Beiträge von Tiberius Germanicus Probus

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    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Er hatte schützend seine Hände auf ihre Schultern gelegt und starrte uns nachwievor mit brennenden Augen an. Ruhig hielt ich seinem Blick stand.


    Nachdem die Familie die Hütte verlassen hatte, drehte sich Victor zu mir um. „So, wo jetzt alle draußen sind, können wir in Ruhe die Hütte durchsuchen. Wir fangen hier unten an. Danach den Zwischenboden. Und dann den Stall. Du fängst da drüben an. Und ich hier!“


    Ich nickte stumm. Victors Gesichtsausdruck hatte etwas von einem Jagdhund. Er schien sogar mißtrauisch in der Luft zu schnüffeln. Ich ging zu den Schemeln und arbeitete mich Richtung Feuerstelle durch. Die paar Habseligkeiten waren schnell durchsucht. Nichts auffälliges befand sich unter ihnen. Einige landwirtschaftliche Geräte, einige Amphoren, Besteck und Geschirr. Alles typisch für einen bäuerlichen Haushalt.


    Als ich zum Kessel kam, der über der Feuerstelle hing, hob ich den Deckel hoch, um zu sehen, was leckeres in ihm wäre. Verdammt, fluchte ich leise und ließ den Deckel fallen. Mit einem lauten Geräusch fiel er auf den festgestampften Lehmboden. Der Deckel war heiß gewesen und ich hatte mir die Finger verbrannt. Ich drehte mich um, um schnell nach draußen zu gehen und meine Hand in den Schnee zu stecken, da sah ich Victor vor der Truhe knien. Der Inhalt der Truhe lag um ihn herum zerstreut auf dem Boden. Er selbst klopfte gerade den Boden der Truhe ab und lauschte angestrengt. Scheinbar hatte er meinen Blick bemerkt, denn plötzlich sah er mich an.


    „Was ist?“ herrschte er mich an. Böse funkelten seine Augen. „Nichts. Ich habe nichts gefunden.“ ,antwortete ich ausweichend. Er schien wie ausgewechselt. Einen kurzen Moment konnte ich die Gier in seinen Augen aufblitzen sehen. Da wusste ich, dass Victor nicht nur nach verdächtigen Gegenständen suchte. Und ich ahnte, warum die Dorfbewohner uns gegenüber so ablehnend sein könnten. Einige Römer waren vielleicht nicht besser als die Banditen, dachte ich.


    „Mist, hier ist auch nichts!“ sagte Victor und schlug den Deckel der Truhe zu. Er machte keine Anstalten die Sachen zurückzulegen. Er stand auf und schlug sich mit den Händen den Dreck von den Knien. „Na gut. Jetzt ist der Dachboden dran. Du bleibst hier!“


    „Ich muss kurz raus. Ich habe mir die Finger am Kesseldeckel verbrannt und muss sie kurz im Schnee abkühlen, damit sich keine Blasen bilden.“, erwiderte ich. Victor sah mich aus zu Schlitzen verengten Augen misstrauisch an und schien abzuwägen, ob ich die Wahrheit sagen würde. Dann sah er zur Feuerstelle und entdeckte den Deckel. „In Ordnung. Aber beeile dich!“ knurrte er.


    Ich verließ schnell die Hütte. Links neben der Tür stand die Familie und sah mich erwartungsvoll an. Bis auf den Fünfzehnjährigen. Seine Wut schien unvermindert. Ich schüttelte den Kopf und gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, dass sie noch warten müssten. „Helius, sage ihnen, dass es noch etwas dauern wird.“ Er nickte und sprach kurz mit der Frau. „Habt ihr was gefunden?“ fragte er mich. „Nein.“ anwortete ich wortkarg.


    Während ich mich bückte, um meine Hand in den Schnee zu stecken, sah ich mich kurz um. Cato stand wie zu einer Statue erstarrt auf ein und der selben Stelle und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Auf dem Dorfplatz standen mehr Menschen als vorhin. Scheinbar waren einige Einwohner aus ihren Hütten gekommen. Auch wenn einige Dörfler etwas aufgeregter gestikulierten, sah es so aus, als wäre alles in Ordnung.

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    Original von Narrator Germaniae
    ...Nun war es getan. Aribert wusste nichts mehr und hoffte, sowohl die Räuber als auch die Soldaten loszuwerden. Einfach nur in Frieden leben... das wollte er.


    Der Trick hatte wirklich funktioniert. Die Informationen schienen nur so aus Aribert heraus zu sprudeln. Das muss ich mir merken, dachte ich.


