen und interessiertem Blick hakte er weiter nach. "Ahja? Und welcher Art war jener Inhalt? Zeig mal her," forderte er auf und streckte seine Hand nach dem Schreiben aus, verharrte jedoch in gebührendem Abstand, ohne sich unerlaubt zu nehmen was er wollte. Wer weiß, wie privat dieser Brief eigentlich war.
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Endlich beruhigte sich Witjon etwas und vermochte aufzustehen, so dass er neben Lando stand - ziemlich bedröppelt und zähneklappernd. Doch sein jämmerlicher Anblick bewegte jenes heranrauschendes Ungetüm von Ehefrau nicht, in Witjons Fall Milde walten zu lassen. Dabei traf ihn doch gar keine Schuld!
Uh, Elfleda war wirklich sauer. Sie machte Lando soo klein mit Helm. Und das hatte er bisher praktisch nie erlebt. Zumindest nicht so. Witjon folgte Landos Blick und fand Naha gesund und munter in Ragins Armen vor. Er hätte darüber erleichtert gelächelt, wäre ihm nicht so sch**ße kalt gewesen. Und Elfleda schimpfte ja immer noch wie ein Rohrspatz. Lando schlug sich nun tapfer und ging sofort zum Angriff über. Witjon nickte nur und zeigte bibbernd in Richtung des Blags, als Lando es für lebendig erklärte. "Jaja, schau halt..." warf er ein, Landos Rede nicht unterbrechend. Doch Witjon wurde plötzlich selbst Opfer der Vorwürfe und schaute Elfleda mit großen Augen arg verdattert an. "Aber..." machte er nur, sich seiner Schuld in keinster Weise bewusst. Und dann fand Lando endlich einen - hoffentlich gelungenen - Ausweg: Er prangerte Phelan an. "Richtig. Jaja, Phelan ist total durchgedreht hier draußen! Ich wollte nur helfen, das Kind beruhigen undso, aber dann kam er angesprungen!" Witjon plapperte seinem Vetter zwar mehr oder weniger nach, aber er erhoffte sich dadurch ein Übergewicht ihrer Argumente gegen Phelan zu schaffen, das Elfleda hoffentlich überzeugte. Eifrig nickend pflichtete er Lando bei, mittlerweile unschön schlotternd. Er holte sich noch eine schlimme Erkältung, wenn er hier länger stehen blieb. Sein Blick ähnelte derweil nicht im geringsten dem seines Nebenmannes. Vielmehr schaute er wie ein treudoofer Köter, der nicht verstand wofür er angekeift wurde. -
Witjon suchte Ragins Bedenken mit einem aufmunternden Schulterklopfen zu zerstreuen, als Purgitius Maecenas eintrat. "Salve mein Freund," hieß er den Comes willkommen. Wenig später folgte Lando, der mit einem breiten Lächeln den Sitzungssaal betrat. Stirnrunzelnd fragte Witjon sich, was jener nun wieder ausgeheckt habe, kam jedoch von allein nicht dahinter. Er unterhielt sich noch einen Moment mit seinen Vettern, fragte Maecenas wie es mit der Arbeit stand und begrüßte hier und da noch einige Kollegen; dann endlich wurde die Sitzung eröffnet. Die Tagesordnung kannte er schon und da auch keine Änderungen vorlagen, ließ er seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Irritiert stellte auch er fest, dass die größten Widersacher der germanischen Fraktion - Petronius Crispus und Hadrianus Iustus - nicht zur Sitzung erschienen waren. Unglaublich, wo sie sich doch in den letzten Monaten so gut auf die Duccier eingeschossen hatten!
Man ging zum ersten Ordnungspunkt über, woraufhin sich ein älterer Herr erhob, der dem Ordo beitreten wollte. Condrusus war Witjon bekannt, seine Familie hatte wahrlich schon vor Witjons Ankunft hier ihren Wohnsitz bezogen und besaß auch etwas Land außerhalb der Stadt. Da der Rat zunächst zögernd verharrte, ergriff Witjon die Initiative und erhob sich gemächlich. "Meine Herren, ich denke der Aufnahme des Lucius Condrusus steht Nichts im Wege. Die Reputation seiner Familie lässt nichts zu wünschen übrig. Er wäre folglich ein Gewinn für diesen Rat und die Kassen der Stadt."
