Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/31.jpg Appius Icilius Cotta hatte Rücken. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn seit Tagen schlief er irgendwie unbequem und selbst ein Matratzenwechsel hatte dem nicht abhelfen können. Deshalb hatte er auch heute eine recht schlechte, um nicht zu sagen miese Laune.


    "Salve Aedil", erwiderte der Quaestor den Gruß mürrisch. "Ein klitzekleines Problemchen? Na großartig, worum handelt es sich denn?" Den Tee nahm er mit leichter Verwirrung zur Kenntnis. "Danke, Matinius. Eine Labsal kann ich gut gebrauchen, mein Rücken quält mich in letzter Zeit zusehends." Er verzog das Gesicht wie ein unter Todesqualen Leidender. "Also ein Problemchen, das mit dem Frühling zusammenhängt, ja? Da kommt mir ja schon eine leichte Ahnung..."


    Dennoch ließ er diese Ahnung zunächst unausgesprochen, um vielmehr zu hören was der Matinier wirklich von ihm wollte.



    Am Tempel des Apollo Grannus Mogounus angekommen beobachtete Witjon seinen Klienten mit kritischer Miene. Er hatte Pacatus bisher zwar schon bei öffentlichen Wahlkampfauftritten und im Ordo Decurionum reden gehört. Aber die Durchführung eines städtischen Opfers vor den Augen der Hälfte der Bewohner war da schon eine etwas größere Nummer. Witjon war voller Erwartung ob sein Klient souverän mit der Situation umgehen würde. Nachdem das Voropfer vollzogen war, trat der Matinier jedenfalls sicheren Schrittes aus dem Tempel hinaus ins Freie, was guten Mut machte.

    Nicht weniger gespannt als der Pontifex Petronius oder jeder andere Decurio der Civitas verfolgte Witjon, wie das Opfer an die Göttertrias erfolgreich durchgeführt wurde. Die Aufregung stieg erst recht, als im Folgenden der Statthalter unter absolut angemessenem musikalischen und militärischen Pomp zu den verhüllten Bronzetafeln zog, wo er eine kurze Ansprache hielt. Welch ein Versäumnis, wahrlich, dass Mogontiacum als das politische, militärische und wirtschaftliche Zentrum römischer Lebensart nördlich der Alpen erst an diesem Tage das römische Stadtrecht verliehen bekam. Umso mehr ein Tag der Freude und ein Tag des Aufbruchs. Witjon spukten schon viele verschiedene Ideen im Kopf herum, mit denen man den neu erworbenen Status auch baulich, rechtlich sowie gesellschaftlich untermauern könnte.


    Als Vinicius Hungaricus die Tafeln schließlich enthüllte, ertönte ein feierliches Signal der Legionäre und aus der Menge brandete Applaus auf. Man freute sich im Allgemeinen über die Stadtrechtsverleihung, gleich ob aus wirtschaftlichem oder machtpolitischem Interesse oder weil es Alkohol umsonst gab. Auch Witjon applaudierte angesichts dieses langersehnten und hart erarbeiteten Erfolgs. Der Statthalter trat nun zur Seite und es ging weiter im Programm, welches mehr herumgelaufe im Rahmen einer Prozession bedeutete. Stolzerfüllt trat Witjon den Weg zur Flurumgehung und dem folgenden Opfer für Apollo Grannus Mogounus an.

    "Die hast du wohl", sagte Witjon und erlaubte sich ein verschmitztes Grinsen. "Ganz wie es dir beliebt", entgegnete er anschließend in Zustimmung zu Hungaricus' Vorschlag. "Nun denn, ich werde deine Zeit nun nicht weiter beanspruchen." Denn die konnte der Statthalter sicherlich in diesen Tagen erstmal gut gebrauchen, um sich im neuen alten Heim vernünftig einzurichten, den gestalterischen Wünschen der Gattin nachzukommen und sich in seinen Arbeitsräumen ordentlich einzurichten. So verabschiedete Witjon sich artig und zog sich in sein Officium zurück. Er war ja immer mehr oder weniger in Rufweite.

