Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Geduldig wartete Witjon, bis Burrus die Post für ihn ausgesondert hatte und ihm vorlegte. Da war also neben den üblichen Schreiben eines, das nicht so recht eingeordnet werden konnte. Witjon nahm den Schrieb stirnrunzelnd entgegen.


    "Da wirst du wohl recht haben", stimmte der Procurator achselzuckend zu. Norius Carbo war ihm bisher nicht bekannt.


    "Ja bitte, lade ihn ein. Solange wir nicht wissen, ob es sich um private Angelegenheiten handelt, oder solche, die die Provinzverwaltung betreffen, müssen wir von letzterem ausgehen. Immerhin adressiert er mich ja hier auch als Procurator Rationis Privatae." Er gab dem Scriba das Schreiben zurück und nahm die Zusammenfassung der eingegangenen Briefe entgegen - Witjon bemerkte einmal mehr, wie fleißig der Prudentius war - und sagte weiter: "Dann lass mich wissen, wann dieser Norius Carbo vorbeikommt. Ansonsten ist nichts Dringendes mehr dabei?" Er überflog die Übersicht und merkte schnell, dass seine Frage wohl mit Nein zu beantworten war. Nur das Übliche: Lageberichte von regionalen Provinzbeamten, Ertragsübersichten von Pächtern, Einsatzberichte der Beneficarii.

    Die Einladungen waren ausgesprochen worden, die Vorbereitungen waren getroffen worden. Die Sklaven hatten den Ludus Genucii bis in die letzte (öffentlich einsehbare) Ecke geschrubbt und mit etwas Blumenschmuck und bunten Tüchern sogar den Übungsplatz festlich gestaltet. Die Gladiatoren hatten einen ausgiebigen Waschtag erfahren und hatten sogar einen ganzen Tag Trainingspause erhalten, um sich für die Schaukämpfe zu schonen. Proculus hatte außerdem veranlasst, dass die Gladiatoren kurz vor den jeweiligen Kämpfen eingeölt wurden, um auf die anwesenden Frauen noch mehr Eindruck zu machen. Womöglich ließ sich der eine oder andere Herr durch sanften Druck seines lüsternen Weibes ja zur Finanzierung eines Gladiators verleiten, dachte Proculus.


    Doch nicht nur Reiche und Mächtige erwartete Proculus an diesem Tag in seiner Loge. Auch hatte er an den vorangegangenen Tagen in den Straßen verkünden lassen, dass er diesen Schaukampf veranstalten lassen würde. Bewohner der Stadt bekamen freien Eintritt und Proculus hatte einen Krämer engagiert, der Knabberkram und Getränke auf der Tribüne verkaufen würde. Alles war vorbereitet, jetzt mussten nur die Zuschauer kommen. Proculus wartete nervös, während seine Frau Quadratilla mit äußerlicher Ruhe an seiner Seite des erhofften Aufschwungs harrte, den potenzielle Gönner bringen mochten.


    Sim-Off:

    Alle Bewohner Mogontiacums sind herzlich eingeladen, sich kostenlose Kämpfe anzusehen! Freilich bleibt die Loge nur ausgewählten Besuchern vorbehalten, alle anderen dürfen sich gerne auf der Tribüne tummeln und die Chance auf nette Gespräche nutzen. Ob Civis oder Sklave, ich freue mich auf euch. :)

    AUDITE!


    Der traditionsreiche Ludus Genucii sucht ab sofort einen fachkundigen


    Medicus


    zur regelmäßigen Behandlung seiner Kämpfer. Kost und Logis werden gestellt, eine angemessene Vergütung wird garantiert.


    Kompetente Bewerber melden sich im Ludus beim Lanista Q. Genucius Proculus.

    Griffel kratzte über Wachs. Zeile um Zeile formulierte Witjon soeben eine Abmahnung an einen seiner Untergebenen im Süden der Provinz, dessen Bezirk mit der Abführung der Erträge an die kaiserliche Kasse im Verzug war. Da klopfte es. Witjon erkannte an Ton und Abfolge des Klopfens, dass es der junge Prudentius war. Der Procurator Rationis Privatae konnte mittlerweile fast jeden der Schreiber am Klopfen erkennen, seit er bemerkt hatte, dass jeder Mensch eine gewisse Eigenart in das Anklopfen legte.


    "Salve, Prudentius", erwiderte er den Gruß des jungen Mannes, der mit einem ganzen Stapel Unterlagen und allerleri Schreibkram beladen war. Das sah fleißig aus, musste Witjon anerkennen. Burrus begann zu kramen und Witjon wurde neugierig. "Was hast du heute schönes für mich?"

