Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Witjon sagte nichts weiter zu Phelans Bedenken und Sorgen. Er hatte gerade selbst genug Probleme, um die er sich zu kümmern hatte und wollte sich nicht auch noch mit den Sorgen eines Priesters herumzuschlagen haben. Besonders, wenn er nicht einmal ein Priester seiner Götter war, auch wenn er dem Stamme Wolfriks angehörte. Er versuchte zu lächeln, doch das gelang ihm nicht wirklich.


    Und dann sprach Phelan noch einmal die mangelende Verehrung der römischen Götter in Mogontiacum an.
    "Weißt du, der Großteil der hiesigen Bevölkerung ist germanisch und keltisch. Die Mattiaker und die Medimatricer sind seit langem hier seßhaft, doch von den rechten Göttern sind sie nie abgewichen. Sie brauchen den Tempelbezirk nicht, wozu auch? Wotan, Donar oder Thor kann man eben nicht in ein großes, steinernes Gebäude sperren, so prächtig es auch sein mag. Die wenigen Römer, die hier wohnen, scheinen nicht sehr gläubig zu sein, oder aber sie bevorzugen es, in ihren Häusern Opfer darzubringen und zu den Göttern zu beten. Vielleicht solltest du mal an ihre Gottesfurcht appellieren, ich kann hier keine Zornesausbrüche wie in Rom gebrauchen..."
    Seine Worte waren Forsch und forderten die römischen Götter heraus, doch war er sich sicher unter dem Schutz seiner Götter zu stehen. Reflexartig griff er nach dem Hammeramulett, das unter seiner Toga an einer Kordel hing, und küsste es flüchtig. Dann ließ er es auf seine Brust zurückfallen, wo es sachte baumelte.


    "Ich hoffe, du wirst den wahren Göttern nicht abtrünnig, auch wenn du diese römischen Gottheiten nun ebenfalls anbetest." sagte Witjon mit sorgenvoller Miene und gedämpfter Stimme.

    Auf dem Weg zum Wald durchquerten sie eine wundervolle winterliche Landschaft. Der Schnee lag wie eine weiße Decke auf dem Land. Vereinzelt waren am Horizont Rauchwolken zu sehen, die von den Feuerstellen der Bauernhöfe emporstiegen. Vereiste Teiche und kleine Baumgruppen flogen an ihnen vorbei. Der Straßengraben war von einer Eisschicht überzogen und auch die Straße bot einige rutschige Stellen, wo sie Schäden aufwies und das Erdreich zutage trat. Skaga wieherte fröhlich, denn Witjon hatte ihn schon lange nicht auf einen so langen Ausritt mitgenommen, hatte er doch viel zu viel Zeit in seinem Officium verschwendet. Die kalte Luft sauste ihnen um die Ohren und Witjons Nase begann zu triefen, doch das störte ihn nicht. Er genoss den Ritt, bis Phelan Halt machte.


    "Nun, es kommt darauf an, welche Art Wild du jagen willst."


    Er grinste und tippte seine Wurfspeere an.


    "Vielleicht finden wir ja Rotwild, dann gäbe es heut abend ordentliches Wildbret. Dafür können wir auch zu Pferd bleiben."



    Edit: Wortfehler ^^

    Witjon drehte sich um und begrüßte seinen Vetter gut gelaunt, als er diesen den Stall betreten sah.
    "Sei mir gegrüßt Phelan. Ich hoffe uns sind die Götter wohl gesonnen. Einen Eber zu erlegen wage ich nicht einmal zu hoffen."
    Er führte Skaga aus dem Stall und warf Phelan im Vorübergehen ein Bündel mit Brot und Käse sowie einen Lederschlauch gefüllt mit Dünnbier zu. Am Tor angekommen stieg er auf und drehte sich im Sattel um, um auf Phelan zu warten.