    Ich spürte, dass der Mann die Wahrheit gesagt hatte. Ich hatte seinen inneren Kampf an seinem Gesicht ablesen können. Erst Besorgnis, gefolgt von Resignation.


    Victor sah den Mann weiter misstrauisch an. Er schien nicht zufrieden mit der Antwort des Bauern zu sein. Oder er war noch wegen der Geschehnisse in der Hütte der Frau aufgebracht. Bevor sich Victor vielleicht an einem Unschuldigen abreagierte, kümmere ich mich lieber darum, dachte ich.


    So trat ich vor Victor, der mich dabei verdutzt anstarrte. Ich sah Aribert streng an und sagte: "Danke für deine Information, Aribert. Aber das wissen wir schon! Erinnere dich noch etwas genauer! Was genau hast du gesehen? Waren da Menschen? Oder Wachen? Wenn ja, wieviele? Hatten sie Pferde? Wie groß war das Lager? War es von einem Graben umzogen? Gab es Türme? Gibt es einen Weg dorthin? Hast du Spuren gesehen? Komm, Aribert. Du musst noch mehr gesehen haben!"


    Vielleicht funktionierte der Trick ein zweites Mal. Ich sah ihm direkt in die Augen. Diese würden ihn verraten, falls er lügen sollte. Und außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich schon alles gewesen sein sollte, was Aribert gesehen haben sollte. Manchmal musste man nur angestrengter nachdenken, um sich an mehr zu erinnern.

    Ich war Valerian dankbar für seine Hilfe. Zwar gefiel es mir nicht so sehr, dass meine privaten Sachen für jedermann zugänglich unter der Pritsche lagen. Aber es gab ja keinen Platz in der Stube, um jedem Legionär eine Truhe bereit zu stellen. Und eine Truhe mit Schloss wäre sowieso unbezahlbar gewesen.


    Danach weihte mich Valerian in die Geheimnisse des Schienenpanzers ein. Langsam verstand ich, wofür die ganzen Schnüre, Riemen, Haken und Ösen gut ware. Valerian beantwortete geduldig meine Nachfragen.


    Als er mir erklärte, dass ich lieber keine Soldaten aus anderen Contubernien fragen sollte, nickte ich grinsend. War es mir doch schon im Magazin peinlich genug gewesen. Und jetzt, wo ich ein Probatus war, wäre es sicherlich noch unangenehmer. Und ich verstand, dass mein Verhalten das Ansehen unseres Contuberniums bei den anderen Legionären bestimmte. Ich werde mein Bestes tun, versprach ich still.


    Valerian schien mit seinem Werk zufrieden zu sein, denn er forderte mich auf, die Anpassung des Panzers zu prüfen. Ich streckte die Arme zur Seite aus, führte sie über den Kopf und streckte sie nach vorne. Anschließend drehte ich den Oberkörper in der Hüfte einige Male von rechts nach links und zurück. Es schien alles zu passen.


    "Es ist schon viel besser als vorhin. Nur am Hals drückt es noch ein bisschen." antwortete ich Valerian. "Wie lange bist du eigentlich schon in der Legio?", fragte ich ihn neugierig.

    Ich hatte der Unterhaltung zwischen dem mir unbekannten Optio und Lupus aus einigen Schritt Entfernung zugehört. Scheinbar schien sich der Optio auch Sorgen um die Gesundheit von Lupus zu machen. Aber als er meinte, dass sich Lupus bei einem Kampf weiter hinten aufhalten sollte, musste ich grinsen. Na der hat dich nicht bei der Übung gesehen, dachte ich. Da wäre es bestimmt leichter, einen fallenden Baum aufzufangen.


    Doch die verhaltene Reaktion von Lupus stimmte mich nachdenklich. Ich hätte gedacht, dass er deswegen protestieren würde. Aber nichts dergleichen geschah. Entweder er war noch ernster verletzt, als ich gedacht hatte. Oder aber er hatte immer noch am Tod von Severus zu knabbern. Seitdem war er sowieso irgendwie anders.


    Dann fiel mir ein, was der Optio noch gesagt hatte. Ein langer Marsch und möglicher Widerstand. Das schien ja doch spannender zu werden, als ich mir erhofft hatte. So konnte ich es kaum erwarten, näheres zu erfahren, als ich dem Befehl des Optio folge leistete.

