Beiträge von Decimus Duccius Verus

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane09.jpg]
    Nantwig:


    Schon eine Weile saß Nantwig in der Taverne. Sein Geld reichte nur für ein zwei Krüge Bier, mehr hatte er einfach nicht, hoffentlich würde ihn der Wirt nicht rauswerfen, aber das war eher unwahrscheinlich, in diesem Loch waren eh nie alle Tische besetzt.
    Nantwig brauchte jemanden, der gut, unauffällig und ohne fragen tötete und direkt wieder im Untergrund verschwand. So ließ er also seine Augen kreisen...

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane09.jpg]
    Nantwig:


    Geld spielte also keine Rolle? Das war äußerst interessant, er könnte noch etwas auf den geforderten Preis, den der Auftragsmörder forden würde, noch etwas draufpacken und so selber noch einen Gewinn für sich erzielen.
    Ja, so würde er es machen, doch jetzt galt es erstmal Beziehungen und Kontakte spielen zu lassen.


    "Ich bin mir sicher ich kann das regeln. Wie bleiben wir in Kontakt." das war auch eine wichtige Frage, immerhin wollte Lando das alles unter der Hand haben.


    "Wenn sonst nichts mehr ist .. ich habe noch zu tun ... und .. grüß mir meine Schwester."

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane09.jpg]
    Nantwig:


    Je mehr Worte aus Landos schäbigem Maul (an dem Nantwigs Leben leider hing ..) kamen, desto mehr hörte man das Zähneknirschen. Alles hätte er erwartet. Nicht, dass es ein Problem für ihn sei etwas für ihn zu erledigen, aber das es direkt die höchst Stufe sein wurde schockierte ihn ein wenig.


    "Ja Cassella ... eigentlich Schade um ihn, er versteht viel von seinem Handwerk, ich werde mich umhören, ich hoffe ich beiße selber dabei nicht ins Gras. Was soll ich dem jenigen Anbieten." und schon funkelten wieder die Münzen in Nantwigs Augen, er war halt ein ... naja .. lassen wir das.

    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/germanen/germane09.jpg]
    Nantwig:


    Als er Lando bemerkte spuckte er ihm den Rücken zugewandt einmal auf den Steg. Sich revanchieren, er hatte keine Lust dazu, doch er hatte keine andere Wahl. So drehte Nantwig sich um und sprach in ironischer Weise freundlich.


    "Lando ... welch eine Freude. Was gibt es?"


    Je schneller er es ausplaudern würde, desto schneller hätte Nantwig wieder seine Ruhe. Vermutlich sollte er irgendetwas unter der Hand für ihn erledigen, alles außerhalb des Zwilichtes der Stadt wäre undenkbar.

    Unbeschreibliche Wut und Hass erfüllten ihn, sogar so sehr, dass er es nicht mehr vermochte irgendeinen Ton zu sagen, nur noch das Zähneknirschen war zu hören.
    Als Dragonum wieder kam brachte Phelan nur einen Satz heraus.


    "Ich bringe meine Schwester in Sicherheit.."


    und schon maschierte er mit einem kurzen dankenden Blick Dragonum zugewandt in Richtung Casa Duccia. Falls die Legio zu lange brauchte, um diesen Gauner zu finden, würde er sich selbst darum kümmern.

    Phelan freute es, dass Lando ihm gegenüber so reagierte. Die Sache mit Witjon war ziemlich mies gelaufen, was man an seiner Laune merken konnte. Auch die Sache mit der Stimmkraft der Duccier nervte ihn, aber der junge Priester wusste leider auch keine wirliche Lösung.


    "Das einzige was wir machen können ist, uns gegenseitig anzustacheln weiter fleißig zu sein und nichts zu vernachlässigen. Ich spreche jetzt besonders für Ragin, wenn er seine Sache als Magistrat gut macht, werden die Leute zwar nicht denken, dass die Duccier jetzt äußerst strebsam sind, doch einige Augen werden wir auf uns ziehen können und das ist der erste Schritt in Richtung Besserung."
    Er war schon gespannt, was Ragin sich als Projekt aussuchen würde.


