Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Ihr Lieben,


    ich bin seit dem 22.12. total im Freizeitstress der Weihnachtstage gefangen gewesen. Als dann die Feierei vorbei war, musste ich mich pünktlich zum Jahreswechsel mit einem Wasserschaden im Bad auseinandersetzen, der noch immer nicht ganz behoben ist und mich etwas überfordert (Wieso tropft es noch zwei Etagen unter meiner Wohnung? Und kommt die Badewanne raus, ja oder nein? 8o).


    Tut mir leid, dass ich so lange abwesend war. Ich hoffe, dass ich schnellstmöglichst wieder zum Schreiben komme....

    Bei Donars Hammer, was war denn plötzlich in sie gefahren? Witjon riss fassungslos die Augen auf. Er konnte förmlich spüren, wie sich über der Villa Duccia schwarze Wolken zusammenzogen, Zeter und Mordio drohend. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Wodan mochte ihm beistehen für das, was nun auf ihn zukommen mochte. Octavena raunzte ihn an und regte sich über seine Worte auf. Völlig zu Unrecht natürlich! Doch wenn die sonst so freundliche Petronia in Rage geriet, konnte es für ihre Mitmenschen auch mal unschön werden. Das hatte Witjon schon erleben müssen.


    Witjon zuckte leicht zusammen, als Octavena Farolds Spielzeug lautstark in die Kiste zurückbeförderte. Sogleich zog er verärgert die Augenbrauen zusammen. Sehr erwachsen, wirklich. Und es nahm kein Ende. Sie zeterte in einem fort und knallte zur Betonung ihrer Predigt auch noch den Deckel der Truhe. Witjon schnaufte. Sie interpretierte definitiv zu viel in seine Worte. Langsam wurde auch er wütend bei dem, was Octavena ihm da an den Kopf warf. Dass seine scherzhaft gemeinte Frage sie womöglich an einem äußerst wunden Punkt getroffen haben könnte, kam ihm freilich nicht in den Sinn.


    "Jetzt reiß dich mal zusammen", begann er seine Antwort und in den göttlichen Sphären kicherte Wodan über die einfältigen Worte des Ducciers, während Frigg fassungslos die Hände über dem Kopf zusammenschlug. Wie konnten die Menschlein bloß immer so blind für die Sorgen und Nöte ihrer Lieben sein?
    "Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ihr Benehmen dein Fehler ist. Ich verstehe nur nicht, was ihr beide für ein Problem miteinander habt. Es kann doch nicht sein, dass sie den ganzen Tag lang bockig ist?!"
    Tatsächlich hatte Witjon wenig Verständnis für derlei kindliches Verhalten. Die Erziehungs seines erstgeborenen Sohnes hatte er großteils Elfleda und den anderen Frauen der Familie überlassen, während er sich nach Callistas Tod im Kindbett in die Arbeit geflüchet hatte. Erst später hatte er erkannt, dass er seinem Sohn Vorbild und Erzieher sein musste. Damals war Audaod wahrscheinlich schon aus der schlimmsten Kleinkindphase herausgewesen. Ohnehin hatte sein Sohn ihn schon immer vergöttert und nur sehr selten gewagt, seinem Vater Widerworte zu geben. Damals ein Segen für den faulen Vater, ein Fluch für den heute ebenso faulen Vater. Und jetzt hatte er den Schlamassel, wieder einmal.

    Norius Carbo zeigte sich ehrlich erfreut. Witjon lächelte. Die Euphorie junger Männer zu Beginn ihrer politischen Laufbahn erinnerte ihn stets an seine eigenen ersten Schritte in Mogontiacum. Ach, das waren noch Zeiten gewesen, damals.


    "Dein Wort in der Götter Ohr", flachste Witjon angesichts Norius Carbos Versicherung. "Heute aber sollst du erst einmal deinen Erfolg feiern." Anerkennend klopfte Witjon dem neuen Magister Vici auf die Schulter.