    Praefectus Alae
    Aulus Iunius Seneca


    Q. Genucius Proculus Praef. Alae. A. Iunii Senecae s. d.


    Verehrter Praefectus, geschätzter Iunius, ich bin Lanista eines kleinen Ludus in Mogontiacum. Anlässlich der Ankunft des Statthalters Decimus in unserer schönen Provinz erlaube ich mir alsbald einen Schaukampf zu veranstalten, bei dem die hohen Herren der Stadt meine mutigen Gladiatoren in Augenschein nehmen können. Herzlich lade ich dich zu diesem Schaukampf ein! Stattfinden wird der Kampf ANTE DIEM IV ID SEP DCCCLXVIII A.U.C. (10.9.2018/115 n.Chr.).


    Freilich wird mein Ludus nicht dergleichen glänzen können wie die großen Gladiatorenschulen Roms, doch hoffe ich auf dein Wohlwollen und deine Güte, darüber hinwegzusehen. Selbstverständlich reserviere ich dir zu diesem Anlass den Ehrenplatz in meiner Besucherloge.



    Vale bene


    Q. GENVCIVS PROCVLVS


    Lanista - Ludus Genucii | Mogontiacum


    Sim-Off:

    "Alsbald" heißt freilich, dass dieser Brief natürlich schon einige Tage vor Stattfinden des Schaukampfes abgegeben wurde. :D

    Ein Bummel durch die Kölner Altstadt und am Rhein entlang lohnt sich immer! In einem der vielen Kölner Brauhäuser kann man gut essen (und trinken), am besten aber nicht in den Touri-Hotspots. Die Malzmühle geht zum Beispiel gut. :)


    Das Schokoladenmuseum ist der Klassiker, den man sich in Köln ansehen kann. Daneben gibt es außerdem einige Kunstmuseen und Museen für alles mögliche andere. Davon habe ich aber nicht so die Ahnung. :D


    Auf der rechten Rheinseite gibt es das Köln Triangle, eine Aussichtsplattform. 3 € Eintritt für den Blick über die ganze Stadt.


    Von Siegburg aus ist es übrigens auch nur ein Katzensprung ins schöne Bonn. Einen Besuch kann ich auch sehr empfehlen. Das Haus der Geschichte ist einen Besuch wert, wenn man an der Geschichte der BRD interessiert ist und die Bonner Innenstadt ist auch sehr ansehnlich, inklusive Biergarten mit Rheinblick ("Am alten Zoll").

    Legatus Aug. p. Praetore
    Marcus Decimus Livianus


    Q. Genucius Proculus Leg. Aug. M. Decimi Liviani s. d.


    Verehrter Statthalter, geschätzter Consular, ich bin Lanista eines kleinen Ludus in Mogontiacum. Anlässlich deiner Ankunft in unserer schönen Provinz erlaube ich mir alsbald einen Schaukampf zu veranstalten, bei dem die hohen Herren der Stadt meine mutigen Gladiatoren in Augenschein nehmen können. Herzlich lade ich dich zu diesem Schaukampf ein! Stattfinden wird der Kampf ANTE DIEM IV ID SEP DCCCLXVIII A.U.C. (10.9.2018/115 n.Chr.).


    Freilich wird mein Ludus nicht dergleichen glänzen können wie die großen Gladiatorenschulen Roms, doch hoffe ich auf dein Wohlwollen und deine Güte, darüber hinwegzusehen. Selbstverständlich reserviere ich dir zu diesem Anlass den Ehrenplatz in meiner Besucherloge.