    Dann sprach sein Vetter ein äußerst unangenehmen Thema an. Innerlich nahm Phelan die Arme vor das Gesicht und machte sich klein, damit er nicht die durch Wut herauskatapultierten Mundsekrete abzubekommen.


    "Nein ist es nicht. Ich weiß was du meinst, ich habe auch schon über eine Heirat nachgedacht. Weißt du, seitdem unser Vater tot war, hat sich vieles verändert und erst jetzt, seitdem sie bei uns ist wird es erst besser, deswegen ist sie noch nicht verheiratet. Aber das sollten wir jetzt ändern. Hast du eine Idee? Soll sie eine Verbindung eingehen die uns etwas bringt?" er überlegte kurz .. da war doch .. "Was ist denn mit Glabrio?"


    Auch die Sache mit der Taberna sprach er an.
    "Cassella hieß der Gauner. Er hat sie letztens schon wieder auf dem Tempelvorplatz belästigt und sie bedroht. Loki! Er hat sie unsittlich berührt! Dragonum hatte ihn verfolgen wollen, aber er hatte ihn verloren. Wir müssen was gegen Cassella unternehmen, er muss weg! GANZ WEG!" nur zu gerne würde Phelan ihm jeden einzelnen Finger mit einem dreckigem stumpfen Messer abschneiden für das was er getan hatte ..

    An diesem Tag hatte Lando seinen Vetter in das Arbeitszimmer bestellt, Phelan konnte sich schon vorstellen worum es ging, aber Angst davor hatte er nicht. Es sollte bestimmt um seine zurückgezogene Kandidatur gehen.
    Nachdem er sich gesetzt hatte fragte ihn Loki auch sofort danach.
    Er hatte viel Stress in letzter Zeit, nicht der Stress, welcher durch zu viel Arbeit hervorgerufen wird, sondern der, der seine Nerven auf Grund von persönlichen und privaten Sachen extrem anspannte. Bald sollte er Vater werden, und irgendwie schien er die ganze Sache nicht so locker zu nehmen, wie es andere Männer trotz Anspannung tun würden.


    Doch jetzt galt es erstmal die Frage zu beantwoten.


    "Weißt du, ich habe lange darüber nachgedacht. Es gibt mehrere Punkte. Punkt 1 ist, dass ich in letzter Zeit zusätlich durch die Magistratur kaum Zeit hatte, Zeit für Sontje und den Rest der Familie, ich bin ein Familienmensch Loki. Ich hatte viel zu wenig davon in den letzten Monaten, es fehlt mir, es raubt mir die Geborgenheit, die diese Mauern geben, auch Witjon hab ich kaum noch gesehen, ich dachte nach den Hochzeiten würde es so bleiben, denn da ist es wieder besser geworden, doch ich hatte danach doch mehr Stress als ich dachte. Punkt 2 ist, dass ich eine Schülerin habe, Callista, ich will sie fertig ausbilden, des Weiteren möchte ich mich erstmal nur weiter im Tempelbezirk beschäftigen, es gibt viel zu tun und ich möchte nichts halbherzig machen verstehst du? Das ist mein größter Wunsch gewesen Priester zu werden, das hat für mich Priorität und ich möchte der Sache mit vollem Herzen nachgehen. Der dritte Punkt ist, dass ich einfach noch zu jung bin, ich habe noch so viel Zeit, ich möchte erstmal im Leben Fuß fassen, du weißt was ich meine."
    Lando würde es verstehen, worauf Phelan ansprach, seinen Beruf ausüben, Geld verdienen und eine Frau finden und Kinder zeugen.


    "Der Punkt, dass ich damit dich und vielleicht auch Witjon enttäuscht hab, lässt sich nicht abstreiten, und ich entschuldige mich dafür, aber meine Entscheidung steht, ich habe sehr lange darüber nachgedacht und ich halte es erstmal für das Beste, wenn ich das Duumvirat erst in ein paar Jahren anstrebe.

