Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Eine Hundezucht? Das hörte sich gut an. Auch wenn Lando ein paar Kritikpunkte vorbrachte, so war die Sache doch schnell als genehmigt abgestempelt. Schade, dass Witjon wieder nach Confluentes zurück musste, er hätte gern beim Aufbau und der Organisation geholfen.
    Dass Lando Ragin eine Stelle als Scriba Consortii anbot, überraschte Witjon nicht im geringsten, hatte er doch selbst so angefangen...moment! Er war doch immer noch Scriba der FMQ. Fragend blickte er Lando an, der Sekunden später seine Glückwünsche ausdrückte. Mitten im Essen hielt Witjon inne und traute seinen Ohren nicht. Dann jedoch riss er sich schnell wieder am Riemen und nickte strahlend. Er bekam nicht die Möglichkeit, sich zu bedanken, denn Ragin quasselte schon wieder dazwischen, was ein Stirnrunzeln bei Witjon und eine Kühle in Landos Stimme hervorruf, während dieser den Jungen abwürgte.
    Endlich konnte er wieder sprechen und bedankte sich.
    "Danke. Die Arbeit als Scriba hatte ich in den letzten Wochen sowieso nicht mehr ausführen können." Verständlicherweise...er arbeitete nun immerhin in Confluentes.
    "Sveija? Nunja, wir haben auf dem Marktplatz eine Händlerin gefunden, die beobachtet haben will, wie Sveija von einigen kräftigen Römern entführt wurde." Seine Miene war toternst. Dieses Thema bereitete ihm derbe Kopfschmerzen.
    "Wir haben bei Harlif eine Vermisstenanzeige beziehungsweise eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung aufgegeben."

    Witjon grinste breit über Iustus Worte. Auf dessen Frage hin schaute er jedoch verwundert.
    "Öh...naja ich war zweimal bereits hier um Berichte an die Regio abzuliefern und habe damit einhergehend noch meine Familie in der Casa besucht. Allerdings gibt es in Confluentes eine Menge Arbeit, die ich mit dem Magister Scriniorum abstimmen muss, daher ist eine gute Kommunikation nur wünschenswert." Er zwinkerte.
    Dann ging er zu einem allgemein gehaltenen Lagebericht über.
    "Confluentes ist eine Kleinstadt mit einer korrupten Verwaltung. Ich werde mithilfe des Comes den Ordo Decurionum einführen und dann etwas Ordnung in die Sache bringen. Es bleibt so viel Arbeit liegen, die ich nun erledigen muss, das ist fast schon traurig."

    Überrascht starrte Witjon Harlif an, als er von der Legion sprach. "Willst du damit sagen, dass möglicherweise Legionäre für diese Tat in Frage kommen? Das wäre allerdings ein ordentlicher Skandal. Auf Freiheitsraub steht eine Gefängnisstrafe von mindestens zwei Monaten!" Wenn das wirklich Legionäre waren, würde der Legatus vermutlich für ein mildes Urteil plädieren. Witjon würde das zu verhindern wissen. Egal ob Legionäre oder einfache Banditen, diese Kerle wollte er leiden sehen.

    Witjon erkannte keinen Fehler in seinen Worten, blieb deshalb ruhig. "Das ist ein Mißverständnis. Ich beziehe mich auf den aktuellen Marktpreis. Dieser beträgt sechzehn Sesterzen, weil ich Werkzeug so preiswert anbiete! Es gibt Händler, die für neunzehn Sesterzen oder mehr verkaufen. Fünfzehn Sesterzen sind also allemal ein guter Preis."
    Er würde gewiß seine Ware nicht unter Wert verkaufen, nur weil der Petronier die Marktsituation nicht verstand.

    Witjon lächelte siegessicher. Der Petronier war direkt auf sein Angebot angesprungen. Frei heraus sprach Witjon weiter.
    "Der Marktpreis beläuft sich auf sechzehn Sesterzen. Ich biete dir das Werkzeug allerdings für fünfzehn an. Ein äußerst großzügiger Preis, wie ich finde." Ein leichtes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen.

    Amon:
    Der Verkäufer lächelte gewinnend, dann entgegnete er seiner Kundin:
    "Der Schmuck aus dem Hause Duccia, im Dienste des Numerius Duccius Marsus vom hervorragendsten Goldschmied der Umgebung hergestellt ist der beste Goldschmuck Germanias." Er meinte diese Worte todernst, blieb jedoch immer freundlich, wie es sich für einen guten Verkäufer gehörte.
    "Nun, dieses Schmuckstück kostet dich nur zweihundertundfünfzig (250 :D) Sesterzen. Es ist besonders fein gearbeitet und daher äußerst wertvoll, daher ist dieses Angebot sehr zuvorkommend." Man konnte die Sülze in seinen Worten fast auf der Zunge schmecken, doch wo er Recht hatte, hatte er Recht. Für die Gattin des Statthalters war das ohnehin ein recht läppischer Preis, müsste sie sich doch einiges mehr leisten können.



