Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/23.jpg "Sergius, auf der Suche nach Ratschlägen. Zum Procurator Rationis Privatae Duccius, aha", wiederholte der Miles mäßig interessiert. Er gab seinem Kameraden einen Wink, der den Namen und Plautus' Begehr auf einer Wachstafel verzeichnete.


    "Den kannst du kurzzeitig in den Ställen unterbringen", erklärte der Miles mit Blick auf das Muli und bedeutete Plautus dann, ihm zu folgen. "Einen Termin hast du wohl nicht?", fragte er routinehalber. War ihm im Grunde genommen auch egal. Die Milites der Wachmannschaft nickten einander zu und ein anderer Soldat übernahm den nun verwaisten Posten am Tor. Plautus hingegen wurde erst zu den Ställen geführt, wo ihm ein Knecht das Muli abnahm, und dann in die Regia hinein.

    Wachstafeln stapelten sich rechts und links auf dem Schreibtisch, dazwischen war der Procurator Rationis Privatae über eine Tabula gebäugt, die er stirnrunzelnd studierte. Ein gewisser Sergius Plautus war ihm von seinem Schreiber angemeldet worden. Der Mann wollte Ratschläge zur Beurfsaquise. Witjon war zwar neugierig, aber auch etwas ärgerlich über die Ablenkung von der Arbeit, die buchstäblich vor ihm lag.


    Als der Fremde schließlich nach knappem Klopfen hereingeführt wurde, hob Witjon den Blick. "Salve Sergius. Wie kann ich dir behilflich sein?", sagte er zur Begrüßung.

    Es kamen nicht besonders viele Wortmeldungen. Zwar äußerte Decurio Kaeso Lucceius Philonicus nochmals seine Skepsis über den Entwurf des Helvetiers, konnte jedoch keine stichhaltigen Argumente mehr vorbringen. Ohnehin wurde er von Witjons Parteigängern recht schnell zurechtgewiesen, die die letzte Diskussion über die Hafenordnung noch nicht vergessen hatten.


    Letztlich meldete Witjon sich anstandshalber zu Wort, obwohl seines Erachtens nichts mehr zu Curios Entwurf hinzuzufügen war: "Werte Honoratiores, ich will meinen, dass Decurio Helvetius uns nunmehr einen Entwurf vorgelegt hat, den wir guten Gewissens verabschieden können. Er enthält alle Eckpunkte, die der Prosperität unseres Municipiums zuträglich sind und weist nun - man denke an die letzte Debatte zurück - auch einige feine Änderungen auf, die vormals vermisst worden waren." Witjon musste schwer an sich halten, bei diesen Worten Lucceius nicht anzusehen. Er widerstand und fand mit einem Blick zu Curio den Schluss: "Deshalb spreche ich mich für diesen Entwurf aus und empfehle euch, Helvetius eure Stimme zu geben."

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/23.jpg Die Männer der Pedites Singulares brauchten einen Augenblick, um sich von ihrem Platz an der wärmenden Feuerstelle zu erheben. Die Temperaturen waren zwar nicht mehr ganz so arg germanisch-frostig wie noch vor einigen Tagen, aber wenn man schon Wache schieben musste, dann wenigstens nicht außerhalb der Stube.


    "Salve", brummte der Miles den einsamen Kerl an. Sein vierbeiniger Untersatz entlockte dem Wachsoldaten ein spöttisches Grinsen. "Wo soll's denn für euch beide hingehen, eh?"


    Hinter ihm zeigte sich ein weiterer Miles, der mehr aus Pflichtgefühl denn aus echtem Interesse aus der Wachstube hervorgeschlurft kam. Als er den Fremden wahrnahm, gähnte er herzhaft, sagte jedoch nichts weiter. Schien ein ganz harmloser Zeitgenosse zu sein.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
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    Im selben Atemzug eine weitere Abmeldung: Ich bin vom 01.02. bis 05.02. im Ausland ohne Laptop. Da ich auf dem Smartphone ungern im IR lese und erst recht nicht schreibe, bin ich in der Zeit vollständig abwesend. :wink:


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    Im selben Atemzug eine weitere Abmeldung: Ich bin vom 01.02. bis 05.02. im Ausland ohne Laptop. Da ich auf dem Smartphone ungern im IR lese und erst recht nicht schreibe, bin ich in der Zeit vollständig abwesend. :wink:

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Mit anderen Worten ausgedrückt wird dort also die Meinung vertreten, dass ein Peregrinus juristisch ein Peregrinus bleibt (und nicht etwa zum Latiner wird), wenn er zum Beispiel in Mogontiacum zum Municeps erhoben wird.