    Weil Petronia Octavena, Witjons Frau, Römerin war und ihr Onkel, Marcus Crispus, der obendrein noch Pontifex war, die Empfehlung gegeben hatte, stand der duccische Sippenführer an einem Tag Ende Juli vor dem Tempel der kapitolinischen Trias und bereitete sich mental auf ein Opfer an die hohe Göttin Iuno vor. Die Zeit, die seit Witjons und Octavenas Hochzeit vergangen war, konnte man noch in Wochen statt Monaten zählen und das Ehepaar stand quasi noch in den Startlöchern ihrer gemeinsamen Zeit.*


    Der Himmel war blau und nur wenig bewölkt, die Temperaturen waren erträglich. Über dem Forum kreiste ein Schwarm Tauben. Witjon führte seine Gattin zum Tempel hinauf und ließ ihr galant den Vortritt. Man hatte eine weiße Ziege vom Tempel erworben, die mit Blumenkränzen geschmückt bereitstand, während das Ehepaar sich nun daran machte das Voropfer zu begehen. Der erstgeborene Sohn Witjons, Audaod, hielt sich etwas abseits und würde das Opfer lediglich in passiver Rolle verfolgen, denn dies war eine Handlung, die allein sein Vater und seine Stiefmutter durchzuführen hatten. Seine Gesellschaft hatte Witjon sich dennoch herzlich gewünscht, denn er wollte, dass sein Sohn zusah und lernte. So die Götter wollten, würde Audaod dieses erlernte Wissen bald selbst einmal anwenden müssen, um göttlichen Segen für seine Ehe zu erbitten.


    Innerhalb des Tempels herrschte eine weihrauchgeschwängerte zwielichtige Stimmung. Witjon und Octavena steuerten den Opferaltar an, hinter dem sich die Kultbilder der Göttertrias erhoben. Mit einer üppigen handvoll Weihrauch, die im Kohlebecken zu knistern begann, eröffnete Witjon das Voropfer. Sie hatten sich darauf geeinigt eine Schale voller Honiggebäck, Früchte und eine Karaffe voll Wein als Voropfer dazubringen, was Witjon nun auch bei sich führte beziehungsweise sich von einem gemieteten Tempeldiener, der unauffällig hinzugetreten war, würde anreichen lassen.


    Nun sollte es an Octavena sein, das Gebet zum Voropfer zu sprechen und Iunos Aufmerksamkeit und Wohlwollen mithilfe der Gaben auf sich zu ziehen. Witjon hatte sich bereit erklärt im Folgenden das blutige Opfer zu vollziehen, doch den Erstkontakt mit der Göttin sollte lieber Octavena herstellen. Witjon hatte in seinem Leben bisher nur zu Frigg gebetet, wenn es um Ehedinge ging. Er wollte lieber kein Risiko eingehen und aufgrund von Unsicherheiten schon im Voropfer irgendwelche Probleme hervorrufen. Auch wenn mancher sagte, dass alle Völker doch die selben Götter anriefen, so war er sich da manchmal nicht ganz sicher. Dann doch lieber gleich den praktischen Teil übernehmen und nach einer kurzen und prägnanten Bitte an die Muttergöttin und Göttin der Mütter einer Ziege den Hals aufschlitzen. Der Opferschauer würde daraufhin den wichtigsten Teil übernehmen und Iunos Zustimmung verkünden. Hoffentlich.


    Zum Zeichen, dass er so weit war, nickte Witjon Octavena zu.


    Sim-Off:

    *Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Unsere äußerst dehnbaren Zeitebenen haben echt etwas für sich...

    Die Casa Duccia sackte stückchenweise in sich zusammen, während das Feuer sich immer höher in den Himmel reckte. Der Brand musste weithin über der Stadt zu sehen sein und überall auf der Straße war hektisches Treiben zu sehen. Die Nachbarn halfen in panischer Angst um ihre eigenen Häuser bei der Eindämmung des Feuers und die Legionäre sorgten dafür, dass die lästigen Gaffer den Helfern genügend Freiraum boten.