    Sim-Off:

    ich tue mal so, als hätte mich Lupus auch willkommen geheißen


    Nachdem ich mich beiden Soldaten vorgestellt hatte, machte ich mich daran, die Ausrüstung im Vorraum zu verstauen. Die Gegenstände der anderen Legionäre zeigten mir, wo ich was wie hinzustellen hatte. Wo der ganze Kleinkram hinkommen sollte, war mir aber schleierhaft. Und ich hatte noch meinen Panzer an und ich wusste nicht, wie ich ihn ausziehen sollte.


    So ging ich mit Tasche, Beutel und Bündel in meinen Händen in die Stube zurück.


    "Sagt mal, wo verstaut man eigentlich den Kleinkram und die persönlichen Sachen? Und den Gladius und den Dolch? Soll ich die auch im Vorraum lagern? Und könnte mir jemand von euch bitte aus dem Panzer helfen?" Die Fragen sprudelten nur so aus mir raus.

    Ich hatte die ganze Zeit die Zeremonie mit großen Augen verfolgt. Die Welt um mich schien weit entfernt zu sein. Es war zwar nicht die erste Opferung, der ich beiwohnte. Doch noch nie hatte eine davon eine so weitreichende Bedeutung gehabt.


    Hoffentlich nehmen die Götter das Opfer an. Nicht auszudenken, wenn der Sacerdos etwas anderes feststellen sollte. Das Fortbestehen des römischen Reiches hing davon ab.


    Als der Sacerdos die Reinheit des Opfers bestätigte, viel ich lauthals in den Jubel der anderen ein. Alles würde gut werden. Die Götter werden weiterhin über uns und das Reich wachen.

    Nachdem die Gruppe, wie befohlen, angetreten war, hielt ich die Luft an. Hoffentlich war unsere Leistung ausreichend genug gewesen. Ich blickte den Centurio vor Anspannung starr an.


    Tatsächlich. Der Centurio war mit uns zufrieden. Ich konnte es erst gar nicht fassen. Doch als er das Ende der heutigen Übungen bekannt gab, hätte ich vor Freude in die Luft springen können. Hätten sie mir nicht so wehgetan.


    Schnell verließen die Probati den Campus und gingen ihrer Wege. Ich war froh, dass dieser Tag sein Ende gefunden hatte. Ob der morgige genauso oder noch anstrengender werden würde, interessierte mich nicht. Ich wollte nur noch raus aus meine Rüstung, die durchgeschwitzten Klamotten loswerden und ein angenehm warmes Bad nehmen. Mal sehen, wie die Thermen sind, dachte ich fröhlich.

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    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Wir gehen jetzt alle zusammen raus.Los!“ Sie schaute ihren ältesten Sohn streng an, der ihr scheinbar nur unwillig folgen wollte.


    Der alte Victor und ich betrachteten das Schauspiel die ganze Zeit von der Tür aus. Zunächst schien alles ruhig zu verlaufen. Doch dann fiel die Frau plötzlich vor Helius auf die Knie und fing an zu weinen. Ich wusste nicht, was los war. Aber es gefiel mir nicht. Ich hatte Mitleid mit der armen Frau. Victor warf mir einen bestätigenden Blick zu. Er schien soviel wie, habe ich dir es nicht gesagt, zu bedeuten.


    Als kurz darauf Helius zu uns kam, zischte Victor ihn an. „Was ist los?“


    „Nun ja“, erwiderte Helius auf die Frage. Ich hörte gespannt zu, während ich weiter auf die Frau blickte. „Sie hat ihre Familie auf dem Dachboden versteckt. Also sagte ich zu ihr, sie sollen runterkommen. Und das wir ihre Hütte durchsuchen werden.“


    „Du hast was?“ fuhr Victor ihn leise an.


    „Nun ja. Ich dachte, Strafe muss sein. Und du hast doch vorhin selbst gesagt... „


    „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du das Denken den Offizieren überlassen sollst. Und außerdem hatte ich gesagt, dass ich hoffe, dass wir keine Hütte durchsuchen müssen“ unterbrach der alte Veteran Helius mitten im Satz. Er überlegte kurz. „Na gut, dann müssen wir es wohl oder übel durchziehen. Also du, Helius, bleibst an der Tür. Dann kannst du die Familie beruhigen, falls irgendetwas sein sollte. Ich und der Grünschnabel werden die Hütte durchsuchen. Alles klar?“ Victor sah uns beide an. Ich nickte.


