Beiträge von Decimus Duccius Verus

    "Die Götter scheinen dem Jungen Mann gewogen zu sein." entgegnete er seinen Kollegen mit einem Zwinkern. Auch wenn er den Jungen nicht kannte, war er sicher, dass Pythermon ihn gut ausgebildet hatte.
    Als die Prozession nun auf sie zu kam, schien es alsbald loszugehen. Alle begrüßten sich, so erwiderte er auch den Gruß des Helvetiers "Salve Helvetius. Selbstverständlich." gehörte es doch zu seinen Pflichten, bei den Opfern der Discipuli beizuwohnen, um hinterher mit den Kollegen zu entscheiden, ob derjenige in den Cultus aufgenommen werden konnte.


    Der duccische Pontifex streifte sich ebenfalls die Kapuze seiner Toga über und schritt hinter Crispus her, dem er den Vortritt ließ. Als sich die Pontifices positioniert hatten, ging es auch schon los.


    Das Voropfer verlief flüssig und ohne, dass Phelan etwas zu beanstanden hatte. Der junge hatte sich Gedanken über die Worte gemacht, die er an Apoll richten wollte, so brachte er alle Obligatoria unter. Sowohl das Trankopfer als auch die Drehung nach rechts, um den Assistenten zu signalisieren, dass das Voropfer beendet war, passten, an die ihn sein damaliger Lehrer Aurelius Orestes in Rom selbst immer wieder erinnert hatte.


    Alsbald ging es zum blutigen Opfer zum Altar vor den Tempel, wo sich auch einige Gäste versammelt hatten, um daran teilzunehmen. Als der Helvetier erneut seine Worte an Apollo richtete, stutzte der duccische Pontifex kurz. Hatte der Junge nicht gerade eben das selbe Gebet gesprochen? Auch wenn Phelan die Worte gefielen, hätte er für das blutige Opfer doch gern etwas mehr Kreativität gesehen. Allerdings machte der Junge diese wieder mit seiner sehr überzeugenden Sicherheit wett. Der Ablauf saß perfekt und die Nervosität des Opfertiers brachte ihn dabei auch nicht aus der Ruhe. Er erinnerte sich noch an sein eigenes Einstiegsopfer. Eine der Ketten hatte sich gelöst, da der Eber extrem unruhig wurde, den Göttern sei Dank war trotzdem noch alles gut gegangen, sonst würde er auch vermutlich nicht heute hier stehen.
    Curios Anweisung an den Opferschläger kam mit großer Überzeugung und Sicherheit, woraufhin dieser sein Werk ebenso sicher vollbringen konnte. Das Blut wurde aufgefangen und das Tier ausgenommen. Der weiße Lammbock war als Opfertier für Apoll gut ausgesucht.
    Als der Helvetier allerdings mit den Innereien des Tieres zu den Pontifices kam, war Phelan kurz irritiert. Was sollten sie tun? Das war doch Aufgabe des Haruspex? Der Duccier hielt sich vorerst zurück und wartete ab, wie seine Kollegen reagierten, vielleicht hatte Pythermon irgendetwas mit dem Jungen abgesprochen. Der Germane war darauf jedenfalls nicht vorbereitet und hatte eigentlich gehofft, dass er erst nach dem Opfer bei der Verteilung des Fleisches wieder aktiv werden musste, nämlich aktiv im Fleisch entgegennehmen, so wie es sich für ein gelungenes Opfer von so einem prachtvollen Tier gehörte! Sein etwas überarbeiteter Vetter Witjon würde sich bestimmt über so eine Speise freuen.

    "Gut." entgegnete er seinem Vetter mit einem Nicken, "Ich werde sogleich morgen Petronius aufsuchen und mit ihm über mein Anliegen sprechen." fasste er zusammen. Etwas verwundert war er über die Tatsache, dass sein Vetter den Praenomen des Petroniers benutzte. Während seiner langen Abwesenheit schien Witjon, natürlich auch durch seine Verbindung mit Octavena, mit Crispus eine gute Bekannschaft, wenn nicht sogar Freundschaft geschlossen zu haben. Eine schöne Entwicklung, wie er fand, erinnerte er sich doch an die Zeiten im Ordo Decurionum, wo die Petronier die Opposition der Duccier um sich gescharrt hatten.