    => Und wenn es nun praktisch im IR also keinen Unterschied macht, ob wir da nun jedes Mal unterscheiden oder nicht, dann würde ich sagen, dass es für neue wie alteingesessene Mitspieler unkomplizierter, durchschaubarer und leichter verständlich ist, wenn sie sich nur mit einem (undifferenzierten) römischen Bürgerrecht befassen müssen.


    Aus diesen beiden Gründen würde ich alles so lassen, wie es ist. :D

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Ein Perginus konnte aber nach dem Ius Civil keine Verträge mit Römer schließen deswegen war der Stand des Latiners natürlich für Menschen die in Städten lebten natürlich wichtig.


    Das Problem wurde aber bereits in der Republik durch den Praetor Peregrinus gelöst, der auch Verträge zwischen Cives und Peregrini einklagbar machte.


    Ich hätte da noch eine andere Frage: Inwiefern soll das latinische Recht bspw. für einen Municeps Mogontiaci wichtig sein? Ich verstehe da noch nicht so ganz den Zusammenhang.

    Octavenas Stimme riss Witjon aus seiner Starre. Er machte die wenigen Schritte bis zum Bett und warf einen neugierigen Blick auf das Kind. Seinen Sohn. Er erwiderte das Grinsen seiner Frau. "Unser Sohn", wiederholte er fast andächtig. Er hatte wie stets wenig Sinn für die Schönheit, die manche Menschen einem Neugeborenen zuschrieben, aber der Anblick eines Kindes - seines Kindes - weckte dennoch Emotionen in ihm, die er schwerlich ausdrücken konnte. Deshalb sah er das knittrige Kindchen einfach an und betete still zu den Göttern, dass sie es vor Krankheit schützten. "Weib, du machst mich zu einem glücklichen Mann", sagte er nach einem Moment betont flapsig, um ja nicht eingestehen zu müssen, dass er gerührt war. Er räusperte sich und drückte Octavena einen Kuss auf die Stirn.

    Witjons Ratschläge kamen bei Phryne offenbar gut an. Während er ihr zuhörte, nahm er sich zwei Oliven, die er mit einem Schluck Bier herunterspülte. Hier und dort nickte er, wenn die Worte der Freigelassenen seine Meinung trafen.


    "Meinen Namen darfst du natürlich gerne nennen", stimmte Witjon schließlich zu. Er hatte nichts dagegen, wenn im Zusammenhang mit Phrynes noblem Projekt sein Name fiel. "Die Saturnalien scheinen mir tatsächlich eine passende Gelegenheit zu sein. Wenn du Leute bereits in Feierlaune sind, haben sie meist auch ihr Säckelchen lockerer sitzen."


    Sim-Off:

    *hüstel* Dass ich lange nicht geantwortet habe bedeutet nicht, dass ich kein Interesse mehr habe. Du kannst im Rahmen dieses Plots auf Witjon zurückkommen, sobald dir danach ist. Ich denke dieses Gespräch können wir dann aber zu einem Ende führen.

    Der Mann lächelte zufrieden, als er gerade den Ausgang der Curia ansteuerte. "Salve, guter Mann", grüßte er Sergius heiter. "Das Officium? Ach, die Duumviri haben keine eigenen Räumlichkeiten mehr in diesem Gebäude. Entweder du suchst sie jeweils zuhause auf, oder du belämmerst sie hier im großen Saal an einem der Tage, an denen sie uns ehrbaren Bürger empfangen." Der Mann grinste, während er mit dem Daumen über seine Schulter zeigte. "Fortuna ist mit dir, will ich meinen. Heute haben die Duumviri ihre Sprechstunde. Mir haben sie gerade erst in einer Streitigkeit mit dem Aedil Recht gegeben. Ach, die Welt sieht doch noch gute Taten und Werke!" Der Mann hob die Hände in einer Dankesgeste zum Himmel. "Also, wenn du auch mit einer Bitte an die Duumviri herantreten möchtest, dann sprich doch direkt bei ihnen vor. Einfach hier geradeaus durch." Der Mann zeigte nun mit ausgestrecktem Arm auf die große offen stehende Tür, die zum Sitzungssaal des Ordo Decurionum führte.

    Witjon hatte das Einsetzen der Wehen völlig überrumpelt. Natürlich war ihm klar gewesen, dass Kinder auch früher als üblich kommen konnten. Aber warum ausgerechnet sein Kind? Als Marga durch die Villa gelaufen war und den anderen Mägden eilig Anweisungen erteilte, war ihm die Sorge kloßförmig bis in den Hals gestiegen. Entsetzt hatte er die anderen Männer am Tisch im Kaminzimmer angesehen. Es war doch noch zu früh! Das konnte nicht gut sein, weder für Kind noch Mutter. Der Schweiß war Witjon ausgebrochen und die anderen Männer hatten es nicht leicht, ihn zu beruhigen.


