Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Die Entourage des kaiserlichen Statthalters geriet größtenteils in Panik, als man ausgerechnet den obersten Vertreter des Imperators in der Provinz aus den Trümmern zog. Zwar lebte Vala, doch hatte es ihn hart erwischt. Sofort wurde ein Medicus herbeigerufen und nach erster Behandlung der äußeren Wunden brachte man den Statthalter im Haus eines der Honoratioren unter. Gleichzeitig schickte man einen Boten nach Mogontiacum, der über den Unglücksfall Bericht erstatten sollte. Bis man den Statthalter soweit stabilisiert hatte, um ihn nach Mogontiacum transportieren zu können, würde es wohl noch einige Tage dauern. In der Zeit würde die Provinz nicht zusammenbrechen. Aber die Verwaltung musste in Kenntnis gesetzt werden und je nachdem, wie sich der Gesundheitszustand des Statthalters entwickelte, musste der Kaiser informiert werden. Sollte ein Wechsel an der Provinzspitze erforderlich werden, musste der Kaiser sich Gedanken über einen Nachfolger machen können.


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    Zu Livianus' ursprünglicher Anregung zitere ich gerade mal aus dem Handbuch zum Kaiserhof:


    Zitat

    Der Procurator a libellis und seine Abteilung
    Diese Anliegen werden nach ihrer Dringlichkeit beurteilt und entsprechend bearbeitet. Nur die wichtigen Fälle sind an den Kaiser weiter zu leiten. Eigenständige Entscheidungen des Procurators sind ausdrücklich erwünscht!


    Zitat

    Der Procurator ab epistulis und seine Abteilung
    Eingehende Briefe sollen soweit bearbeitet werden, dass nur die wichtigsten Anliegen dem Kaiser persönlich vorgetragen werden müssen. Die selbständige Beantwortung von Briefen ist ausdrücklich erwünscht!


    Unsere Procuratoren haben also schon diverse Freiheiten und sollen sie auch gerne nutzen! Vielleicht müssen wir das nur häufiger ins Blickfeld der Spieler rücken. Der Kaiser entscheidet nicht jede Kleinigkeit. :)


    Ansonsten bin ich durchaus offen dafür, dass auch Kommandeure und LAPP ihre Entscheidungsspielräume nutzen. Wie Fausta ja schon angemerkt hat, sind die ja gar nicht mal so klein. Was die Centurionen angeht, so hätte ich persönlich nichts dagegen, wenn ein LAPP nicht mehr in Rom anfragen müsste, wenn er einen Optio befördern will. Aber erstmal müssen wir überhaupt wieder einen aktiven LAPP haben (bzw. aktive oberste Kommandeure bei den anderen Militäreinheiten, die sind ja auch momentan nur per NSC bestückt).


    Wenn ich jetzt nicht gleich auf alle anderen Ideen und Anregungen eingehe, so liegt das an meiner Zeit. Fühlt euch ermutigt, weiterhin eure Impulse hier einzubringen und zu diskutieren!

    Ich schreibe vom 08.03. bis 20.03. nochmal das Staatsexamen und werde in den nächsten Tagen vermutlich nicht viel Zeit und Muße für das IR finden. Darunter werden wahrscheinlich auch sim-off Aufgaben als SL leiden.

    Als einer der Betroffenen möchte ich mich jetzt auch mal zu Wort melden.


    Massa, ich fühle mich von deiner Kritik angesprochen, da ich einer der Spieler bin, die seit längerer Zeit nur begrenzt aktiv sind, worunter das zivile Leben in Germania leidet. Grund für den rapiden Rückgang der Aktivität ist sicherlich, dass ein Großteil der ehemals in Germania aktiven Spieler mittlerweile wegen Beruf und Familie keine Zeit mehr für das IR haben und deshalb nicht mehr zum Schreiben kommen. Das ist schade, aber nicht zu ändern.
    Ich selbst stecke seit über einem halben Jahr fast permanent im Examensstress (mal mehr, mal weniger) und kann deshalb nachvollziehen, wie das ist.