    Witjon war kurz vor Sonnenaufgang aus dem Bett gesprungen, hatte sich einer kurzen Wäsche unterzogen und hatte sich dann ein ausgiebiges Frühstück genehmigt. Er hatte zwei lange Wollhose angezogen und am Oberkörper trug er ein ebenso warmes Wollhemd. Darüber lag ein Schafsfell um seine Schultern und ein wollener Umhang wärmte zusätzlich.
    So warm gekleidet und ordentlich gestärkt trat Witjon nun in den Stall. Er gähnte geräuschvoll und spuckte einen großen gelben Schleimklumpen aus, der durch einen leichten Schnupfen verursacht in seinem Hals stecken geblieben war.
    An Skagas Box angekommen lehnte er einen großen Köcher an die Wand. Er enthielt zwei leichte Wurfspeere, Ger genannt, und ein langes Stück Kordel. Um seine Hüfte hatte Witjon sein Sax gegürtet, das an seiner linken Seite baumelte, während an seiner Rechten ein kleines Jagdmesser befestigt war.
    Schwere Stiefel stapften über den gefrorenen Stallboden, als er Skagas Box betrat und ihm einen guten Morgen wünschte. Er tätschelte Skagas Nüstern und sattelte diesen dann frohgemuts.
    Warum Witjon so fröhlich war? Heute ritt er mit seinem Vetter Phelan aus. Und es ging auf die Jagd.



    *Witjon und Phelan jagen

    Über Bashirs Fragen musste Witjon lachen und war doch zugleich erschrocken. Wieso hielt man ihn für einen Römer? Er war Germane, auch wenn er sich des öfteren römisch kleidete, zum Großteils seiner Arbeit wegen, manchmal aber auch aus Gewohnheit, besonders wenn er sich öffentlich zeigte. Bashirs Unwissenheit trotz seines mittlerweile recht langen Aufenthalts in Germania amüsierte ihn und irritierte Witjon zugleich und er war froh, dass der Offizier der Legio II zu ihnen trat und ihm eine Antwort abnahm, die er sicherlich nur sehr zögerlich und ungenau gegeben hätte. Doch dieser Mann - wie war noch sein Name? - brachte es auf den Punkt.


    "Oh nein, bitte geselle dich zu uns." Witjons Hirnwindungen arbeiteten stark rauchend, um sich an Rang und Namen des Offiziers zu erinnern, verflucht wie hieß der Kerl denn noch?"Wie du hörst, ergänzen wir gerade prächtig unser beider Unwissenheit..."
    Witjon grinste breit. Ihm war gerade der Rang des Mannes eingefallen. Er war letztens zum Praefectus Castrorum erhoben worden. Sein Name war...
    "...Praefectus Artorius Reatinus." ergänzte er.
    "Vielleicht bist du ja so gütig, uns über den Hintergrund und die Gepflogenheiten der Saturnalien aufzuklären?"
    Witjon ging absichtlich nicht auf Bashirs Bemerkung ein. Er wollte nicht zwingend über das konfliktbehaftete Zusammenleben von Römern und germanischen Stämmen diskutieren und wollte seiner verworrenen Herkunft und der seiner Familie nicht näher auf den Grund gehen.

    Während der ganzen Zeit lehnte Witjon sich einfach zurückgelehnt und den Gesprächen gelauscht. Er betrachtete Lokis und Eilas herzliche Begrüßung und musste an Arbjon denken, seinen Bruder, der immer noch im fernen Rom weilte, wo er dem Kaiser diente. Dass Römer keine Feuerstellen im Haus hatten, verwunderte Witjon ebenso wie seine Verwandten und gab ihm zu grübeln. Seine Gedanken wurden jedoch von Phelans Bericht über den Zorn der Götter über Rom unterbrochen. Erschrocken setzte er sich auf, um besser zuhören zu können und nickte auf Ragins Fragen hin.
    "Haben die beiden Gentes Donar beleidigt? Sie müssen schlimmes getan oder gesagt haben, um ihn zu solcher Bestrafung zu veranlassen. Sind nicht beide Geschlechter von hohem Stand, gar Adelige? Wie können sie den Zorn der Götter auf sich ziehen?"

    Er erwiderte den Zutrunk seines Vetters und schmunzelte über dessen Bemerkung sein neu erworbenes Amt betreffend. Witjon nickte nur müde und nahm einen Schluck Met zu sich. Er hörte sich die Phelans Probleme an und gähnte verhalten. Seit zwei Tagen schon plagten ihn seltsame Bauchschmerzen, mal mehr, mal weniger heftig. Den Grund dafür vermutete er beim Essen dieses Garisnix, diesem glubschäugigen keltischen Koch, dessen Garküche Witjon erst kürzlich während seiner Mittagspause aufgesucht hatte. Er hatte die Marktaufsicht bereits auf diesen kerl angesetzt, hoffentlich würde er bald in den Kerkern der Curia schmoren...
    Nun, zurück zum Thema. Der Duumvir machte sich in Gedanken eine Notiz, dass weitere Arbeiten im Frühjahr anstanden, diesmal am Tempelbezirk. Verdrießlich runzelte er die Stirn, als Phelan sein nächstes Anliegen offenbarte. Witjon seufzte leicht auf, stellte seinen Becher ab und lehnte sich nachdenklich zurück.