    Sim-Off:

    Angebot steht selbstverständlich auch in der WiSim bereit. =)


    Edit: Rechtschreibung X(

    Wie erwartet ließ Crispus ihn fortfahren. So legte Witjon dem Mann sein Angebot dar:
    "Mir wurde zugetragen, dass du vor kurzem einen Steinbruch in Vicus Novus übernommen hast. Wie du sicherlich weißt, besitze ich eine bekannte und für ihre Qualität berühmte Werkzeugschmiede in Mogontiacum selbst. Ich möchte es kurz machen, also hier mein Angebot: Ich biete dir Werkzeug für deinen Steinbruch zu gutem Preis und zu regelmäßigen, pünktlichen Lieferungen. Was sagst du?"
    Er blickte den Petronier erwartungsvoll an, hoffte er doch, dass dieser noch keinen festen Lieferanten für Werkzeug hatte. Außerdem war er sich sicher, dass er bei Nennung des Werkzeugpreises gar nicht anders konnte, als anzunehmen. :D

    Er wurde hereingewunken und so betrat Witjon dann auch das Officium seines ehemaligen Vorgesetzten. Grinsend begrüßte er den Hadrianus: "Salve Magister! Wie ergeht es dir? Hat die Arbeit dich noch nicht überwältigt?" Er warf Tullia noch einen kurzen Blick hinterher, die gerade den Raum verließ und die Tür hinter sich schloß. "...oder vielleicht die Frauen?"

    Witjon nahm die Liste entgegen und überflog sie. Er quittierte sie mit einem zufriedenen Nicken und legte sie zu seinen übrigen Unterlagen, die auf dem Tisch herumflogen. "Vielen Dank. Wenn du jetzt bitte so freundlich wärst und den beiden Duumvirn bescheid sagen würdest, dass sie in vier Tagen einen Termin beim Magister Scriniorum Duccius Lando in Mogontiacum haben? Danke."

    Witjon betrat den Raum, der wie der Rest des Hauses dringend eine Renovierung nötig hatte. "Salve Petronius Crispus. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Numerius Duccius Marsus, ich bin im Auftrag der Freya Mercurioque hierhergekommen. Dies ist Marcus Duccius Rufus, er begleitet mich in dieser Angelegenheit." Er deutete auf Ragin, der sich hoffentlich heute zu benehmen wusste...die Gedanken an den nächtlichen Ausflug verdrängte Witjon schnell.
    "Wenn du erlaubst, würde ich gern direkt zu Sache kommen. Süßholzraspeln ist mir zuwider." Er schmunzelte, dachte er sich doch, dass ein ehemaliger Primus Pilus keine Lust auf Kleinsprech hatte.

    Und zu Witjons Überraschung erklärte Aquilia sogar, dass sie ebenfalls die Kleidung der "Barbaren" bevorzugte. Er warf ihr einen verwunderten, doch zugleich fröhlichen Blick zu. Diese junge Frau barg offenbar einige Geheimnisse, die es zu ergründen galt. Hatte sie womöglich germanische Wurzeln? Als Prudentia? Eigentlich unmöglich, da diese Gens doch ursprünglich griechischer Abstammung war.
    "Wirklich? Das findest du?" sagte er mehr zu sich selbst. Er folgte ihrem Blick zu den Wachen und zum Himmel, der schon zu großen Teilen von der Sonne erhellt war. Erst jetzt bemerkte Witjon, wie viel Zeit er schon mit seiner Wegbegleiterin verbracht hatte. In Confluentes würde er schon erwartet werden.
    "Der Morgen ist schon weit vorangeschritten. Ich fürchte ich muss meine Reisegeschwindigkeit erhöhen, sonst komme ich zu spät an mein Ziel." sagte er entschuldigend. "Ich werde bald zu Besuch in diese Stadt zurückkehren, wenn du erlaubst würde ich dich gern zu gegebenem Zeitpunkt wiedersehen. Dieses Gespräch sollte weitergeführt werden." zwinkerte er ihr zu. "Wo kann ich dich in Mogontiacum erreichen?" fragte er und hoffte, dass sie auch noch so lange hier verweilen würde und nicht schon nach Rom ziehen würde.

    Der Gedanke, dass Aquilia Mogontiacum bald schon wieder verlassen könnte, ließ Witjon aufhorchen. Er quittierte die Aussage mit einem leisen Seufzer. Irgendwie hatte er den Eindruck, dass jeder den er kennen lernte nach kurzer Zeit die Stadt verließ.
    Über ihre Frage musste er dann allerdings schmunzeln. "Nein nein, so schlimm ist es nicht. Ich lebe immerhin schon immer im römischen Reich und kenne die Regeln, das ist klar. Ich meinte auch eher die Sitten, welche die Damen beachten müssen. Auch wenn ich unter Römern lebe, so bevorzuge ich doch in meiner Freizeit die Art Kleidung, die man jenseits des Rhenus trägt."
    Er erwartete eine schroffe Antwort, da spätestens jetzt fest stand, dass Witjon mehr Germane, denn Römer war und Aquilia sich als sittliche Römerin mit solcherlei Menschen vermutlich eher weniger abgab. Zum Glück kam bereits das Tor in Sichtweite, dessen Wachmannschaft die zwei einsamen Gestalten sofort entdeckte.