    Witjon kam nach einem entschlossenen Rempler von Albin wieder zu Sinnen und überwand die Schockstarre mühsam, um sich dann einen Überblick über das Chaos zu verschaffen. Zu seiner Rechten hörte er Rufe, nein, ein schmerzerfülltes Jammern.
    "Brimheriwan", erkannte Witjon seinen Muntling und eilte zu diesem. "So gib ihm doch jemand was zu trinken!", forderte er die Umstehende auf, woraufhin eine Nachbarin eiligst eine Schale Wasser herbeiholte. "Du bist verletzt", stellte Witjon daraufhin nüchtern fest und erhob sich um Ausschau nach irgendjemand Heilkundigen zu halten. "Einen Medicus!", rief er. "Ist ein Heiler hier? Los, er muss verarztet werden." Witjon stieß Thorgall an, der unschlüssig herumstand und beobachtete wie die Nachbarin Brimheriwan Wasser zu trinken gab.


    "Äh ja, sicher...", schreckte Thorgall auf und begab sich hastig auf die Suche nach einem Medicus. Er kam wenige Schritte später an Venusia, Alan und Alpina vorbei. "Du, kannst du Wunden behandeln?", fragte Thorgall Alpina und wies einfach in die Richtung aus der er gekommen war. "Dann geh' da rüber, du wirst gebraucht!" Womit er bereits weiterlief, um möglicherweise noch mehr Heilkundige aufzutreiben.


    Witjon rede gerade beruhigend auf Brimheriwan ein. "Das wird schon. Wir holen einen Medicus. Alles wird gut." Seine Worte klangen dabei seltsam hohl. Es war alles verloren, was sollte schon gut werden? Jetzt konnte nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden. Witjon erhob sich und sah sich erneut um. Gab es noch mehr Verletzte? Hatte sich jemand schwer verbrannt? Es sah zunächst nicht danach aus. Schürfwunden, Prellungen und rußgeschwärzte Gesichter dagegen konnte er überall erkennen und auch die Fabrori würden bei ihrer Arbeit wohl nicht ohne Schrammen davonkommen. Wenigstens war niemand im Haus eingeschlossen worden und verbrannt...

    Massula hatte keine Gelegenheit sich weiter dem Klatsch hinzugeben, denn Matinius Pacatus trat hinzu und begrüßte erst den Petronius, um sich dann in den Plausch bezüglich der Standfestigkeit der Curia einzumischen.


    "Keine akute Gefahr?", wiederholte Witjon daraufhin, sichtlich durch Pacatus' Bemühungen beruhigt. "Dann können wir es hier heute ja nochmal richtig genießen!" Er grinste breit in der Hoffnung auf ein zünftiges Fest.


    Schließlich wurde auch Petronius Crispus neugierig. "Ach ne, alles in Butter", spielte Witjon die Baumängel schnell herunter. "Es sind wohl ein paar Reparaturen nötig. Nichts, was Grund zur Sorge gäbe." Er wollte lieber keine große Aufregung um den Zustand der Curia, während darin eine große Fete geschmissen wurde.


    "Seht mal, der Statthalter Vinicius trifft auch soeben ein", lenkte er im Anschluss vom Thema ab und deutete auf Hungaricus, der soeben in Begleitung seiner Ehefrau den Saal betrat. "Kommt, wir gehen ihn begrüßen", forderte er seine Kollegen und seine Frau auf und steuerte den Statthalter an, den er sogleich in ein Gespräch verwickelte:
    "Salve Senator Vinicius, herzlich willkommen in der Curia Mogontiaci. Und auch dich, hochgeschätzte Licinia, begrüße ich in diesen Hallen. Ich hoffe sehr, dass der ganz und gar provinzielle Charme dieser Einrichtung euch dennoch angemessenen erscheint, zumal an einem solchen Tag des Feierns."
    Da Hungi und Gattin allerdings ja bereits einige Jahre zuvor in Mogontiacum residiert hatten, spekulierte Witjon darauf, dass ihnen der provinzielle Charakter der Stadt weder unbekannt noch unangenehm war.
    "Darf ich vorstellen? Meine Gattin Petronia Octavena. Und dies sind die Decuriones Pontifex Marcus Petronius Crispus, äh...Domitius kennst du, Senator, ja bereits aus der Provinzverwaltung, und Titus Matinius Pactus hier ist Aedil und mein Klient."

