[Officium VI] Aedil

  • Quintus Varius Celer
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    "Sehr gut", befand Celer. Dieser Scriba war zu gebrauchen, das merkte der Aedil gleich. "Dann lass mich wissen, was der Pontifex zu sagen hat. Falls der Mucken macht, rede ich nochmal mit ihm. Ansonsten...auf zu Lysander und loslegen!" Er schmunzelte.


    In diesem Moment meldete der Amtsvorgänger Adgandestrius sich nochmal zu Wort: "Ist ja toll, dann haben wir ja alles geklärt, nicht? Kann ich jetzt gehen?"


    Celer strafte seinen Vorgänger mit einem leicht genervten Blick. "Ja, wir sind soweit fertig. Danke für deine Hilfe, vale."


    Und während Caius Siculus Adgandestrius eilig den Raum verließ - warteten schon Weib und Abendessen auf ihn? - wandte der neue Aedil sich nochmal seinem Scriba zu. "Also, soweit ist alles klar, ja? Sobald Lysander dann die ersten Gebäude begutachtet hat, soll er herkommen und die notwendigen Arbeiten mit mir besprechen. Wenn du dann erstmal nichts mehr für mich hast, kannst du gleich loslegen."




    NDM

  • Sollte mal jemand die Frage stellen, wer denn das Römische Imperium am Laufen hält, dann kann man diesem Menschen eine einfache Antwort geben. Es sind die Scribae, die für einen Hungerlohn von 20 Kröten pro Woche all die Arbeiten machen, die die Magistrati auf sie abschichten. Pacatus hatte gerade eine solche "Abschichtung" entgegen genommen. Was hatte der Typ gesagt? Loslegen! Und wer legt los? Ja klar, der Scriba. Noch Fragen? Nö.


    "Bin schon unterwegs, verehrter Varius Celer".

  • Als Pacatus an diesem Morgen an der Rückseite der Curia vorbeiging, sah er wieder die Risse in den Mauern. Da fiel ihm ein, dass sich eigentlich dieser Lysander schon längst mal hätte beim Aedil melden müssen. Anscheinend war aber in dieser Sache nichts passiert.


    Er ging zum Officium des Aedilen und klopfte.

  • Nach der Vereidigung ging Pacatus hinüber zur Curia. Er ging ins Officium der Scribae, quatschte noch ein bißchen mit Boduus und räumte sein Schreibpult. Boduus ließ es sich nicht nehmen, ihm weitläufig und wortreich zur gewonnenen Wahl zu gratulieren. Dahinter verbarg sich, wie Pacatus sogleich witterte, die Absicht von Boduus, im Rahmen einer Wahlfeier kostenfrei an ein paar Bierchen zu kommen. So sei es, sagte sich Pacatus und lud ihn und die anderen Schreiber in eine der Kneipen von Mogontiacum ein. Dann raffte er seinen Krempel zusammen, vergaß auch nicht die sechs Stapel Wachstäfelchen einzupacken und nahm sein neues Officium in Besitz.


    Dort breitete er seine Papyri auf dem Tisch aus, stützte sich auf seine Ellenbogen und überlegte, womit er sein Aedilat beginnen sollte. So eine Amtszeit war schnell herum, das hatte er im Amt des Magister Vici schon bemerkt. Kaum hatte man mit irgendwas angefangen, da ging schon wieder der verdammte Wahlkampf los.


    Uferstraße, Bauschäden, Marktordnung. Eigentlich war es ja die Marktordnung, die einen Aedil was anging. Um die Uferstraße konnten sich die Duumviri und der Quaestor kümmern, ebenso um die bröckelnden Mauern der städtischen Gebäude. Bei letzterem fiel ihm ein, dass ja eventuell die mogontinische Delegation beim Kaiser die Erhebung Mogontiacums zum Municipium herausleiern könnte. Dann würde es natürlich nicht gut aussehen, wenn bei den Feierlichkeiten irgendjemand von herabfallendem Putz getroffen würde. Er beschloss, einen der Duumviri mal daran zu erinnern.