    Auf den Ehrenplätzen für Decuriones, Militärkommandeure und Provinzbeamte hatte sich auch Witjon mitsamt seiner Familie eingefunden. Er wollte die Eröffnung der Aufführungsreihe nicht verpassen, die er immerhin selbst nicht unerheblich mitfinanzierte. So grüßte er die ihm bekannten Honoratioren Monontiacums, schüttelte Hände und hielt etwas Smalltalk. Die Zuschauerränge waren gut gefüllt trotz der kühlen Temperaturen. Die Leute waren es in diesen Breitengraden gewöhnt, dass öffentliche Ereignisse auch schonmal bei Kälte stattfanden. Solange es nicht scheite oder regnete, konnte man deshalb auch im Herbst und Anfang Winter ins Theater gehen. Und schließlich trat der Initiator des Stückes zur Begrüßung auf die Bühne. Norius Carbo hatte sich in Schale geworfen und hielt nunmehr eine kleine Ansprache. Anschließend begann das Stück. Während einige Statisten und die Schauspieler ins Blickfeld traten, raunte Witjon Octavena zu: "Dann wollen wir mal sehen, wozu meine Finanzhilfen gut waren." Er hatte ihr natürlich berichtet, dass er auf Norius Carbos Bitten ihn bei der Finanzierung des Wahlkampfes und der Theateraufführungen unterstützte.

    Witjon nickte gönnerhaft. Für ihn war es nicht weniger als eine politische Investition, für Norius Carbo bedeutete der Zuschuss vermutlich die gesamte berufliche Laufbahn. Denn ohne vernünftigen Einstieg keine Karriere. Das wusste Witjon und entsprechend ernst nahm er Carbos Anliegen. Den überschwänglichen Dank des jungen Mannes nahm er deshalb auch ganz gelassen entgegen.


    "Am heutigen Tage treibt mich nichts um, das ich als angemessene Gegenleistung von dir verlangen könnte", ließ Witjon Norius Carbo wissen. "Eines Tages allerdings, wenn ich deine Dienste gebrauchen kann, werde ich dir einen Boten senden. Dessen sei dir gewiss." Er zwinkerte dem Wahlkämpfer geheimnistuerisch zu. Die Wahrheit war: Er hatte einfach keinen blassen Schimmer, was er jetzt von Norius Carbo verlangen könnte. Er hatte ja gar keine Ahnung, was der Bursche so alles konnte! Das würde er wohl auch erst nach Ablauf der Amtsperiode ahnen, wenn Carbo es denn schaffte. So blieb Witjon also nur auf die passende Gelegenheit zu warten, in der er womöglich auf Norius Carbos Dienste zugreifen wollte.

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    Original von Herius Claudius Menecrates
    ich bin berührt von eurem mitgefühl, danke. :)


    ich habe mich heute gegen den rat der ärzte für eine behandlung ohne op entschieden. da ich 6 wochen krank geschrieben bin, werd ich hier mittippen, sobald die schmerzen bissel abklingen. vielleicht kann vorübergehend über fehlende groß- und kleinschreibung hinweggesehen werden ?


    Auch ich schließe mich den Genesungswünschen an! Alles Gute und ja, ich persönlich sehe in diesem Fall gerne über Schreibfehler hinweg. :)

    Der Schäfer ist freigeschaltet.


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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Sollen wir die andere Anfrage löschen?


    Was Macer meinte: Du hast zweimal einen Farbmischer zur Freischaltung angefragt. Soll die eine Anfrage nun gelöscht werden, da wir dir ja einen Farbmischer freigeschaltet haben? ;)

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Gibt es niemanden der ein paar Baupläne verkauft?


    Tut mir leid. Ich hätte welche, aber da ich nicht genügend Tinte auf dem Markt bekomme, muss ich für Notzeiten immer welche in Reserve halten.