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Mit gerunzelter Stirn betrachtete Witjon seinen Vetter, der ein recht klägliches Bild abgab, wie er da am Boden saß und dieses Chaos auf seine Hündin abschob. Mit hochgezogenen Augenbrauen und einer guten Portion Sarkasmus bestätigte er Ragins Erwartung. "Ja, sicher. Ich weiß ja, dass man ihre Rasse 'Bärenhündin' nennt, nicht wahr? Aber dass sie dabei noch Menschenstimmen imitiert und ganze Zimmereinrichtungen zerlegt...ich weiß ja nicht. Sie klang ziemlich stark nach dir. Hast du ihr etwa das Sprechen beigebracht?" Ein erschütterter Blick glitt von der zerbröselten Keramik über den zersplitterten Hocker und blieb auf der angeknacksten Schranktür hängen. "Ganze Arbeit, Amala," lobte er dann an Ragin gewandt, mit einem Blick, der eindeutig eine wahrheitsgemäße Erklärung einforderte.
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Nein, es war nicht zu verhindern gewesen. Als Witjon mit einem Becher Glühwein in der einen Hand, einem Lagebericht über die anhaltenden Spannungen zwischen Chatten und Hermunduren unter den Arm geklemmt und einer Schinkenstulle in der anderen Hand durch den Flur gelaufen kam, konnte er nicht wiederstehen. Er MUSSTE einfach an Ragins Tür stehen bleiben und lauschen. Der machte ja Kleinholz aus seinem Zimmer! Erst hörte er mit Erschrecken die gebrüllten Worte, dann musste er grinsen. Alrik hatte dem Rotschopf also einen unflätigen Brief geschrieben. Entzückend, wie der Junge darüber seine Beherrschung verlierte.
Als der Tobsuchtanfall abgeklungen war, klopfte er leise an die Tür - sofern das mit vollen Händen möglich ist - und lugte vorsichtig ins innere des Zi....Schlachtfelds. "Ragin...alles in Ordnung? Was...?" Sprachlos betrachtete er die völlig demolierte Einrichtung. "Sag mal, muss das denn sein?!" -
Herzlichen Glühstrumpf! Viel Spaß beim Feiern!
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Decimus Duccius Verus, meine herzlichsten Glückwünsche zum heutigen Geburstag! Lass dich ordentlich feiern, wie es sich gehört!
So, Bühne frei für all die anderen Gratulationswütigen IRler.
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...ÄÄÄÄÄRRRRR!!!!!!!! dröhnte es noch in Witjons Ohren, als ein wuscheliger blonder Godenschopf zwischen die Brabbler fuhr wie der Hammer des Donar zwischen...na wo der auch halt so zwischen fuhr. Jedenfalls wollte Witjons Herz in diesem Moment augenblicklich stehen bleiben, es zerriss förmlich in seiner Brust vor Schrecken! Mit rudernden Armen und panisch aufgerissenen Augen machte der Duccius einen Satz in unbestimmte Richtung. Während er so unkontrolliert wegstolperte, richtete er den entsetzten Blick auf Naha...die gleichzeitig das Fliegen erlernte.
Abrupt endete die Zeitlupe; Witjon fing sich wieder und schaltete blitzschnell. Er eiferte Lando nach in seinem gauklerhaften Streben, das Töchterchen aufzufangen. "UUAAAAAHOOOOHA!" krakeelte er ulkigerweise, wirbelte hektisch in der Luft herum und machte einen ziemlich dümmlichen Gesichtsausdruck. Natürlich hatte Witjon mit seinem Rettungsversuch kein Glück. Nein, er hatte er unglaubliches UNglück, denn der wahsinnige Vetter mischte ja auch noch mit. Ergebnis: Ein Kneuel aus Witjon und Loki. Tendenz abwärts. Mist, konnte Witjon nur noch denken, bevor der zweite Schock des Tages ihn erwischte: Eiskaltes Wasser.