    Dazu kommt, wenn ich mal für mich persönlich sprechen darf, dass mit dem Wegbrechen der "alten Weggefährten" mir quasi alle Anknüpfungspunkte sim-on verloren gegangen sind. Ziviles Leben zu schreiben ist aber schwierig, wenn schon die eigene Villa fast leer ist. Dass selbiges für die Militärs gilt, sehe ich ein.


    Ich sehe es also wie du, dass die schleichende Inaktivität momentan äußerst frustrierend ist und kreatives Spiel deutlich hemmt. Ich möchte aber auch sagen, dass wir solche Phasen schon häufiger hatten. Germania wurde schon einmal - das muss etwa ein Jahr her sein - nach einer Durststrecke wiederbelebt, als einige IDs aus Italia in den Norden kamen. Da hatte ich wirklich Hoffnung. Allerdings hat an einigen Stellen ein Spieler vom Typ Spielmacher gefehlt, was ich - das gebe ich gerne zu - nicht wirklich bin. Wenn also wieder mehr Aktivität nach Mogo kommen soll, muss das aus einer gemeinsamen Anstrengung kommen.


    Bevor ich aber irgendwelche Vorschläge mache, wie das gehen könnte, möchte ich erstmal noch ein paar Fragen an dich, Massa, richten. Ich habe nämlich bisher nur gelesen, was falsch läuft und welche Alternativen außerhalb von Germania du siehst. Vorher wüsste ich aber gerne, was genau du dir für ein aktives Germania wünschen würdest. Du schreibst oben beispielsweise, dass dich die Großereignisse in Rom nur untergeordnet interessieren. Was dann? Ein größerer Mitspielerpool wäre nett, ja. Aber was interessiert dich (und andere Spieler, die Frage geht durchaus an alle) am zivilen Leben besonders? Davon würde ich mir gerne zunächst ein Bild machen.

    Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass es durchaus auch möglich ist einer Gens beizutreten und nicht in einen der bestehenden Stammbäume einzusteigen. Damit könnte eine Blutsverwandtschaft zu den anderen Gensmitgliedern umgangen werden, womit auch keine Konsequenzen bei offen christlichem Leben für den Ruf der anderen drohten.


    Dazu betone ich, dass ein Sim-Off-Verwalter einer Gens hier erst in richtige Aufnahmegespräche eintritt, wenn du, Sebastian, ihn dazu aufforderst. Du musst also sagen, wer sich hier melden soll. Eine allgemeine Aufforderung an interessierte Gentes bringt dich nur bedingt weiter. ;)


    Ein Einstieg als Peregrinus wäre natürlich auch möglich.

    Zitat

    Original von Sebastian Germanicus Cato
    Es wird wohl leider noch einen Moment dauern :(


    Bloß keine Eile. Die Mühlen im IR mahlen bekanntlich langsam. Wenn du übrigens in Zukunft bei ungeplanter Abwesenheit vermeiden möchtest, dass deine ID durch die Lectio stirbt, kannst du sie ganz einfach in diesem Thread oder per kurzer PN an die Spielleitung auf den "In Exilium"-Status setzen lassen. Dann bleibt sie im Spiel und du kannst sie später wieder reaktivieren, ohne ganz von vorne anfangen zu müssen.


    Christliche Gemeinden wurden im IR übrigens auch schon bespielt. Die einzelnen Stellen habe ich gerade nicht parat, aber mit der Suchfunktion sollten sie zügig zu finden sein. Da könnt ihr ja möglicherweise irgendwie anknüpfen oder die Geschichten miteinander verknüpfen. :)

    Zitat

    Original von Sebastian Germanicus Cato
    Ich verstehe das richtig, dass ich mich auf die Suche nach einer neuen Familie machen müsste!?


    Sofern du nicht bis Ende März warten möchtest, wäre das wohl das Beste. Um die Zustimmung des Sim-Off-Verwalters kommt die Stadtwache nicht herum. :)

    Zitat

    Original von Marsyas
    Mich würde schon ein einziger Bauplan glücklich machen.


    Ich bekomme seit Wochen keine Tinte mehr. Ohne Tinte keine Baupläne. Ich blicke da noch nicht recht durch, weshalb es plötzlich zu dieser Knappheit kommt.