    Lysander


    Der Architekt nahm den Bericht entgegen, überflog ihn mit zusammengekniffenen Augen und angestrengter Miene und nickte schließlich zustimmend.


    "Ja, das kannst du genau so weiterleiten", sagte er und reichte dem Aedil das Schreiben zurück. "Wenn die Herren Decuriones anhand dieses Berichtes erkennen, dass Sanierungsbedarf besteht, kann ihnen wohl auch niemand mehr helfen." Er schmunzelte amüsiert. "Gleichzeitig darf ich die Empfehlung aussprechen, die notwendigen Arbeiten zukünftig einem Architekten zu übertragen, der durch sein scharfes Auge und seine besonnenen Feststellungen schon einen Teil zur Problemlösung beigetragen hat." Das Schmunzeln war nun noch etwas breiter geworden und ganz unverhohlen sah Lysander den Aedil in Erwartung einer positiven Reaktion an. War der Mann nicht auch Mitglied der Freya Mercurioque? Da war es doch gewiss kein Problem, sich gegenseitig Aufträge zuzuschustern.

    "Massula, salve!", erwiderte er die Begrüßung des wandelnden Schnäuzers. "Ach, ist doch mal eine gelungene Abwechslung, diese hehren Hallen anderen zwecken zuzuführen als stets nur hitziger Diskussion. Ausgelassenes Feiern und gute Laune tut dem Laden auch mal gut."


    Bevor Witjon im Folgenden eine Antwort geben konnte auf die Befürchtungen, die der Domitier über den baulichen Zustand der Curia geäußert hatte, musste Witjon seinen Eifer in dieser Frage zurückstellen, als Petronius Crispus zu ihnen hinzu trat.
    "Salve Marcus", grüßte er den Onkel seiner Frau und erwiderte die Umarmung. Er hatte den Pontifex wahrlich nun lange Zeit nicht gesehen und auch seit der Rückkehr der Gesandtschaft hatten sie vor lauter Vorbereitungen noch nicht so recht die Zeit für ein ausführlicheres Gespräch gehabt.


    Mit gedämpfter Stimme ging er schließlich auf Massulas Bemerkung ein: "Mein Lieber, was denkst du? Lysander arbeitet in einem duccischen Betrieb, da geht nur wenig interessantes an mir vorbei." Er zog neugierig die Augenbrauen hoch. "Aber lebensgefährlich ist es offenbar noch nicht. Oder weißt du mehr als ich?" Womit er unausgesprochen ließ wie viel Witjon selbst wirklich wusste und auch mit einem amüsierten Seitenblick auf Crispus in diesem die Neugierde zu wecken wagte. Wenn Massula sich entschied Crispus auch gleich einzuweihen, würde die Gefahr der schnellen Verbreitung dieser Neuigkeit zwar weiter steigen, aber in Zeiten ohne Klatschblätter und Fernseh-News/Promi-Shows war Mundpropaganda eben das einzig Wahre.

    "Gute ist relativ", schmunzelte Witjon. "Die besten und zahlreichsten Schulen der Provinz wirst du wohl in Augusta Raurica finden. Da haben die sogar ein Amphitheater, anders als wir hier. Bei uns muss immer das Theatrum herhalten. In Mogontiacum gibt es zwei Schulen, wobei aus der Colonia Claudia im Norden starke Konkurrenz kommt. Achja und die aus Augusta Treverorum haben den hiesigen Gladiatoren auch schon ordentliche Kämpfe geliefert." Er schürzte unentschieden die Lippen. "Ich würde sagen, man findet überall in der näheren Umgebung geeignete und durchaus halbwegs bezahlbare Gladiatoren für ordentliche Spiele, falls du das meinst."

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Neee, überhaupt nicht! Ich bin nur noch nicht dazu gekommen das rauszusuchen... okay, das ist gelogen... ich hab einfach nicht den Überblick über die 'von Syria bis Misenum'-Threads um die lückenfrei zusammen zu bekommen und hab einfach darauf gepokert, dass die jemand nachreicht der diesen Überblick eben hat.