"GRRRAAAAAHGARGLGARGH!!! PRUST BLUBBERBLABB!" Unter Husten und Prusten tauchte der unfreiwillig Untergegangene wieder auf, ruderte zum dritten Mal innerhalb von einer Minute wie wild mit den Armen und begann augenblicklich am ganzen Leib zu zittern wie Espenlaub. "KAAAALT!!!!!" keuchte er, noch halb atemlos. Denn vor Kälteschock hatte sich seine Lunge förmlich zusammengezogen. Zudem wollten seine Gliedmaßen zu Eisklumpen erstarren und sofort ihren Geist aufgeben. Weiter strampelnd spritzte Witjon mit Eiswasser und -klumpen um sich, völlig vergessend, dass ja noch eine Rettungsaktion lief. War diese erfolgreich, oder versagte der Gode auf ganzer Linie, wie seine Vettern es bereits vorgemacht hatten? -
"Ja was denn? Du bist hier doch der Vater!" frotzelte Witjon. Loki hatte wirklich keine Ahnung wie mit dem Kind umzugehen war. Irgendwie witzig. Und gleichzeitig erschreckend, wenn er daran dachte, dass er womöglich irgendwann einmal genauso dumm dastehen würde. Jegliche Beruhigungsversuche waren erfolglos. Hätte Witjon in diesem Moment die Gedanken seines Vetters verfolgen können, er wäre vermutlich vor Lachen expl... naja, er hätte sich zumindest schlapp gelacht.
Just ereilte Lando ein Geistesblitz, den er sogleich umzusetzen gedachte. Ungläubig starrte Witjon seinen Vetter an, als dieser anfing wie ein Hirnrissiger herumzualbern. Erst bei der zweiten Salve Blödsinn realisierte er den Sinn des Ganzen und stieg breit grinsend mit ein.
"BLAALALALALALALA!!!!!!! NAHA HUHU HAHA DADADADADADA!!!!!!!" Die obligatorischen Grimassen blieben natürlich auch von seiner Seite nicht aus. Die Mundwinkel nach außen ziehend bleckte er die Zähne und streckte die Zunge raus, die er wild schlackern ließ.
"RÄBLRÄBLRÄBLRÄBL BLÖDLADADAGUGUGUGURABARBARABARBARABARBA!!!!!!!! BLUBLUBLUBLUBLAAA!!!!!!!! HUGUHUGUHUGUHUGUHUGUGUU!!!!!!!!"
Hoffentlich sah sie hier niemand! Die beiden Duccii mussten wahrlich ein Bild für die Götter abgeben wie sie hier wild blubbernd und brabbelnd das Kind zu beruhigen versuchten. Wahrlich, eine göttliche Komödie. -
"Heilsa Ragin," erwiderte er auch dem jüngsten der drei Vettern. Über Phelans Kommentar grinste er schief, sagte jedoch nichts weiter. Er hatte nämlich noch nichts darüber gehört, dass Crispus Mogontiacum verlassen hatte, was ihn doch überrascht hätte. Auf Ragins Frage hin kramte er die Wachstafel heraus, die sie geschickt bekommen hatten. "Also hier stehen als Ordnungspunkte: 'Vorbereitungen auf die Zeit der Eisschmelze', dann 'Nachbesprechung der StatuenenthüllungEN' und zuletzt 'Generelle Anliegen des Ordo'." Loki? Ja, wo war der eigentlich? Schmunzelnd sah er sich um. "Na, ich glaube sie würde ihn eher aus der Casa jagen, als diesen Chaoten dazubehalten."
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Kurze Zeit später fand Witjon sich ebenfalls in der Curia ein. "Mahlzeit," begrüßte er seinen Vetter und machte es sich neben diesem bequem. "Wurde mal wieder Zeit, dass es hier weitergeht," bemerkte er.
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Man konnte sagen, dass Witjon sich mit Naha und dem daraus resultierenden Stress in letzter Zeit wirklich arrangiert hatte. Ja, das konnte man besten Gewissens behaupten. Er hatte ihr ständiges Geplärre ertragen. Er verstand es, Lando aus dem Weg zu gehen, wenn dieser wieder richtig schlechte Laune hatte. Er kam sogar mit Elfleda zurecht, wenn diese mal wieder mit abgrundtiefen Augenringen und einer Miene wie dreißig Tage Regenwetter am Frühstückstisch saß. Selbst mit übereifrigen Bäuerchen, vollgemachten und bis in die Turmzimmer stinkenden Windeln, ja sogar mit Sabber auf seiner Schulter kam er klar, wenn er die Kleine mal halten durfte. Überdies hatte er oft genug Gelegenheit, den Wonneproppen im Grimassenwettstreit mit seinen Vettern zum bezauberndsten glucksenden Lachen zu bewegen, das er wohl je gehört hatte. Unterm Strich konnte man sagen: Witjon liebte dieses kleine Balg, als wäre es sein eigenes.