    "Ich würde lügen, wenn ich mir nicht genauere Gedanken darüber gemacht hätte." gab er zunächst auf Witjons nächste Frage hin preis. "Ich beabsichtige dauerhaft in Mogontiacum zu bleiben und nur noch alle drei oder vier Monate für jeweils eine Woche auf das Landgut zurückzukehren, um nach dem Rechten zu sehen. Daher auch mein Wunsch wieder in den Dienst des Cultus der Stadt sowie des Ordo Decurionums zu treten." diese Antwort mochte Witjon bestimmt Freude aber so wie es aussah auch Unbehagen bereiten. Letzteres in Hinblick auf die Nachkommenschaft. "Meine Frau streubt sich zur Zeit noch wehement dagegen das Landgut zu verlassen. Das wird aber die Zeit zeigen." fügte er Sicherheits halber an, wobei er sich eigentlich nicht vor Witjon rechtfertigen musste, seine Entscheidung stand fest.


    "Ich habe aber eine Bitte an dich." fuhr er fort. "Runa weiß nichts davon. Sie geht davon aus, dass ich nach ein paar Monaten wieder die Stadt verlassen werde, ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich es sie wissen lasse." erklärte er. "Ich will, dass sie sich in den Dienst der Götter stellt, also dem Cultus Deorum als Aeditua beitritt, bevor für sie ein passender Mann gefunden wird." bzgl. letzterem musste er sich auch eigentlich keine Sorgen machen. Die duccischen Frauen zu verheiraten, wenn es denn mal nachkommenschaftlich welche gab, war noch nie besonders leicht gewesen oder überhaupt vorkommen. Doch aufgrund des stetig wachsenden Einflusses und Reichtums der Familie, könnte sich das vielleicht auch bald ändern. "Ich werde sie natürlich nicht selbst ausbilden, aber dafür sorgen, dass sie einen guten Ausbilder bekommt. Für meine Abwesenheit möchte ich, dass du ein Auge darauf wirst, damit sie auch wirklich eine Aeditua wird." dann sah er seinen Vetter fragend an. "Kann ich auf dich zählen?" Damit machte er ihm auch gleichzeitig unmissverständlich klar, dass er seine Tochter nicht ohne seinen Willen und überhaupt in nächster Zeit verheiraten könnte.

    Runa schien gerade zu erschlagen von dem imposanten Tempel, in dessen Innern sie sich jetzt befanden. Zugegebener Maßen war es das erste mal, dass Phelan seit seiner Ankunft in Mogontiacum wieder in diesem Tempel war. Er stellte fest, dass er von den Aedituus und sonstigen Dienern des Cultus Deorum gehegt und gepflegt worden war, konnte er doch kaum ein Staubkorn finden (abgesehen von dem alltäglichen Dreck der Tempelbesucher, der allabendlich zusammengekehrt wurde). Die Reaktion seiner Tochter freute ihn besonders. Ihr zu verklickern, dass sie bald eine Ausbildung zur Aeditua machen sollte, stellte sich als immer leichter heraus. "Schön, dass es dir gefällt. Aber warte, bis du die anderen Tempel siehst. Deswegen sollten wir auch weiterziehen, der Tag ist nicht mehr allzu lang und die Stadt ist nicht gerade klein." erklärte er ihr.


    So traten sie aus dem Tempel heraus und der Pontifex, der von einigen Bürgern und Bediensteten des Cultus Deorum gegrüßt und sogar in ein wenig Smalltalk verwickelt wurde, überlegte, wo er seinen Sprössling als nächstes hinführen würde.
    Als er wusste, wohin es gehen sollte, deutete er nach links.
    Nach wenigen Wohnhäusern, die zwischen dem Tempel und dem neuen Ziel lagen, kamen sie auch schon an. "Das sind die Thermae Iuliani, die der jetzige Senator Germanicus Avarus zu Ehren unseres verstorbenen Kaisers Divius Iulianus hat errichten lassen." erklärte er seiner Tochter wieder in seinem stadtführerischen Ton. "Auch wenn es getrennte Badezeiten und getrennte Bäder für Männer und Frauen gibt, möchte ich nicht, dass du hier herkommst." fügte er an. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie jemals die Thermen in Clarenna besucht hatte. "Das Balneum unserer Villa ist groß genug, da brauchst du dich nicht in der Öffentlichkeit zu entblößen." Auch wenn es eigentlich Gang und Gebe war, wollte er nicht, dass seine Tochter hier badete. Sie war mit Schönheit gesegnet und die Welt war grausam, denn nicht überall griff die römische Ordnung und konnte einen vor Schandtaten bewahren.