    Vale bene


    Q. GENVCIVS PROCVLVS


    Lanista - Ludus Genucii | Mogontiacum

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/49.jpg "Titus Duccius Vala hat bisher für Brocculus gelöhnt", bemerkte Proculus.
    "Der wird jetzt wohl kaum noch irgendwas selbst bezahlen", sagte seine Gattin säuerlich. Proculus nickte.
    "Ich werde Numerius Duccius Marsus schreiben. Wir müssen ihn einfach für Gladiatorenkämpfe begeistern."
    "Ein Schaukampf wäre eine probate Möglichkeit, unsere Kämpfer vorzustellen. Brocculus ist ja nicht der einzige, der finanziert werden muss." Quadratilla warf einen vielsagenden Blick auf die anderen Kämpfer im Hof.
    "Gute Idee, gute Idee", lobte Proculus glücklich. "Den neuen Statthalter werde ich auch einladen. Und den Praefectus Alae. Und..." Er überlegte angestrengt. "Na, mir werden noch ein paar potente Reiche einfallen."
    Quadratilla lächelte ihren Gatten gütig an. Sie war zufrieden mit dieser Entwicklung. Es war wichtig, dass dieser Ludus wieder aus der finanziellen Schieflage herauskam. Ohne Cashflow war da nichts zu machen. Wenn es dann einmal ganz gut lief, konnte man die Gladiatorenzahl auch wieder erhöhen und außerhalb von Mogontiacum Kämpfe antreten. Aber das war der nächste Schritt. Den würde sie erst später mit ihrem Göttergatten besprechen.


    "Ach, da ist noch etwas." Quadratilla war noch ein wichtiger Aspekt eingefallen, den es zu beachten galt.
    "Ja?"
    "Wir brauchen einen neuen Medicus."
    "Bei Apollo!", rief Proculus aus. "Du hast vollkommen recht. Ich werde wohl noch eine Ausschreibung veröffentlichen müssen."
    Der Medicus seines Vaters hatte das Weite gesucht, nachdem er drei Monate in Folge nicht mehr bezahlt worden war. Das würde sich ändern müssen. Quadratilla dachte mit Unbehagen an die voraussichtliche Höhe des Darlehens, das sie für den Anfang würden aufnehmen müssen. Schulden waren wie das Damoklesschwert. Quadratilla hasste Schulden. Aber ohne Kapital ging es nicht. So schritten sie also zur Tat und verfassten Briefe an die Reichen und Mächtigen des Municipiums.

    Dumpf schlug Holz auf Holz. Das Geräusch hallte über den Hof des Ludus und erfüllte die Gladiatorenschule mit einer dauerhaften Lärmkulisse. Die Sonne der letzten Sommertage schien auf die schwitzenden Gladiatoren herab, die sich an den Holzpfählen abarbeiteten, um ihre Ausdauer zu stärken. Im immer gleichen Takt hieben sie mit den bleigefüllten hölzernen Übungsschwertern auf die abgewetzten Pfähle ein.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/49.jpgQuintus Genucius Proculus saß in der Loge über dem Hof an einem Tisch und betrachtete seine Kämpfer."Sie sind zu teuer."
    Proculus zog die Augenbrauen hoch und sah die Sprecherin überrascht an. "Bitte?"
    "Wir können uns so viele Gladiatoren nicht aus eigener Tasche leisten, Liebling." Cluentia Quadratilla war aus der Villa herausgetreten und hatte sich zu ihrem Gatten gesellt. Sie stand nun bei ihm und sah ihn eindringlich an. "Wir brauchen wohlhabende Gönner, die ihre Verpflegung zahlen", sagte sie weiter.
    Proculus rieb sich nachdenklich das Kinn. Schließlich nickte er. "Du hast recht", gab er zu.
    Quadratilla zog den zweiten Stuhl heran und setzte sich zu ihm. "Also, wie steht es? Wen haben wir anzubieten?"


    Proculus sah erneut hinunter in den Übungshof. "Zwei Thraex, ein Murmillo, zwei Provocatores, ein Hoplomachus.", zählte er seiner Frau auf. "Und..." Mit gequälter Miene betrachtete er einen kleinen, kahlköpfigen Kerl mit stumpfem Blick. "Und wir haben Brocculus."
    Quadratilla verzog den Mund. "Stufen wir ihn als Murmillo ein, würde ich sagen."

    Der Statthalter hatte natürlich Übung im unverbindlichen Plaudern und floskelte daher gekonnt über die Ausrichtung des Einstandsfestes und die Anwesenheit der Kaiserin. Witjon nickte, lächelte, sagte jedoch nichts weiter, denn es gab nicht mehr zu sagen. Es blieb Witjon allerdings nicht verborgen, dass die schöne Aglaia als Begleiterin des Statthalters hier war. So eindeutig richtete sie ihre ganze Körperhaltung auf den neuen Provinzoberen aus, da konnte man zu keinem anderen Schluss kommen. War sie seine Mätresse? Vermutlich. Gefiel Witjon dennoch ihre leicht anrüchige Art? Gewiss. Das unschuldige Lächeln der Hetäre erwiderte Witjon mit einem gespielt unbedarften Schmunzeln.