    „Ja. Aber das beste habe ich dir noch gar nicht erzählt, Victor“, flüsterte Helius. „Erst hatte mir die Frau erzählt, sie wüsste nichts über die Banditen. Als ich ihr aber mit der Durchsuchung drohte und sie anfing zu weinen, hat sie mir verraten, dass sich die Männer des Dorfes ungewöhnlich häufig zu Versammlungen treffen.“ Erwartungsvoll wartete Helius auf die Antwort von Victor.


    „Mhm“, brummelte dieser und rieb sich das Kinn. „Vielleicht bist du ja doch nicht so dumm. Das könnte wirklich wichtig sein. Gut! Gib ihr noch ein Stück Brot für die Information. Und ihre Bälger sollen nach unten kommen. Wenn sie unten sind, führst du sie nach draußen. Und wie gesagt, lass das Denken sein. Es könnte sonst wehtun.“


    Helius nickte stumm. Ich gab ihm meinen Brotkanten und schaute zu, wie er wieder zur Frau ging. Ganz schön bissig der alte Victor, dachte ich. Aber seine routinierte Art gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Und er hatte die Sache scheinbar trotz allem im Griff. Zumal die Information in der Tat interessant war und sehr wichtig sein könnte.


    Abgelenkt durch meine Gedanken hörte ich es plötzlich rascheln. Instinktiv fiel meine rechte Hand auf den Griff des Gladius. „Lass das!“, brummelte mich Victor von der Seite an. Ich entspannte mich wieder und ließ den Griff los. Nach und nach kam die Familie der Frau die Leiter vom Zwischenboden herunter.


    „Auf den müssen wir aufpassen“ sagte Victor und deutete mit einem Kopfnicken auf einen etwa fünfzehn Jahre alten Jungen. Dieser schaute uns aus vor Wut funkelnden Augen an. Woher kommt dieser Hass, fragte ich mich. Zwar hatte Helius seine Mutter durch seine Ungeschickheit zum Weinen gebracht. Aber das konnte doch nicht die Wut in diesem Jungen ausgelöst haben. Warum stoßen wir in den Dörfern auf diese Ablehnung? Nicht wir sind die Bösen. Die Banditen sind es. Wir wollen ihnen doch nur helfen. Und trotzdem waren wir für diese Dörfler scheinbar das größere Übel. Ich verstand das nicht.


    Nachdem die Frau den beiden kleinsten Kindern noch Wolldecken übergeworfen hatte, machten sie sich auf den Weg zur Tür. „Cato?“ rief Victor über seine Schulter nach draußen. „Ja?“ erschall dumpf die Gegenfrage. „Alles in Ordnung da draußen?“ fragte Victor zurück. „Ja, ja“ antwortete Cato. „Pass auf, Cato. Gleich kommt die Familie aus der Hütte raus. Du und Helius, ihr beide werdet auf sie aufpassen. Und denk dran, ruhig bleiben!“ „Ja, ja“ war Catos Antwort. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Victor der Brummbär, mit den Legionären Helius, auch Naja genannt, und Cato, mit dem Spitznamen Jaja. Das war vielleicht eine Truppe.


    Ich trat einen Schritt zurück und ließ die seltsame Karawane durch die Tür. Den Anfang machten zwei alte, knorrige Frauen. Ihr Haar war lang und grau und durch das Alter schon etwas schütter. Tiefe Falten durchzogen ihre Gesichter. Sie gingen stark gebückt und hatte scheinbar Schmerzen beim Gehen. Dahinter folgte die Frau mit den beiden kleinen Kindern, die sie vor sich herschob. Den Schluss bildeten zwei junge Mädchen, so um die zehn und zwölf Jahre alt, und der Fünfzehnjährige. Er hatte schützend seine Hände auf ihre Schultern gelegt und starrte uns nachwievor mit brennenden Augen an. Ruhig hielt ich seinem Blick stand.

    Sim-Off:

    Vielen Dank! :]


    Natürlich gab es vom Centurio, nachdem wir an der porta pr. sinistra angekommen waren, einen ordentlichen Anpfiff. Und als er uns eine neue Runde befahl, hatte ich ihn einfach zum Erdrücken lieb, bis ihm die Luft wegbleiben würde.


    Wütend nahm ich wieder den Takt auf. Natürlich waren wir schlecht gewesen. Aber gleich eine ganze Runde? Und außerdem wären wir nicht so schlecht gewesen, wenn wir gewusst hätten, wie die ganze Sache funktioniert.