    Schließlich kehrten sie um und gingen die Straße wieder zurück zum Stadtzentrum, wo Phelan seine Tochter zur Basilica fühlte. "Hier haben wir die Basilica Germanica, die Markthalle der Stadt. Hier findest du auch die Stände Handelskonsortiums unser Familie, die Freya Mercurioque." In der Markthalle herrschte ganz schöner Trubel und Betrieb. Händler priesen fleißig ihre Waren an und die Civitas tat sich gütlich am vielfältigen Angebot.




    Sim-Off:

    Ups! Total vergessen, sorry! Ich werd vergesslich.. :p:

    Zitat

    Beschreibung Thermae Iuliani:
    [...] Üblicherweise beginnt dann der eigentliche Badevorgang im Tepidarium, dem lauwarmen Bad, das zur Erholung einlädt, ehe man sich im Caldarium, dem Heißbad, in dem hohe Temperaturen herrschen, sodass es nur mit Sandalen betretbar ist, hier fehlt das Prädikat zu 'ehe man sich im Caldarium'. Ihm angeschlossen ist auch das Sudatorium, die Sauna der Thermen. Zuletzt kühlt man sich im Frigidarium, dem Kaltbad, abkühlen kann. [...]

    Auch der germanischstammige Pontifex fand sich etwas vor der sechsten Stunde am Tempel des Apollo ein, denn bekanntlich war 'ein bisschen vor der Zeit des Germanen Pünktlichkeit'. So sah er also auch seinen Amtskollegen Crispus, der ebenfalls wie er aufgrund des gegebenen Anlasses gekleidet war, schritt auf ihn zu und grüßte ihn.


    "Salve, Crispus. Von den anderen beiden und unserem Discipulus noch keine Spur?"

    Crispus schien sichtlich begeistert ob der Pläne, die Phelan mit seiner Tochter hatte. Das freute ihn umso mehr, schließlich war der Duumvir auch Pontifex. Dass dieser die junge Germanin anscheinend auch als sehr ansehnlich empfand - man konnte es ein wenig in seinem Blick sehen - störte ihn überhaupt nicht. Runa war ein hübsches Mädchen und würde wohl noch vielen Männern den Kopf verdrehen.


    Bevor seine Tochter antworten konnte entgegnete er seinem Kollegen "Sie ist sich noch nicht ganz sicher, aber ich hoffe natürlich, dass sie es ihrem Vater gleichtut und sich für eine Gottheit der kapitolinischen Trias entscheidet." dann schaute er seine Tochter an und strich ihr über den Rücken "Runa ist eine junge Frau geworden, ich denke, dass sie die nächsten Schritte ihres Lebens ohne ihren Vater machen sollte. Ich bin mir sicher, dass sie es gut machen wird." er zwinkerte ihr zu. "Ich habe sie schon vieles gelehrt, aber ich bin mir sicher auch du stimmst mir zu, dass mehrere Einflüsse nur von Vorteil sein können." fügte er hinzu. "Entschuldigt mich. Ich muss noch kurz ein paar Vorbereitungen treffen, dann geht es auch los." entschuldigte er sich und ging zurück zum Opferstein, so hatten Runa und Crispus auch Gelegenheit noch kurz ein paar Worte zu wechseln.


    Sim-Off:

    Ich schreibe noch den wenigen Fehlenden eine PN, ob sie sich noch vor Beginn einklinken möchten, ansonsten geht es dann auch schon los. Ich werde einen neuen Strang für die Zeremonie eröffnen, damit eure Gespräche noch weitergeführt werden können!