    A propos nicht bekommen: Es mangelt leider immer noch an Wachs. Und an Wolle. Und an Seide. Und an... hatte ich schon Tinte genannt? ;)

    "Jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt", kommentierte Witjon die Finanzierung der Aedicula schmunzelnd. Wohlwollend nahm er zur Kenntnis, dass Norius Carbo seine Bedenken hinsichtlich der Häufigkeit der Theatervorstellungen kritisch aufnahm und sein Konzept überdachte.


    "Eine Vorstellung pro Woche ist vernünftig und machbar", entgegnete Witjon deshalb zustimmend. Er strich sich nachdenklich durch den Bart. "Also fasse ich zusammen: Ich finanziere dir die Pflege der Kreuzungsschreine in deinem Vicus und eine Theatervorstellung pro Woche. Falls du dich gut schlägst, denke ich gerne auch nochmal über einen Beitrag zur Stiftung deiner Aedicula nach. Was sagst du dazu?" Erwartungsvoll sah er Norius Carbo nun an. Wenn er nichts vergessen hatte, deckte dies alle Wünsche - abzüglich Witjons Bedenken - für Carbos Projekte ab.

    Witjon zeigte sich an diesem Tag zufrieden. Norius Carbo hatte ein äußerst gutes Ergebnis bei seiner ersten städtischen Wahl davongetragen. Seine Investition hatte sich also bereits gelohnt. Jetzt war abzuwarten, ob dieser Magister Vici sein Geld wert war, oder ob er bloß eine Luftnummer darstellte. Witjon war gespannt.


    Er näherte sich jedenfalls dem frisch vereidigten Magister Vici und gesellte sich zu den Gratulanten. "Mein Glückwunsch, Norius Carbo. Du hast einen respektablen Wahlerfolg errungen. Mögen die Götter deine Amtszeit wohlwollend begleiten." Witjon schüttelte dem jungen Mann lächelnd die Hand.

    Hoppla, zum Zweiten. Octavena schob sich an Witjon vorbei, um aus dem Türrahmen heraus quer durch die Villa zu brüllen. Witjon rollte genervt mit den Augen. Er hasste Lärm, erst recht wenn er in Form von verärgerten Frauenstimmen daherkam. Das klingelte immer so in seinem Kopf. Eine schreiende Octavena genau neben seinem Ohr verbesserte seine Laune daher nicht sonderlich. Auf Octavenas Frage nach ihrer beider Tochter gestand er: "Sie ist mir eben in die Arme gelaufen."


    Octavenas anschließende Drohung einer Nahrungsmittelsanktionierung verpuffte wirkungslos im Atrium. Im Gegenteil, so stachelte sie Ildruns Bockigkeit nur noch an. Witjon fuhr sich seufzend über das Gesicht. Wenn seine beiden Herzdamen Streit hatten, geriet er stets unweigerlich zwischen die Fronten. Er hasste das.


    Und nun fing Octavena natürlich an, sich über das Verhalten ihrer Tochter bei ihm zu beschweren. Witjon warf einen kurzen Blick zu Farold herüber. Der schien aber scheinbar keinen bleibenden Schaden genommen zu haben, weshalb er bloß achselzuckend meinte: "Der wird schon wieder." Stirnrunzelnd sah er wieder seine Frau an. Er konnte sich die Frage nicht verkneifen: "Was treibst du denn hier den ganzen Tag mit ihr, dass sie so bockig ist?" Im selben Moment wurde ihm klar: Er hätte seine Worte weiser wählen solllen.

    Während Norius Carbo seine Pläne aufzählte, begann Witjon die Kosten zu überschlagen. Und Norius Carbo hörte nicht auf zu reden. Immer mehr Vorhaben zählte er auf, die er in einer einzigen Amtszeit umsetzen wollte. Immer mehr Vorhaben, die Witjons Geldbeutel belasten würden. Zuletzt zog der Duccier bloß noch die Augenbrauen in die Höhe.


