Etwas überfordert von dem Multitasking, den Brief zu lesen und gleichzeitig dem Gequietsche seiner Tochter zuzuhören, puste er mit dicken Wangen und versuchte währenddessen wenigstens etwas davon zu verstehen, was sie gerade wollte. Er las Alpina, Hagebutten zu sammeln und Wald um euer Anwesen, woraus er sich dann seinen Reim machte. "Mh.. wenn du schon bei den Tempeln warst, geht das in Ordnung. Aber frag Leif, Thorgall oder einen der anderen von der Hors, ob sie euch begleiten können. Ich denke Alpina kennt ihre Sammelplätze, falls der Weg zu lang ist, nehmt euch Pferde mit." Alleine wollte er die beiden Frauen dann doch nicht gehen lassen, auch wenn Alpina das sicher immer alleine tat. Und die Pferde standen sowieso die ganze Zeit auf der Koppel, würden sich also bestimmt auch über einen 'Tapetenwechsel' freuen. Erwartungsvoll, ob das nun alles war, schaute er in die funkelnden Augen seines Nachwuchses - verdammte Axt er hatte ja schon fast ein Loch im Bauch!
Beiträge von Decimus Duccius Verus
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Rein zufällig war Phelan gerade auf den Gängen unterwegs. Er wusste, dass Marga gerade auf dem Markt war und daher die Küche unbe'fraut' war. Diese Gelegenheit wollte er unbedingt nutzen, um sich ein paar Kniften zu schmieren. Gerade wollte er die Treppe ins Erdgeschoss herunter gehen, da rief seine Tochter nach ihm, weshalb er mit einem leichten Augenrollen - er hatte nämlich wirklich Hunger - kehrt machte.
Im Türrahmen ihres Zimmer stand sie nun sichtlich aufgeregt, da war doch was im Busch! "Der bin ich?" -
Mitten im Gespräch wandte sich Phryne sowohl von Curio, der gerade wieder dazu gestoßen war, als auch von Phelan ab, um sich in das Gespräch zwischen Crispus und Runa.. nein, eher um das Gespräch zwischen Crispus und Runa zu verhindern. Etwas verblüfft von diesem Fauxpas, schaute der Pontifex irritiert, was die Gastgeberin damit bezweckte. Dass Runa sich davon herausgefordert fühlte, überraschte den Vater keineswegs, auch wenn er gern gesehen hätte, dass sie das einfach ruhig und bedacht überging. Gerade wollte er ob der Antwort seiner Tochter schmunzeln, da fiel ihm kurz darauf sprichwörtlich die Traube aus dem Mund. Was maßte sich dieses Weibsbild denn nun an? Bot sie wirklich der Tochter des Pontifex an, sich bei ihr als Lupa ausbilden zu lassen? Wollte sie ihr tatsächlich weismachen, dass diese Künste einen 'im Leben wirklich weiterbringen und noch dazu Spaß machen', also alles andere nebensächlich und ohne Freude verbunden sei? Und wollte sie seine Tochter überdies noch dazu bringen, sich aus den falschen Gründen der Venus zu verschreiben? Das ging zu weit! Und zwar meilenweit.