    Während Verus einige Opfergaben in den verschiedenen Schalen sortierte und Farbe aus Beeren und Kräutern mörserte, hörte er den Gruß des Duumvirs und Pontifex, woraufhin er sich umdrehte. "Crispus! Schön, dass du gekommen bist." pointierte er zunächst, denn er schätze es wirklich sehr, dass der alte Petronier ihm bei dem Opfer assistieren wollte. In diesem Moment hatte er auch zum ersten mal seine Tochter vernommen, die er vorher gar nicht bemerkt hatte. Er öffnete seinen rechten Arm in ihre Richtung, sodass sie zu ihm kam, stand sie doch noch etwas schüchtern Abseits.
    Seine Tochter im Arm verkündete er stolz "Ganz Recht, Duccia Silvana, aber ihren römischen Namen kennst du ja schon von der Eintragung. Wir nennen sie Runa." erklärte er. Dann fiel ihm noch etwas ein, was er seinem Pontifexkollegen noch mitteilen wollte. "Ach Crispus, meine Tochter wird sich auch in den Dienst der Götter stellen und dem Cultus Deorum beitreten." verkündete er stolz. Dabei würde er sich natürlich um die Organisation ihrer Ausbildung kümmern und einen passenden Ausbilder finden, Petronius hatte als Duumvir schon genug zu tun und außerdem war er gerade wieder als vierter Pontifex des Municipiums eingestellt worden und empfand es somit als Teil seiner Pflichten.


    Sim-Off:

    Runa: Da dieses Oper nach der Eintragung stattfindet, weiß Runa natürlich schon, dass sie Aeditua werden soll, auch wenn Phelan ihr das bei ihrem Rundgang in der Stadt, der ja gerade zeitgleich stattfindet, noch nicht gesagt hat. Also: Du weißt Bescheid :P

    Seine Laune war viel zu gut als das er bemerkte, dass seine Tochter die Geschichtsstunde, die es nun mal bei der Stadtführung gratis dazu gab, langweilte. Hätte er es bemerkt, wäre es ihm vermutlich auch egal gewesen: Wat mut' dat mut'! Als sie diese eine Frage stellte, ging schon fast sein Herz auf. Nein, das war natürlich übertrieben. Aber er freute sich über ihr Interesse an dem römischen Götterkult, wollte er ihr doch während dieses Rundgangs sagen, dass er sie als Aeditua wissen möchte.


    "Du stehst direkt neben einem." entgegnete er ihr mit einem Lächeln, fasste sie bei den Schultern und drehte sie mit Blick auf das Castellum um 90° nach rechts. "Da hätten wir das Augustalium. Den Tempel des Kaisers." das ließ er erstmal ein bisschen wirken, er wollte ihre Reaktion beobachten, immerhin war es ihr erster römischer Tempel, den sie zu Gesicht bekam und dann noch ein so imposanter! Die Tempel in Clarenna gleichten dagegen eher einer Hundehütte.
    "Imposant, nicht wahr?" fragte er schließlich. "Komm, wir gehen kurz rein." war vermutlich das, was sie in diesem Moment am sehnlichsten hören wollte. So ging er los, legte seinen Arm um seine Tochter und schob sie somit im Gleichschritt mit.

    "Falls Alrik irgendwann Legatus Augusti Pro Praetore unserer Provinz werden sollte, dann wäre das von unbeschreiblichem Wert für unsere Sippe. Stell dir vor, welchen Einfluss er dann hat." Auch für Audaod und alle weiteren Nachkommen wäre das vermutlich kein schlechter Zug. Einen Senator, der auch noch LAPP ist, in der Familie zu haben kann einem in seiner Karriere durchaus den ein oder anderen Vorteil verschaffen.


    Bzgl. seiner Pläne schien Witjon eher weniger aufgeschlossen, eher schaute schon fast skeptisch. "Nun.." fing er an ".. deine Bedenken sind durchaus berechtigt. Allerdings.." irgendwie fiel es ihm nicht allzu schwer das jetzt so sagen, da er seine Frau nun wirklich nicht liebte. Bei einer Frau, die man liebte, wäre das natürlich völlig anders.. ".. es hat bis jetzt nicht mehr.. wie soll ich sagen. Es hat einfach nicht mehr funktioniert. Nur die Götter wissen warum.." vielleicht sollte dies ein Zeichen sein. Vielleicht hatten die Götter keinen Stammhalter für Phelan mit dieser Frau als Mutter vorgesehen, vielleicht war es aber auch einfach nur Pech, vielleicht versuchten sie es einfach zu wenig (in letzter Zeit war dies tatsächlich sehr selten geworden). "Mein Entschluss steht dennoch fest. Ich werde hauptsächlich in Mogontiacum bleiben und vertrau mir, das ist ganz in Fusas Sinne." Phelan war noch lange nicht zu alt für einen Stammhalter und er konnte sich vorstellen, dass sich die Verbindung irgendwann auflösen könnte.
    "Ich werde gleich morgen Petronius Crispus aufsuchen und ihn bitten mir in der nächsten Sitzung des Ordos eine Möglichkeit zu geben, erneut für das Amt des Pontifex des Cultus dieser Stadt zu kandidieren. Ebenso halte ich es für sinnvoll prallel um meine Wiederaufnahme in die Reihen der Decuriones zu bitten. Ich bin zwar offiziell nie ausgeschieden, da ich die Gebühren weiter bezahlt habe, allerdings halte ich sowohl aus Gründen der Gepflogenheiten als auch der Reputation für meine Pflicht, darum in einer Rede zu bitten. Was meinst du dazu?" Witjon hatte Mogontiacum nie verlassen und gehörte immer noch zur Stadtverwaltung und ebenso dem Ordo an, er wusste auch wie es um diesen bestellt war. Zudem hatte er weit aus mehr politische Erfahrung als Phelan, weswegen er sich seinen Rat unbedingt vorher einholen wollte.