    Dann wandte er sich wieder dem Statthalter zu. Consular Decimus ging nun nämlich über zur offiziellen Eröffnung der Feierlichkeit und wandte sich dazu an die Anwesenden Gäste. Mit ein paar warmen Worten leitete er den Empfang ein und ließ dabei auch nicht unerwähnt, wer für die Organisation des Ganzen verantwortlich zeichnete. Aglaia schien also nicht bloß eine schöne Frau zu sein, sondern hatte wohl auch ein gewisses Organisationstalent.


    Während nun also die Gäste sich den dargereichten Speis und Trank zuwendeten, nutzte Witjon den Moment um noch einmal die Aufmerksamkeit des Statthalters auf sich zu ziehen. "Legatus, ich möchte dich gerne noch einmal kurz in Anspruch nehmen", sagte er und winkte einer unscheinbaren Person, die sich bisher gänzlich am Rande der Festivität gehalten hatte. Es war eine junge Frau mit hellbrauenem Haar und hübschen Gesichtszügen. Ihre Haare waren züchtig zusammengebunden und sie trug eine schlichte beige Tunika, die um die Hüfte gegürtet war.
    "Consular Decimus, im Namen meiner ganzen Familie möchte ich dir ein Willkommensgeschenk machen. Dies ist Venia." Er bedeutete der Sklavin, näherzutreten. "Venia ist eine gebildete Sklavin, des Lateinischen und Griechischen mächtig und geübt im Rezitieren. Sie ist überdies auch eine wunderbare Sängerin. Sie würde eine hervorragende Ergänzung deines Haushaltes darstellen und soll dir verdeutlichen, dass wir hier in der Provinz ebenso Wert auf kulturelle Maßstäbe setzen, wie man es aus den italischen Landen gewöhnt ist. Ich hoffe, dass sie dir deine Zeit in Mogontiacum angenehmer gestalten wird." Und er hoffte, dass er sich mit diesem Geschenk nicht den Zorn der Mätresse zuzog. Witjon hatte ja nicht wissen können, dass der Statthalter mit einer Geliebten anreisen würde. Er setzte allerdings Vertrauen in Aglaias Selbstbewusstsein, die sich den Platz an der Seite des Statthalters wohl kaum von einer Sklavin würde streitig machen lassen. Dennoch, Aglaias Reaktion behielt Witjon ebenso genau im Blick wie die Reaktion des Decimers, der solch ein Geschenk hoffentlich zu schätzen wusste.

    Witjon nickte mit sachlicher Miene. Es war tatsächlich aktuell recht ruhig. Schwierigkeiten an der Grenze waren ihnen seit längerem nicht mehr gemeldet worden und auch im Provinzinneren hatte es keine aufsehenerregenden Zwischenfälle mehr gegeben. Hungersnöte oder Sturmschäden waren auch nicht aufgetreten. Insgesamt schienen die Götter derzeit ihre schützende Hand über Germania Superior zu halten. Witjon war froh drum.


    "Selbstverständlich", bestätigte Witjon sowohl die enge Bindung zu Vala als auch die Erlaubnis zur Fragestellung für den Statthalter. "Ich würde behaupten, die Provinz steht momentan recht gut da. Die letzten Sommer waren nicht zu heiß, die Winter nicht übermäßig kälter als üblich. Die Vorräte in den Civitates sind daher ausreichend gefüllt, um Hunger müssen wir uns dieses Jahr nicht sorgen. Was das militärische angeht, bin ich wohl nicht mit der nötigen Kenntnis ausgestattet. Aber mein Eindruck ist, dass sich seit einiger Zeit die Lage am Limes deutlich beruhigt hat. Bis auf einen kleineren Raubzug vor kurzem gab es keine erheblichen kriegerischen Begebenheiten. Ich werde dir aber gerne einen Bericht zur Einschätzung der Aktivitäten der Grenzstämme aufsetzen, wenn du wünschst."


    Kurz pausierte Witjon und sammelte seine Gedanken, bevor er fortfuhr: "Die Infrastruktur ist auf einem ordentlichen Stand. Wir haben zwar einige Straßen, die demnächst mal wieder erneuert werden könnten, aber da besteht keine akute Eile. Die Stimmung in der Provinz war natürlich von Sorge geprägt, als Vala verunglückte. Niemand lebt gern in einer Provinz, deren Statthalter keine Entscheidungen treffen kann. Deshalb fiel die Begrüßung auch so fröhlich aus, weil die Leute erleichtert über deine Ankunft sind. Was die Stimmung bei den bewaffneten Einheiten hier angeht, bist du ja schon im Bilde. Bei der Legio Secunda hat es wohl einen Zwischenfall gegeben. Es hieß, die Männer seien unzufrieden gewesen und hätten sich mit den Tribuni angelegt. Aber da werden dir die Offiziere dort sicherlich bessere Auskünfte geben können."