Der Schlagabtausch geschah so schnell, dass Runa schon wieder geantwortet hatte, ehe er überhaupt realisierte, was sich die Gastgeberin da gerade herausgenommen hatte. Als sich seine Tochter neben ihm positionierte, erhob sich Phelan von der Kline und richtete forsch das Wort an Phryne "Ich bin deiner Einladung nachgegangen und kam im guten Willen hierher, um meine Familie zu vertreten und dich in ihrem Namen in Mogontiacum willkommen zu heißen. Aufgrund meiner germanischen Abstammung stehe ich Freigelassenen anders gegenüber, als mancher Römer. Doch nach deinen Worten fällt es mir nicht mehr schwer nachzuvollziehen, wieso sie Freigelassenen eine gewisse Abneigung entgegen bringen. Du gibst dich aus als römische Bürgern, kultiviert und vornehm. Doch hinter all diesem Geschwätz und dieser Farce von Feier und Gastfreundschaft, steckt eben nur das, was du wirklich bist, eine gewöhnliche Lupa, die zu Geld gekommen ist. Eine Lupa, die sich anmaßt einer jungen Frau vor ihrem Vater, einem der Pontifices der Stadt, ihre niederen Dienste anzubieten. Du entehrst Venus, in dem du ihre Botschaft als bloße Befriedigung verdrehst. Du fragtest mich nach dem Programm unseres Stadttheaters. Mir erscheint es für dich als ratsam, du beteiligst dich dort selbst, in dem du dich dort ehrlos und unsittlich als das präsentierst, was du bist, eine Lupa. Du magst Geld haben, Freunde und Gönner hast du dir hier nicht gemacht. Dein Geld wird dir ausgehen und sobald dies geschehen ist, wirst du dich fortan dort wiederfinden, wo du hingehörst, in den Betten zahlreicher Männer." So und nicht anders, schloss er seine Abschiedsrede. Aus der Fassung hatte er sich nicht bringen lassen, er ließ sich ja nicht von so einer dahergelaufenen Hure, dieses Wort musste jetzt einfach fallen, herausfordern. Er wandte sich kurz den übrigen Gästen zu und verabschiedete sich "Ihr entschuldigt uns? Vale." mit einer Armbewegung wandte er seine Tochter in Richtung Atrium, um mit ihr die Feierlichkeit zu verlassen. Dabei warf er Curio noch einen väterlichen Blick zu, der so viel verriet wie Junge, dies ist der beste Zeitpunkt, um diesem Witz zu entfliehen, nutze deine Chance! Auch Crispus warf er einen Blick zu, er würde schon verstehen, wieso die Duccier diese 'Feierlichkeit' verlassen mussten. Durch seinen Blick gab er ihm zu verstehen, was er von dieser Frau hielt. Crispus war fast doppelt so alt wie Verus und hatte somit deutlich mehr Lebenserfahrung, er würde schon selbst entscheiden, ob er noch blieb oder lieber ging. Er würde sich auf jeden Fall mit ihm in den nächsten Tagen kurz schließen. -
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Abgefunden.. da war seine Tochter leider genauso naiv, wie sie schön war. Abgefunden hatte sich Fusa damit keinesfalls, sie zeigte ihren Unmut einfach nur nicht vor Runa. Diesen bekam nämlich ihr Vater volle Breitseite vor den Kopf, wenn sie alleine waren. Aber das war nicht wichtig, sie waren jetzt hier und das war alles was zählte. Daher nickte er einfach nur antwortend und schob nach "Schreibe ihr bitte noch in den nächsten Tagen."
Nachdem sie genug von dem Gedränge in der Basilica hatten, führte Phelan seine Tochter wieder auf das Forum und steuerte gerade auf das Capitolium zu. Dort angekommen ging er die ersten paar Stufen hinauf, bis sie auf der Ebene standen, wo sich auch der Altar für das blutige Opfer befand. "Nun. Dies ist der Tempel der kapitolinischen Trias. Der größte und meiner Meinung nach schönste Tempel, den wir hier in Mogontiacum haben." erklärte er euphorisch. Es war ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein. "Wie du weißt, bin ich Priester der Iuno, somit war dieser Tempel als Aedituus lange mein Arbeitsplatz." fing er an auf das hinzuarbeiten, was er seiner Tochter schon am liebsten am Morgen dieses Tages verklickert hätte. "Ich war vor ein paar Tagen bei Duumvir Petronius Crispus, der zugleich auch einer der Pontifices dieser Stadt ist. Es ist schön, dass wir jetzt nach langen Jahren voller Familienzwist nicht nur familiär verbunden sind, sondern auch in einem kollegialen Verhältnis stehen." sagte er fast schon beiläufig, dabei enthielten seine Worte zwei wichtige Dinge: Er durfte sich wieder Pontifex der Stadt nennen, was gleichzeitig auch bedeutete, dass er, nicht wie geplant, nur ein paar Monate, sondern auf unbestimmte Zeit hier in Mogontaicum bleiben würde. Da seine Tochter alles andere als auf den Kopf gefallen war, sollte sie nun selbst darauf kommen. Dann wäre nämlich schon einmal die erste Nachricht des Tages 'an die Frau' gebracht worden.