    "Ganz Recht." entgegnete der frisch gebackene Municeps seiner frisch gebackenen Municeps-Tochter. Dann ging er einen Schritt auf die Statue zu, postierte sich neben ihr, tippte zwei mal mit dem Zeigefinger auf die Inschrift und las sie laut in marktschreierischem Ton vor "Zu Ehren von Numerius Duccius Marsus, langjährigem Duumvir der Stadt, für seine unermüdliche und aufopferungsvolle Arbeit.". Wieso er so herumwitzelte? Nun.. er hatte gute Laune. Municeps, wieder im Dienst als Pontifex, Decurio und mit seiner Tochter bei seiner Familie in seiner geliebten Stadt Mogontiacum. Dass er wieder als Pontifex im Dienste der Stadt stand, verriet er ihr allerdings noch nicht. Das würde er ihr erst später erzählen, denn er wusste, welche Frage sie dazu stellen würde und so viel sei schon vorweg gesagt: Ja, er würde für längere Zeit hier bleiben, bei ihr. "Witjon hat wie viele andere Duccii maßgeblich dazu beigetragen, dass sich unsere Familie einen gewissen Status verdient gemacht hat. Deshalb wurden wir gerade bei der Eintragung auch direkt nach vorne zu Duumvir Petronius gebracht, damit wir nicht lange warten müssen." Nachdem er geendet hatte, ging er mit ihr im Uhrzeigersinn den äußeren Ring des Forums entlang, an dem die wichtigen Gebäude standen und die Straßen abgingen. Als sie am Beginn der Straße, die in südwestlicher Richtung zu Castellum der Legio führte, blieben sie stehen. "Schau da. Diese Straße führt zum Castellum der Legio II Germanica. Um diesen Militärstützpunkt herum ist diese Stadt vor vielen Jahrzehnten entstanden. Die Legio sorgt z.B. für die Stadtwache. Mein Cousin Hadamar, Duccius Ferox, hat dort seine militärische Laufbahn begonnen." erklärte er. "Die Legio II gehörte auch zu dem Rebellenheer, welches nach Rom gezogen ist, um den Usurpator Vescularius Salinator zu stürzen, um Cornelius Palma zu unserem rechtmäßigen Kaiser zu krönen." ein bisschen Geschichte gehörte zu einer guten Stadtführung natürlich auch dazu. 8)

    Nachdem sich die Wolfrikskyn in die Bürgerlisten Mogontiacums hatten eintragen lassen, traten sie zusammen aus der Curia heraus, wo sich Phelan von den übrigen verabschiedete, die entweder zur Villa zurückkehrten oder ihren "Noch-zu-erledigen"-Listen nachgingen.
    Nur Runa hielt er fest am Arm, als sie den anderen folgen wollte.
    "Nicht so schnell Fräulein." ermahnte er sie scherzhaft. "Eigentlich musst du ein Jahr lang Bürger dieser Stadt sein, um dich als Municeps eintragen zu lassen, aber das ist dem Duumvir bei der Anzahl unserer Verwandten wohl durchgegangen, da wir uns unsere Wohnzeit gegenseitig bezeugen konnten." erklärte er. Es war schon praktisch Duccier zu sein :D "Daher ist das Mindeste, was du jetzt tun solltest, dass du die Stadt kennen lernst. Ich habe dir seit Tagen einen Rundgang versprochen, den machen wir jetzt!" und der Ausgangspunkt war praktischerweise die Curia! Ein wichtiges Gebäude, welches man als Bürger einfach kennen musste, sowohl innen als auch außen!



