"Legatus Decimus, ich grüße dich", erwiderte Witjon auf die Worte des Statthalters. Da dieser sich angekündigt hatte, war Witjon genug Zeit zum Aufräumen seines Schreibtisches verblieben. So bot das Arbeitszimmer einen präsentablen Anblick - ausnahmsweise. "Es ehrt dich, dass du zuvorderst an deinen Vorgänger denkst", bemerkte er sodann. Er musste feststellen, dass ihm der Decimus sogleich sympathisch war. Er hatte eine freundliche Art an sich, wobei das auch daran liegen mochte, dass er beim ersten Kennenlernen einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Wie dem auch war, Witjon war schonmal erleichtert, dass er keinen Miesepeter als Chef bekommen hatte.
"Seit dem Unfall scheint er zwischen dem Diesseits und dem Jenseits gefangen zu sein, fürchte ich. Vala liegt wie schlafend da, aber mit offenen Augen. Man kann ihm Nahrung zuflößen, aber mehr ist nicht erkennbar. Der Medicus sagt, an seinem Zustand ließe sich nichts machen, außer durch Gebete und Opfer." Witjon sah bedauernd drein. Es war wirklich eine Schande. "Ich habe ihn in meiner Villa vor der Stadt untergebracht, wo sich seine Gattin rührend um ihn kümmert."
Nach diesen Worten bemerkte er, dass sie noch immer standen. Deshalb wies er auf einen der Stühle, die bereitstanden und sagte: "Setzen wir uns doch, bitte."