    Also Marktordung. Pacatus stand auf, ging ans Fenster und schaute hinaus.

  • Nachdem er eine Weile dem Treiben auf dem Forum zugesehen hatte, ging er an ein Regal und kramte einen Papyrus mit der Marktordnung von Ostia hervor, die er sich hatte schicken lassen. Mit leichtem Missmut las er sich das Ding durch und kam zu dem Schluss, dass man den ganzen Krempel doch etwas grundsätzlicher anpacken sollte. Eingedenk der Streitigkeiten, die die Töpfer ehedem angezettelt hatten, war ihm klar geworden, dass man mit dieser Marktordnung einem derartigen Zoff nicht hätte beikommen können.


    War ja gut und schön mit dem grundsätzlicher-Anpacken, aber da fiel ihm siedendheiß ein, dass er als Aedil den ganzen Schamott ja nacher auch kontrollieren musste. Nein, sagte er sich, schlank musste das Ding sein und, bei den Schlappen von Mercurius, es sollte ihm nicht zuviel Arbeit machen.


    Er nahm sich noch mal die Tabula mit seinen Stichworten vor.


    Zulassung/Berechtigung/Schließung
    Zentralmarkt/Vicinalmärkte
    Markttage/Marktzeit
    Standplätze/Läden/Marktstände
    Viehmarkt
    fahrende Händler/Einheimische
    Bauern/Vicinalmärkte


    Er verfiel ins Grübeln. Wie sollte man diesen chaotischen Schrott in eine Ordnung bringen? Nachdem er ein Dutzend mal gedanklich im Kreisverkehr diesen Krempel umrundet hatte, gab er es auf. Aber der Gedanke von vorhin, das Ding grundsätzlicher anzugehen, gefiel ihm dann doch wieder.


    Er stand auf, ging ans Fenster und betrachtete sich das Gewusel auf dem Forum.

  • Als Boduus zur Tür hereinkam, hatte Pacatus wieder mal zum Fenster hinausgeschaut. Die Guckerei hatte sich mittlerweile zu festen Bestandteil seines Arbeitsstils entwickelt.


    Boduus ...
    komplimentierte eine junge Frau herein und stichelte: "Da is jemand, der will was gegen Dein Augenleiden machen ..."


    Pacatus drehte sich sich vom Fenster weg: "Ah, salve Susina Alpina. Willst Du noch einen Laden aufmachen?"

  • "Salve Aedil Pacatus." grüßte Alpina. Sie lachte. "Nein danke, ich komme nur, um mich bei Dir für die prompte Erteilung der Approbatio zu bedanken. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde. In Augusta Vindelicum, wo ich herkomme, waren alle Verwaltungsakte mit langen Wartezeiten und meistens auch mit pecuniärer Nachhilfe verbunden. Zum Dank habe ich Dir eine Probe meiner Heilkräuter gebracht. Es ist ein Kräutergemisch zur Herstellung eines Trankes gegen Erkältungskrankheiten. Bei den kalten und feuchten Wintern in Germanien ist es immer gut, wenn man so etwas zuhause hat. Sicher wird er Dir noch von Nutzen sein, wenn ich auch hoffe, dass Du verschont bleibst."


    Sie reichte ihm lächelnd die Tüte mit der Teeprobe.


    "Außerdem wollte ich Dich zur Eröffnungsfeier der Taberna Medica Alpina morgen einladen. Falls Deine Amtsgeschäfte Dir Zeit lassen, komm doch vorbei und sie Dir an, welche heilsamen und interessanten Kräutermischungen und Salben ich habe."

  • Diese kleinen Unterbrechungen taten manchmal richtig wohl, vor allem dann wenn sie von einer hübschen jungen Frau verursacht wurden. Pacatus war nämlich bei seiner Arbeit an einem kaum entwirrbaren Knoten angelangt, weshalb er auch zum Fenster hinausgeschaut hatte. Darauf hatte dieser verdammte Boduus auch anspielen wollen, mit seiner Bemerkung über das 'Augenleiden'.