    Aber da hörte ich erstaunt, wie der Centurio uns Ratschläge erteilte, wie es richtig funktioniert. Und noch erstaunter war ich darüber, dass ich mit meinen Überlegungen richtig gelegen hatte. Der Zorn war vergessen und Stolz erfüllte meine Brust. Na dann, dachte ich. Es wäre doch gelacht, wenn wir das jetzt nicht schaffen sollten. Ich konzentrierte mich auf das Marschieren und ließ mich durch die Umgebung nicht mehr ablenken. Ich kannte sie ja schon von der ersten Runde. Wichtiger war, dass das hier klappte, um endlich in die Thermen gehen zu können.


    "Jawohl Centurio Artorius!" brüllten die Probati auf die Frage des Centurios. Alle waren hochmotiviert, denn keiner hatte Lust auf eine weitere Runde.


    Und tatsächlich. Schon in der ersten Kurve zeigten die Ratschläge des Centurio bei der Gruppe ihre Wirkung. Zwar war sie immer noch nicht perfekt. Aber sie war um Meilen besser als die in der ersten Runde. Die ganze Gruppe sang fast das "Laevum". Die Beine schienen sich auf den Geraden fast automatisch zum Takt zu bewegen. Und jede der folgenden Kurven gelang der Gruppe besser als die zuvor. Am Ende der Runde war es mir, als wäre die Gruppe durch die verbesserte Ausführung zu einem Tier mit vielen Beinen geworden, die sich mit fast hypnotischer Gleichmäßigkeit im Gleichtakt bewegten. Ich sah die anderen Probati an. Sie schienen ähnliche Gedanken zu haben, denn ihre Augen leuchteten vor Stolz.


    Zwar hatten wir die Runde bei weitem nicht perfekt im Gleichschritt durchmarschiert. Aber da es jetzt keine größeren Stockungen oder Störungen in den Kurven gegeben hatte, war es uns um so leichter gefallen, den Gleichschritt fast durchgehend aufrecht zu halten.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    Fragt doch einfach lieb einen Admin, ob er euch hilft. ;) Das hier habt ihr in den letzten Stunden angestellt, da könnt ihr es exakt wieder auseinander sortieren (ich hab' nur die Transfers zu 0 Sesterzen genommen, alles andere waren ja reguläre Käufe):


    Super. =)


    Ich danke dir. Die beiden Legionen müssten dann den Rest unter sich aufteilen. Auch wenn nicht mehr alles da ist. :(


    Finde ich blöd, auch wenn ich eigentlich kein schlechtes Gewissen haben bräuchte. ;)


    Ich bin nur froh, dass sich dank deiner Liste die Sache aufgeklärt hat. :app:

    Ich habe mir folgendes überlegt.


    Da ich nicht weiß, ob ich in den nächsten Tagen schnell genug auf die eintreffenden Eigentumsansprüche reagieren werden kann, stelle ich die 481 Kannen einfach ins WiSim.


    Ich werde darauf hinweisen, dass es sich um Ware unbekannter Herkunft handelt, die aufgrund eines Fehlers an nicht vorgesehener Stelle gelangt ist. Sollte jemand feststellen, dass ihm mehrere Kannen Wein abhanden gekommen seien, soll er sich bedienen. Ich baue dabei natürlich auf die Ehrlichkeit der Mitspieler.


    So. Ich hoffe, dass sich diese Sache dadurch regeln lässt.

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    Original von Marcus Iulius Sparsus


    kannst ja mal Quintus Tiberius Vitamalacus fragen, die Legio I hatte nämlich auch Landwein spendiert bekommen


    das waren glaube ich 160 Kannen (zumindest wo ich das Angebot das letzte mal gelesen habe - bin ja nie in der WiSim)


    Die Prima wird jetzt 160 Kannen Wein bekommen. Allerdings kann ich nicht zwei getrennte Angebote zur selben Ware ins WiSim stellen. Daher war jetzt meine Idee, diese 160 Kannen kostenlos an die Prima zu verkaufen. Und diese kann sie dann ins WiSim stellen.


    Könnte das so funktionieren?

    Die Nacht hatte sich endlos hingezogen. Als das Morgengrauen endlich ihr Ende anzeigte, machte sich unsere Gruppe auf den Weg zum Forum, um sich bei den anderen zu sammeln. Glücklicher Weise hatte es keine Vorfälle auf der Patrouille gegeben.


    In meiner Übermüdung bekam ich kaum mit, wie uns ein Zivilist grüßte. Ich brummelte nur kurz und schüttelte den Kopf. Ich wusste nicht, ob er diese Geste bemerkt hatte. Aber mir war das in diesem Moment auch egal. Ich war einfach nur müde und wollte endlich zurück ins Lager. Und in meiner momentanen Laune wäre ein gutgelaunter und ausgeschlafener Zivilist für mich unerträglich gewesen.