    Zunächst hatte Witjon nach seinem Freund Ortwini schicken lassen, denn von ihm erhoffte er sich die größte Unterstützung. Von Phelan konnte er ja immer noch keinen Optimismus erwarten. Vielmehr befürchtete er düstere Prophezeiungen über den Kindbetttod Octavenas, was das letzte war, das er jetzt hören wollte. Und Albin war zu alt und abgeklärt, um von ihm ein paar wirklich beruhigende Worte erwarten zu können.
    Nachdem der Bote zu Ortwini entsandt worden war, nahm Witjon seine Tochter mit in den Garten, wo sie zusammen für die Octavenas Gesundheit beteten und für eine glückliche Ankunft des noch Ungeborenen Kindes in Midgard. "Ihr Götter", sprach Witjon laut, "schenkt mir einen gesunden kräftigen Sohn und erbarmt euch meines Weibes, dann will ich euch zum Dank ein prächtiges Opfer darbringen!" Die kleine Ildrun an seiner Seite nickte heftig, während sie sich unruhig am Mantelsaum ihres Vaters festkrallte.


    Sie verharrten noch eine Weile im Garten an der Opferstelle der Familie und kehrten dann in die Villa zurück. Ortwini traf ein, aber es blieb ihnen nicht viel Zeit gemeinsam zu trinken und das Warten zu verkürzen. Diese Geburt war schnell zu Ende, schneller als Witjon gedacht hätte. Denn plötzlich war das Schreien des Neugeborenen auf den Gängen der Villa zu hören. Witjon erstarrte, die Finger um seinen Bierkrug gelegt. Oh Mutter Frigg, flehte er still bei sich, bitte lasst mir meine liebe Frau! Angsterfüllt saß er auf seinem Platz und starrte in die Luft, unfähig zu einer Bewegung. Was, wenn Octavena nun doch im Kindbett verschied? Bei allen bösen Geistern, er verfluchte sich sofort für diesen Gedanken.


    Ortwini boxte ihm hart auf die Schulter. "Na los, worauf wartest du noch? Sieh nach!" Witjon löste sich aus seiner Erstarrung. "Du hast recht", ächzte er und sprang auf. Unter den Augen der anderen Bewohner der Villa rannte der Hausherr aus dem Kaminzimmer und sprang die Stufen zum Fochskabuff empor. Seine Schritte wurden begleitet vom Steten Schreien des Neugeborenen. Noch bevor die Hebamme jemanden schicken konnte um ihn zu informieren, erreichte Witjon die Tür. Kurz zögerte er einzutreten, dann gab er sich einen Ruck und öffnete die Tür. Bangend übertrat er die Schwelle und sah Alpinas Rücken, für den er - so ansehnlich dieser sonst sein mochte - keinerlei Aufmerksamkeit übrig hatte. Er tat einen Schritt zur Seite und erblickte - den Göttern sei es gedankt! - eine lächelnde Octavena, ein kleines schmuddeliges Etwas im Arm haltend. Mit dem dümmlichen Gesicht eines frisch gebackenen Vater verharrte er, erneut unfähig sich zu bewegen. Witjon war so erleichtert, Octavena lebte! Aber, so meldete sich eine unbarmherzige Stimme in seinem Inneren, noch ist die risikoreiche Phase nicht überstanden. Fragend sah Witjon seine Frau an.

    WItjon erwiderte Runas Lächeln milde. "Ich sperre sie ja nicht weg", feixte er. Runas Tadel nahm er zur Kenntnis, jedoch würde er gewiss nicht wegen ihrer Worte seine Frau aus den Augen lassen. Er hatte bereits einmal sein Weib bei der Geburt verloren und wusste nur zu gut, wie gefährlich eine Schwangerschaft sein konnte. Deshalb war er lieber etwas übervorsichtig und achtete haargenau darauf, ob Octavena sich zu sehr anstrengte. Seine Bedenken und Sorgen behielt er allerdings lieber für sich. So ein enges Verhältnis hatte er zu Runa nun auch wieder nicht, dass er ihr seine Seelenpein offenlegte, noch dazu auf einem öffentlichen Platz.


    Stattdessen gab er sich weiterhin als fürsorgliches Sippenoberhaupt und nickte verständnisvoll, als Runa ihm gestand, dass sie möglichst lange fortbleiben wollte. "Gewiss, ihr habt ja auch Schreckliches erlebt. Gönnt euch eine Auszeit, damit Curio sich erholen kann - und du auch." Witjon bedachte Runa mit einem eindringlichen Blick. "Lass ihn nicht zu schnell wieder zurückkehren. Ich weiß, wie diese ruhelosen Männer ticken. Notfalls halte ihn nachdrücklich noch etwas länger aus der Stadt fern." Er zwinkerte Runa zu. Seine Frage nach den Attentätern blieb unbeantwortet. Witjon beließ es dabei. Offenbar gab es noch keine neuen Erkenntnisse.