Beiträge von Numerius Duccius Marsus

    Salve Fridumuot.
    Ich greife der Stadtwache hier einfach mal vor.


    Es tut mir leid, aber die Gens Duccia nimmt derzeit keine Mitglieder aus dem Anmeldeboard auf.


    Falls du dennoch Interesse am gemeinsamen Spiel in Mogontiacum hast, besteht natürlich die Möglichkeit in unserem Umfeld als Peregrinus einzusteigen, also als Mensch ohne Bürgerrecht.
    Damit gehörst du zwar nicht direkt zur Familie, hast aber genügend Freiraum deinen Charakter zu gestalten, ohne ihn gleich den Regeln und der Geschichte der Gens zu unterwerfen.
    Die Möglichkeit auf Adoption und Einheirat besteht ja weiterhin... diese Möglichkeit würde ich sogar empfehlen, solltest du nicht unbedingt Senator werden wollen.


    Rein interessehalber möchte ich dich dann auch direkt mal fragen wie es um deine Erfahrung im Rollenspielgenre bestellt ist. Hast du schonmal in einem Foren-RPG teilgenommen?


    Alles Weitere überlasse ich dann mal Marcus Tiberius Magnus... ;)

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Melde mich wie angekündigt zurück. Bis ich dazu komme etwas zu schreiben, könnte es allerdings noch ein, zwei Stündchen dauern. ;)


    Ich muss mich unabgemeldeterweise noch weiter als größtenteils absent abmelden. Nächste Woche steht noch eine weitere Klausur an, weshalb ich derzeit einfach zu nichts komme und meine knapp bemessene Freizeit auch erstmal anderen Dingen widme, die dem IR vorgehen müssen.

    Der Chatte traf den Nerv, den er bei den römerfreundlichen Stämmen treffen wollte, ziemlich zielgenau. Otger, der Ubierfürst, kochte gut sichtbar und grollte bereits Hasstiraden in seinen Bart hinein. Brandolf von Confluentes starrte Ortnit entsetzt an. Ja, selbst Catasach von den Treverern zeigte sich empört ob der unerhörten Beleidigung und des Frevels des Chatten. Ortnit redete sich richtig in Rage und ließ nicht davon ab seine Verachtung dem Thing gegenüber zu zeigen und als er der Versammlung den Rücken kehrte, waren die meisten Edelmänner bereits empört aufgesprungen und spien dem Davongehenden Verwünschungen und Flüche hinterher. Alle bis auf Wichard.


    Wichard von den Nemetern
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    Wichard von den Nemetern war jung. Und die Jugend, das weiß jeder erfahrene Mann, ist hitzköpfig, stolz...und unsäglich dumm. Das zumindest war der erste Gedanke, der dem alten Begleiter des jungen Nemeterführers durch den Kopf schoss, als sein Fürst überraschend in Aktion trat. Und wie er das tat.


    Wichard war ebenfalls empört aufgesprungen, hatte es jedoch - im Gegensatz zu den etwas älteren Männern in der Runde, die den recht stabilen Frieden der vergangenen Jahre innerhalb der römischen Reichsgrenzen zu schätzen und zu bewahren gelernt hatten - nicht bei Schmähungen und geballten Fäusten belassen können. Wichard hatte sein Sax gezogen und marschierte nun dem Abgesandten der Chatten zügigen Schrittes hinterher.
    "Ich werde dir zeigen, wer hier schwach ist! Komm zurück und kämpfe wie ein Mann! Nur Weiber laufen davon! Na was, hast du Schiss?"


    Wichard stapfte schnurstracks wutentbrannt drauf los, die Klinge bereit zum Schwung gegen den Feind, der ihm den Rücken zugewandt hatte. Hinter ihm war der Thingkreis bereits in lärmenden Aufruhr geraten. Die übrigen Nemeter, acht an der Zahl, stürmten eiligst hinter ihrem Anführer her und fanden sich so auf einmal der Gruppe der schlecht bewaffneten Chatten gegenüber, die den so bezeichneten Römerknechten selbstredend die Stirn boten, wofür sie ja hergekommen waren. Die Nemeter waren nicht viel besser bewaffnet als ihre Feinde. Wichard trug ein Sax, ebenso zwei seiner Gefolgsleute. Der Rest trug Speere und Schilde. Fraglich nur, wie gut die Jungmänner auch damit umzugehen wussten.