    "Gern geschehen, Alpina. Es hat Dich deshalb kein As gekostet, weil über eine Gebührenordnung für Bewilligungen noch nicht entschieden ist. Du hast einfach Glück gehabt, dass wir in diesem Fall an den Verwaltungsakt 'Bewilligung' nicht auch noch einen weiteren Verwaltungsakt 'Entgegennahme einer Gebühr' dranhängen mussten. Das hätte die Bearbeitungszeit dann natürlich gewaltig verlängert. Aber wir arbeiten feste daran, diesen Mangel auszuwetzen."


    Er nahm das Säckchen mit dem Kräutergemisch entgegen und wog es in seiner Hand. "Oh, ich danke Dir vielmals. Das ist also die Geheimwaffe gegen die Schnieferei? Vermutlich ist das exakt das, was wir hier brauchen, denn im Winter kann man bei Besprechungen manchmal wegen dem Gehuste kaum ein Wort verstehen, vor allem, wenn der Redner vor lauter Heiserkeit kaum noch ein flüsterndes Gekrächze absondern kann. Wie auch immer, ich danke Dir auch für Deine Einladung und werde gerne kommen."

  • Alpina lächelte Pacatus offen an. "Sehr gern geschehen!" Und sie stellte fest, dass es genau so war, wie sie gesagt hatte. Sie mochte Pacatus. Er hatte so eine bedingungslos freundliche Art. Es schien keine aufgesetzte Freundlichkeit zu sein, sondern von Herzen zu kommen.
    "Dann will ich mal die letzten Vorkehrungen für die Eröffnung treffen. Es würde mich freuen, dich morgen wiederzusehen."
    Sie schenkte ihm ein letztes Lächeln und verließ dann das Officium auf dem Weg, den sie gekommen war.

  • Im Officium des Aedilen angekommen, bat Pacatus seinen Besucher, Platz zu nehmen. Er stellte eine Karaffe und zwei Becher auf den Tisch.


    "Nimm Dir ein paar Schluck verdünnten Wein und dann lass uns mal sehen, wo uns bald die Decken auf den Kopf fallen werden, Lysander."

  • Lysander


    "Danke, Aedil", bedankte Lysander sich artig und bediente sich am Wein. Mit dem Trunk ausgerüstet ließ er sich ächzend nieder und machte sich daran die Frage des Aedils zu beantworten.


    "Nun, Matinius, zuallererst wird dir hier drinnen wohl die Decke auf den Kopf fallen, wenn wir nicht langsam tätig werden. Keine Panik, noch besteht keine Einsturzgefahr. Aber so wie sich die Substanz des Gebäudes darstellt, wird zumindest der Saal des Ordo Decurionum eine grundlegende Sanierung benötigen. Da ist, wie du damals schon selbst angedeutet hattest, das Fundament beschädigt und ich befürchte, dass dieser Schaden auf Kurz oder Lang das gesamte Gebäude stark beeinträchtigen wird."


    Er zog eine Grimasse. "Vermutlich müssen wir da größere Abriss- und Neubauarbeiten vornehmen. Jedenfalls sollte das zügig entschieden werden. Vielleicht passt das ja sogar den Decuriones in den Kram. Jetzt wo wir Municipium sind, kann man sich ja einen Prachtbau hier hinstellen statt dieses mickrigen Curialeins, nicht?" Lysanders leises Kichern verriet, dass der Vorschlag nicht völlig ernst gemeint war, auch wenn er wohl eine reelle Möglichkeit darstellte.


    "Das Augustalium dagegen bedarf nur einer oberflächlichen Sanierung. Neue Farbe, ein paar Details - kleinere Skulpturen und sowas - gehören ausgetauscht und erneuert, und ein paar sehr abgenutzte Tempelstufen könnte man auch angehen. Je nachdem, wie freigiebig der Quaestor so ist."