    Am Forum angekommen sahen wir, wie die anderen sich abmarschbereit machten. Schnell folgten wir den Befehlen. Als wir losmarschierten, ließ meine Müdigkeit aufgrund der Vorfreude auf ein warmes Bett etwas nach. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn der Tribun den Laufschritt befohlen hätte.

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    Original von Mithridates Castor
    Ich hab das erledigt. Allerdings weiß ich nicht, woher die riesigen Mengen an Landwein kommen. ;)


    Vielen Dank für deine Hilfe. =)


    Tja, wo der Landwein herkommt, weiß ich auch nicht. Jedenfalls habe ich noch 481 Kannen auf Lager. Also kann die Party im Mogontiacum steigen. :P ;)


    Als ich den Wein vom Markt genommen hatte, waren es noch 781 Kannen.


    Ich werde 1 Kanne auf dem Markt lassen, mit dem Hinweis, dass sich derjenige, der eine größere Menge Landwein vermissen sollte, sich hier melden soll. -.^


    Derjenige bekommt dann also mind. 480 seiner Kannen Landwein zurück.

    Sim-Off:

    Ich beschreibe jetzt die gesamte Runde im Intervallum, wenn ich es richtig verstanden habe :)


    Die Gruppe der Probati folgte dem Centurio und marschierte Richtung der porta principales sinistra. Als ich kurz meinen Kopf hob, sah ich zu meiner Erleichterung, dass die anderen Gruppen von Soldaten auf dem campus keine Notiz von uns nahmen. Sie waren zu sehr auf ihr eigenes Training konzentriert. Im Lager wird das bestimmt anders sein, dachte ich. Da werden sich bestimmt einige Legionäre finden, die sich über uns lustig machen werden. Aber egal, wir sind Anfänger. Sollen sie sich nur über uns lustig machen! Solange ich mein Bestes gebe, würde mich ihr Spott kalt lassen.


    Doch als wir das Tor passiert hatten und die Gruppe nach rechts in das Intervallum einbog, folgte eine mittlere Katastrophe. Solange es geradeaus ging, marschierten die Probati einigermaßen im Gleichschritt. Nun aber kam die Gruppe in Unordnung. Die Reihe der Probati, die auf der Innenseite der Kurve marschierten, hielten ihre Schrittlänge bei, so dass die Reihen am Außenrand fast rennen mussten, um auf gleicher Höhe zu bleiben. Dadurch kam die gesamte Gruppe aus dem Gleichschritt.


    „Marschiert doch langsamer!“ rief ich verärgert zu den Probati in der inneren Reihe.“ Wir hier außen kommen nicht hinterher und müssen fast rennen!“ Einige von den angesprochenen Probati taten dies und kamen dadurch ihrerseits aus dem Takt. Als ich dies aus den Augenwinkeln sah, ärgerte ich mich über mich selbst. Denn mir wurde klar, dass sie nicht langsamer marschieren mussten, sondern lediglich kleinere Schritte machen mussten, damit die Probati neben ihnen, auf gleicher Höhe die Kurve nehmen konnten. Doch bevor ich etwas sagen konnte, hatte die Gruppe die Kurve passiert und befand sich nun auf einer langen Gerade im Intervallum.


    „Laevum, laevum, laevum...!“ rief ich wieder laut, damit die Gruppe den Takt wiederfinden könnte. Denn zu meinem Erstaunen hatte ich festgestellt, dass sowohl der Centurio als auch der Optio den Takt nicht mehr vorgaben.


    Während wir die Unterkünfte der Reiter und die Ställe passierten, hatte die Gruppe den Takt wiedergefunden. Mir war aufgefallen, dass die Wachen auf dem Wall unsere Gruppe feixend beobachteten. Einige hielten es sogar für notwendig, ihre Meinung über unsere Leistung lauthals in unflätigen Kommentaren kundzutun. Ärgere dich nicht, verscuhte ich mich zu beruhigen. Du tust dein Bestes. Und in der nächsten Kurve bin ich in der inneren Reihe. Da könnte ich zeigen, dass es auch anders geht.


