Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Witjon unterdrückte ein Schmunzeln. Haakon war offenbar der falsche Ansprechpartner, um wirklich wertvolle Informationen über andererleuts Geschäfte zu erhalten. Witjon hakte das Thema ab mit einem beiläufigen "Achso, na dann."


    "Die Taberna Silva Nigra gehört uns sogar", eröffnete er daraufhin seinem Gast lachend. Witjon hätte gedacht, dass dieser Umstand stadtbekannt war. Aber Haakon als Zugereister hatte offenbar noch nicht den vollen Durchblick. "Duccia Venusia ist Eignerin der Taberna. Beliefert wird sie von unserem Metzger. Ich werde das Lob für sein Fleisch bei Gelegenheit an ihn weitergeben." Und mit einem Zwinkern fügte er an: "Man kann sich dort übrigens wunderbar seine Abende vertreiben. Allein der Wettbewerb im Armdrücken ist eine Teilnahme wert."


    "Du meinst Vetera? Wo die Legio VI Victrix stationiert ist?", kommentierte Witjon die Herkunft seines Gegenübers, wobei er den Namen des Ortes betont korrekt aussprach.
    "Meine Sippe... na, das ist etwas komplizierter. Also meine Familie im engeren Sinne stammt aus dem Oppidum Brogilus. Jedenfalls in jüngerer Zeit. Ein anderer Teil meiner Sippe stammt noch aus der Gegend der Amisia und der Visurgis. Es ist also noch gar nicht so lange her, dass unsere Ahnen jenseits des Rhenus gelebt haben." Womit Witjon nur einen äußerst groben Überblick über seine Sippengeschichte gegeben hatte.

    Amon:
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    "Oh, ein großes und stabiles Bett kann wahrlich nie schaden", sagte Amon freundlich. Mit Blick auf Alpinas Bauch mutmaßte er: "Da wird der Hausherr ja gleich doppelt stolz sein." Ein neues Haus, ein Kind, eine schöne Frau - welcher Mann war da nicht stolz?


    "Dunkles Holz, hmhm, das lässt sich machen. Wie soll denn das Motiv gestaltet sein? Eine typische Schlafzimmerszene?" Amon grinste schelmisch. Viele Leute wünschten sich als Wandbemalung oder als Möbelverzierung Darstellungen von Mann und Frau in lustvollen Posen.


    "Aber natürlich lässt sich am Preis etwas machen, werte Susina Alpina! Truhen, Schränke, Regale, unser Schreiner kann alles. Insofern sage nur wie viele und wie groß und ich werde alles in Auftrag geben. Du kannst auch gerne zwischendurch vorbeikommen und dir die Arbeiten ansehen." Und mit einem höflichen Schmunzeln fügte er hinzu: "Und für eine so reizende Kundin schraube ich doch gern am Preis." Was natürlich pure Verkaufsstrategie war. Aber letztlich lief es sowieso darauf hinaus, dass um den Preis gefeilscht würde.

    Amon:
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    Amon war der langjährige Vorarbeiter im Handelskonsortium Freya Mercurioque. Über ihn liefen sämtliche An- und Verkäufe, die über die Markstände in der Basilika getätigt wurden und er führte auch die Aufsicht über die wichtigsten Lagerhäuser, die für die Versorgung der verarbeitenden Betriebe des Konsortiums verantwortlich waren.


    An diesem Tag kontrollierte er soeben die Sauberkeit des hölzernen Geschirrs, das an einem 'seiner' Stände angeboten wurde, als ihn eine junge Frau ansprach. Er wandte sich um, setzte ganz souverän sein freundlichstes Verkäuferlächeln auf, registrierte nebenbei den gewölbten Bauch der potenziellen Kundin und antwortete:
    "Aber selbstverständlich kann ich helfen. Ich bin Amon. Salve und herzlich willkommen bei den Ständen der Freya Mercurioque."
    Amon machte eine leichte Verbeugung.
    "Was soll's denn sein? Wir können alles: Tische, Schränke, Truhen, Wiegen..."

