Aus einem großen Topf auf dem Tisch dampfte es und verströmte einen herrlichen Duft von Eintopf. Dicke Bohnen, ein paar Stücke Speck, knuspriges Graubrot und ein Humpen Bier bildeten für Witjon und den Rest der Sippe den geruhsamen Ausklang eines aufregenden Tages. Als alle saßen, erhob Witjon sich und ergriff das Wort.
"Meine Lieben, heute ist ein Tag der Freude", verkündete er. "Die Nornen haben entschieden, die Lebensfäden von Alrik, Hadamar und Sönke weiterzuspinnen. Der Sieg bei Vicetia zeigt das Wohlwollen, mit dem Teiwaz auf unsere Sippe blickt. Dankt ihm und allen Göttern, dass unsere tapferen Männer drunten in Italia im Kampfe siegreich und wohlbehalten aus der Schlacht hervorgegangen sind." Er warf einen Blick in die Runde. Albin und Marga ließen nur wenig ihrer Freude wirklich nach Außen hin erkennen, doch Lanthilda war ganz offensichtlich stolz auf ihren Bruder und natürlich auch erleichtert, dass dieser lebte. Auch Naha schien sich zu freuen und Eldrid stand der Jubel über Hadamars Überleben und dessen Auszeichnung auch noch immer deutlich ins Gesicht geschrieben.
"Erheben wir also unseren Becher auf unsere Krieger und auf ihren großen Schutzherrn Teiwaz und trinken wir auf ihren Sieg und auf ihre sichere Heimkehr!" Witjon hob den Humpen an die Lippen und trank ein paar große Schlucke. In diesem Moment wurde er sich einmal wieder bewusst, aus welchem Grund er die Götter verehrte und warum auch Teiwaz in einer so vergleichsweise befriedeten Provinz wie Germania Superior noch immer nicht an Wichtigkeit verloren hatte.
Daraufhin setzte Witjon zum Gebet an, womit das Essen eröffnet wurde, und das schon Lando damals immer gesprochen hatte: "Wir bitten, ihr Götter, seid unserm Haus steter Gast, tagein, tagaus, und helft, dass wir der Gaben wert, die eure Güte uns beschert."