    So näherten wir uns der nächsten Kurve Richtung der porta decuma. Ich zischte meinemVorder- und Hintermann zu, dass wir nun kleine Schritte machen müssten und das sie die Info weitergeben sollten. Und tatsächlich. Die nächste Kurve meisterte die Gruppe schon wesentlich besser. Zwar waren die Linie in den Reihen immer noch ziemlich unordentlich. Aber es herrschte kein allgemeines Chaos wie an der porta pr. Sinistra, auch wenn die Gruppe den Gleichschritt verlor.


    Wir marschierten weiter, an den Baracken der einzelnen centuriae vorbei, überquerten die via praetoria und bogen schließlich wieder links ab, um dem Intervallum weiter zu folgen. Der Richtungswechsel brachte die Probati wieder aus dem Gleichschritt. Als die Gruppe an den Thermen vorbei lief, schaute ich kurz sehnsüchtig auf diese, denn ich konnte es kaum abwarten, in einem heißen Bad meine Muskeln zu entspannen. Die sich an den Thermen anschließenden Unterkünfte der I. Cohorte wurden von allen Probati mit glänzenden Augen betrachtet, denn jeder von ihnen hoffte, eines Tages zu dieser Elite zu gehören. Wir überquerten die via principalis an der porta pr. dextra. Die Unterkünfte der Tribunen, die hier standen, waren selbst mit der Unterkunft des Centurios verglichen riesig. Tja, Tribun müsste man sein, dachte ich, während ich kurz die Häuser betrachtete.


    Danach ging es wieder links Richtung der porta praetoris. Wieder war die Gruppe dadurch ordentlich in Unordnung geraten. Irgendetwas machen wir immer noch falsch, mich wieder auf den Gleichschritt konzentrierend. Denn die körperliche Belastung und der monotone Takt hatten eine fast einschläfernde Wirkung auf mich. Mir war aufgefallen, dass jetzt zwar die Linien am Anfang und in der Mitte eingehalten wurden. Aber wenn die vordersten Linien die Kurve hinter sich gebracht hatten und wieder die normale Schrittlänge aufnahmen, entstanden dadurch Löcher in den Reihen. Ich überlegte, wie man das Rätsel lösen konnte, während ich im Takt dumpf mitmarschierte. Dem Tor gegenüber befand sich das Forum des Lagers. Hier boten Händler ihre Waren an und die Legionäre schienen diese Angebote gerne anzunehmen. Denn es herrschte ein reges Treiben.


    Mittlerweile war ich von dem ungewohnten Marschieren etwas erschöpft. Die Rüstung schien mir immer schwerer zu werden. Ich bemerkte, wie meine Leinentunika klatschnass auf meiner Haut lag. Aber wie bekamen wir eine ordentliche Kurve hin, fragte ich mich immer wieder. Dann hatte ich plötzlich eine Idee. Damit die hinteren Reihen im gleichmäßigen Abstand dem Rest der Gruppe um die Kurve folgen konnte, mussten die Linien, die die Kurve bereits hinter sich gebracht hatten, in den kurzen Schritt der inneren Reihe einfallen, bis alle Reihen die Kurve abgeschlossen hatten. Erst dann konnte die gesamte Gruppe den Gleichschritt in der Schrittlänge zum Marschieren wieder aufnehmen. Wie ich das alles jetzt den anderen Probati klarmachen sollte, wusste ich nicht. Zumal ich die Befehle, die dafür sicher notwendig waren, nicht kannte. Also beließ ich es lieber bei der bisherigen Ausführung. Mir wurde klar, dass der Centurio und der Optio noch eine Menge Arbeit mit uns vor sich hatten. Jedenfalls was das Marschieren im Gleichschritt betraf.


    Nach der letzten Linkskurve näherte sich die Gruppe wieder der porta pr. Sinistra.

    Gräm dich nicht Hagnon. Dein Fehler ist mir gestern abend auch passiert. Ich bin auch ein Anfänger im IR, so wie du. :D


    Ich habe deine Angebote gesehen und weil es mir komisch vorkam, alle Waren vom Markt genommen. Dann habe ich heute diesen threat entdeckt und alle Waren wieder auf den Markt geworfen. Ich konnte bzw. hätte auch nicht gewusst, dass dieses Essen für ein Fest bestimmt war. :( ;)


    Allerdings braucht meine Figur nichts auszuwürgen, weil sie keine von den Waren verbraucht hat. ;)


    Mein Vorschlag zur Lösung.


    Derjenige, der das Fest ausrichten lässt, sollte diese Waren selbst vom Markt nehmen und sie wieder mit den entsprechenden Hinweisen ins WiSim stellen.