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Dass sich diese Phryne zu den Mysterienkulten hingezogen fühlte, überraschte den Pontifex keineswegs. Dennoch bereitete ihm diese Kenntnis ein gewisses Unbehagen und das vor allem, weil sie sich dort wieder 'engagieren' möchte.
"Die Mysterienkulte verwalten sich eher selbstständig, weshalb du besser die Verantwortlichen bzw. die Tempeldiener vor Ort aufsuchst." erklärte er zunächst und setzte dann vorsichtshalber nach "Wie und was hattest du dir denn dabei vorgestellt? Wie hat dein Engagement in Rom für den Kult der Mater Magna ausgesehen?" das wollte er dann nämlich doch wissen.
"Wenn ihr ehrlich bin, war ich viele Jahre nicht mehr dort, da ich für ein paar Jahre auf dem Landgut nahe Clarenna gelebt habe. Ich bin erst seit ein paar Monaten wieder in Mogontiacum. Vielleicht solltest du mit Petronius Marcellus sprechen. Soweit ich weiß, war er an der Organisation irgendwelcher Spielen dort beteiligt." Dass sich Phryne und Marcellus bereits 'näher' kennen gelernt hatten, wusste der Duccier nicht.
Inmitten des Gesprächs tauchte auf einmal Curio wieder auf und schien etwas verunsichert. Da Phelan den Grund seiner Abwesenheit gar nicht kannte, interpretierte er auch nichts weiter da hinein. "Helvetius, Phryne erzählte gerade, dass sie sich im Kult der Magna Mater engagieren möchte." versuchte er den jungen Aedituus aus seiner Unsicherheit zu verhelfen, indem er ihn in das Gespräch einband.
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Während ihm Phryne einen biografischen Abriss ihres Lebens darbot, tat er sich gütlich an den Leckereien, welche für die Gäste bereitgestellt worden waren. Als Germane hatte man durch seine Größe viele Vorteile. Einer davon war sicherlich, dass man mehr essen konnte als die für sie eher kleinwüchsigen Römer, ohne viel anzusetzen.
Mitten im Gespräch 'sprang' Curio plötzlich auf, entschuldigte sich und folgte der zuvor davon gegangenen Alpina, was der Duccier allerdings aufgrund seines Gespräches gar nicht wirklich wahrgenommen hatte. Vermutlich kannte er Phrynes Geschichte schon und wollte sich daher der Langeweile wegen woanders hinzugesellen. Seine Tochter hatte mittlerweile Petronius Crispus, seinen Pontifex-Kollegen, begrüßt und wechselte mit ihm ein paar Worte.
Als die Gastgeberin geendet hatte, musste Phelan doch Einspruch erheben. Provinziell? Konservativ? Provinziell, klar, Germania Superior war ja auch eine Provinz, aber hinterweltlerisch auf keinen Fall! Konservativ? Und das von einer, die in Rom gewohnt hatte? "Man kann wahrlich nicht davon sprechen, dass Mogontiacum konservativ sei. Als Außenstehender könnte man sogar fast den Eindruck gewinnen, dass sich die Romanisierung gar nicht voll durchsetzen konnte. Hier leben viele Menschen nicht-römischer Herkunft. Der hiesige Cultus Deorum hat sogar Teile ihres Kultes adaptiert und ist stets bemüht, eine religiöse Allgemeinheit zu schaffen, wobei natürlich dennoch der römische Kult der Staatskult ist." pointierte er zunächst. "Falls du dich nach Intellektuellem sehnst, besuche doch einmal das Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci. Ich bin mir sicher, dort wirst du sowohl Unterhaltung als auch intellektuellen Austausch finden." empfahl er ihr, obwohl der Pontifex ob der Begierde einer Freigelassenen nach derartigen Dingen überrascht war.