    "Nunja...momentan gibt die Stadt viel Geld für Renovierungsarbeiten und Sanierungen aus. Die Thermenbecken werden saniert, die Rhenusbrücke winterfest gemacht und das Theatrum hat auch größere Bauarbeiten nötig. Wenn nun auch noch der Tempelbezirk renoviert werden soll, bezweifle ich, dass die Honoratiores Mogontiaci bereit sind, ihr Geld auch noch für einen neuen Tempel auszugeben."


    Er pulte sich ein Stückchen Fleisch zwischen seinen Schneidezähnen hervor und schnipste es von sich weg. Dann rieb er sich die Hände, die vor Kälte ganz rot waren und wärmte diese wieder an dem Kohlebecken.


    "Ich würde es natürlich begrüßen, wenn deiner Göttin ein neuer Tempel gebaut würde, doch würde ich mir jetzt noch keine großen Hoffnungen machen. Ich fürchte du wirst bis frühestens zum nächsten Sommer mit dem Sanctum vorlieb nehmen müssen."


    Er versuchte sein Bedauern mit entschuldigender Miene auszudrücken und rieb seine Hände weiterhin über dem warmen Kohlefeuer.

    Keine Fragen. Witjon sog Silkos Erklärungen in sich auf wie eine Tunika Regenwasser in sich aufsog und nickte eifrig ob seiner Ausführungen. Ein kurzes Durchatmen, dann nahm Witjon wieder Angriffsstellung ein. Er hielt den linken Arm so, als hielte er dort einen Schild, in seiner rechten Hand verstärkte er den Griff um den Gladius. Abrupt schnellte er nun vor, führte drei kurze und kräftige Schläge seitlich auf den Holztorso und setzte dann zu einem finalen Stich an. Der traf ziemlich genau unter dem imaginären Kinn des Holzsoldaten und verursachte erneut ein dumpfes Geräusch von Holz, das mit Wucht auf Holz traf. Er hatte all seine Kraft in diesen Stoß gesetzt und sein Arm zitterte noch leicht vom Aufprall des Gladius.

    Witjon nickte zufrieden, als Bashir den Wein ebenfalls für gut befand. Die Show, die der Petronier und sein Sohn abzogen, beobachtete er mit einer Priese Amüsement gemischt mit Interesse und einem Quentchen Schadenfreude. Es belustigte ihn, wie sich der Junge anstellte, gab ihm jedoch ebenfalls zu bedenken wie schwierig im Grunde genommen die Erziehung von Kindern war.


    Nachdem die beiden das Zelt verlassen hatten, war Witjon mit dem Parther allein. Er atmete kurz erleichtert auf, war er in Crispus' Anwesenheit doch immer leicht angespannt. Der Mann kam immer wieder auf merkwürdige Ideen und schlug oft einen ungebührlichen Ton an, der Witjon zu nerven imstande war. Nun aber würde er hoffentlich eine angenehme Unterhaltung führen können. Mit einem Schmunzeln hörte er sich Bashirs Frage an und öffnete kurz den Mund, als wolle er antworten, schloss diesen dann jedoch wieder. Kurz sah man es hinter seiner Stirn arbeiten, während er einen leicht verwunderten Gesichtsausdruck machte, dann setzte er zu einem neuerlichen Versuch an.
    "Ähm, also...das ist so...die Sklaven...und die Herren...und...öhm. Also die Herren bedienen an diesen Tagen die...Sklaven. Und die Sklaven dürfen Herren...spielen. Ja. Naja und irgendwie...und danach. Naja, danach ist alles wieder so...wie vorher. Weißt du?"
    Witjon sprach langsam und war sichtlich verwirrt, wusste er doch selbst nicht, wie dieses seltsame Fest genau ablief. Er hätte sich wirklich genauer mit den Saturnalien beschäftigen sollen!
    Dann senkte er bedauernd den Kopf und sagte:
    "Na, ich weiß es selbst nicht. Ist alles ziemlich kompliziert. Wir Germanen feiern einfach die Wintersonnenwende und ehren die Götter und gut ist!"