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Ich hab jetzt von der Wahl zum Cursus Honorum geredet. Wie das Mogontiacum handhabt, hab ich keine Ahnung. Ist nicht mein Gebiet.


    Aber mein Gebiet ist es. Eigentlich wollte ich die Wahlen in Mogontiacum zeitlich gleichschalten mit den CH-Wahlen, damit ich die Termine nicht ständig vergesse. Da in Mogontiacum aber seit einiger Zeit keine neuen Kandidaten absehbar waren, habe ich zwischenzeitlich gar keine Wahl angekündigt.


    Die Ankündigungen für Mogontiacum erfolgen für gewöhnlich hier.

    @ Atticus: He he, das ist durchaus eine verlockende Möglichkeit, auf die ich zurückkommen werde. :D


    @ Marsys: Mach dir keinen Kopp. Ich habe auch einfach über einige Wochen alles in der Wisim schleifen lassen, da darf ich mich jetzt nicht beschweren.

    Zitat

    Original von Titus Pompeius Atticus
    Hab mal eben noch 36 übriggebliebene Papyri auf den Markt geworfen.


    Shit. Da hat sich doch tatsächlich einer direkt die gesamte Ladung auf Vorrat unter den Nagel gerissen. 8o

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Produziert eigentlich noch jemand Baupläne?


    Ja, mir fehlt nur leider dauerhaft Papyrus, deswegen muss ich jeden hergestellten Bauplan erstmal einsparen für meine Bauvorhaben. Mit etwas Glück bleiben morgen mal ein paar Baupläne übrig. -.^

    Der Statthalter zeigte Mitgefühl, was Witjon positiv registrierte. Er war sich nicht sicher, ob Vala und Livianus sich aus Rom besonders gut gekannt hatten. Aber soweit er gehört hatte, waren sie damals im Senat einige Male aneinandergeraten.


    "Ich danke dir für deine Anteilnahme", sagte Witjon. "Über einen Besuch würde Tiberia Lucia sich gewiss sehr freuen. Und ich auch." Er lächelte verhalten.


    Der abrupte Themenwechsel zum Zustand der Provinz war Witjon ganz recht.


    "Unstimmigkeiten...", wiederholte Witjon unbestimmt. "Nun, es gab keine weitere Aussprache nach dem ersten Versuch einer gemeinsamen Besprechung, wenn du das meinst. Die Militäreinheiten haben ihre Aufgaben selbständig ausgeführt und die Verwaltung ist ihren eigenen Aufgaben nachgegangen. Probleme gab es dabei nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Weiter kann ich berichten, dass es in der Zeit ohne Statthalter nicht zu bemerkenswerten Vorfällen kam, die deine besondere Aufmerksamkeita als Statthalter bedürften. Momentan ist es relativ ruhig, abgesehen von der üblichen Routine."

    Witjon fühlte sich gestresst. Er war ausnahmsweise mit einer Sänfte von der Villa Duccia hergekommen, die am Stadttor in einer Schlange stecken geblieben war. Irgendein auswärtiger Kaufmann hatte einen Zwergenaufstand bei der Kontrolle seines Wagens geprobt und alle aufgehalten. Die Wachsoldaten hatten Witjons Sänfte offenbar bewusst ignoriert, so dass er einen Handlanger nach vorn schicken musste, um sie über seinen Status und seine Eile zu informieren. Daraufhin zeigten die Milites sich plötzlich ganz hastig dazu bereit, ihn an der Schlange der Wartenden vorbei durch das Tor zu winken.
    Aber damit nicht genug, bereits zuvor war ihm die Zeit gestohlen worden. Seine geliebte Tochter hatte wegen einer Nichtigkeit einen fürchterlichen Schreikampf bekommen und dafür gesorgt, dass seine holde Gattin Petronia Octavena völlig entnervt irgendwann entschied: Geh allein zu dem blöden Bankett, ich fechte hier noch den römisch-germanischen Endkrieg aus.