Als sie sich schließlich nach ihm erkundigte, nahm er kurz einen Schluck verdünnten Wein, dessen ersten Schluck er obligatorisch als Trankopfer auf den Boden schüttete, und fing an zu erzählen. "Nun, ich gehöre genau wie mein Vetter Duccius Marsus und mein Kollege Petronius Crispus dem Ordo Decurionum an, demnach gibt es auch neben dem Cultus Deorum viel zu tun, was die Stadt anbelangt." erklärte er. "Gewiss obliegt es mir als Vater, einen passenden Ehemann für meine Tochter zu finden genauso wie es in Rom der Fall wäre. Allerdings wird eine eheliche Verbindung noch warten müssen, da ich sie, trotz Missfallen meiner Gattin, erst als Aeditua im Cultus Deorum wissen will. Sie hat vor kurzem erst ihre Ausbildung bei Helvetius Curio begonnen." dabei schaute er kurz neben sich, als wolle er auf Curio deuten, allerdings hatte er vergessen, dass sich dieser bereits entfernt hatte, weshalb er folglich auf eine leere Kline starrte.
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Als sie die Räumlichkeiten der Willkommensfeier betreten hatten, erspähte der Pontifex so gleich einige bekannte Gesichter. Zunächst war da sein geschätzter Kollege Petronius Crispus, der allerdings etwas weiter weg stand, weshalb er ihn vorab aus der Ferne grüßte und ihm einen unmissverständlichen Blick zuwarf, der so etwas wie 'Salve Crispus, wir reden später, ja?' implizierte. Nachdem er Curio und seine Gefährtin Alpina - er wusste allerdings gar nicht, in welchem Verhältnis die beiden zueinander standen - freudig begrüßt hatte, trat die Gastgeberin an den Vater und seine Tochter heran. Bevor er irgendetwas sagen konnte, ergriff Runa direkt das Steuer. Er staunte nicht schlecht, mit welchem Eifer und Edelmut sie Alpina in Schutz nahm - die Spitze gegen Alpina hatte er gar nicht so wirklich mitbekommen, daher wusste er auch gar nicht so recht, worum es hierbei ging - und gleichzeitig der Gastgeberin - und zwar nicht durch die Blume! - zu verstehen gab, was sie von ihr und ihrem Stand in der Gesellschaft hielt. Einerseits war er froh zu sehen, dass seine Tochter sich gutherzig und solidarisch zeigte, andererseits war ihr Verhalten gegenüber einer Gastgeberin ungeachtet ihres Standes mehr als unangebracht. Doch sie hatte Glück: Bei dieser, war es nur halb so wild, aber er würde später Runa noch einmal gut zureden und ihr erklären, dass man sich so in der gesellschaftlich nicht verhalten konnte, vor allem als Duccia! Aber schön, die Rollen waren verteilt, Vater - guter Bulle, Tochter - böser Bulle. Phryne hatte schon direkt zu Anfang ihr Fett weggekriegt, weshalb sich Phelan eher diplomatisch gab, immerhin vertrat er hier seine Familie. Und nur weil er sich diplomatisch gab hieß es ja nicht, dass er das meinte, was er sagte, denn für ihn war das hier eher Pflicht als Vergnügen.
"Ja das ist und hat sie, ich danke dir, das bin ich." pointierte er zunächst. "Ich heiße dich im Namen meiner Familie in Mogontiacum willkommen und danke dir für die Einladung. Meine Vetter Duccius Marsus und Duccius Silvanus muss ich leider entschuldigen, seit sich diese Stadt Municipium nennen darf, sind die zu leistenden Aufgaben nicht gerade weniger geworden." grüßte er die Gastgeberin schließlich. "Eine Führung wäre sicher spannend, aber eine Stärkung und etwas Wein ist der Anfang jedes guten Abends." Er hatte gesehen, dass Curio auf einer der Klinen lag und momentan ebenso wenig Interesse an einer Führung zu haben schien, weshalb er sich seiner Gesellschaft anschließen wollte. Der Pontifex nahm also die Einladung der Gastgeberin an, sich auf eine Kline zu legen, an und warf seiner Tochter auf dem Weg dort hin ein flüchtes Augenrollen zu, ohne das es die Gastgeberin sehen konnte. Dann richtete er erneut das Wort an die Freigelassene "Nun, Phryne." er versorgte sich mit Wein und etwas Brot, wie es ein Mann in der heutigen Zeit mit Bier und Popcorn im Kino vor Filmbeginn machen würde, und fragte "Was verschlägt dich nach Mogontiacum?" Wenn er schon hier sein musste, dann wollte er wenigstens ein paar Informationen abgreifen.