    Ich hatte tatsächlich letzte Woche schonmal geschaut und einen gewissen Überblick bekommen hinsichtlich der Truppenverschiebungen und Palmas Reisen. Hatte dann nur leider noch irgendwas anderes zu tun, was mich vom Sammeln der Links abgehalten hat.
    Will sagen: Wenn bis Freitag noch keiner Bock hat das zu machen, setz ich mich nach Abgabe meiner Hausarbeit (Zeitfresser hoch drei) mal dran.


    Serapios Abenteuer könnte man zb. auch unter "Stunk im Osten" einsortieren.

    Da ich morgen Abend in Gelsenkirchen ein Fußballspiel der Extraklasse erleben werde (:D) und am Wochenende noch ein familiärer halbrunder Geburtstag ansteht, melde ich mich angesichts des zu prognostizierenden Zeitmangels mal bis frühestens Sonntag Abend ab. ;)

    Bevor aber irgendwelche Reden gehalten werden konnten, mussten die Zuhörer den Ort des Geschehens aufsuchen. Witjon betrat daher, seine Frau untergehakt, zusammen mit vielen seiner Ratskollegen den Festsaal und staunte nicht schlecht.
    "Sieh mal einer an, hier kann es ja auch richtig gemütlich sein", beurteilte er die Festdekoration offenkundig als sehr gelungen und grinste Octavena an. "Ich habe jetzt aber auch mächtig hunger, soviel steht fest", ließ er die Umstehenden Personen wissen.

    Dagmars Vorschlag, es solle lieber Octavena statt ihrer die Gäste einladen, leuchtete Witjon ein. Es machte vielleicht einen merkwürdigen Eindruck, wenn statt der Gattin des Hausherrn 'nur' irgendein anderes Familienmitglied einlud. Da konnte man sich gleich auf das Forum stellen und den Klatschtanten zurufen im Hause Duccia habe die Frau des Hausherren nichts zu sagen. Das wäre ein gefundenes Fressen für die hiesigen Matronen. "In Ordnung", sagte er deshalb.


    Was die Kindern anging zeigte Witjon sich sehr zufrieden über Dagmars Aufgeschlossenheit. Offenbar hatte sie sich selbst schon Gedanken gemacht, was die Sache vereinfachte. "Gut, ich werde dem Magister eine Nachricht zukommen lassen. Sevilla sollte auf jeden Fall auch am Unterricht teilnehmen." Er sah aus dem Fenster und wurde plötzlich hektisch. "Ach herrje, schau wie hell es schon ist. Ich muss machen, dass ich zur Arbeit komme!" Witjon leerte seinen Bierkrug und erhob sich. "Lass uns heut abend nochmal drüber reden", schlug er Dagmar vor und sah daraufhin zu, dass er pünktlich zur Arbeit kam.

    Witjon hatte bald einen Punkt erreicht, an dem er einfach nur noch funktionierte. Schweiß rann ihm in Strömen über die Haut und sowohl Haupt- als auch Barthaar war an der einen oder anderen Stelle angesengt worden. Der dicke schwarze Rauch stach ihm fürchterlich in den Augen und er begann zu husten. Verzweifelte Hoffnung war sein Antrieb ebenso wie Adrenalin. Pure Angst saß ihm im Nacken. Existenzangst. Das wohl schlimmste Gefühl seines Lebens, so wollte es ihm erscheinen.


    "MEHR WASSER!", brüllte er, doch seine Worte gingen im Getöse des Feuers unter. "Mehr...bei Donar!" Er musste hilflos zusehen wie die Helfer alles Greifbare an ihm vorbei trugen und sich dabei immer weiter aus dem Hausinnern entfernten. Dort war das Feuer am stärksten und der Aufenthalt darob am wenigsten sicher. Jemand packte Witjon schließlich deshalb auch am Arm und zog ihn gegen seinen Widerstand nach draußen, wo er sich losriss und trotzig ein paar energische Schritte zurück auf den Eingang der Casa machte.