    Es war eine warme Frühsommernacht. Witjon hatte sich vor dem Einschlafen bereits lange auf der Matratze hin und her gewälzt. Ihm war einfach zu warm, obwohl er komplett nackt und nur mit einem dünnen Laken bedeckt dalag. Neben ihm lag seine Frau, die recht schnell gleichmäßig zu atmen begonnen hatte. Witjon hatte sie in diesem Moment beneidet. Dann war er ebenfalls eingeschlafen.


    Mitten in der Nacht schreckte er vom Lager auf, schweißgebadet. Hatte er im Traum geschrien? Er wusste es nicht. Was er wusste war, dass er ein Gefühl der Angst aus dem Schlaf mitgenommen hatte. Einen Augenblick saß er orientierungslos da, starrte in die Dunkelheit. Von draußen schien schwach der Mondschein ins Zimmer, warf skurrile Schatten auf Wände und Boden. Witjon stand so leise wie möglich auf und trat an Camelias Wiege heran. Er betrachtete seine Tochter und ein wohliges Gefühl ergriff ihn. Die Angst rückte jetzt in den Hintergrund, war aber noch immer da. Witjon warf einen Blick aus dem Fenster, blickte dann wieder auf seine schlafende Tochter hinab. Leise gähnend fuhr er sich durch die Haare. Er vergötterte dieses kleine Geschöpf. Mehr noch als seine wunderbare Gattin. Und stets war da die Sorge, dass er Frau und Tochter verlieren könnte, so wie er schon viele Verwandte und Freunde zuvor verloren hatte.

    Um das Wort bat und das Wort erhielt sodann auch Witjon, der die durch Iullus Helvetius Curio zur Sprache gebrachte Angelegenheit für wichtig hielt und darob einen Kommentar zur Sache als notwendig erachtete: "Magister Vici Helvetius, werte Decuriones, ich kann das Anliegen bezüglich des Collegium Fabrorum zutiefst gutheißen. Ich empfehle dem Ordo Decurionum daher, das Angebot der beiden Magistri Vici Helvetius und Carsuleius anzunehmen."
    Sprachs und ließ sich wieder auf seinem Platz nieder.

    Haakon hatte Humor. Das gefiel Witjon. Das laute Lachen des petronischen Klienten brachte den duccischen Hausherrn zum grinsen.
    "Wohl wahr", kommentierte er daraufhin Haakons Bemerkung über erschöpfte Sklaven. "Beschäftigt ihr eigentlich viele Sklaven? Also, mehr als bezahlte Arbeiter?" Das würde Witjon wirklich einmal interessieren. Vielleicht profitierte Petronius ja auch von verurteilten Verbrechern, die in den Steinbruch geschickt wurden.


    "Ist selbstgebraut", entgegnete Witjon dann auf Haakons Lob für das Bier. "Unsere Brauerei versorgt so manche Schankstube in Mogontiacum und die eine odere andere Herberge an den umliegenden Heerstraßen. Den Leuten scheint's also genauso gut zu schmecken wie dir." Was Witjon selbst noch einmal mit einem großen Schluck bekräftigte.


    Schließlich interessierte Witjon sich noch für Haakons Herkunft: "Wenn du sagst, du seist kurz nach deiner Ankunft in Mogontiacum in Petronius' Dienste getreten, von woher hat es dich denn in unser Municipium verschlagen?"

    Zitat

    Original von Claudia Agrippina
    Von Freitag bis einschließlich Sonntag werde ich nur selten bis gar nicht zugegen sein können.


    Diese Abmeldung nehme ich für mich auch mal in Anspruch. Habe ein anstrengendes Wochenende vor mir, eventuell bin ich so platt, dass ich erst Montag wieder aktiv werden kann. :D

    "Salve", sprach ein Bote aus der Regia des Statthalters den Ianitor der Casa Germanica an, nachdem der Bote geklopft und der Ianitor geöffnet hatte. "Ich habe hier ein Schreiben, das gehört vermutlich deiner Herrin. Das wurde aber falsch abgegeben. Wir haben es bei den Briefen an den Statthalter gefunden, aber das gehört wohl eher auf den Tisch des Beamten beim Cursus Publicus. Da, wo sie die Post zur Versendung annehmen, weißte?" Der Bote hielt dem Ianitor das Schreiben vor die Nase.



    An
    Medicus Germanicus Avarus
    Roma
    Casa Germanica



    Lieber Großvater!