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Lieber Ferox,
erst einmal heiße ich dich herzlichst im Imperium Romanum willkommen!
Ich soll dir von unserem SimOff-Verwalter, Numerius Duccius Marsus, ausrichten, dass er heute Abend deine Anfrage beantworten wird. Du kennst das ja: Vor- und Nachweihnachtlicher Stress
MFG
DDV -
Selten ließ sich der Pontifex aus der Fassung bringen, aber diesmal hatte sein Vetter wirklich den Vogel abgeschossen. Witjon hatte nämlich beschlossen Phelan und Runa zu diesem "Willkommensfest" dieser Freigelassenen zu schicken, anstelle selbst vorstellig zu werden. Letzteres war ja auch nachvollziehbar, immerhin stellten sich Neubürger ja der Nobilitas der Stadt vor und nicht umgekehrt. Nichtsdestotrotz kam Phelan der "Bitte" seines Vetters nach, wenn auch nur mit murren, er fühlte sich immer noch etwas in der Bringschuld für seine Familie, nachdem er solange Jahre weg war und ihr in den Zeiten des Casa-Brandes nicht beistehen konnte. Mit dem Gedanken im Kopf, dass sich Witjon bestimmt gerade gütlich an einem Braten, Mittagsschlaf oder seiner Frau tat, kam er an der Casa Acilia an und erspähte direkt seine Tochter, die gerade um Einlass bat.
Ebenso entgegnete er dem Ianitor "Salve, Pontifex Duccius Verus." dass die Haus"herrin" eingeladen hatte, musste er ja nicht sagen, der Ianitor würde ja eine Gästeliste haben. Als Phelan seine Tochter so hübsch und recht römisch zurecht gemacht sah, besserte sich seine Laune etwas. Mit ihr würde er dieses Prozedere hier schon irgendwie überstehen. Er grüßte sie der Öffentlichkeit geziemend standesgemäß und meinte nur sarkastisch "Dann wollen wir mal, was? Ich bin schon ganz aufgeregt."
Edit: Link eingefügt.
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Ich wünsche all jenen, die dieses Fest feiern, frohe und gesegnete Weihnachten! Verbringt und vor allem genießt die Zeit mit euren liebsten, habt schöne und besinnliche Feststage
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Während seines Vortrages konnte der Pontifex durchaus das ein oder andere - seines Erachtens nach wohlwollende - Schmunzeln des Viniciers erkennen, was ihn in seinem Redefluss beruhigte. Dass der Legat allerdings etwas zögerlich antwortete, beunruhigte den Duccier keinesfalls, immerhin war es keine leichte Entscheidung, man nahm eben nicht eben mal so einen Mann in seine Reihen auf, ohne sich von diesem ein genaues Bild zu verschaffen. Der Statthalter war der germanischstammigen Familie jedenfalls zugetan, auch wenn Phelan nicht viel auf diese Verbindungsklaubereien gab, war er glücklich, dass dies hier auf jedenfall ein positiver Faktor war. Nachdem er zustimmend ob der Fragen des eventuell-Patrons genickt hatte, folgte sogleich eine Frage, von der der Pontifex genau wusste, worauf sein Gegenüber dabei hinaus wollte. Er würde ihn sicher fragen, was ihm denn die Sicherheit gäbe, dass sich Verus nicht noch einmal eine solche 'Auszeit' nehmen würde. Doch es half alles nichts, selbstsicher antwortete er offen und ehrlich:
"Es wäre weder ehrlich noch rechtens, wenn ich verschweigen würde, dass es sich dabei um eine Art Auszeit vom städtischen Leben handelte. Aufgrund einiger familiärer Verluste" - dass es sich dabei vor allem um den Verlust seines Vetters Loki, Duccius Lando, handelte, erwähnte er hier nicht - "verlor ich in meinen damals noch jüngeren Jahren etwas die Perspektive. Ich erfüllte meine Pflicht für die Familie und ging eine Verbindung mit der Tochter eines römischen Großbauern, Caius Calventius Volsus, ein und zog aufs Land nahe Clarenna. Auch wenn ich viel Zeit auf dem Land verbracht habe und mich meinen Studien gewidmet habe, trat ich immer wieder in den Dienst des Cultus Deorum in Clarenna und unterstützte die amtierenden Duumviri bei kultischen Belangen. Meine Tochter, welche aus dieser Verbindung hervorging, brachte ich nun nach einigen Jahren nach Mogontiacum, damit sie hier im Schoß meiner Familie meinem Willem folge und dem Cultus Deorum als Aeditua beitritt. Sie hat just ihre Ausbildung bei Helvetius Curio begonnen. Dieses Anliegen nutzte ich auch für mein eigenes Interesse, um mich wieder aktiv im Ordo Decurionum zu beteiligen und mein Amt als Pontifex wieder voll und ganz aufzunehmen." Das war die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Klar, man konnte sagen, dass er über 10 Jahre seines Lebens 'verschwendet' hatte. In dieser Zeit war sein Vetter Witjon die Karriereleiter deutlich höher gestiegen als er. Dennoch hoffte er, dass ihm seine Ehrlichkeit dabei half, den Vinicier davon zu überzeugen, ihn in seiner Karriere fortan zu unterstützen.