    Bevor er die Türschwelle noch einmal überschreiten konnte, ertönte aus dem Hausinnern jedoch ein dermaßen gewaltiges Krachen, dass selbst Witjon zurückschrak. "Was zum? Nein...NEIN!"
    Witjon Evaxson, Anführer der Sippe der Söhne und Töchter Wolfriks, Handelsherr, Eques Imperii, Decurio Mogontiaci - sprich: Einer der mächtigsten Männer der Stadt - war gezwungen hilfslos mit anzusehen wie sein Heim, das Zentrum sämtlicher Bestrebungen seiner Familie, vom Feuer erbarmungslos verschlungen wurde. Das war selbst für den im Laufe der Jahre in seinem Selbstbewusstsein stark gewachsenen Witjon zu viel. Voller Entsetzen taumelte er rückwärts, bloß weg von dieser Katastrophe! Er bekam irgendwen zu packen, krallte sich an dessen Schulter fest und starrte mit panischem Blick in die Flammen. Um ihn her hasteten Helfer, erklangen Rufe. Nichts von alledem erreichte ihn in diesem Moment außer dem Lodern des Brandes, das das Ende bedeutete. Sein Ende, so meinte er.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Gibt es noch Fragen oder Vorschläge? Vielleicht auch welche zum bereits bestehenden System?


    Vielleicht kann man ja über eine Umfrage im Suum Cuique ein klareres Meinungsbild bekommen. Ich habe den Eindruck, dass die plötzlich sprießenden Diskussionen, die jede für sich immer umfangreicher werden, den Spielern zu viel auf einmal sind. Zumal die Kaiserfrage offenbar doch den meisten Spielern (wie auch mir) weitaus drängender scheint.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    DUN-DUUN-DUUUUUUUUUUUUN!!!!!!!


    Ich lese während ich an meiner Hausarbeit herumschreibe jetzt schon den ganzen lieben langen Tag hier mit und komme jetzt doch noch in Versuchung schon vor Feierabend auch mal kurz zu sagen:


    Palma muss
    (aus von vielen anderen genannten Gründen, wohlgeordnet, ohne Mord und Totschlag und mit klarer Nachfolge)
    weg!

    Zitat

    Decima Messalina
    Das Problem hat sich meiner Meinung nach weiterhin nicht gelöst. Wenn ich die bisherigen Diskussionen verfolge, wurden die Frauen immer damit vertröstet, dass sie doch versuchen können Einfluss auf die Männer zu nehmen etc. Mal ganz ehrlich, ich träume auch jeden Tag von einer Million Euro. Daher radikal für die Wiedereinführung von Frauen-IDs in hohen Ämtern. Der Spaß steht völlig im Vordergrund.


    Dazu von mir ein absolutes Nein. Ich bin sehr froh, die Zeit der Diskussionen um die Abschaffung von weiblichen Senatoren im IR verpasst zu haben und kann mir nicht vorstellen, diesen Zustand wieder herzustellen. Wenn wir hier ein römisches Kaiserreich spielen wollen, das auch nur minimal den historischen Gegebenheiten entspricht, dann ist es m.E. unverzichtbar, dass bestimmte unerreichbare Ämter für Frauen gibt ebenso wie es z.B. unerreichbare Ämter für Peregrine oder Freigelassene oder Sklaven gibt, eben weil das sonst eine zu krasse und unplausible Abweichung darstellen würde.


    Genauso gut könnte man ein spätmittelalterliches Forenspiel aufmachen und dort Frauen zu Kardinälen ernennen...


    Zitat

    Iulia Flaminina
    In diesem Sinne: Ich würde mir wünschen, das man etwas fürsorglicher mit Neulingen umgeht und ihnen Hilfestellung gibt, ins Spiel zu kommen. Und damit meine ich nicht die Sim-Off Verwalter, sondern die gesammte Spielerschaft.


    Zitat

    Morrigan
    Zu Freischaltung/ Wartezeiten:
    Iulia Flaminina hat es schön beschrieben, wie es wohl nicht laufen sollte, dass ist verbesserungswürdig.


    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Nachdem, was ihr schreibt, könnte ein SimOff-Tutoren/Buddy-System echt einen Gedanken wert sein...