    Im Hintergrund sammelten sich die Männer um ihre jeweiligen Herren. Da bildete sich auf der einen Seite die Gruppe der Mattiaker, Ubier und anderer römerfreundlicher Stämme, denen gegenüber sich Vangionen und Treverer aufbauten. Der Gode fand sich urplötzlich inmitten eines brodelnden Kessels voller Galle, hasserfülltem Speichel und dem Gestank von Angst und Verwirrung wieder. Die Männer schrien sich an, zankten untereinander. Andere zögerten, ob sie in den Konflikt zwischen Nemetern und Chatten eingreifen sollten, ganz abseits der Frage auf welcher Seite sie stehen würden. Letztlich war es nun an den Edelleuten, die darüber entscheiden würden, ob es hier ein Blutbad unter sämtlichen anwesenden Stammesführern geben würde oder nur ein kleines Scharmützel zwischen den sich anfauchenden Streithähnen in Form von Nemetern und Chatten.

    "Gern," nahm Witjon das Angebot zur Kenntnis, das der Magonide ihm machte. "Ich freue mich dann auf eine Auswahl deines Warenangebots, sobald du so weit bist." Er lächelte und hob dem Punier den Becher entgegen. "Auf die Kaufleute," prostete er gut gelaunt und nahm einen guten Schluck.
    "Und hast du bereits ein Ladenlokal für deine Zwecke gefunden? In deinem Domus womöglich, oder sind die schon besetzt?"


    Sim-Off:

    Inwiefern meinst du "handwerklich"? Wie das in der WiSim funktioniert? Per "Überweisung". Ich würde allerdings aus praktischen Gründen den Zinssatz als rein sim-on betrachten. Außer natürlich es macht dir nichts aus mithilfe der schwammigen Zeitbestimmung im IR die zu zahlenden Zinsen zu bestimmen. :D

    Witjon verfolgte das Gespräch mit dem unerwarteten Besucher mit geringem Interesse. Es war nämlich der junge Mann, der ihn bereits in der Curia aufgesucht hatte und den Witjon hierher weiterverwiesen hatte. Es war demnach ein lustiger Zufall, dass der Kerl hier unangemeldet hereinplatzte. Wie dem auch war, Witjon stimmte dem Vorschlag eine Pause einzulegen zu und so gönnten sie sich einen Augenblick Ruhe, um die Gemüter abzukühlen.


    Als sie dann wenig später wieder beeinander saßen, ergriff Witjon einfach als erster das Wort. "Ich denke wir sollten dann einfach erstmal mit 'Secundo, Aufgabenbereich des Regionarius mit Centurio Statorum und Praefectus Portuensis', fortfahren. Und dazu kann ich direkt folgendes sagen: Die Arbeit des Regionarius fällt zu großen Teilen ebenfalls der Civitas zu, zumindest innerhalb ihrer Grenzen. Fallen also Straftäter über die Gemeindegrenzen hinaus auf, wird die entsprechende Stelle der Provinzverwaltung tätig, also der Iuridicus oder, falls der Posten nicht besetzt ist, der Legat selbst als oberster Rechtsprecher. Die Ermittlungsarbeit übernehmen natürlich die Frumentarii und der Centurio Statorum. Tja, und für die Sicherheit der Straßen sind wohl ohnehin die Streckenposten zuständig, also die Auxiliaren, die an wichtigen Knotenpunkten oder bei den Pferdewechselstationen des Cursus Publicus unterkommen. Nicht wahr?" Jetzt hatte er ja schon so einiges aufgezählt, aber das wichtigste musste er noch hinzufügen. "Achja, die Aufgaben des Praefectus Portuensis übernimmt ein gewählter Aedil der jeweiligen Civitas. Das wird wohl das einfachste sein und erspart der Provinzverwaltung auch in diesem Bereich lästige Kompetenzverteilungen und Neuordnungen."