  • Pacatus konnte sich vor Lachen kaum halten. "Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen freigiebigen Quaestor gesehen. Du vielleicht?"


    Aber der Gedanke, dass man als Municipium kaum mit einem mickrigen Curalein auskommen könnte, war ihm auch schon durch den Kopf geschossen, wobei er aber keinesfalls an einen Prachtbau zu denken wagte.


    "Jetzt sag mal, das mit den Fundamenten, ist das Pfusch am Bau oder hat man vergessen, den Untergrund richtig zu untersuchen?"

  • Zitat

    Original von Titus Matinius Pacatus
    Pacatus konnte sich vor Lachen kaum halten. "Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie einen freigiebigen Quaestor gesehen. Du vielleicht?"


    Aber der Gedanke, dass man als Municipium kaum mit einem mickrigen Curalein auskommen könnte, war ihm auch schon durch den Kopf geschossen, wobei er aber keinesfalls an einen Prachtbau zu denken wagte.


    "Jetzt sag mal, das mit den Fundamenten, ist das Pfusch am Bau oder hat man vergessen, den Untergrund richtig zu untersuchen?"


    Lysander


    "Wohl wahr, ich auch nicht", gluckste Lysander amüsiert. Der Aedil war heute ja gut aufgelegt, was den Architekten sehr freute.


    "Puh, da fragst du mich was", bemerkte Lysander anschließend auf Pacatus' Frage nach Baupfusch hin. "Vielleicht eine Mischung aus beidem. Ich weiß nicht einmal wie alt die Curia mittlerweile ist und wer den Bau einst durchführte. Vielleicht wurde tatsächlich beim Setzen der Fundamente etwas übersehen. Oder aber das Fundament wurde unterspült. Es gab schon die eine oder andere stärkere Überschwemmung in dieser Gegend, vielleicht ist da mal etwas weggebröckelt, was beim Bau noch vorhanden war."


    Lysander zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Was wir wissen ist jedenfalls, dass da etwas getan werden muss." Womit er ein fragendes Gesicht machte. Wie musste man das nun angehen? Die Duumviri fragen? Direkt vor den Ordo Decurionum treten? Musste Lysander dabei sein, oder war Matinius da erstmal allein mit beschäftigt?

  • Pacatus überlegte einen Augenblick. Klar, die Sache musste im Ordo besprochen werden. Innerlich kam in ihm ein leises Gekicher auf, denn die Decuriones mochten sich streiten, wie sie wollten, die Sache duldete keinen Aufschub: je länger man sich im Ordo herumstritt, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass den Decuriones die Decke auf den Kopf fiel. Herrlich, was sich die Götter da ausgedacht hatten!


    Pacatus fragte bei Lysander noch ein paar bauliche Details ab und meinte: "Hm, ich mach mal einen Bericht an die Duumviri und wenn die es nicht in den Ordo bringen, dann mach ich's." Er nahm einen Papyrus und begann zu schreiben.



    RENUNTIATIO


    Bericht über die Untersuchungen der Bausubstanz städtischer Gebäude durch den Architekten Lysander


    Nach den Feststellungen des Architekten Lysander sind bei zwei städtischen Gebäuden in Mogontiacum Sanierungsarbeiten vonnöten:


    I. Augustalium
    Die Bausubstanz selbst ist noch in Ordnung. Nötig wäre ein neuer Anstrich und die Erneuerung, eventuell auch der Austausch einiger Steinfiguren, was in diesem Fall auch ein Gebot der Dankbarkeit gegenüber dem Kaiser wäre. Aus Sicherheitsgründen sollten unbedingt alle abgenutzten Treppenstufen des Tempels durch neue ersetzt werden.