    Witjon schaute überrascht auf, als sein Vetter eintrat. Er zog geräuschvoll etwas Nasenschnodder hoch und bot ihm mit einer matten Handbewegung einen Platz an. Dann goß er ihm einen Becher Met ein und stellte ihn Phelan hin.
    "Heilsa Vetter. Ich bin überrascht, dich hier anzutreffen. Du kommst keineswegs ungelegen. Was kann ich für dich tun?"
    Er schüttelte sich kurz vor Müdigkeit und Kälte und widmete sich wieder seinem Kohlebecken.

    Sim-Off:

    Entschuldige, ganz vergessen.


    Witjon war einen Moment lang plötzlich in Gedanken versunken gewesen, als er die Schneeflocken vor dem Fenster beobachtet hatte. Crispus' Frage riss ihn aus seinen Tagträumen und er schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    "Ähm, ja...was? Achja, nein das wär's. Danke Magistratus. Und...vale."
    Er stürzte einen großen Schluck seines Mets herunter und wandte sich wieder dem Fenster zu. Witjon war müde. Er gähnte geräuschlos und beobachtete wieder die Schneeflocken. Heute würde er etwas früher Schluss machen, das stand fest...

    Erst schaute Witjon entrüstet, hatte er doch gedacht sich wenigstens etwas gebessert zu haben. Doch dann grinste er und fing den Schild, woraufhin er sich vor seinen Holzgegner stellte und sich kurz klarmachte, was Silko von ihm wollte.
    Witjon stellte sich breitbeinig hin, brachte den Schild vor sich in Stellung und umklammerte den Übungsgladius noch ein Stück fester als zuvor. Als er bereit war, machte er einen Ausfallschritt, rammte den Schildbuckel mit voller Wucht gegen den Holzkameraden und stieß dann zu. Der Schlag war schon wesentlich präziser als sein furchtbares Gehacke. Er traf etwas unterhalb des imaginären Brustkorbs, was ein lautes Knacken verursachte.
    Kurz verharrte Witjon in dieser Position, dann nahm er wieder seine vorherige Stellung ein und grummelte leise.
    "Hrmpf."
    Er konnte wirklich nicht abschätzen, ob das nun gut gewesen war oder schlecht und drehte skeptisch den Gladius in seiner Hand.



    FABRICAE DVCCIORVM


    Die Werkstätten der Gens Duccia und des Handelskonsortiums
    Im Hafenviertel Mogontiacums gelegen



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    [Blockierte Grafik: http://farm2.static.flickr.com/1115/906958888_2b6d546e32.jpg]


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    Im Hafenviertel der Stadt liegen die Betriebe der Gens Duccia. Sie bestehen aus einer Vielfalt dicht beieinander liegender Hütten und Lagerhäusern, die über das Hafenviertel verteilt sind. Die meisten Grundstücke sind gepachtet, der Besitzer ist ein gewisser Otilo. Der Mann stammt aus dem Stamm der Mattiaker, war durch Erbschaft zu nicht geringem Reichtum gekommen und hatte sein Geld in einige Grundstücke in Mogontiacum investiert. Die Werkstätten liegen in unmittelbarer Nähe des Handelshafens. Vom nordöstlichsten Hafentor ist es nur ein kurzer Fußmarsch dorthin, was die Rohstoffversorgung über den Schiffsverkehr vereinfacht.


    Die meisten der Werkstätten sind von einem Mannshohen Zaun umgeben, um die wertvollen Güter und Produkte der Freya Mercurioque zumindest ansatzweise zu schützen. Außerdem werden manche Betriebe, die besonders wertvolle Waren herstellen, von Wachpersonal im Auge behalten. Die Ubier Knud und Gaidemar beaufsichtigen zum Beispiel alle Warenladungen und Besucher oder Geschäftsleute, die das Tor zum Gelände des Duccius Marsus passieren und geben acht, dass Diebe nicht zum Zug kommen. Sie wohnen mit ihren Familien in einem angrenzenden Mietshaus.