    "Als Winzer?" fragte Witjon verblüfft. Weinanbau war in diesen Gegenden keineswegs verbreitet. Ganz anders als im späteren Mittelalter, da der Weinanbau an Rhein und Mosel zu blühen begann, was in der Antike keineswegs der Fall war. "Fern- und Gewürzhandel also? Na gut, dann will ich dir gern deine siebenhundertundfünfzig Sesterzen geben. Standardzins." Der Standardzinssatz war zwar auf centesimis, also 1% pro Monat, festgelegt. Daraufhin hielt Witjon dem Mann die Hand hin. "Abgemacht?" Immerhin war Magonidas kein Mitglied des Handelskonsortiums und so machte Witjon mit ihm Geschäfte wie mit jedem anderen Händler, der sich Geld von ihm erbat. Außer Mathayus hatte etwas anstelle des Zinses anzubieten, mit dem er sich Witjon gegenüber erkenntlich zeigen wollte.

    Witjon grinste über Massulas Bemerkung. Die Zuverlässigkeit der Handwerker war in der Antike bereits berühmt. Oder zumindest berüchtigt. Der Rundumblick ließ dagegen nichts zu wünschen übrig. "Allerdings, die Aussicht ist großartig," bekräftigte er daher und stellte Massulas Rat gemäß seinen 'Klepper' zu dessen Esel. Er nahm dann dankend platz und den Met entgegen.


    "Die Stadt erwacht aus dem Winterschlaf," berichtete Witjon unverfänglich. "Der Verkehr auf den Straßen wird wieder dichter und es kommen bereits die üblichen Kaufleute von etwas weiter her. Und die Mädchen tragen wieder dünnere Tücher um die Schultern." Er grinste breit, denn Witjon liebte den Anblick hübscher junger Frauen, die bei der erstarkenden Sonne luftigere Kleidung trugen.
    "Andererseits gibt es die üblichen Probleme nach der Schneeschmelze unten am Fluss. Überschwemmungen, Probleme in den Hafenbecken, Marode Gebäude, die unterspült werden und einzustürzen drohen..." Witjon zuckte mit den Schultern. "Wie jeden Frühling, es ist immer das selbe," sagte er leichthin. "Und wie steht's bei dir hier draußen? Wie laufen die Geschäfte?"

    "Decuriones!" wandte Witjon sich an die Versammelten, als die Tagesordnung zu einem Punkt kam, der ihn selbst betraf. "Ich habe notwendigerweise den Entwurf für eine Geschäftsordnung des Ordo Decurionum ausgearbeitet. Exemplare werden ausgeteilt." Sklaven eilten umher und verteilten Wachstafeln, dann ließ Witjon die Geschäftsordnung laut verlesen.



    GESCHÄFTSORDNUNG – ORDO DECURIONUM MOGONTIACI


    § 1 Vorsitz
    (1) Den Vorsitz über die Sitzungen führt der ältere der Duumviri. Er kann den Vorsitz an seinen Kollegen teilweise oder ganz abtreten.
    (2) Ihnen sitzen zwei Schriftführer aus den Reihen der Stadtschreiber bei.


    § 2 Sitzungsturnus
    (1) Der Ordo Decur tagt jeweils an den kalenden jedes Monats.
    (2) Auf Antrag eines Abgeordneten oder des Statthalters kann eine außerordentliche Sitzung einberufen werden.


    § 3 Beschlussfähigkeit
    (1) Der Ordo Decurionum ist Beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der nicht entschuldigten Abgeordneten anwesend ist.
    (2) Als anwesend gilt ein Abgeordneter, wenn seine Anwesenheit zu Beginn der Sitzung festgestellt wurde.


    § 4 Rechte und Pflichten der Mitglieder
    (1) Die Decuriones sind verpflichtet, an den Arbeiten des Ordo Decurionum teilzunehmen.
    (2) Decuriones genießen Rederecht, Stimmrecht sowie Antragsrecht.
    (3) Beisitzer genießen Rederecht sowie Antragsrecht.


    § 5 Die Rede
    (1) Das Rederecht gilt nur für Äußerungen zur Sache.
    (2) Der Princeps Curiae erteilt das Wort.
    (3) Der Vorsitzende kann den zur Ordnung rufen, der die Rede stört, oder ihm das Wort entziehen. Er kann außerdem bei gröblichen Ordnungsverletzungen von der Sitzung ausschließen.



    § 6 Die Abstimmung
    (1) Der Princeps Curiae stellt die Frage so, dass sie mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden kann.
    (2) Abgestimmt wird durch Handzeichen.
    (3) Soweit nichts anderes bestimmt ist, entscheidet die einfache Mehrheit.
    Stimmengleichheit verneint die Frage.