    Ich bin glücklich in Germanien angekommen und fühle mich sehr wohl hier. Mogontiacum ist eine schöne Stadt, sehr reinlich und vor allem sehr ruhig. Ich genieße die Tage hier im Hortus der Casa Germanica, wunderschön angelegt mit sehr viel Liebe. Ich hatte nicht gewusst, dass es sowas schönes geben kann. Die Bevölkerung ist sehr freundlich und zuvorkommend und hat überhaupt keine Vorbehalte gegenüber Römern. Man wird angenommen wie man ist.


    Die Preise sind sehr günstig und es überrascht die Vielfalt des Warenangebotes. Ich bleibe aber trotzdem sparsam und gönne mir nur das eine oder andere. Ansonsten gibt es ein paar Sehenswürdigkeiten und vor allem der Rhenus. Dieser mächtige Strom fließt mit einer Kraft dahin und schützt uns hier vor den wilden Germanenhorden. Zur Zeit kursieren Gerüchte, dass es auf der anderen Seite unter den Germanen brodeln soll. Genaueres ist nicht bekannt und du kannst dir denken, dass die Spekulationen ins unermessliche schießen. Jeder will was gehört haben, die Stadt ist mittlerweile in der Hand der Germanen, auf dem Thron des Kaisers sitzt mittlerweile eine Germane usw. Die einzige Tatsache scheint aber zu sein, dass die Germanen etwas unruhiger werden.


    Ich habe hier einen sehr netten jungen Mann aus angesehener Familie kennengelernt. Sein Name ist Titus Petronius Marcellus und er ist der diesjährige Aedil der Stadt. Er ist noch jung an Jahren hat aber schon einen guten Weg für seine Karriere beschritten. Er war Privatsekretär des Duumvir der Stadt, dieser war sein Onkel, danach kümmerte er sich um einen Vicus und nun ist er Aedil. Sein Patron ist der hochangesehene Numerus Duccius Marsus und sein Ziel ist es Ritter sowie Offizier bei den Streitkräften zu werden. Ich hege eine große Zuneigung zu ihm, ach was ich liebe ihn über alles und kann ohne ihn nicht sein.


    Lieber Opi kannst du nicht etwas für meinen Marcellus tun, du kennst doch so viele wichtige Menschen. Marcellus ist sehr stolz und lebt für seine Familie wie auch seinen Patron. Und er kann so unheimlich romantisch sein. Ich mag an ihm auch dass er bescheiden ist, fleißig und nicht nach irgendwelchen schnellen Abenteuern lechzt.


    Alles liebe deine


    Calvina

    Zitat

    Original von Duccia Silvana
    Das Essen sah wirklich köstlich aus und selbst der Kaiser wäre ob der reich gedeckten Tafel wohl vor Neid erblasst. Nicht nur typische germanische, nein auch etliche römische Spezialitäten hatten ihren Platz gefunden. Es gab also Fleisch, Fisch, Gemüse... kurzum für jeden Geschmack etwas.


    Nach dem nun alle saßen, ruhten die Blicke auf dem Familienoberhaupt Witjon...


    Die Gäste unterhielten sich prächtig miteinander, die Mittelpunktsperson des Tages war bester Laune und Phelan hatte mit der Einladung an seine Frau die große Überraschung gelandet. Jetzt mussten sie nur noch genug Essen für alle auffahren, und der Erfolg des Festes war gesichert. So kam es dann auch und die Mägde tischten auf. Es gab reichlich und köstlich zu speisen, weshalb die Leute auch bald der Einladung sich zu setzen folgten.


    "Wir bitten, ihr Götter, seid unserm Haus steter Gast, tagein, tagaus, und helft, dass wir der Gaben wert, die eure Güte uns beschert", sprach Witjon als Stille eingekehrt war. Er hob seinen Krug, warf einen bedeutungsvollen Blick in die Runde und fuhr dann feierlich fort: "Liebe Gäste, Freunde, Partner und natürlich meine liebe Familie. Heute feiern wir die Bewältigung der ersten großen Hürde, die Runa - Duccia Silvana - auf ihrem Weg im hiesigen Cultus Deorum genommen hat. Ich freue mich sehr, dass wir ein weiteres Sippenmitglied im Dienste der Götter stellen können und wünsche dir, liebe Runa, dass du deine Entscheidung nicht bereuen und stets viel Freude an deiner Tätigkeit haben wirst." Er vergoss daraufhin einen Schluck seines Bieres und prostete Runa dann zu.
    "Runa, der Segen Iuppiters sei allezeit mit dir. Möge er über dich wachen und bei den Nornen zu deinem Wohle wirken. Feiern wir diesen Tag! Ich lade euch alle ein: Esst, trinkt, lacht und tanzt, bis ihr nicht mehr könnt!" Dabei grinste er schließlich breit und erhob nochmal seinen Becher: "Auf Runa!" Er trank mehrere große Schlucke, setzte seinen Becher geräuschvoll auf der Tischplatte ab und rülpste geräuschvoll. "Und jetzt, bei Donar, lasst es euch schmecken!"