    II. Gebäude der Curia
    Die Fundamente, welche die Wände der Aula (Sitzungssaal des Ordo Decurionum) tragen, weisen gravierende Schäden auf. Dies hat dazu geführt, dass diese tragenden Wände sich um zwei bis vier digiti abgesenkt haben. Die Wände der angrenzenden Gebäudeflügel sind bis auf ihre Nahtstellen zur Aula nicht davon betroffen. Die Ursachen für die Schäden an den Fundamenten sind nicht bekannt. Deshalb sind die Fundamente selbst und der Baugrund vor Beginn irgendwelcher Baumaßnahmen genauestens zu prüfen.


    Die Absenkung der Fundamente ist zur Zeit noch im Gange. Sie wird, sobald sie einen Betrag von acht bis zehn digiti überschreitet, dazu führen, dass der Gebäudeteil der Aula nicht mehr standfest sein wird. Augenblicklich besteht aber noch keine Einsturzgefahr.


    Ein Abriss und Neubau der Aula und der betroffenen Achsen der angrenzenden Gebäudeflügel erscheint in dieser Situation unumgänglich.


    T. Matinius Pacatus
    Aedil


    "Hab ich das so richtig aufgeschrieben?"

  • Lysander


    Der Architekt nahm den Bericht entgegen, überflog ihn mit zusammengekniffenen Augen und angestrengter Miene und nickte schließlich zustimmend.


    "Ja, das kannst du genau so weiterleiten", sagte er und reichte dem Aedil das Schreiben zurück. "Wenn die Herren Decuriones anhand dieses Berichtes erkennen, dass Sanierungsbedarf besteht, kann ihnen wohl auch niemand mehr helfen." Er schmunzelte amüsiert. "Gleichzeitig darf ich die Empfehlung aussprechen, die notwendigen Arbeiten zukünftig einem Architekten zu übertragen, der durch sein scharfes Auge und seine besonnenen Feststellungen schon einen Teil zur Problemlösung beigetragen hat." Das Schmunzeln war nun noch etwas breiter geworden und ganz unverhohlen sah Lysander den Aedil in Erwartung einer positiven Reaktion an. War der Mann nicht auch Mitglied der Freya Mercurioque? Da war es doch gewiss kein Problem, sich gegenseitig Aufträge zuzuschustern.

  • Pacatus hörte sich das Gemurkel des alten Lysander aufmerksam an, überlegte kurz und kam zu dem Schluss, dass das Anliegen des Architekten, gemessen an der allgemein üblichen Korruption in der römischen Gesellschaft noch unterhalb der Schmerzgrenze lag.


    "Ja sicher, Lysander, ich werde noch einen entsprechenden Satz hinzufügen, der den Stadtoberen einen Hinweis gibt, wen man mit dem künftigen Bauvorhaben betrauen könnte. Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine Mühe. Ach so, hattest Du nicht gesagt, dass der Preis für Dein Gutachten bei 30 Sesterzen liegen würde?"

  • Lysander


    Nach kurzem Überlegen winkte Lysander lächelnd ab. "Nein, lass mal gut sein, Aedil Matinius. Sieh' es als eine Spende des Handelskonsortiums Freya Mercurioque an unsere schöne Civitas an."

  • Jo, eine Hand wäscht die andere. Zum Schluss hat kein Schwein mehr Dreck an den Pfoten. Die alltägliche Waschprozedur im römischen Reich. Es lebe das reine Gewissen !


    "Ich danke Dir vielmals, Lysander. Dann bring ich das mal ein in den mogontinischen Entscheidungsprozess. Ich muss mir jetzt nur noch überlegen, wie wir Eure Spende verbuchen sollen. Ach Quatsch, darüber soll sich der Quaestor seinen dicken Schädel zerbrechen. Vale, Lysander."

  • Marcellus erster Tag als Aedil der Stadt Mogontiacum war noch von Aufregung über das neue Amt geprägt, doch schnell fand er sich wieder in den Verwaltungsablauf hinein. Mit Africanus und Lucius betrat er das Officum VI und ließ sich von seinem Scriba Boduus in die anstehenden Tätigkeiten einweisen. Es gab allerdings eine Menge zu tun und das Jahr als Aedil würde für ihn und seine Begleiter viel Stress versprechen.