    § 7 Anträge
    (1) Anträge werden als Verhandlungsvorlagen auf die Tagesordnung gesetzt.
    (2) Über einen Antrag muss Beraten werden.
    (3) Nach Schluss der Beratung wird über den Antrag abgestimmt.
    (4) Ein gescheiterter Antrag kann erst nach Ablauf von vierzehn Tagen erneut vorgelegt werden.


    § 8 Decreta
    (1) Der Ordo Decurionum beschließt Decreta Civitatae und Mandata Civitatae.
    (2) Für die Verabschiedung eines Decretum Civitatae ist eine Mehrheit von 60% der Abgeordneten notwendig.
    (3) Ein verabschiedetes Decretum wird vom Vorsitzenden ausgefertigt und öffentlich in der Curia ausgehängt.
    (4) Jedes Decretum soll den Tag seines Inkrafttretens bestimmen.
    Fehlt eine solche Bestimmung, so tritt es mit dem siebten Tage nach Ablauf des Tages in Kraft, an dem es in der Curia ausgehängt wurde.


    § 9 Ausscheiden eines Mitglieds
    Aus dem Ordo Decurionum auszuscheiden ist möglich lediglich durch Tod, Austritt, Enthebung durch Mehrheitsbeschluss, oder kaiserlichen Beschluss.


    § 10 Protokolle
    (1) Über jede Sitzung wird ein Protokoll angefertigt.
    (2) Die Protokolle werden an die Mitglieder der Curia ausgegeben.


    § 11 Schlussbestimmungen
    (1) Abweichungen von den Bestimmungen dieser Geschäftsordnung können im einzelnen Fall mit Zwiedrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder beschlossen werden.
    (2) Während einer Sitzung auftretende Zweifel über die Auslegung dieser Geschäftsordnung entscheidet der Vorsitzende im Einzelfall.


    § 12 Inkrafttreten
    Diese Geschäftsordnung tritt unmittelbar nach Verabschiedung in Kraft.

    Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Ordo Decurionum sah eine Bewerbung vor, die Witjon erst vor kurzem vorgelegt bekommen hatte. "Decuriones Mogontiaci," wandte er sich an die versammelten Stadträte, nachdem die Sitzung eröffnet worden war. "Heute spricht ein Mann zu uns, der sich auf eine Stelle unserer Vigiles bewerben möchte. Wie ihr alle wisst, hat der Centurio Vigilum Manius Pupius Papias aus Altersgründen vor wenigen Wochen sein Amt aufgegeben." Pupius war ein alter Haudegen gewesen, der nach seinem Dienst in einer der zahllosen Auxiliarkohorten entlang des Limes zum Centurio der Nachtwächter in Mogontiacum wurde und jetzt einfach nicht mehr konnte. "Mathayus Magonidas ist heute hier, weil er seine Nachfolge antreten möchte. Ich schlage vor wir hören uns an, was er dazu zu sagen hat. Magonidas, du hast das Wort."
    Der Bewerber war zur Sitzung geladen worden und saß auf einem Platz etwas abseits. Jetzt würde er sich jedoch in die Mitte der Halle begeben und sein Anliegen hoffentlich laut und deutlich vortragen, denn unter den Decuriones waren auch schon einige Ältere, die nicht mehr so gut hören konnten.

    Mit der Zeit kam ein einzelner Reiter in Sicht. Seine Stute trabte gemütlich über den teils schlammigen Weg voran, der von Baumgruppen und Hecken gesäumt war. Noch war nicht viel neues Blattwerk an den Bäumen zu finden. Die Hecken waren dementsprechend licht und hier und dort fand man eine Elster, die auf Beutezug ging, um Eier aus den Nestern anderer Vögel zu stehlen. Witjon pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin. Er trug einen Umhang mit schwerem Schafsfellkragen, der noch immer nötig, denn es war ein kühler und nebliger Märztag. Der Huflattich jedoch verhieß wärmere Tage und so lächelte Witjon unbeschwert, als die Valgisos Tongrube vor ihm auftauche. Sein Blick war nie der schärfste gewesen, doch bei der Hütte konnte er zwei Gestalten erkennen, von denen eine einen gewaltigen Schnäuzer trug. Das musste der rustikale Kelte sein, den Witjon irgendwie unglaublich sympathisch fand.
    "He Valgiso!" rief er aus einigen dutzend Schritten Entfernung bereits herüber, dezent winkend. Näher herangekommen konnte er sprechen, ohne sämtliche Tiere im Umkreis aufzuscheuchen. "Heilsa. Schön hast du's hier draußen," grinste er, als er abstieg und seinem Gastgeber die Hand hinstreckte. Auch Panphilos wurde freundlich begrüßt, wenn Witjon ihn auch nicht kannte.

