Witjon hatte sich mit seiner Familie Zeit für den Jahrmarkt genommen. So schlenderten Octavena, Camelia und er zwischen den Buden und Ständen einher. Witjon erfreute sich an dem Leuchten in den Augen seiner Tochter, die aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Überall gab es etwas zu sehen: Funkelnden Schmuck, kunstvoll gezogene Kerzen, Talismane und Amulette, Spielzeug und Puppen. Und das viele Essen! An jeder Ecke gab es süßes Gebäck, Spezereien und natürlich eine ganze menge heißen Würzwein und Met. Witjon liebte diese kalten Tage, an denen man sich mit heißen Getränken wärmen konnte. Seine Tochter hatte offensichtlich ebenfalls Gefallen an dem Jahrmarkt gefunden. Sie stapfte durch den zertretenen Schnee und zog dabei ihre Eltern an den Ständen entlang und stellte in ihrem kindlichen Wissensdurst Fragen über alles, was ihr unbekannt war. Die winterliche Kälte schien ihr dabei nichts auszumachen, jedenfalls noch nicht. Dass sie alle in warme Pelzmäntel gehüllt waren, hatte daran sicher auch seinen Anteil.
"Gug mal Papa, Hasen!", quietschte Camelia unvermittelt. Witjon sah in die Richtung, in die seine Tochter mit dem Finger zeigte und entdeckte Rutgers großen Stand der Kleinviehzüchter. Er warf Octavena einen amüsierten Blick zu, bevor er kurzerhand seine Tochter hochhob. Er trug sie zu der Hasenrennbahn und sie warfen gemeinsam einen Blick auf die vier Tiere.
"Das sind aber große Hasen", sagte Witjon zu seiner Tochter, die beeindruckt nickte.
"Machen die ein Wettrenn?", fragte Camelia mit großen Augen.
"Jap", stimmte Witjon zu. "Was meinst du, welcher ist der schnellste?"
Camelia legte den Zeigefinger an die Lippe. Sie dachte angestrengt nach.
"Der da", sagte sie schließlich mit Bestimmtheit und zeigte auf Pulcher. Witjon nickte fröhlich.
"Salve Rutger. Dreißig Sesterzen auf den da. Meine kleine Ildrun hier sagt, dass der gewinnt", rief er Rutger zu und zeigte auf Pulcher. "Wie heißt der?"