    Also ich bin damals 2007/08 als Peregrinus in Mogontiacum eingestiegen und letztlich von einem damals schon sehr aktiven und hilfsbereiten Spieler angesprochen worden, ob ich an den Duccii Interesse hätte. Ohne dessen Unterstützung wäre mir der Start im IR (auch in der WiSim) wohl weeeeesentlich schwerer gefallen. Ich darf also wohl behaupten, einen solche IR-Tutor von Beginn an an meiner Seite gehabt zu haben, was mir außerordentlich geholfen hat.


    Sollte sich die Idee durchsetzen, jedem Neuling einen solchen Tutor zur Seite zu stellen, wäre ich sehr dafür.


    Zitat

    Susina Alpina
    Die Regeln des IR sind umfangreich. Das ist selbstverständlich, aber es ist nicht einfach sich dort zurechtzufinden und viele Informationen findet man gar nicht.


    Tatsächlich finde ich selbst heute noch manche Regeln, die ich mal nachlesen möchte o.ä. nicht wieder, weil das Regelwerk so umfangreich ist.


    Zitat

    Susina Alpina
    Es kommt aber tatsächlich vor, dass Anfragen oder Angebote (zum Beispiel das Angebot für die Wiki mitzuschreiben) nicht oder sehr spät beantwortet werden. Da fühlt man sich einfach nicht ernst genommen, respektive klein gehalten.


    Das kann ich so ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Bisher habe ich noch keinmal die Erfahrung gemacht, von der SL ignoriert zu werden. Es gibt sicherlich manchmal Verzögerungen, aber ernst genommen wird man hier eigentlich immer. Klar, vielleicht entscheidet sich die SL nicht immer so hinsichtlich eines Anliegens, wie man das gerne hätte. Aber gerade Angebote wie Mithilfe in der Wiki, bei der Chronik, oder in derlei Sachen werden vom SL-Team gewöhnlich sehr gern angenommen, da sie ja Arbeitserleichterung bedeuten.


    Zitat

    Susina Alpina
    Ich weiß nicht, wieviel Zeit ich bei der Suche nach Informationen schon vertan habe, um dann frustriert das Gefühl zu haben, nicht wirklich ein Teil des IR sein zu können, weil mir nötige Informationen fehlen.


    Darf ich fragen, welcher Art diese Informationen waren? Ging es um Regeln oder um Infos zum historischen Hintergrund oder um die Funktionsweise des Spiels (insbes. auch der WiSim)? Vielleicht wäre es ja mal einen Gedanken wert, ob die Spielregeln übersichtlicher zu gestalten sind. Nicht inhaltlich, aber von der Art der Präsentation her. Denn verschachtelt sind die ja schon sehr und manchmal finden sich bestimmte Untermenüs nur in der Seitennavigation, während andere zentral aufgeführt sind usw.
    Auch, wenn das vermutlich relativ viel Arbeit bedeuten würde für... ja, das würde wohl an Macer hängen bleiben? :(

    "Du hast recht, sowohl erstens als auch zweitens", pflichtete Witjon der Beschwerde seines Klienten zu. Da hatte er wohl einen wunden Punkt getroffen. Sollte er als Procurator Civitatium den Duumviri vielleicht selbst mal auf die Finger hauen? "Du kannst ihn ja zumindest mal ganz kollegial daran erinnern, dass da noch gewisse Arbeiten auf ihn warten. Das fände ich jedenfalls gut." Er zwinkerte Pacatus zu.


    Zum Schluss war es dann an Witjon, die Stirn zu runzeln. "Ja, da sagst du etwas Wahres. Es macht keinen guten Eindruck, wenn selbst die Magistrate untereinander nicht über ihre Projekte kommunizieren. Und ohne gute Vorbereitung scheitert auch der beste Vorschlag im Ordo, wenn die hohen Herren sich übergangen fühlen und aus trotz dagegen stimmen. Ja, Pacatus, da wirst du wohl um die Duumviri gar nicht herum kommen!" Schade drum für Pluto, aber der hatte gewiss noch zahlreiche andere Unterhaltungsmöglichkeiten.