    Er wollte bereits seinen Kommentar zu Carbos Plänen abgeben, da schob dieser noch etwas nach. Witjon rieb sich grübelnd das behaarte Kinn. "Nun. Du erwartest tatsächlich eine ganze Menge Unterstützung. Und du nimmst dir auch eine ganze Menge für deine erste Amtszeit vor. Ich heiße dein Bestreben gut, die Kreuzungsschreine der Lares Compitales zu beaufsichtigen und zu pflegen. Dafür werde ich dir auch gerne die entsprechenden Mittel zukommen lassen. Wenn du allerdings eine Aedicula stiften möchtest, so sollte sie schon aus deinem eigenen Vermögen finanziert werden, meinst du nicht? Vielleicht wäre das eher ein Bauvorhaben, das als Dank für die Wahl zum Aedil zu späterer Zeit angebracht wäre. Und schließlich muss ich dir die Rückfrage stellen, wie genau du dir die Theaterinitiative vorstellst: Eine Vorstellung pro Woche? Oder sieben Vorstellungen pro Woche? In jeder Woche deiner Amtszeit? Das ist ein ganzes Jahr. Selbst wenn es sich nur um Theateraufführungen handelte, wäre das sogar für mich eine ganze Menge Kröten..."
    Auf Carbos Angebot, jedwede Gegenleistung zu verlangen, ging Witjon erstmal nicht ein. Er wollte vorerst hören, wie der junge Mann auf seine Worte reagierte.

    I. Helvetius Curio
    Casa Helvetia Mogontiaci


    N. Duccius Marsus I. Helvetio Curionis s. d.


    Willkommen zurück in Mogontiacum! Wenn es deine Zeit erlaubt, sei ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLXVIII A.U.C. zur zehnten Stunde mein Gast. Gerne möchte ich mit einem guten Tropfen auf deine Rückkehr anstoßen und dich bei einer Mahlzeit auf den neuesten Stand bringen.



    Vale bene



    Sim-Off:

    An das Datum musst du dich freilich nicht halten. Komm, wann es dir passt.

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    Original von Numerius Duccius Marsus
    Jetzt hat es mich auch erwischt - ganz ohne biologische Kampfmittel...
    Mit dicker Birne und dem Gefühl völliger Erschöpfung lässt es sich momentan nicht gut schreiben. -.^


    Ich bin zwar auf dem Weg der Besserung, kann aber unabhängig von meinem Gesundheitszustand schonmal ankündigen, dass ich terminbedingt Freitag und Samstag größtenteils nicht da sein werde.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Danke. Aber naja, Immunsystem war von den Antibiotika noch geschwächt und das Kind geht jeden Tag in ein Versuchslabor für biologische Kampfmittel - verharmlosend auch Kindergarten genannt. Da passiert das schonmal :D


    Jetzt hat es mich auch erwischt - ganz ohne biologische Kampfmittel...
    Mit dicker Birne und dem Gefühl völliger Erschöpfung lässt es sich momentan nicht gut schreiben. -.^

    Eine Rede, Wahlkampfhelfer, Unterstützer, das klang ja schonmal nach einem vernünftigen Grundkonzept. Norius Carbo kam offensichtlich nicht unvorbereitet zu ihm. Auch die weiteren Maßnahmen, die Carbo aufzählte, zeugten von seinem Tatendrang und Ehrgeiz. Wer räumte schon freiwillig ein Stadtarchiv auf?!


    "Allerdings möchte ich mir anhören, was du für die Bewohner des Vicus Apollinensis noch mehr vor hast", bejahte Witjon deutlich. Er war neugierig zu erfahren, was Carbo plante. Mit einem Nicken und einem schmalen Lächeln signalisierte er dem jungen Kandidaten, dass er weiterhin aufgeschlossen war für seine Worte.