    Also setzten sie sich in Bewegung und befanden sich nach mehreren Schritten schon auf dem Forum, dem Zentrum der Stadt, von dem eben viele wichtige Gebäude wie die Curia zu erreichen waren. "Das ist das Forum, sozusagen das Zentrum der Stadt.". Bevor er ihr erklärte, welche Gebäude sie von hier aus unmittelbar erreichen konnte, stieß er sie an. "Schau.." er deutete auf eine Mamorstatue eines Mannes. "Erkennst du ihn?" fragte er leicht schelmisch, denn dieser Mann war ihr nicht nur bekannt, sondern auch mit ihr verwandt!

    Als sein Vetter um Abstimmung bat und ihm seine Fürsprache ausdrückte, nickte er ihm zu und bedankte sich, was er ebenso für die Freunde der Familie tat, die Witjon den Rücken stärkten. So forderte der petronische Duumvir die Herren Decuriones auf, sich auf die jeweilige Seite zu stellen, um ihre Entscheidung zu bekunden. Während die Männer durch den Saal liefen beobachtete er sie ganz genau. Schnell kristallisierte sich die dafürstimmende Mehrheit um Crispus und Marsus heraus. Einige von ihnen kannte er noch aus damaligen Zeiten und nickte ihnen daher anerkennend zu. Auf der anderen Seite positionierten sich jene, die gegen die Wiederaufnahme des Ducciers in das Collegium Pontificium Mogontiacums stimmten. Unter ihnen waren jene, die grundsätzlich gegen die duccische Partei fungierten, das war damals schon so gewesen und würde auch fortan immer so sein, zum Glück war dies eine kleine Minderheit.


    Äußerst zufrieden mit dem Ergebnis erhob er sich, als Crispus auf ihn zutrat, um ihn zu beglückwünschen. "Ich danke dir. Werte Decuriones, es erfüllt mich mit Stolz und Freude mich wieder in euren Reihen und als Pontifex für Mogontiacum zu wissen. Ich werde alles daran setzen, um eurem Vertrauen gerecht zu werden." richtete er zunächst an Crispus und dann an alle Anwesenden. Auch seinem Vetter warf er einen zufriedenen Blick zu, der sich als erster für ihn ausgesprochen hatte und somit viele weitere für sich gewinnen konnte. Die Worte klangen etwas überschwänglich, war das Ergebnis doch eigentlich schon im Vorhinein klar und diese Sitzung somit nur eine Formsache, aber ein guter Rhetoriker wusste stets über die rednerischen Gepflogenheiten Bescheid.

    Phelan ließ Witjon als Sippenoberhaupt für sich und seine Verwandten sprechen und wartete, bis er mit dem Eidschwur an der Reihe war.


    "Ich, Decimus Duccius Verus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    sprach er seinen Eid nach seinem Vetter, wie es von ihm verlangt wurde.

    Dankend nahm er den Becher entgegen, prostete ebenso und trank einen großen Schluck, sodass der Becher fast schon wieder leer war. Verdammte Axt.. was hatte er dieses Gesöff vermisst.
    Gespannt lauschte er den Worten seines Vetters über die Verwandten.
    "Eine Tiberia sagst du?" fragte er verwundert. "Ich erinnere mich gut an die Tiberier.. besonders an Manius Tiberius Durus, einer der Pontifices in Rom, welche er während meiner Ausbildung kennen gelernt habe. Eine reiche, erfolgreiche und .. eigentlich wollte er ehrbar sagen. Allerdings dachte er an die damaligen Ereignisse.. hatte Durus nicht etwas mit dem Tod des Kaisers zu tun gehabt? "Ich nehme an, dass sich die Gens Tiberia in Rom wieder gefangen hat?" Witjon wusste schon, was er meinte. "Aber sowie ich Alrik einschätze, weiß er genau was er tut." schob er nach, was eigentlich schon eine Antwort der vorherigen Frage implizierte. "Ich hätte niemals gedacht, dass es einer aus unseren Reihen zum Senator bringen würde, unglaublich. Die Götter meinen es gut mit den Wolfrikskyn." daraufhin prostete er seinem Vetter erneut zu "Auf Alrik, auf uns." sprach er schon mit ein wenig Stolz und Zufriedenheit.
    Bezüglich Witjons Anmerkung über Hadamars Schreibe- und Lesefähigkeiten lachte er kurz, aber in keinem falle abschätzig gemeint "Nun.. die Hauptsache ist doch, dass er seinen Männern befehligen und sein Schwert führen kann. Ich denke bei den Cohortes Urbanae stationiert zu sein ist wesentlich spannender als hier bei der Secunda. Allerdings finde ich es schade schon zwei von den unseren in Rom zu wissen, auch wenn es ihnen gut geht." auch wenn er jetzt wieder zusammen mit seiner Tochter nach Mogontiacum zurückgekehrt war, waren es noch lange nicht so viele Duccii in der Villa wie früher in der Casa zu Lokis Zeiten gelebt haben.