    "Es gibt einen Soldaten bei der Legio, Terentius Primus ist sein Name. Ich werde in den nächsten Tagen ein Opfer für ihn durchführen, allerdings eine etwas traurige Angelegenheit, daher muss ich ihn vorher noch fragen, ob es ihm Recht ist wenn meine Schülerin dem Opfer beiwohnt, aber ich denke das sollte kein Problem sein. Sollte es das doch, dann finden wir schon eine andere Möglichkeit."


    Seinen Sohn zu verlieren war nicht leicht, vielleicht wollten er und seine Frau alleine bei dem Opfer sein, aber das würde Phelan noch in Erfahrung bringen.

    "Bene." sie hatte es sich also hinter die Löffel geschrieben ;).


    Bei ihrem Gedanken bezüglich des Opfertieres schaute er sie an.
    "Nun Callista, dass ist deine Wahl, es ist deine Prüfung, also musst du es aussuchen, aber ich kann dir so viel sagen, dass es nicht schlimm sein wird, wenn du dich um sie selbst kümmerst. Im Gegenteil sogar, ich denke die Gans wird so gut von dir versorgt sein, dass du so eine niergends auf dem Markt finden würdest. Hauptsache sie ist weiblich und weiß." zwinkerte er ihr zu.


    "Iuno wird sich sicher über deine Gans freuen, apropos Iuno, so langsam sollten wir mal das Opfer vollziehen, bei dem du mir assistierst."

    Nach drei Monaten schwerster Arbeit, war das Projekt 'Tempelsanierung - Templa Mogontiaci' abgeschlossen.


    Da die Zeit drängte, wurden drei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe konzentrierte sich vollends auf den Tempel der kapitolinischen Trias, das Augenmerk des Magistrats Decimus Duccius Verus. Jener Tempel war am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Die zweite Gruppe war für die Tempel Mars und Apollo eingetilt. Die dirtte und somit letzte Gruppe kümmerte sich um die Bagatellschäden der Tempel des Augustus und der Isis und Mater Magna.



    Die erste Gruppe:


    Zuerst war das Fundament an der Reihe. Man sorgte dafür, dass es die Standfestigkeit vom ersten Tage wieder erlangte. Durch Verputzung an vielen Stellen wurden Risse gefüllt und geschlossen, die Festigkeit wurde wieder hergestellt. Nach einigen Tagen begann der Aufbau der Krähne, die für die Ausbalancierung und Justierung der Säulen benötigt wurden.
    Nachdem die Säulen wieder den nötigen Standpunkt besaßen und wieder rechtwinklig zum Boden und zum Dach standen, begann man Gerüste aufzubauen, die sich von Tag zu Tag immer höher bis unter das Dach aufstockten. Die Säulen wurden ebenfalls neu verputzt, Risse wurden gefüllt und geschlossen.
    Schließlich widmete man sich dem Dachgebälk. Im Inneren des Tempels wurden alle wichtigen Sachen genügend geschützt und abgedeckt, damit kein Baustaub die Statuen und sonstiges verdreckten. Danach begann man, die an den Säulen abgebauten gerüste bis unter das Dach im Inneren des Tempels wieder auf zubauen. Das Dachgebälk sollte eine schwierige Angelegenheit werden, man brauchte übergangsweise Sützten, damit die richtigen Streben und Balken ausgetauscht werden konnten.
    Jeder Arbeiter war höchst konzentriert, was die Arbeit noch viel anstrengeder machte, als sie ohnehin körperlich schon war. Falls hier ein Unfall passieren sollte, würde man es definitiv als Zeichen der Götter interpretieren, was überhaupt nicht gut für das ganze Projekt gewesen wäre.
    Nachdem das Dachgebälk komplett ausgetauscht und somit wieder stabil war, konnte man beginnen die Schindel auszutauschen. Durch einen Flaschenzug wurden die Arbeiter auf das Dach gehieft, wo sie begannen zuerst die alten Schindeln nach und nach zu entfernen, um sie durch neue zu Ersetzen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen und vor allem Risiko, da die Männer nicht zusätzlich gesichert waren und viel hantieren mussten, ein Fehltritt hätte tödlich ausgehen können. Doch der Segen der Götter war auf ihrer Seite und schützten die Arbeiter über die komplette Sanierungsphase.
    Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Tempel erstrahlte, tortzdem er noch nicht gereinigt war, in einem neuen Licht, keine krummen Säulen oder Risse mehr, im Prinzip sah er aus wie neu.