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Zufrieden und seinen Leckerbissen genießend folgte er dem Gespräch zwischen Runa und Curio. Es schien eine grundlegende Sympathie zwischen den beiden zu herrschen, ihm gefiel Curios Art, wie er seine Tochter das ein oder andere fragte und ebenso stimmte es ihn zufrieden, dass sich seine Tochter vollkommen auf ihren neuen Lehrer einließ und keine Anstalten machte.
Das Gespräch ging noch eine Weile. Der Pontifex besprach noch einige Kleinigkeiten mit dem Aedituus nachdem Runa das Triclinium verlassen hatte und verabschiedete diesen letztendlich, damit er sich wieder seinen Pflichten zuwenden konnte.Sim-Off: Da die Ausbildung ja schon läuft, habe ich mir gedacht, beende ich mal kurz diesen Plot
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Der Pontifex nickte dem Scriba dankend zu und betrat das Officium des Mannes, dessen Unterstützung er hier und jetzt erbitten würde.
"Salve Legatus Vinicius." grüßte er knapp und schob noch ein höfliches "Ich danke dir für diese Audienz." hinterher. Er wusste, dass das Zeitbudget des LAPPs nicht besonders üppig war, wollten doch fast täglich Dutzende etwas von ihm. Daher fackelte er auch nicht lang und startete nach der Begrüßung direkt mit seinem Anliegen. Sich vorzustellen empfand er als nicht notwendig. Zum einen wurden ihm die Namen seiner "Termine" genannt und zum anderen wusste ein Legat natürlich genau, wer in der Stadt der Provinzverwaltung ein höheres Amt bekleidete. Zudem waren ihm die Duccier nicht gerade unbekannt.
"Ich weiß, dass die Zeit eines Legaten für derartige Besprechungen und sonstige Anliegen eher eine Rarität ist, daher möchte ich deine Zeit nicht verschwenden und komme direkt zur Sache, wenn du erlaubst." pointierte er und schloss direkt an "Seit einigen Wochen habe ich wieder das Amt des Pontifex unserer wunderschönen Stadt inne und konnte mich nach meiner langen Auszeit auf dem Landgut nahe Clarenna wieder in den hiesigen Cultus Doerum eingliedern. Ich brauche dir nicht erzählen, welche Bedeutung das Municipium für Mogontiacum hat und somit natürlich auch für die ganze Provinz. Ebenso wenig muss ich dir erklären, dass in Mogontiacum als Municipium nun größere Aufgaben anfallen und zwar in allen Bereichen, sei es die Politik, der Cultus Deorum, oder die Wirtschaft. Mogontiacum ist der Stern der Provinz und wir sollten nicht riskieren, dass sein Licht erlischt. Wir sollten es im Laufe der Zeit immer stärker erstrahlen lassen, vor unseren Bürgern in er Stadt, der Provinz und vor allem vor Rom. Ich als Pontifex halte es daher für besonders wichtig, dass vor allem der hiesige Cultus Deorum unter diesem Licht wächst, um maßgeblich an seinem Glanz beizutragen. Ich sehe es nach meiner langen Abwesenheit nicht nur als Wunsch sondern auch als Pflicht meinerseits, mich höchst persönlich darum zu kümmern. Nun.." nach dieser "etwas" längeren Einleitung leitete er zu seiner Frage über..