    Farben sind momentan leider auch aus. Ich nehme an, da gibt es einen Zusammenhang. :D

    "Ein bisschen ist gut", schmunzelte Witjon bei der Untertreibung des Jahres. "Colonia Claudia ist gigantisch im Vergleich zu unserem beschaulichen Städtchen hier. Aber es lebt sich trotzdem sehr gut hier, das wirst du bald merken."


    Und weil er bemerkte, dass sie nun bereits einige Zeit im Innenhof herumlatschten, sagte er: "Nun, Prudentius Burrus, dann darf ich dich an dieser Stelle verabschieden. Ich möchte noch etwas Schreibkram bewältigen. Wenn du Mogontiacum etwas näher kennen gelernt hast, heiße ich dich hier gerne wieder willkommen." Er war stehen geblieben und lächelte Burrus freundlich zu. Der junge Mann sollte wissen, dass er ihn nicht als lästigen Ballast betrachtete, den er nun endlich loswerden wollte.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Wir danken dir, dafür den Fall an unserer Statt dem legatus ab augusti vorzulegen. Wir vertrauen darauf, dass du unsere Sache gerecht darlegen wird." So schnell wurde man zum Anwalt gemacht. Oder zumindest war das der etwas obstruse Versuch genau das zu tun.
    "Eine Abschrift und die Namen der Zeugen, unseres gesamten Stadtrates, wirst du in Kürze erhalten."
    "Wie gesagt wir danken dir und harren der Nachricht aus der Provinzhauptstadt."


    "Was nun deinen weiteren Aufenthalt hier angeht, haben wir dir, dem Präfekten und deinem Stabe eine Unterkunft beschafft. Für deine Männer können wir dir anbieten, sie in verschiedenen Orten der Stadt unterzubringen. Allerdings werden wir nicht für alle Gästezimmer anbieten können." was für die übrigen hieß, dass sie in Heuschobern, Ställen und ähnlichem würden untergebracht werden.


    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Na immerhin! Seneca war zufrieden als er von einer annehmbaren Unterkunft hörte in welcher er die Nacht verbringen konnte. Die mittlerweile Jahre als Teil eines Stabes oder eben als Kommandant hatten ihn durchaus etwas verwöhnt, und die Aussicht auf längeren Missionen in Zelten zu nächtigen erfüllten ihn schon länger nicht mehr mit der absoluten Gleichgültigkeit wie zu den Tagen, als er noch in den Mannschaften diente.
    Noch immer hielt er sich gänzlich zurück was die Gespräche der städtischen Politik betraf. Er hatte weder Interesse an Töchtern, Festen oder Dirnen, sondern vielmehr daran, die römische Armee angemessen repräsentiert zu sehen, weshalb ihn das Fehlverhalten des Tribuns durchaus ärgerte. Doch als Kommandant der Ala war er schlicht und einfach nicht befugt etwas in dieser Sache zu unternehmen.


    Witjon ließ sich nicht dazu hinreißen, in dieser Angelegenheit Partei zu ergreifen. Er hatte falsche Anschuldigungen bereits häufig erlebt, weshalb er sich niemals ein Urteil bildete, bevor er nicht beide Seiten gehört hatte. "Überbringt die Zeugenliste und alle weiteren relevanten Schriftstücke bitte an meinen Arbeitsplatz in der Regia Legati Augusti Pro Praetore in Mogontiacum. Ich werde noch mehrere Tage in der Provinz unterwegs sein. Sobald ich nach Mogontiacum zurückkehre, werde ich euer Anliegen dem Statthalter vortragen, das versichere ich euch."


    Anschließend bot der Duumvir Cossus Claudius Rhenuvius der Truppe eine Unterkunft an. Witjon hatte zwar nicht vorgehabt, die Nacht bereits in Bingium zu verbringen, aber die Einladung konnte er wohl kaum ausschlagen. Er sah Seneca an, der - wie er nun bemerkte - einen Stuhl bekommen hatte. "Praefectus? Das Angebot klingt doch zu gut, um es abzulehnen, was denkst du?"

    "Gut, gut.", nickte Witjon verstehend. Er hatte schon die Notwendigkeit in Betracht gezogen, ein Gästezimmer herrichten zu lassen. Aber da Burrus ein ganzes Haus sein Eigen nennen konnte, war die Frage der Unterkunft ja kein Problem.