    Nun stand Witjon endlich hier, bemüht um würdiges Auftreten und einen gelassenen Blick. Trotz seiner Verspätung schienen noch nicht die allermeisten Gäste angekommen zu sein. Er verkniff sich, überrascht die Augenbrauen hochzuziehen. Vermutlich trödelten die städtischen Honoratioren einfach mal wieder, das kam ja durchaus häufiger vor.
    Der Blick in die Runde jedenfalls offenbarte ihm schnell, dass der Statthalter umringt war von der Augusta und einer handvoll militärischer Gäste. Die attraktive Augusta zog mit ihrem pupurroten Kleid und ihrem prächtigen Goldschmuck natürlich sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Weil sie die Augusta war, verbot Witjon sich aus reinem Selbstschutz aber jeglichen anzüglichen Gedanken in Bezug auf ihre Person. Doch auch die andere Dame in der Runde zog Witjons Blicke an wie Honigwasser die Fruchtfliegen. Wenn Witjon sich recht entsinnte, war das die selbe Dame, die den Statthalter bereits beim Einzug nach Mogontiacum begleitet hatte. Sie war eine wahre Schönheit, stellte er fest. Ihre dunkelblonden Locken waren zu einer modischen Frisur gesteckt, ihre feinen Gesichtszüge zeigten ein Lächeln. Ihr Bombenkörper zeichnete sich unter dem hellblauen Kleid erkennbar ab. Und der Pelzsaum zeigte deutlich auf, wo man bei bestimmten Bewegungen Haut zu sehen bekam. Witjon war bezaubert.


    Allerdings war er nicht so dull, die versammelte Damenschaft hirnlos anzugaffen. Er bewegte sich also gemessenen Schrittes auf das Grüppchen zu und richtete ein allgemeines "Salvete" an die Gäste, als er bemerkt wurde. Er hoffte, dass er auf die Augusta, den Statthalter und seine Begleiterin in seiner Aufmachung keinen allzu hinterwäldlerischen Eindruck machte. Witjon trug eine dunkelgrüne Toga aus Leinen über einer Tunika. Den Faltenwurf hatte er eben im Innenhof der Regia noch einmal penibel richten lassen. Der Angustus Clavus, der schmale Purpurstreifen, wies ihn als Eques Imperii aus, ebenso der Ritterring. Daneben zeigte jedem Informierten sein Siegelring seine familiäre Herkunft an. Einzig seine Haar- und Barttracht entsprachen nicht ganz der aktuellen römischen Mode. Wobei, wenn man sich den decimischen Statthalter ansah, war er davon ja gar nicht so weit entfernt.


    Der Statthalter stellte soeben seinen Ziehsohn vor. Nachdem die Augusta ihn begrüßt hatte, konnte Witjon nicht umhin, sich vorzustellen: "Verehrte Augusta Veturia, es ist mir eine Ehre. Numerius Duccius Marsus, Procurator Rationis Privatae, zu deinen Diensten. Dein Besuch lässt Mogontiacum strahlen vor Glückseligkeit." Er hauchte der Kaiserin einen Kuss auf die Hand, der selbstverständlich bloß eine züchtige Andeutung einer Berührung blieb.
    Sodann wandte er sich der dunkelblonden Schönheit zu. "Auch dich darf ich herzlich willkommen heißen in Mogontiacum. Ich bedaure, wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Numerius Duccius Marsus." Auch sie bedachte er mit einem höflichen Handkuss und einem charmanten Lächeln.
    Schließlich entbot er freilich auch den Herren in der Runde einen Gruß. "Legatus Decimus, danke für die Einladung zu diesem Bankett. Ich freue mich sehr, dass diese Hallen wieder einmal einer Festgesellschaft Raum bieten dürfen." Und an die Offiziere gewandt: "Tribunus Decimus, Tribunus Prudentius, salvete."


    Sim-Off:

    Ich hoffe ihr verzeiht, wenn ich die Begrüßung durch den Statthalter vorwegnehme. Dadurch kommen wir denke ich etwas schneller durch die ganzen Begrüßungsfloskeln, ohne dass Livianus uns alle einzeln gegenseitig vorstellen muss.

    Liebe Mitspieler, ich war zuletzt länger unabgemeldet abwesend, aus verschiedenen RL-Gründen. Tut mir leid für alle, die in Germania irgendwo auf mich warten, ich habe es einfach nicht geschafft, Zeit für's IR zu finden. Ich hoffe, es hat sich noch bei keinem Frust eingestellt.
    Von morgen bis Donnerstag, 28.06., bin ich obendrein auch noch im Urlaub. Ab dem 29.06. dürft ihr dann wieder mit mir rechnen!