".. es wäre eine Farce zu behaupten, dass ich diesbezüglich nicht auch an meine Laufbahn, an meine Zukunft denken würde. Kein Mensch kann sich von einem gewissen Selbstzweck in unserer Gesellschaft freisprechen, ich hoffe da stimmst du mir zu. Um in Zukunft genügend Einfluss für diese verantwortungsvolle Aufgabe zu haben, strebe ich die Ritterlaufbahn an. Zum Eques wird man nicht einfach so erhoben, was mir durchaus bewusst ist. Dazu gehört viel Arbeit, Mühe und Eifer, wie es uns schon die älteren Generationen gebührend vorgemacht haben. Allerdings brauchten sie überdies noch etwas, Unterstützung." na gut, jetzt würde endlich die finale Frage kommen, aber es war eine wichtige und folgenschwere Frage, welche man auf jedenfall so - oder so ähnlich - vorbereiten musste.
"Ich möchte dich daher um deine Unterstützung für mein Vorhaben, also um die Aufnahme in die Reihen deiner Klienten bitten. Du bist auch der Patron meines Vetters Duccius Vala, bei dessen erfolgreichen Wahl zum Consul du deinen Einfluss und deine Unterstützung wie gleichwohl dein Vertrauen in unsere Familie bewiesen hast. Deine persönliche Laufbahn sowie die deiner Klienten sprechen für sich."
Bevor der LAPP antworten konnte, fügte er noch schnell das an, was diesem vermutlich gerade durch den Kopf ging. "Du fragst dich sicher, was es DIR bringen würde, mich als deinen Klienten aufzunehmen. Nun, mit meinem Vetter Duccius Vala hast du einen Klienten im Senat, der just zum Consul gewählt wurde und über den du nicht nur über alles in Rom informiert bleibst, sondern über diesen du auch deine Interessen vertreten lassen kannst. Wäre es nun nicht durchaus von Vorteil für dich, auch einen Klienten im Cultus Deorum zu haben, also auch in deinem Unmittelbaren Umfeld, durch jenen du ebenfalls deine Interessen vertreten lassen kannst?" Dass der Pontifex dabei ein bestimmtes Amt im provinzialen Cultus im Blick hatte, in diesem er eben jenen Einfluss zugunsten des Legaten ausüben konnte, hielt er vorerst noch zurück, vielleicht würde der LAPP ihn ja genauer danach fragen.Sim-Off: Edit1: Kleine Ergänzung.
Edit2: Eine Unstimmigkeit korrigiert. -
Der Pontifex nickte dem Soldat dankend zu und folgte seinem Kameraden ins innere der Regia, welcher ihn zum Officium des Legaten führen würde.
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Am Officium des LAPPs angekommen, klopfte der Duccier dreimal und trat ein. An einem Schreibtisch saß der Scriba des LAPPs, bei dem er sich anmeldete.
"Salve. Pontifex Duccius Verus, ich habe einen Termin mit dem Legaten." erklärte er auch hier knapp, denn mehr gab es ja auch nicht zu sagen. Der Scriba würde ihn schon durchwinken, falls der LAPP keinen Besucher mehr hatte.
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Auch wenn der Pontifex in keiner näheren Verbindung zu dieser Frau stand, war er doch ziemlich beruhigt ob ihrer Worte. Immerhin würde sie den Winter über mit ihrer riskanten Reise warten.
Er stand ebenfalls auf und reichte ihr ebenfalls die Hand.. eine Geste, die er bei den Römern oft vermisste. Für Germanen war diese selbstverständlich.
"Nichts zu danken, Alpina. Mögen die Götter dir gewogen sein. Vale" erwiderte er und begleitete sie zur Porta.
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Vor einigen Tagen hatte Phelan einen Boten zur Regia geschickt, der mit dem Sekretär des LAPPs einen Termin ausmachte, bei dem der Pontifex dem Vinicier seinen Wunsch unterbreiten konnte.