    " Boduus erstelle für Africanus und Lucius die Urkunden und ihre Ernennungen zu BENEFICARII befristet auf ein Jahr. Ihr beide bezieht das Officium V und richtet es so her damit man auch jemanden darin festhalten kann falls notwendig."

    Boduus erstellte schnell beide Urkunden damit die beiden Leibwächter des Petroniers ihre neue Aufgabe angehen konnten. Mit dem Petronier war wieder Unruhe in den Alltagsablauf der Curia eingetreten, aber alle Besen kehren am Anfang gut , werden dann aber mit der Zeit ruhiger. Er würde sehen wie es dem Petronier ergehen würde.




    CURIA MOGONTIACI
    OFFICIUM VI



    In Namen der Curia ernenne ich den Peregrinus Africanus sowie den Peregrinus Lucius zu BENEFICARII der Curia Mogontiaci.



    gez. Titus Petronius Marcellus

    -------------- Aedil Curia Mogontiaci --------------



    MOGONTIACUM - ANTE DIEM VII.IV.DCCCLXV A.U.C. (07.04.865/112 n.Chr.)


  • Boduus hatte sich bereit erklärt vorerst bei Marcellus als Scriba einzuspringen. Wobei Boduus und der Petronier sich schon länger kannten seit der Zeit als Marcellus selber als Scriba in der Curia tätig gewesen war. So herrschte zwischen ihnen ein entspanntes Verhältnis und man wusste was man voneinander zu halten hatte. So wandte sich Marcellus an seinen Scriba, zeigte auf einen Stuhl und meinte:
    "Nun Boduus nehme bitte Platz damit wir uns in Ruhe und vor allem vernünftig unterhalten können. Wie haben es meine Vorgänger mit ihrer Tätigkeit hier gehalten und bitte die Wahrheit."
    Danke Marcellus wie du dir vielleicht denken kannst ist nicht alles so wie es scheint. Deine Vorgänger haben sich die größte Mühe gegeben ihre politische Karriere zu forcieren, dabei kamen nun ja nicht immer optimale Ergebnisse heraus. Das erste was sie sich angewöhnten war ein persönlicher Scriba der sich um alles kümmerte und die ganze Arbeit machte die nun sagen wir so der Aedil selber machen sollte. Viel wichtiger Schriftverkehr wurde dabei geführt, so wichtig das sie keine Zeit fanden einmal an die frische Luft zu kommen. Auch Verordnungen usw. wurden erlassen wie allgemein üblich.
    "Ha habe ich es mir doch gedacht aber mich zur Sau machen wenn ich was angedeutet hatte. Nun gut Boduus ich werde die Geschichte anders aufziehen, denn ich will dabei sein wenn Entscheidungen gefällt müssen. Als erstes erstellst du mir eine Liste der wichtigsten Bereiche die einer Kontrolle bedürfen. An primärer Stelle wird für mich die Wasserversorgung von den Quellen bis zur Stadt und dann die Verteilung selber stehen. Wie du vielleicht bemerkt hast scheint die Menge an hochwertigem Wasser nicht mehr so umfangreich zu sein wie früher."
    Boddus musste grinsen: Na klar habe ich das mitbekommen, doch keiner deiner Vorgänger schien daran Interesse zu haben nachzuforschen warum das so ist. Hauptsache Wasser war vorhanden. Gut ich mache mich gleich an eine Liste der wirklich wichtigen Punkte die angepackt gehören. Für Unfug hast du ja noch später Zeit.
    "Ach ja da fällt mir ein wir benötigen auch noch Pferde für den Ritt in den Quellbereich und für einen Trupp Arbeiter."


    Der Petronier hatte sich vorgenommen als erstes sich um die Wasserversorgung zu kümmern. Er konnte förmlich riechen das da etwas nicht stimmte. Aber er würde dahinter kommen was los war.

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