    Über die Bemerkung seines Vetters konnte er nur müde schmunzeln, nicht weil er es ihm übel nahm, sondern weil ihn das sehr beschäftigte, weswegen er ihn auch aufgesucht hatte.


    "Weißt du.." fing er an. "Der Hof läuft gut. Das Obst under der Wein, welches beziehungsweise welchen wir anbauen, ist in Clarenna sehr beliebt und erfreut sich an größerer Nachfrage. Allerdings kann man das nicht mit dem Ertrag der Freya vergleichen. Ich muss auch gestehen, dass ich mich nicht so sehr um die Wirtschaft des Hofes schere.. mein Vilicus regelt für mich das Wesentliche und ich glaube, er ist ganz froh darüber, dass ich mich nicht einmische." pointierte er zuerst die Situation des Landguts.
    "Was meine Frau angeht.. abgesehen von der üblichen Unzufriedenheit gegenüber mir und meiner Pläne, geht es ihr gut. Sie macht ihr Ding, ich mache mein Ding. Es gefiel ihr gar nicht, dass ich Runa mit hierher genommen habe. Sie plant für sie etwas anderes, was aber nicht in meinem Interesse liegt." leitete er langsam das ein, worüber er mit Witjon sprechen wollte. "Witjon." er setzte sich auf und rutschte etwas auf dem Stuhl nach vorn "Mich hält nichts mehr auf dem Hof.. weder der Hof, noch meine Frau." stellte er zunächst heraus. "Ich beabsichtige wieder in Mogontiacum sesshaft zu werden." führte er dann fort. "Mein Leben auf dem Gut erfüllt mich in keinster Weise. Die Verbindung mit Fusa bin ich nur für die Familie eingegangen und ja, sie bot mir eine Auszeit, aber diese muss jetzt enden. Ich will mich wieder in den Dienst des Collegium Pontificium Mogontiacums stellen und am Ordo aktiv teilhaben." Er trank einen Schluck. "Meine Tochter ist mein Leben, wo sie ist, will auch ich sein und sie ist jetzt hier, da wo sie hingehört, wo wir hingehören.. in den Schoß der Familie. Verstehst du das?" fragte er seinen Vetter zunächst, um ihn auch zu Wort kommen zu lassen. Sicherlich musste er diesen Überfall auch erstmal verdauen. Welche Pläne er für Runa beabsichtigte, wollte er erst gleich ansprechen.

    Auch wenn Phelan Crispus schon persönlich eingeladen hatte, ließ er den Petroniern auch eine förmlichere Einladung zukommen.


    Familia Petronia
    Casa Petronia | Via Borbetomaga | Mogontiacum


    Liebe Familia Petronia,


    auch wenn ihr bereits von Crispus informiert worden seid, möchte ich euch dennoch alle auch auf diesem Weg einladen zusammen mit meiner Familie an unserem Opfer für die Götter nicht nur teilzunehmen sondern auch teilzuhaben. Unter anderem feiern wir den Bund unserer Familien, der nun durch die Geburt des Kindes von Witjon und Octavena auch im Blute besiegelt ist.


    Das Opfer findet in unserem Wildgarten zur Dämmerung in drei Tagen statt.


    In großer Freude auf euer aller Erscheinen,


    [Blockierte Grafik: http://www.imageupload.co.uk/images/2014/10/26/unterschriftverus.png]
    Villa Duccia| Mogontiacum | Germania Sup.