    "Papperlapapp," wischte Witjon die Entschuldigung des Magonidas beiseite. Er störte sich nicht an solcherlei Lappalien. "In drei Tagen* findet die nächste Sitzung des Ordo Decurionum statt. Wir tagen in der Halle der Curia. Ich werde dir einfach bescheid geben lassen, wann du erscheinen sollst."


    "Bevor wir über Rückzahlung sprechen, wüsste ich erstmal gern, was du mit meinem Geld überhaupt vorhast," grinste Witjon als Antwort. "Wirst du weiterhin als Händler tätig werden?"


    Sim-Off:

    * Die Zeitangabe ist rein sim-on. Ich werde einfach einen Thread eröffnen, in den du dann direkt einsteigen kannst.

    Wichard von den Nemetern
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    "Schmeichelhaft? Eine Beleidigung ist das!" keifte es da plötzlich aus einer völlig unerwarteten Richtung. Der junge Häuptling der Nemeter hatte sich bisher absolut bedeckt gehalten und gelegentlich den geflüsterten Ratschlägen oder Erklärungen seines erfahrenen Mitstreiters gelauscht. Jetzt aber war er beinahe aufgesprungen und fauchte Anschuldigungen gegen den Chatten. "Dieser Wurm ist doch nur hier, um sich über uns lächerlich zu machen! Man sollte ihn grün und blau prügeln und zurückschicken zu seinem Herrn, der sich nicht traut hier zu erscheinen." fuhr Wichard fort, dann spie er verächtlich aus. Dem alten Krieger an seiner Seite stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben angesichts der unverhohlenen Schmähungen, die sein Herr da gerade aussprach. Ein Raunen ging durch die Reihen der Versammelten.


    Otger von den Ubiern
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    "Recht hat er!" polterte Otger Beifall, der ein erklärter Gegner der romfeindlichen Fraktion in dieser Runde war. "Wer das Thing nicht ehrt, ist hier nicht willkommen!" Er sah in den Drohungen des Chatten eine echte Gefahr, denn wenn davon die Rede war, sich von den Römern zu nehmen, dann hieß das meistens, dass die Bevölkerung aus den Stämmen innerhalb des Reiches als erste zu leiden hatten. Kein Häuptling, der auch nur ein erbsengroßes Hirn besaß, attackierte römische Städte. Viel einfacher zu plündern waren die Gehöfte, unbefestigte Vici und unbescholtene reisende Kaufleute. Häufig konnten diese Leute sich nur auf die schnelle Reaktion der römischen Grenzreiterei verlassen. Doch was tun, wenn ein Plünderungszug einmal doch seinen Weg ins Landesinnere fand? Deshalb würde Otger dieses chattische Pack am liebsten gleich kopflos nach Hause schicken.


    Nandrad von Borbetomagus
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    "Du sprichst vom Wolfsrudel, Mattiaker!" brachte sich nun auch Nandrad ein, dessen Feindseligkeit nicht vergangen war. "Ich aber sehe hier nur verweichlichte Schoßhunde, deren Zähne stumpf vom laffen Brei der Römer sind." Er knurrte und starrte insbesondere die jungen Häuptlinge an, zu denen auch Witjon und Brandolf gehörten und die ihre Civitates nach römischem Verwaltungsvorbild organisierten.
    "Und während die alten Wölfe zugrunde gehen, wachsen die jungen ohne Krallen und Fänge heran, unfähig sich zu wehren." Nandrads Blick blieb auf Witjon haften, der sich hier als Wolf, der das Zeichen seiner Sippe war, direkt angesprochen fühlen durfte.


