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Original von Susina Alpina
"Komm mit mir!", bat sie ihn und zog ihn beiseite. "Ich habe Verbandsmaterial dabei und werde jetzt Deine Wunden versorgen. Ich bin zwar kein Medicus, aber erfahren genug im Umgang mit Heilkräutern und Wunden, dass Du Dich getrost meinen Händen überlassen kannst."
"Ich muss unbedingt morgen nocheinmal die Wunden ansehen. Es kann immernoch zu einer Wundinfektion kommen. Wo finde ich Dich?"
http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/15.jpg Brimheriwan wollte doch gar nicht gerettet werden. Er wollte weiter helfen! Er ließ sich tatsächlich nur äußerst widerspenstig zur Seite nehmen, bis Witjon ihn mit einem einzigen eindringlichen Blick davon überzeugte keinen Widerstand mehr zu leisten. Und überhaupt, was wollte Witjon bitteschön mit Trinkwasser? Er musste doch weiter die Casa löschen. Doch während die Unbekannte ihn behandelte - ihren Worten schenkte er vor lauter Aufregung nur wenig Aufmerksamkeit - realisierte selbst Brimheriwan, dass es unmöglich sein würde das Heim der Duccier zu retten.
Diese Erkenntnis übermannte ihn völlig und endgültig. Brimheriwan schlug die Hände vor das Gesicht und atmete heftig im Versuch die gnadenlosen Tränen der Verzweiflung zu unterdrücken. Er hatte Schuld, er allein! Alpinas Frage nach einem Ort, wo man ihn in Kürze finden könne, blieb unbeantwortet. Statt dessen wurde die junge Frau abgelenkt und ging endlich fort von dem duccischen Handlanger, dessen Gewissen ihn soeben zu erdrücken drohte.
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Original von Petronia Octavena
Ihre Augen suchten bekannte Gesichter, einige entdeckte sie, die meisten von Schock und Angst geprägt, und zu ihrer Erleichterung waren sie offenbar nur mit kleineren Verletzungen davon gekommen.
"Witjon!" Ein weiterer Stein fiel von Octavenas Herzen und mit einem stummen Dankesgebet an die Götter schob sie sich an Schaulustigen und vor Angst Erstarrten vorbei auf ihren Mann zu. "Geht es dir gut?"
Witjon hatte mittlerweile begonnen den Verbleib der Hausbewohner und die Koordination der Helfer zu leiten, soweit der Aedil Matinius und der Magister Fabrorum Acilianus das nicht schon taten. Dabei versuchte er ebenso wie Octavena einen Überblick darüber zu bekommen, ob jemand verletzt war und wenn ja, wie schwer die Verletzung war. Dabei überkam ihn mit Erschrecken die plötzliche Angst, dass seiner Frau etwas zugestoßen sein könnte! Hastig begann er nach Octavena zu suchen. Dagmar fand er unversehrt, Leif hatte nur leichte Kratzer abbekommen, Albin war ebenfalls unverletzt und half weiter emsig den Fabrori.
"Octavena!", erwiderte er schließlich deren erleichterten Ausruf, als er seiner Frau in die Arme lief. Er umarmte sie herzlich und drückte sie einige Sekunden lang. "Mir geht es gut", bejahte er ihre Frage und löste sich wieder aus der Umarmung, um einen genaueren Blick auf Octavena zu werfen. "Ein Glück, du bist unverletzt", stellte er daraufhin fest und man konnte ihm die Erleichterung angesichts dieses Glücks im Unglück ansehen. "Es sind alle 'rausgekommen, oder? Wir haben alle Bewohner retten können?", lautete die sich anschließende hoffnungsvolle Frage. Octavena hatte ja die Frauen und Kinder hinausgebracht und Witjon versprach sich von ihr einen Zwischenstand über Verletztenquote und den Zustand der Unverletzten.
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Original von Lucius Helvetius Corvinus
An den alten Mann gerichtet folgte ein:
"Wer bist du und was ist deine Aufgabe hier?"
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Original von Titus Matinius Pacatus
"Wer ist hier der Clanchef? Achso ja, Duccius Marsus, kannst Du mal feststellen, ob alle Deine Leute rausgekommen sind? Ob es Verletzte gibt, da ist ja eine junge Frau, die helfen kann. Und sag mir, ob wir noch versuchen sollen, Sachen aus dem Haus zu holen, vielleicht gibt's noch was, was zu retten ist. Sonst kümmern wir uns nur noch darum, dass der Brand nicht auf andere Häuser überspringt."
Pacatus meinte zu Corvinus: "Danke, dass Du mit Deinen Leuten die Gaffer verjagt hast. Ich hatte keine Zeit, noch ein paar Männer zusammenzutrommeln."
Er wies auf den Alten: "Das ist Albin, der Vilicus hier."
Als nächstes kamen schon wieder etliche Leute angelaufen, die etwas von Witjon wissen wollten. Acilianus, der Magister Fabrorum, wollte organisatorische Fragen. Witjon schüttelte dem Mann dankbar die Hand. "Acilianus Largus, ich danke dir und deinen Leuten für die schnelle Hilfe! Soweit ich weiß, sind alle 'rausgekommen", sagte er mit einem Bestätigung suchenden Seitenblick auf Octavena. "Wir haben alle Dinge aus der Casa herausgeschafft, die wir in der Zeit zu packen bekamen. Jetzt ist da doch sowieso nichts mehr zu retten. Kümmert euch also lieber darum, dass das Feuer nicht auf die Nachbarhäuser übergreift." Diese Einsicht laut auszusprechen versetzte Witjon einen schmerzhaften Stich. Für einen kurzen Augenblick blieb ihm die Spucke weg.
Matinius Pacatus und Helvetius Corvinus waren die nächsten, derer Witjon in seiner unmittelbaren Nähe gewahr wurde. "Pacatus! Danke, dass du hier bist. Und du bist doch der Centurio, der beim Fest letztens die Parade anführte..." Auch den beiden Männern schüttelte er dankbar die Hand. Man sah ihm an, dass er völlig platt war und, dass die Geschehnisse ihn arg mitgenommen hatten. Aufgeben würde er dennoch nicht. Auch, wenn Witjon noch immer allein mit einer Hose bekleidet herumstand und er langsam zu frösteln begann trotz der Hitze, die vom Brand gelegentlich über die Straße geweht wurde.
Beinahe hätte er die junge Frau übersehen, die beim Aedil und dem Centurio stand. "Ach und du bist...? Danke auch dir für die Hilfe!" Er nahm auch Alpinas Hand und schüttelte sie voll Dankbarkeit.