    Die zweite Gruppe:


    Diese Gruppe teilte sich auf die beiden Tempel auf. Wobei sie sich nicht die Waage hielten, sondern für den Tempel des Apoll mehr Männer benötigt wurden, dort arbeiteten circa zwei Drittel der Männer.
    Das restliche Drittel kümmerte sich um den beschädigten Sockel und das Fundament, welches abzusacken drohte. Um den Tempel herum wurde der Stein aufgehauen und ein Graben um den Tempel herumgezogen, damit man das Fundament von unten her stützten konnte, eine äußerst schwierige Angelegenheit, wäre an einer Seite zu viel Erdreich entfernt wordne, hätte das Fundament rasend schnell absacken und den gesamten Tempel mit sich in die Brüche ziehen können.
    Am Apollo Tempel hatte sich das eine Drittel der Männer daran begeben, dass die Säulen pünktlich fertiggestellt, geliefert und angepasst werden konnten. Hierbei wurden wieder Krähne benötigt, da so eine Säule nicht von Menschenhand hätte bewegt weden können.
    Das andere Drittel kümmerte sich um die aus der Wand heraus bröckelnden Steine. Die Löcher wurden gefüllt und verputzt mit einer speziellen Mischung vor weiteren Witterungsschäden präventiv geschützt.
    Auch diese Gruppe reihte sich stolz vor dem fertigen Tempel auf und begutachteten ihre Leistung.



    Die dritte Gruppe:


    Am leichtesten hatte es die dritte Gruppe, weswegen ihre Zusammensetzung deutlich geringer ausfiel, als die der anderen Gruppen.
    Erst wurden die kleineren Mängel des Augustustempels beseitigt, dann kam schon der Tempel der Isis und Mater Magna an die Reihe.
    Auf hier wurde ein Flaschenzug benötigt, damit die Arbeiter auf das Dach gelangen konnten. Hier mussten allerdings nicht alle Schindeln entfernt werden, sondern nur einzelne Löcher geflickt werden.


    Die Arbeiten an diesem Tempel waren viel schneller getan, als die bei den anderen Gruppen, daher machten sich die Männer an die Reinigung im Inneren und am Äußeren der beiden Tempel.
    Zusammen mit der zweiten Gruppe reinigten sie zuerst den Tempel des Apoll und dann den des Mars Tempels.
    Am Tempel der kapitolinischen Trias sollten die Arbeiten noch etwas dauern, daher halfen die beiden restlichen Gruppen da wo sie nur konnten und bestritten zusammen die Endreinigung.


    Trotz schwerster Arbeit, freuten sich die Männer mit dieser Sache betraut worden zu sein, es waren Leute ohne römisches Bürgerrecht, die meisten hausten in schlimmsten Verhältnissen, und da kam ihnen der Lohn dieser schweren drei Monate voller Arbeit nur zu Gute.
    Am Ende der arbeiten hielt der Magistrat Duccius Verus eine kleine Rede.


    "Männer! Schaut euch die Tempel an, sie erstrahlen nun in einem neuen Licht. Wieso sie das tun? Weil ihr so tatkräftig gearbeitet habt!" die Männer fingen an zu tuscheln und zu klatschen, Freude machte sich breit. "Der Lohn, den ihr für diese knochenschwere und nervenaufreibende Arbeit bekommen habt, soll nicht euer einziger sein. Die Götter danken euch und werden jeden einzelnen von euch vor allem Übel schützen!" Auch wenn einige Männer nicht so sehr darauf bedacht war, je an die Götter im Leben zu denken, freuten sie sich über die kleine Ansprache. Da die Arbeiten etwas zügiger und vor allem billiger waren, als der Magistrat gedacht hatte, hatte er ein kleines Essen auf dem Platz errangiert, was auschließlich den Hunger der Arbeiter tilgen sollte. Verdünnter Wein wie auch Bier und Met zierten die Tische, sowie auch ausreichend Fisch, Fleisch, Gemüse und Vorspeisen. Äußerst gemischte Kost, da nicht jeder der Männer Römer war. Mogontiacum war eine Stadt, in der viele Kulturen lebten und das war genau das, was diesen Ort so besonders machte.