    Witjon von Mogontiacum

    "Die Wölfe sind stark aus diesem Winter hervorgegangen," behauptete Witjon selbstbewusst, denn Schwäche zu zeigen war keine Option. "Und selbst der schwächste Wolf könnte einen ängstlich kreischenden Hasen auf den Feldern vor Borbetomagus die Kehle zerbeißen." Witjon trotzte dem vernichtenden Blick, mit dem Nandrad ihn zu durchbohren versuchte.


    Otger von den Ubiern
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/b-germanen-maenner-alt/08.jpg]
    "Wohl gesprochen," brummte Otger, der den Duccius gern unterstützte, wusste er doch, dass er ubisches Blut in sich trug. Im Hintergrund ertönte Beifall, als einige Krieger ihre Speere und Schilde gegeneinander schlugen oder trotzig johlten.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Ich muss bis zum 05.04. den Entspurt für zwei Hausarbeiten hinlegen und melde mich daher bis zu genanntem Tag mehr lesend als schreibend. Wiederseh'n. :)


    Melde mich wie angekündigt zurück. Bis ich dazu komme etwas zu schreiben, könnte es allerdings noch ein, zwei Stündchen dauern. ;)

    "Du hast mich falsch verstanden," lächelte Witjon geduldig. "Ich meinte nicht ein Amt im Stadtrat, denn dafür gibt es Wahlen, zu denen du wie jeder andere kandidieren kannst." Er stimmte dem Magonidas zu in dem Punkt, dass jeder Bewohner einer Civitas zum Wohl der Gemeinde beitragen sollte, äußerte das jedoch nicht. "Ich meinte vielmehr, dass du dich für den Posten des Centurio Vigilum vor dem Rat direkt bewerben sollst. Ich wollte dich keineswegs beleidigen, indem ich dir die Schreiberstelle anbiete."


    "Das Darlehen gewähre ich dir," gab Witjon auf die Frage zurück. "Wie hoch soll es denn deiner Vorstellung nach sein?" Ein Holzscheit knackte im Kaminfeuer und eine Katze fauchte irgendwo im Garten, während Witjon einen Schluck Würzwein nahm und Mathayus' Antwort abwartete.

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Aber du hast meine Frage nicht klar beantwortet: Könnten sich die Civitates damit abfinden, dass es bei der Provinz dauerhaft eine Art Oberaufseher gibt, der die ordnungsgemäße Durchführung der limitationes bei den Civitates überwacht?"


    "Nein!" stellte Witjon auf die erneute Nachfrage deutlich klar. "Das ist doch Quatsch. Wenn der Civitas - und da spreche ich jetzt erst einmal nur für Mogontiacum, denn über die anderen kann ich selbstverständlich nicht urteilen - schon eine ordentliche Portion der Kompetenzen der ehemaligen Regionalverwaltung zugesprochen bekommt, dann ist ein dauerhafter 'Oberaufseher' ganz bestimmt nicht in meinem Sinne." Witjon verschränkte zur Bekräftigung seiner Aussage die Arme vor der Brust und schaute überzeugt vom Princeps Praetorii zum Procurator Civitatium und zurück. "Mit einer Übergangslösung dagegen..." wollte er gerade ansetzen, als es plötzlich klopfte. Wer das wohl jetzt sein mochte? Sklaven huschten die ganze Zeit schon herein und heraus ohne anzuklopfen, aber die verhielten sich auch ruhig, ordneten irgendwo Wachstafeln ein und verschwanden wider still und heimlich. Verdutzt drehte Witjon sich in seinem Stuhl um und schaute zur Tür, neugierig wer da wohl eintreten mochte.

    Sim-Off:

    Ach, entschuldige bitte hab das hier total vergessen. Hab total viel um die Ohren zur Zeit, hättest mir einfach eine Erinnerungs-PN schreiben können. ;)


    "Salve," grüßte Witjon und bot dem Mann einen Platz an. Bevor sie Kleinigkeiten austauschen konnten, brachte der Besucher, der sich Appulunius nannte, auch gleich sein Anliegen vor. Etwas verwirrt schaute Witjon drein, die Stirn gerunzelt, als er antwortete. "Äh...du suchst Arbeit in Confluents? Da bist du hier leider ziemlich falsch. Ich bin der Duumvir von Mogontiacum und kann dir höchstens hier eine Stelle anbieten. In Confluentes kann ich gar nichts ausrichten. Helfen kann dir da höchstens die Provinzialverwaltung, die führen die Aufsicht über die Stadtverwaltungen. Melde dich am besten mal beim Procurator Civitatium."