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Bin von Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils ganztägig unterwegs. Melde mich daher bis Sonntag ab. Schönes Wochenende!


    Bin wieder da und lese mich jetzt erstmal ein.

    Witjon erhaschte einen Blick auf Alans Geschenk an Runa, bevor die hölzerne Wolfsfigur in der Umarmung verschwand. Runa war wirklich ergriffen, aber vermutlich spielte dabei auch die allgemeine Überwältigung angesichts ihres Prüfungserfolgs eine Rolle. Die junge Duccia umarmte nun jedenfalls scheinbar wahllos die Umstehenden. Witjon kam auch an die Reihe.


    "Hoppla", wunderte er sich in seiner Überraschung über die stürmische Umarmung. Runa umarmte ihren Großonkel (!) herzlich, der sich sehr für sie freute. "Gut gemacht", lobte er Runa und drückte sie nochmal kräftig, bevor er sie wieder frei gab. "Ich bin wirklich stolz auf dich."

    Witjon sagte die beeindruckende Atmosphäre der Basilica sehr zu. Er mochte die hohen Decken dieser Halle und das herrschaftliche Bild, das die Säulengänge rund um die Sitzreihen der Decuriones vermittelten. Andererseits konnte man sich hier recht schnell klein und verloren fühlen, so wie manche der Decuriones, die offensichtlich noch Schwierigkeiten hatten sich in der Sitzreihenfolge zu orientieren. Schlussendlich wurde die Sitzung nach dem üblichen Protokoll eröffnet und es wurde bald der Tagesordnungspunkt aufgerufen, zu dem Magister Vici Helvetius seinen Bericht über die Umbaumaßnahmen an der Curia Mogontiaci vortrug.


    "Magister Vici Helvetius", meldete Witjon sich nach dessen Rede mit einigem Erstaunen in Mimik und Tonlage zu Wort. "Gibt es wirklich keinerlei Anhaltspunkte für den Rohstoffmangel? Vielleicht gibt es Berichte, dass eine wichtige Straße zur Anlieferung derzeit gesperrt ist? Wegen... Überschwemmungen oder... weiß der Kuckuck?" Ratlos warf er einen Blick in die Runde in der Hoffnung, dass sich jemand zu dieser Spekulation gewinnbringend äußern würde.


    "Jedenfalls bin ich nur zu gern bereit, sowohl die nötigen Mengen Steine, Marmor sowie Holz unserem Bauprojekt an der Curia vorzugsweise zur Verfügung zu stellen."

    Witjon hatte etwas abseits gestanden und Aufsicht darüber geführt, wie ein Knecht das erste Bierfass anschlug. Dies gelang auch vorbildlich - der Knecht hatte Übung - und Witjon ließ sich einen Humpen füllen, kostete, befand die Qualität des Fasses für gut und hieß den Knecht ein halbes Dutzend weitere Krüge vorzubereiten. Wenig später wurde es auf der anderen Seite des kleinen Festplatzes lauter, als der erfolgreiche Prüfling Runa herkam. Witjon betrachtete die kleine Festprozession mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Stolz. Er wartete ab, bis die ersten Gratulanten ihren Überfall auf Runa verübt hatten, trank etwas Bier und sah sich um. Der helvetische Aedituus war natürlich anwesend, ebenso Susina Alpina, die sich mittlerweile zu so etwas wie Runas bester Freundin entwickelt hatte. Der Bruder des Helvetiers, der kürzlich noch Pferde aus dem duccischen Gestüt erworben hatte, war ebenfalls da. Marga, Lanthilda, Albin und einige weitere Bedienstete sorgten für das leibliche Wohl der Gäste.