    "Dann werde ich mal sehen, was ich in der Verwaltung für dich erreichen kann. Ich werde mich umhören. Du wirst in den nächsten Tagen Nachricht von mir erhalten, ob du zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen kannst." Tatsächlich freute Witjon sich darauf, einem jungen Mann mal wieder einen Gefallen tun zu können. Es war schon länger her, dass er jemandem in Mogontiacum Starthilfe gegeben hatte. Zuletzt war das Titus Petronius Marcellus gewesen, soweit er sich erinnerte. Der war bald sein Klient geworden und als Eques zur Ala Secunda Numidia berufen worden. Seitdem hatte er nicht mehr viel von dem Burschen gehört.


    "Du wirst dich sicherlich erstmal in deinem neuen Heim einleben wollen und die Stadt erkunden.", fuhr Witjon fort. "Ich würde mich aber freuen, wenn du nach kurzer Eingewöhnung mal zum Abendessen vorbeikämst. Wir haben hier immer einen vollen Saal und Gäste sind gern gesehen. Fühl dich also stets eingeladen." Er lächelte Burrus freundlich an. Es war nur eine kleine Geste, die einem jungen Mann wie Burrus aber gewiss viel bedeutete. Und irgendwie meinte Witjon, es seiner verstorbenen Frau schuldig zu sein, sich um einen versprengten Prudentier zu kümmern.

    Witjon konnte die Sonderbehandlung leider nicht genießen, die ihm zuteil wurde. Zwar saß er bequem und konnte sich eine Erfrischung gönnen. Doch das Anliegen der Honoratioren stimmte ihn sorgenvoll. Je mehr man ihm berichtete, desto stärker musste er den Drang unterdrücken aufzustöhnen und mit den Augen zu rollen. Im Grunde war der Vorwurf nichts neues. Ein Jüngling aus gutem Hause nimmt die erste Sprosse der Karriereleiter, das Vigintivirat, und muss danach seinen Militärdienst ableisten. Er wird in irgendein Provinznest abkommandiert und behandelt dort die Leute wie den letzten Dreck. Das gehörte einfach zum Standesbewusstsein der römischen Elite, leider. Bereits in Zeiten der Republik hatten große Denker gemahnt, man solle sich in Zurückhaltung und würdevollem Auftreten üben, doch für viele Reiche und Mächtige war ihr Stand alles. Und den konnte man am besten zur Geltung bringen, indem man andere mit Verachtung und Herablassung bedachte.


    "Ich nehme diese Anschuldigungen sehr ernst.", versicherte Witjon zunächst den Lokalgrößen. Ein knapper Seitenblick ging hinüber zu Iunius Seneca, der irritierenderweise immer noch stehen musste. "Und der Kaiser nimmt die römischen Tugenden ernst. Deshalb werde ich dem zuständigen Legatus Legionis den Sachverhalt vorlegen und prüfen lassen, ob und in welchem Maße eine Sanktionierung zu erfolgen hat." Damit war klar: Witjon würde hier keine Entscheidung treffen. Behaupten konnte jeder alles. Außerdem war er nicht dafür zuständig, Mitglieder des Militärs zu bestrafen. Aber er sah sich als Sprachrohr, das zur Klärung der Angelegenheit beitragen wollte.


    "Bitte seid so gut und übermittelt mir eine Abschrift des Sachverhalts sowie die Namen der Männer, die mir die Vorgänge bezeugen können. Ich werde dafür sorgen, dass euer Anliegen gehört wird."


    Sim-Off:

    A propos Namen. Mit wem rede ich denn hier nun eigentlich? :D

    Witjon konnte sich durchaus einige Lidschläge lang beherrschen, dann musste er ein schmales Grinsen zulassen. Burrus schien tatsächlich beeindruckt zu sein. Witjon nickte nun einfach und ging dann ein paar Schritte schweigend neben dem jungen Burschen her. Einzig das hölzerne Klapperspiel und das plätschernde Wasser durchdrangen die Stille des Innenhofs.


    Schließlich erlöste Witjon seinen Besucher, indem er abrupt das Thema wechselte: "Wirst du in der Casa Prudentia unterkommen? Ich meine mich zu erinnern, dass deine Familie hier ein Haus ihr Eigen nennt, nicht wahr?"