    Zufrieden und erfreut, dass das Projekt ohne Unfälle und Pannen über die Bühne ging, musste nun die Duumviri kontaktiert werden und da einer von ihnen Phelans Vetter war, war das nun wirklich keine Schwierigkeit.

    Dragonum schien irgendwie abwesend zu sein, daher fragte Phelan ihn erneut "Hast du denn alle nötigen Gaben dabei Octavius?"
    wieder reagierte sein Gegenüber nicht.


    "Tribun?" kurz bevor er ihn vorsichtig anstoßen wollte schrie dieser auf. "Meine Schwe..?" jetzt verharrte auch sein Blick an einer Stelle, die für ihn derart schreckliches hervor rief, dass er in einen tiefen Schockmoment versank und wie versteinert stehen blieb.
    Die übrigen Priester schienen wie erschrocken wach geworden zu sein und drehten sich, immer noch mit bewegungslosen Armen und Händen, in Richtung der Szenerie.


    Als Dragonum auf halbem Wege war, rannte Phelan los, so schnell, dass er bei jedem zweiten Schritt zu stolpern und somit hinzufallen drohte, doch das war ihm egal. Er stürzte sich auf den Boden neben seine Schwester, während Dragonum noch schützend die Seitengasse im Auge hatte.


    "Sontje! Sontje!! Was ist passiert?? Wer ha.." sein Blick wanderte an ihr herunter, ihre Tunika war verzogen, nach unten .., man konnte mehr Haut sehen, als ihrem Bruder lieb war. Dann der Gürtel, er war offen. Phelan ballte mit aller Kraft die er hatte seine Fäuste und sprang auf.


    "WER WAR DAS!?" schrie er voller Zorn aus, wild keuchend schaute er auch in Richtung Seitengasse. Am liebsten wäre er hinterher gerannt, aber er wusste, egal wie stark sein Blutrausch, welcher in seinen Genen, in den Genen seines Volkes war, welche Chance hätte er, wenn mehr als ein Mann auf ihn warten würden. Keine. Besinnen konnte er sich allerdings nicht, zur Ruhe kam er nicht .. völlig verkrampft und angespannt hob er seine Schwester auf, sie schlung ihre Arme um seinen Hals und hielt sich weinend an ihm fest. Dann drehte er sich Zähneknirschend zu Dragonum "Tribun, wenn das wieder dieser Cassella war.." er schritt nah an den Soldaten heran und drehte sich so, dass er in dessen Ohr sprechen konnte.
    "Ich kann nur für ihn hoffen, dass du ihn eher findest.." sein Blut kochte in seinen Adern. Er konnte sich schon in der Taberna kaum halten, jetzt platzten ihm der Geduldskragen. Wenn sich die Truppen nicht darum kümmerten dann ..

    "Ganz ehrlich." schmunzelte er ihr zu, obwohl er immer noch ein schlechtes Gewissen hatte gegenüber seiner Familie, sie enttäuscht zu haben. Phelan drückte die Hand seiner Schwester und schlenderte mit ihr weiter üben den Markt Mogontiacums.


    "Manius Aurelius Orestes ist sein voller Name, ist vor kurzem Augur geworden, ein sehr wichtiges Amt im Cultus Deorum." und ordentlich gut bezahlt dachte er sich noch dabei.


    "Arbjon wird dein Päckchen schon bekommen haben, er hat einfach viel zu tun, er schreibt uns bestimmt bald wieder."