Und da war auch schon das Problem. Es war nicht sein eigenes! Oft genug erwischte er sich über seinen Kinderwunsch sinnierend. Wenn ihn jemand so auffand - auf dem Zaun der Hros sitzend, auf dem Klo, am Gartenteich, oder gar früh morgends in der Küche vor der Arbeit - fand er schnell fadenscheinige Ausflüchte, wenn er auf seinen traurigen Gesichtsausdruck oder sein gedankenverlorenes Dahinstarren angesprochen wurde. Ein Funken Hoffnung bestand jedoch. Callistas Regel war überfällig. Vielleicht hatte Frigg sein Flehen endlich erhört und schenkte ihm bald ein Kind. Oder aber es war nur wieder eine Folge des ständigen Kränkelns seiner Gattin. Seine Liebste war wirklich zu bedauern. Seit der Herbst in Winter übergegangen war, hatte sie praktisch dauerhaft im Bett gelegen, mit den verschiedensten Krankheiten gekämpft. Die zierliche Römerin war dem germanischen Klima völlig hilflos ausgeliefert, da hatten auch die Pelzmäntel, gefütterte Stiefel und die etlichen Kohlebecken im Schlafzimmer nicht geholfen. Ein Glück, dass Elfleda eine so begabte Heilerin war, denn ohne sie wäre es um Callista vermutlich schon längst geschehen gewesen. Witjon jedenfalls erfüllte seine Situation oft genug mit Verzweiflung. Er wusste langsam nicht mehr ein und aus.Und so saß er an diesem Tag im Arbeitszimmer der Casa, brütete über einem Lieferschein für seinen Werkzeugschmied, wobei seine Gedanken jedoch ganz woanders waren. Er dämmerte in diesem Zustand vor sich hin, als plötzlich ein lautes Krachen durch die Gänge der Casa hallte. Ein ziemlich eisiges Krachen, wie Witjon fand. Er runzelte die Stirn, ließ den Lieferschein Lieferschein sein, und begab sich ins Kaminzimmer, von wo aus er hoffentlich die Quelle des Lärms ersehen konnte. Denn das Krachen kam eindeutig aus dem Garten. Ein ungutes Gefühl beschlich den Duccius, als er in den Garten hinaustrat und am Teich eine Person stehen sah, die wie wild das Eis zerschlug. "Was bei allen guten Geistern..." Es war eindeutig zu erkennen, dass Loki dort irgendetwas im Schilde führte, doch als Witjon erkannte wen sein Vetter noch dabei hatte, war es bereits zu spät. "Frigg hilf, er will sie umbringen!" Er schlug sich die Hand vor den Mund und hielt den Atem an, als er mit ansehen musste wie Loki in seiner natürlichen wahnwitzigen Art das Unheil heraufbeschwor. Der Irre tauchte seine Tochter ins Eiswasser und schien die Folgen nicht bedacht zu haben, denn Sekundenbruchteile später hatte er das lokische Wesen in ihr geweckt.
Hatte Witjon sich über Nahas ständiges Geplärre beschwert? Wenn ja, so nahm er definitiv alles Genörgel zurück, denn was seine Ohren jetzt ertragen mussten war tausendfach schlimmer! "LOKI!!!" brüllte er ungläubig und ärgerlich zugleich und eilte auf den hilfslosen Trottel zu, der völlig wirkungslose Beruhigungsversuche unternahm. "Mach sie still, sofort! Loki, herrje!" Nicht, dass Witjon Ahnung hatte. Ganz im Gegenteil. Aber er war zumindest nicht so grobschlächtig und unsensibel wie sein Vetter, der sich mal wieder wie der größte Trampel Midgards aufführte. "Mach, dass sie aufhört!" ächzte Witjon, verzweifelt die Hände ringend. Bei dem Geschrei konnte man ja kaum einen klaren Gedanken fassen. "Shshshshshshsh," machte er jetzt auch. "Wenn Elfleda das mitkriegt..." Angstgeweiteten Auges starrte er zuerst Naha, dann Loki, dann wieder Naha an.