    *Opfer für die Familie


    http://www.kulueke.net/pics/ir…illa_wildgarten_klein.png Phelan war schon etwas vor der verabredeten Zeit am frühen Abend zur Opferstätte der Familie gegangen, ein Gebetsfels, der sich im Wildgarten befand, um einige Vorkehrungen zu treffen. Die Opfergaben mussten vorbereitet werden, Fackeln aufgestellt werden, damit sie nach der Dämmerung noch sehen konnten, und er wollte noch ein paar Sachen durchgehen, bevor es los ging. Mit Crispus hatte er am Vorabend kurz den Ablauf des Opfers besprochen und ihm erklärt, wie er sich an diesem als Geste der Verbundenheit der Familien beteiligen konnte. Nach langer langer Zeit würde er den Göttern ein Opfer darbringen, an dem viele teilhaben würden. Es war fast wie damals, als noch wesentlich mehr Duccier Mogontiacum ihr zu Hause nannten. Loki, Eila, Irminar, Ragin.. in guten Erinnerungen an sie bereitete er das Opfer vor. Am heutigen Abend waren die Reihen der Duccier wieder aufgefüllt, allerdings nicht mit Blutsverwandten sondern mit den Mariern und den Petroniern. Durch das Kind von Witjon und Octavena waren die beiden Familien nun auch im Blute vereint, was den Goden sehr glücklich stimmte. Auch die Marier, gehörten sie doch schon fast zur Familie und standen in jedem Falle unter dem Schutz der Wolfrikskinder, sowie die restlichen Angestellten und Bediensteten der Duccier würden am Opfer teilhaben. Immerhin galt es den Göttern für vieles zu danken.. die Errichtung der neuen Villa Duccia, die Geburt des Kindes von Witjon und Octavena, die sichere Ankunft von Phelan und seiner Tochter Runa.. sowie ihren Schutz zu erbitten .. für Alrik.. für Hadamar.
    Seine Tochter würde er bei diesem Opfer noch nicht assistieren lassen. Nicht, weil er es ihr nicht zutraute, obwohl sie noch nicht an allzu vielen germanischen Opfern im Nachbardorf des Landguts teilgenommen hatte, sondern weil Crispus als Symbol der Verbindung assistieren sollte.


    Die Vorbereitungen waren fast vollständig getroffen, es dämmerte.. jetzt fehlten nur noch die Gäste.





    Sim-Off:

    Es werden erwartet:


    - alle Duccier (inklusive Hadamars Geschwister, wenn gewollt)
    - alle Petronier
    - alle Marier (inklusive NPCs, wenn gewollt)
    - alle Bediensteten der Duccier


    Es geht erst los, wenn alle da sind, also erscheinen sie, sonst weinen sie! :P


    @Crispus: Ich werde dir während des Opfers im Metatext die Anweisungen geben, also ruhig Blut. :)

    Nach seiner Rede wurde er im Wunsch seiner Wiederaufnahme in die Reihen des Pontifex noch einmal durch Crispus verstärkt, wofür Phelan ihm sehr dankbar war. Einer der älteren Decuriones meldete sich zu Wort, da dieser wohl eine Frage bezüglich der Abstimmung hatte.
    Der Duumvir antwortete vorab in seinem Namen, ehe sich der duccische Pontifex selber zu Wort melden konnte. Die nächste Frage beantwortete er selbst. "Weiter für die Mitgliedschaftsgebühr aufzukommen und so den Ordo immerhin minimal weiter aus der Ferne unterstützen zu können war für mich das Mindeste nach meinem Umzug auf das Land." stellte er zunächst fest und beantwortete somit die Frage. "Doch meines Erachtens ist dies nur eine Formalia. Es rechtfertigt noch lange keine Mitgliedschaft, nur weil man eine Gebühr weiterhin zahlt. Mir ist euer aller Zustimmung über meine Wiederaufnahme, auch wenn sie formell noch besteht, nach meiner jahrelangen Absenz wichtig, weswegen ich eben jene zusammen mit meinem Anliegen der Wiederaufnahme in das pontifecale Amt der Stadt ersuche." erklärte er weiterhin. Für Phelan gehörte es anstandshalber dazu, auch um die Wiederaufnahme in den Ordo zu bitten, auch wenn er ihn nie formell verlassen hatte.