    Folgende Betriebe sind im Hafenviertel zu finden:


      [*]Dauda Bautila: Die Schmiede des Duccius Marsus wird von Bartawolf von den Ubiern betrieben, der dort mit seinem Sohn Eckwini die Esche befeuert und sein Tagwerk verrichtet. Werkzeug, Hufeisen und gelegentlich sogar Waffen werden hier produziert.
      [*]Smida Guldani: Der Werkzeugschmiede direkt angeschlossen ist die Goldschmiede. Dort fertigt Brix vom keltischen Stamm der Mediomatriker feinsten Schmuck an, der die Herzen der Damen höher schlägen lässt.
      [*]Smaidra Glasam: Die Glasbrennerei, die Marsus von Duccius Lando erhielt, befindet sich ebenfalls auf dem Gelände. Hier werden täglich Glaswaren von hoher Qualität vom alten Ubier Thankred hergestellt. Viele dieser Becher und Kannen finden später ihren Platz in den Casae vornehmer Römer.
      [*]Hwanhu Blaikha: Der Künslter Nordwini vom Stamm der Sachsen betreibt sein Atelier ebenfalls in Marsus' Diensten. Beizeiten ist er ein merkwürdiger Geselle, doch übertreffen seine Werke die meisten anderen aus der Umgebung. Selbst hochrangige Würdenträger aus Rom erstanden bereits seine Bilder, was ihm außerordentlich schmeichelt.
      [*]Sammjo: Eins der Lagerhäuser des Römisch-Germanischen Handelskonsortiums Freya Mercurioque hat ebenfalls seinen Platz auf dem Werksgelände gefunden. Dort wird alles Produzierte ordentlich sortiert und zur Abholung für das Forum Mogontinum und die Märkte der Umgebung oder etwaige Kaufleute aufbewahrt.
      [*]Hwanhu Maitjon: Der Schneider des Marcus Duccius Rufus befindet sich nur einen kurzen Fußmarsch entfernt von den Schmieden. Hier werden seit jeher hochwertige Kleidungsstücke für jedermanns Geschmack geschneidert.
      [*]Smaidra Laema: Auch ein Töpfer hat in den Besitz der Gens Duccia gefunden. Er liegt ebenfalls im Hafenviertel.
      [*]Hwanhu Mandula: In einer Seitengasse liegt die Schreinerei des Numerius Hadrianus Capitolinus. Dort werden Möbel und Sänften hergestellt.
      [*]Skaeha Maka: Dem Schneider des Duccius Rufus benachbart ist der Schuster des Hadrianus Capitolinus zu finden. Leicht zu erahnen, was dort tagtäglich erledigt wird.
      [*]Smaidra Stana: Der Steinmetz des Duccius Lando ist ebenfalls im Hafenviertel befindlich. Hier wird Marmor aus Raetia und einfacher Stein aus Steinbrüchen der Umgebung behauen.
      [*]Hwanhu Skraena: Dem Steinmetz direkt angeschlossen ist außerdem auch der Altarbauer des selben Besitzers. Auch hier wird fleißig gewerkelt.


    Sim-Off:

    Eine Übersicht über alle Betriebe des Handelskonsortiums Freya Mercurioque befindet sich hier: ~ Klick Mich ~

    Erleichtert nahm Witjon zur Kenntnis, dass die mögliche Organisation einer Drususfeier auf die nächste Sitzung vertagt werden musste und äußerte deshalb frohen Mutes:
    "Nun denn. Gibt es noch weitere Anliegen? Ansonsten würde ich gern die Sitzung beenden. Wir haben uns gewiss den Feierabend und ein gutes Bier verdient."
    Schmunzelnd betrachtete er die Runde und hoffte, dass niemand mehr etwas vortragen wollte.

    Es herrschte eine unangenehme Stille, die nicht gerade die Zustimmung der Decuriones signalisierte. Widerstrebend riss Witjon sich dann jedoch zusammen und entgegnete zögerlich:
    "Grundsätzlich...wäre ich bereit die Feier zu unterstützen...sofern es sich lohnt."
    Er stand diesem Drususkult ziemlich skeptisch gegenüber, wollte das jedoch nicht so direkt äußern.

    Witjon dachte an das hübsche Mädchen in der Garküche zurück und schüttelte den Kopf.
    "Nein, leider war es nur ein wütender Verlobter. Der Kerl hatte mir Prügel angedroht und nach dem Feierabend hatte ich leider keine Liktoren mehr bei mir, die mich beschützen konnten."
    Verlegen grinste er vor sich hin. Er sah sich nicht im Stande, einen Typen wie den eben mit bloßen Händen abzuwehren. Bis er so weit war, würden noch etliche Monate harten Trainings ins Land ziehen. Er fing den Übungsgladius auf und wog ihn sachte ihn der Hand. Er hatte die Waffenübungen sträflichst vernachlässigt und zweifelte an sich. Witjon seufzte leicht.
    "Ich denke ich belästige erst einmal ein wenig unseren lieben Holzfreund hier..." meinte er mit trübseliger Miene. Dann jedoch wandelte sich seine schlechte Laune und Frustration über sein Flucht in Wut, die abgebaut werden musste. Entschlossen marschierte er auf den Holzkameraden zu und begann, seinen Zorn an dem armen Kerl auszulassen.