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Sim-Off: Werkarte Gens Duccia bitte
Ad:
Marcus Vinicius Lucianus
Villa Vinicia
Roma - ItaliaSei mir gegrüßt mein Patron,
lange ist es her, dass ich dir Nachricht habe zukommen lassen. Verzeih mir bitte diese Pflichtversäumnis, doch die Umstände machten es mir beinahe unmöglich, einen Brief auf den Weg zu bringen.
Ich bin hier in Germania nämlich nicht unerheblich in allerlei Arbeit eingebunden. Dein Bruder hat sein Amt erfolgreich angetreten und überträgt mir viele arbeitsreiche Aufgaben. Vinicius Hungaricus ist ein guter Statthalter, er steht dir dahingehend in nichts nach. In den kalten Wintermonaten hat es hier wie immer viel geschneit, doch jetzt beginnt es langsam wieder wärmer zu werden. Zwar schneit es noch immer gelegentlich, aber die Flüsse sind nicht mehr völlig zugefroren und die Straßen wieder benutzbar.Wie stehen die Dinge in Rom? Wie geht es deiner Gattin? Kannst du dich nun endlich einen stolzen Vater nennen? Meiner Familie geht es gut, mein Vetter Lando ist ebenfalls kürzlich Vater geworden. Er lässt dir übrigens auch seine besten Grüße ausrichten.
Hier in Germania hört man übrigens nur bruchtstückhafte oder verspätete Gerüchte über die politische Lage in Rom. Was weißt du über die Vorgänge in der ewigen Stadt?
Wenn es irgendetwas gibt, das ich hier für dich tun kann, lass es mich bitte wissen.
Winterliche Grüße aus dem immer noch zugeschneiten Mogontiacum.
Vale bene
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Numerius Duccius Marsus
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Hungaricus
Ah ja. Ja, schick ihn rein.
Der Magister nickte und bat den Geladenen herein. Witjon selbst blieb an der Türe stehen, ihn interessierten die Sorgen des Magistraten nicht unerheblich.Magistratus Sisenna Caeparius Gracilis:
Sisenna Caeparius hingegen schritt an ihm vorbei auf den Legaten zu und begrüßten diesen respektvoll. "Salve Statthalter Vinicius. Danke, dass du mich so zeitnah empfängst."
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So, meine Klausurphase ist ab heute endlich überstanden. Da es in Mogontiacum praktisch nichts nachzulesen gibt, was ich verpasst haben könnte, steige ich sofort wieder ins Spiel ein. *jubel*
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Witjon hatte nach der Besprechung mit dem Statthalter bezüglich der Überschwemmungsgefahr also einen Termin mit jenem Magistratus gemacht, der Bedenken geäußert hatte. Jetzt lugte er ins Officium seines Vorgesetzten und meldete diesen pünktlich zur verabredeten Zeit an. "Vinicius, der Magistrat Sisenna Caeparius Gracilis ist hier wie abgesprochen. Willst du ihn sofort empfangen?"
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Ad:
Publius Vipsanius Gallicus
Casa Vipsania
MogontiacumIch grüße dich Gallicus,
die Nachricht über deine Abreise hat mich überrascht wie ich zugeben muss. Doch deine Beweggründe leuchten mir ein. Ich danke dir für dein Schreiben und die Sympathiebekundung, die ich ebenso erwidern kann.
Ich gehe davon aus, dass dieser Brief dich über Umwege erst irgendwo in Italia erreichen wird. Wo bist du untergekommen? Bei der Legio I? Oder erneut bei der Classis? Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deinen weiteren Bestrebungen.
Eine Angelegenheit gilt es zuletzt noch zu klären, die deine wirtschaftlichen Belange angeht. Du bist Mitglied der Freya Mercurioque, willst jedoch dem Militär beitreten. Da du als Soldat keine Betriebe führen darfst, halte ich es für unnötig kompliziert, dich weiterhin als Mitglied zu führen. Das Curatorium des Konsortiums hat somit entschieden, dich als Socius Consortii zu entlassen. Als Folge dessen möchte ich dich bitten, deine Geschäfte nicht mehr unter dem Namen der Freya Mercurioque zu führen und deine Waren auch nicht mehr unter selbigem Namen anzubieten.
In Erwartung deiner Antwort verbleibe ich mit den besten Grüßen aus Mogontiacum.
Til ars ok frisar
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Numerius Duccius Marsus
Procurator Consortii - Freya Mercurioque
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