    "Ach, schau an", dachte Witjon laut. Da war doch sogar Nela herausgekommen, um Runas Bestehen zu feiern. Dies war tatsächlich ein äußerst guter Tag. Lächelnd steuerte Witjon auf die Gruppe um Runa zu. Gerade beglückwünschte Alan die frischgebackene Aeditua. Witjon stieß dazu. "Salvete und heilsam", grüßte er in die Runde, wartete im Folgenden jedoch erstmal Runas Reaktion auf Alans Geschenk ab.

    Um mal kurz eine Meldung zum Zwischenstand abzugeben: Wir diskutieren momentan über Möglichkeiten der Mitgliederwerbung. Eure Ideen wurden also gesehen und in die Diskussion aufgenommen. Nur, damit hier nicht der Eindruck ensteht, dass die Sache versandet. :)

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    Während der Monate, in denen die Curia Mogontiaci wegen der umfangreichen Umbauarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, musste nicht nur der Ordo Decurionum sich einen alternativen Sitzungssaal suchen. Auch die Magistrate benötigten für ihre eigenen Amtszwecke neue Räumlichkeiten. Die Wahl war auch hierfür auf die Basilica Germanica gefallen, die während der Woche nicht an sämtlichen Tagen in vollem Umfang als Markthalle genutzt wurde. Deshalb war es möglich, dass die Aedile und Duumviri an zwei Tagen in der Woche ihren Platz auf einem Scherenstuhl einnahmen, von wo aus sie die Nöte und Sorgen der Bürger anhörten.


    Hierzu wurden zahlreiche Schreibpulte aufgestellt, an denen Schreiber die geführten Gespräche aufzeichnen oder Edikte der Magistrate verschriftlichen konnten. Auch standen zwei große Tische bereit, auf denen Papyrusrollen und Wachstafeln bei Bedarf gestapelt werden konnten, wenn erledigte Fälle beiseite gelegt wurden.


    Die Größe der Markthalle mit ihrer hohen Decke, den prächtigen Säulengängen und den herrschaftlichen Kronleuchtern vermittelte dabei bereits einen Eindruck davon, wie zukünftig der neue Sitzungssaal in der umgebauten Curia Mogontiaci aussehen könnte und wie sich die Arbeit als städtischer Magistrat langfristig anfühlen wird.

    http://www.ostheim21.de/udo/Imperium/Bilder/MMinnen.jpgWährend der Monate, in denen die Curia Mogontiaci wegen der umfangreichen Umbauarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, musste der Ordo Decurionum sich einen alternativen Sitzungssaal suchen. Die Wahl war auf die Basilica Germanica gefallen, die während der Woche nicht an sämtlichen Tagen in vollem Umfang als Markthalle genutzt wurde. Deshalb war es möglich, dass der Ordo Decurionum nun an einem Tag der Woche hier seine Sitzungen halten konnte. Wie die Versammlungen des Senats in Rom waren die Sitzungen des Stadtrats von Mogontiacum der Öffentlichkeit zugänglich. Jedoch achteten einige bullige Amtshelfer vehement darauf, dass Zuschauer die Besprechungen der Stadtelite nicht durch einen erhöhten Lärmpegel stören konnten.


    Für die Sitzungen stellte man stets lange Bänke in Form eines U entlang der Längsseiten auf, die den Decuriones als Sitzmöglichkeiten dienten. Das offene Ende des U wies dabei zur Apsis, wo den Duumviri zwei Amtsstühle zur Verfügung gestellt wurden. Von hier aus leiteten sie mit gutem Überblick über die Ratsherren die Contiones. Daneben verfügten sie wie üblich über einen Stab aus Schreibern und anderen Amtshelfern, teils Sklaven, teils bezahlte Angestellte, die Protokoll führten oder bei Bedarf geforderte Akten heranbrachten.


    Die Größe der Markthalle mit ihrer hohen Decke, den prächtigen Säulengängen und den herrschaftlichen Kronleuchtern vermittelte dabei bereits einen Eindruck davon, wie zukünftig der neue Sitzungssaal in der umgebauten Curia Mogontiaci aussehen könnte.