    Das Dumpfe Geräusch von Holz, das auf Holz schlägt, hallte durch den Garten, während Witjon seine Schläge mit langsam abnehmender Wut und zurückkehrender Besonnenheit ausführte.
    Rechts - links - rechts - ein Stoß zur Mitte - links - rechts - rechts - wieder zur Mitte - links - rechts - und so weiter.
    Nach einer ganzen Weile ließ er erschöpft von dem Gegner ab und drehte sich zu Silko um. Kurzes Schnaufen verriet, dass er seine Grenzen zwar nicht erreicht hatte, aber auch keine Lasche Vorstellung abgezogen hatte.
    "Und...was sagst du...?"
    Er schluckte Geräuschvoll, um seinen trockenen Hals zu befeuchten und versuchte langsam, seinen geregelten Atem wiederzufinden.

    Witjon begrüßte die beiden Soldaten freundlich und eröffnete ihnen sein ehrliches Interesse an den Arbeiten.
    "Salvete Centurio Falcidius und Optio Carteius. Erfreut euch kennen zu lernen. Wie gehen die Arbeiten voran? Verlief bisher alles ohne Zwischenfälle?"
    Mit einem Schmunzeln registrierte Witjon, dass der Petronius offenbar im Alter ein schwächeres Gedächtnis zu erdulden hatte.

    Witjon fand es amüsant und beeindruckend zugleich wie Crispus seinen Sohn erzog.


    "Ja, es sind wahrlich viele Menschen gekommen. Und nicht nur Römer, sondern auch viele Germanen, was mich außerordentlich glücklich stimmt. Vielleicht etabliert sich das Fest ja in Verbindung mit dem Julfest als alljährliches Stadtfest."


    Auf die Frage nach dem Kostenfaktor musste Witjon sich einen bissigen Kommentar verkneifen. Der Ton des Magistratus gefiel ihm nicht, auch wenn die Frage womöglich anders gemeint war, als sie sich anhörte. Ruhig erwiderte der Duumvir:
    "Der Spaß war nicht so teuer wie erwartet. Wir hatten noch viele Lebensmittel gelagert und die Vorbereitungen waren nicht besonders kostspielig. Ich konnte einige stadtbekannte Handwerker verpflichten, ihre Gehilfen und Lehrlinge sowie etliche Stadtsklaven zum Aufbau der Bühnen und des Zeltes unentgeltlich anzuleiten. Außerdem habe ich die Schauspielgruppen für kostenloses Essen engagiert. Die werden schon genügend Spenden von der Bevölkerung ernten, wenn sie gut sind."


    Er grinste schelmisch und wandte sich dann an Bashir, den er nicht außen vor lassen wollte, denn das erschien ihm als unhöflich.
    "Aber dafür, dass das Fest so günstig ist, schmeckt der Wein gar nicht mal so schlecht, nicht wahr?"

    Ab sind des Lebens Stunden und lachend werd' ich sterben... hallten die gesungenen Worte in Witjons Kopf wider. Betrübt beäugelte er seine Bundschuhe, während Loki die Gäste verabschiedete und sich bei diesen für ihr Kommen bedankte. Zwar hatte Witjon keinen der beiden Toten gekannt, doch gehörten sie zu seiner Familie und zeigten ihm allzu unschön auf, dass es keineswegs einfach war, Fuß im Imperium Romanum zu fassen. In diesem Moment schätzte sich Witjon - trotz aller Querelen und Probleme, die er als Germane im Reich während seiner Kindheit gehabt hatte - glücklich, als römischer Bürger geboren worden zu sein und in dieser Umgebung aufgewachsen zu sein. Dennoch überkam ihn manchmal das Fernweh, der Reiz das freie und rauhe Germania Magna zu sehen und zu erleben. Er wusste, das war gefährlich und in seinem Fall vermutlich ziemlich lebensmüde, aber wer konnte ihm schon das Träumen verbieten? Bedächtigen Schrittes ging er nun zurück zur Stadt.