Am besagten Tag stand er also nun vor der Porta der Regia und meldete sich bei den Soldaten, die gerade Wachdienst hatten, an."Salve Milites. Pontifex Duccius Verus, ich habe einen Termin beim Legaten." stellte er sich vor und äußerte sein Anliegen.. kurz und knapp sowie es Soldaten eben gewohnt waren. Ausweisen musste er sich sicher nicht, war er als Pontifex und vor allem als Duccier in der Stadt bekannt.
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Alpina schien sichtlich erleichtert über Phelans Rat, obwohl sie wegen des Risikos, welches ihre Reise bergen würde, etwas nachdenklich schien.
"Nun, es ehrt mich, dass du mir einen so großen Einfluss unter der germanischen Bevölkerung unserer Stadt zutraust." ging er auf ihre Frage ein.
"Allerdings wird dir ein Empfehlungsschreiben meinerseits nicht in deiner Sache weiterhelfen. Es ist eher eine Frage des Geldes." Wie sollte das auch gehen? Wer würde sich schon aufgrund eines Empfehlungsschreibens von irgendeinem Goden, der seit Jahren romanisiert und mittlerweile auch ein höheres Amt bekleidete, auf eine so gefährliche Reise machen?
"Ich kann dir nicht sagen, wo du so einen Mann finden wirst, aber er wird dich sicher begleiten, wenn das Geld stimmt." Und selbst das war auch gefährlich. Solche Jobs übernahmen vor allem gerne zwielichtige Typen, die der Frau jenseits des Limes wahrscheinlich die Kehle aufschlitzen, das Geld an sich nehmen und wieder nichtsahnend zurückkehren würde.
"Ich hoffe, du bist dir deiner Sache sicher. Überlege es dir gut. Du solltest vor deiner Abreise den Göttern opfern, um ihren Schutz zu erbitten." -
Als die Frau ihren Namen nannte, viel es dem Pontifex wie Schuppen von den Augen. Das war doch die Hebamme, die Witjons Frau Octavena bei der Entbindung ihres Kindes geholfen hatte! "Ah Susina Alpina, von deiner Taberna Medica habe ich schon viel Gutes gehört. Zögere nicht, sprich.." entgegnete er daher, als sie sich vorgestellt und ihr persönliches Anliegen einleitete.
Während die Frau von ihrer Sorge sprach, nahm Phelan einen Schluck und hörte aufmerksam zu. Als sie geendet hatte, nippte er das letzte mal von seinem Becher, stellte diesen ab und richtete sich in dem Sessel etwas auf, um ihr zu antworten. "Nun.. es freut mich, dass Helvetius mich empfiehlt. Ich verstehe deine Sorgen." Auch wenn es ihn überraschte, immerhin hatte sie eine gut laufende Taberna Medica, konnte er verstehen, wieso sie auf der Suche nach dem tieferen Sinn ihres Lebens war. "Ich kenne eine solche Seherin, Osrun, allerdings ist sie schon sehr alt und ich habe seit ein paar Jahren nichts mehr von ihr gehört. Sie lebt relativ zurückgezogen und allein. Ich denke aber, dass sie dir helfen könnte." Er rutschte etwas auf seinem Sessel hin und her und lehnte sich etwas nach vorn "Allerdings musst du dich auf nicht ungefährliche und mehrere Tage lange Reise begeben. Sie lebt in der Nähe der Gabelung des Visurgis.. in Germania Magna." Dass das Gebiet jenseits des Limes gefährlich war, wusste jeder, der im römischen Imperium lebte, obgleich er Römer oder anderer Abstammung war. "Um dieses Stück Land streiten sich seit Jahrzehnten Marser und Chatten." Natürlich hatten sich sogar diese so oft zerstrittenen Stämme damals zusammen getan, um gegen die römischen Gräueltaten vorzugehen, doch waren das alles nur kurzweilige Zweckallianzen. "Die Seherin steht zwischen den Fronten, genießt aber durch ihren Status eine gewisse Sicherheit." Wer wusste schon besser, dass diese Reise vor allem für eine junge Frau überaus riskant und gefährlich war, als ein Germane selbst?