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    „Wo ist eigentlich derr Rrest deinerr Faamilie?“. Die Frage kam so plötzlich, dass sie für einen winzigen Moment ihre Vorsicht vergaß und Richtung Zwischenboden sah.


    Scheinbar hatte der Soldat ihren Blick bemerkt.


    „Saag ihnen, sie sollen rrunterkommen! Keine Aangst, euch wirrd nichts geschehen“, sagte er streng zu ihr. Sein Blick machte klar, dass er keinen Widerspruch dulden würde. „Und wenn sie aalle unten sind, zieht ihrr euch waarrm aan und werrdet vorr die Hütte gehen!“


    Als sie den ersten Satz des Soldaten gehört hatte, wollte sie nach ihrer Familie rufen, dass sie vom Boden runterkommen sollten. Doch sie stockte. Warum sollten sie alle die Hütte verlassen? Sie musste wieder an die Vorkommnisse in Marcomers Dorf denken und Angst stieg in ihr hoch.


    „Bitte“, flehte sie den Soldaten auf Knien an,“bitte nehmen sie uns nicht unsere Vorräte weg. Wir haben so wenig, dass es kaum noch für den Winter reicht. Meine Kinder werden verhungern. Hier, ich gebe euch das Brot wieder!“ Mit Tränen in den Augen kramte sie den Brotkanten hervor und hielt ihn dem Soldaten mit ausgestreckten Armen entgegen. „Ich werde euch alles erzählen, was ich weiß, aber bitte, lasst uns unsere Vorräte!“


    Der Soldat sah sie irritiert an. „Naa gut. Erzähl!“, forderte er sie auf.


    Mit tränenerstickter Stimme fing sie an zu erzählen. „Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass sich die Männer des Dorfes häufiger als sonst zu Besprechungen versammeln. Mehr kann ich euch nicht sagen! Wirklich! Lasst uns bitte unsere Vorräte!“, bat sie den Soldaten eindringlich.


    Der Soldat ging zu dem alten Legionär, sprach kurz mit ihm und kam dann wieder zu ihr zurück. „Wirr werrden dirr deine Vorräte lassen. Hierr hast du ein weiterres Brrotstück fürr deine Inforrmaationen. Aaber wir werden deine Hütte durchsuchen.“


    Sie merkte, dass die Soldaten auf die Forderung bestehen würden. Und bewiesen die zusätzlichen Brotstücke nicht, dass sie es wirklich nicht auf ihre Vorräte abgesehen hatten? „Kommt runter. Und habt keine Angst. Die Soldaten werden uns nichts tun. Wir werden nur kurz die Hütte verlassen.“, rief sie zu ihrer Familie nach oben. Sie war froh, ihre wertvollen Sachen bei den alten Frauen versteckt zu haben. Nacheinander stiegen ihre fünf Kinder und die Alten die Leiter langsam runter. Die kleinen Kinder liefen verängstigt zu ihrer Mutter und klammerten sich um ihre Beine. Ihr Ältester, etwa fünfzehn Sommer alt, starrte zornig auf die Soldaten, hatte doch seine Mutter ihretwegen Tränen vergossen. „Es ist schon gut“ sagte sie, während sie die Kleinen noch in zusätzliche Wolldecken wickelte. „Wir gehen jetzt alle zusammen raus.Los!“ Sie schaute ihren ältesten Sohn streng an, der ihr scheinbar nur unwillig folgen wollte.

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    "Sale!", fing Ariberts Gruß schon falsch an, "Wie helfen kann euch ich?".


    An der nächsten Hütte gingen wir wie bei der vorherigen vor.


    Doch diesmal öffnete sich die Tür sofort, nachdem Victor geklopft hatte.


    Ein relativ junger Mann stand vor uns. Erstaunt hörte ich, wie er uns auf lateinisch grüßte. Wenn es auch fehlerhaft war. Aber das würde die Sache für uns etwas vereinfachen.


    "Salve, guter Mann!" sprach ihn Victor an. Helius sah Victor erstaunt an, war er doch vorher unser Sprecher gewesen. Aber hier waren seine germanischen Sprechkenntnisse scheinbar nicht erforderlich.


    "Wir sind auf der Suche nach den Räubern, die in letzter Zeit die Gegend unsicher gemacht haben. Hast ja bestimmt schon davon gehört oder?" Ohne auf eine Antwort des Mannes zu warten, sprach Victor weiter. "Und wir haben gehört, dass du uns weiter helfen könntest!"


    Das letzte war gelogen, aber vielleicht viel der Mann auf diesen Trick rein. Streng musterte Victor den Mann.