    Sim-Off:

    Da du ja sowieso schon in zur Provinzverwaltung gestürmt bist, um da nachzuhaken, verweise ich dich jetzt auch einfach mal weiter dahin. ;)

    Geduldig lauschte Witjon der Geschichte des Magoniden. Er nickte nur gönnerhaft, als Mathayus ankündigte weit ausholen zu müssen und lehnte sich dann zurück, gelegentlich an seinem Würzwein nippend. Was Magonidas da erzählte, kam ihm ziemlich alltäglich vor. Eine Familie, mehrere Söhne, eine Trennung aus Erbschaftsgründen. Auch, dass Mathayus Kaufmann war, ließ Witjon im Grunde genommen nur die Schultern zucken, denn das war er auch. Interessanter war dabei, was sein Gast über ein Latifundium berichtete. Er war also über's Ohr gehauen worden? Und jetzt brauchte er Geld. "Nein," musste Witjon sein Gegenüber dann enttäuschen, als der ihn fragte, ob er das Gebäude kenne. Wie könnte er diese Frage auch beantworten, war doch die Lagebeschreibung schon ziemlich allgemein gehalten.
    Einen Augenblick lang grübelte Witjon dann über die weitere Frage des Magoniden. Nicht bezüglich des Darlehens, das würde er ihm wohl gewähren - natürlich nicht, ohne einige Nachforschungen anstellen zu lassen, denn der Kerl könnte ja auch ein Hochstapler sein, der ihn um sein Geld betrügen wollte - sondern vielmehr wegen der Frage nach einem Posten. "Also..." begann er dann, als Mathayus noch einmal nachhakte. "Es ist durchaus richtig, der Centurio Vigilum hat vor etwa einer Woche seinen Rücktritt erklärt," bestätigte Witjon langsam. "Allerdings wirst du verstehen, dass ich einen Fremden, der nicht lange hier lebt und die Gemeinde noch gar nicht richtig kennen gelernt hat, nicht sogleich zum Vorsteher unserer Nachtwächter ernennen kann." Mit eindringlichem Blick versuchte Witjon zu ergründen, ob er mit dieser Absage Verständnis oder Bitterkeit hervorruf. Eine Reaktion in Worten ließ er jedoch nicht zu, sondern fuhr lieber mit seiner Erklärung fort. "Jedoch ist das offizielle Kontingent der Vigiles hier in Mogontiacum sowieso seit Jahren schon recht unbedeutend geworden. Den Großteil der Nachtwache und Brandbekämfpungsarbeiten teilen sich die Handwerkervereine, von denen die Töpfer hier einen sehr großen Teil stellen."
    Er zuckte die Schultern und meinte dann: "Aber sofern du dich dennoch bewerben möchtest, weil du unbedingt zur Zeit eine Tätigkeit ausüben möchtest, schlage ich vor, dass du dich beim Stadtrat bewirbst. Ich würde dich dann einfach zur nächsten Sitzung laden und deine Bewerbung in die Tagesordnung aufnehmen. Dann kannst du dein Anliegen dem Rat vorstellen, der über deine Einsetzung entscheiden wird." Denn über diese Möglichkeit hatte er bisher gar nicht so richtig nachgedacht: Der Ordo Decurionum wurde in der Provinzreform deutlich gestärkt und bildete nun den Kern der Stadtverwaltung. Wieso also nicht auch Bewerbungen, die nicht direkt mit dem Rat zu tun hatten, sondern auf andere Stadtämter abzielten - mal abgesehen von den wählbaren - der Abstimmung des Rats übergeben? So musste Witjon sich als Duumvir wenigstens nicht die Verantwortung aufbürden, einen dahergelaufenen Punier zugelassen zu haben, der hinterher noch etwas verbockte. Aber da Magonidas nichts von seinen Gedanken erahnen konnte, machte Witjon einfach gute Miene zum vermeintlich bösen Spiel und erwartete einfach dessen Reaktion. Dabei fiel ihm auf, dass er noch gar keine Zusage über das Darlehen gegeben hatte, aber darauf würde der Mann wohl schon noch von selbst zu sprechen kommen.