    Sei nicht sauer .., Olaf, dieses Mistvieh .. der Sacerdos knirschte mit den Zähnen unüberhörbar "Wenn ich könnte dann .." murmelte er, sodass seine bessere Hälfte es nicht warnehmen konnte.


    "Wir schauen einfach später vorbei, es wird sich schon ein passender finden lassen. Die neuen Sachen passen mir gut danke, obwohl ich nur selten damit rumlaufen kann, ich trage ständig weiß, aber die Schuhe passen gut, schön warm sind sie ebenfalls."

    "Genau der .." na immerhin bekam er den Namen zusammen, Phelan wäre es äußerst peinlich gewesen, hätte sich der Tribun nicht mehr an ihn erinnern können.


    "Den Göttern zu opfern vertreibt die Sorge Tribun, vor allem du als Soldat, solltest das sehr ernst nehmen, viele Männer bringen vor einer Schlacht Opfer dar, damit Mars ihre Klinge führt und sie mit seinem Schild schützt." anderen Göttern konnte Dragonum natürlich auch opfern, aber Mars schien Verus jetzt erstmal der wichtigste zu sein.


    "Hast du denn alle nötigen Gaben dabei Octavius?"

    "Tribun Dragonum!" schallte es aus einigen Schritten Entfernung schräg hinter dem Octavier. Phelan näherte sich, der gerade noch mit einem der Ministri wegen Vorbereitungen auf die Einweihung der Kaiserstatue gesprochen hatte.
    "Welche Ehre gebührt dem Cultus Deorum, dass du uns mit deiner Anwesenheit erfreust."
    Zuletzt hatte er den Tribun zu Hause in der Casa Duccia gesehen. Es ging damals um den Überfall auf die Taberna Silva Nigra, genauer um diesen Casella und seine Knechte, deren Opfer auch seine Schwester geworden war. Seine Knechte waren tot, Cassella lebte allerdings, war er vielleicht wieder aufgetaucht?

    "Nein werde ich schon nicht, keine Sorge. Ich habe vorhin meine Kandidatur für die Wahl zum Duuvmir zurückgezogen, damit ich mehr Zeit für die Familie habe." was sie wohl dazu sagen würde, was würde mehr überwiegen? Enttäuschung oder Freude?


    "Ich mag Hochzeiten, aber das ist nicht der Grund, ich möchte meinem Lehrer natürlich alles Gute wünschen, außerdem könnten wir auch Arbjon besuchen, er wird allerdings nicht so viel Zeit haben, um mit uns mehr als ein Gespräch führen zu können." dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck zu etwas was aussah wie Zorn und Gleichgültigkeit
    "Was mit diesem verdammten Esel ist tangiert mich nicht .. der hat mir letztens wieder in die Hand gebissen .. schmeiß ihm doch einfach ein paar Möhren hin, Leif, Thorgall und Peppino werden die 'Bestie' schon im Zaum halten." wie er diesen Esel hasste .. aber er war nunmal ein Geschenk für seine Schwester gewesen.


    "Über das gelb-schwarz gestreift reden wir nochmal, aber einen Krug werden wir auf jedenfall mitnehmen." zwinkerte er ihr zu.


    Ad:
    Numerius Duccius Marsus
    Mogontiacum | Epistolae Curia Mogontiaci



    Mit diesem Schreiben gebe ich bekannt, dass ich von meiner Kandidatur für das Duumvirat zurücktrete.



    [Blockierte Grafik: http://img9.myimg.de/unterschriftverusb0dff.png]
    ___________________________________________________________
    Decimus Duccius Verus | Casa Duccia | Mogontiacum | Germania Superior
    Sacerdos Publicus pro Germania | Magistratus pro Mogontiacum

    "Ja, das ist genau ihr Ding, ich habe sie sogar schon einmal besucht, sie hatte zwar viel zu tun aber ihr schien es dennoch Spaß zu machen und das ist das wichtigste. Wenn man einen Beruf ausübt hat man immer viel Arbeit, wenn man allerdings seinen Beruf mag, ist die Arbeit nicht so schlimm, denn sie wird mehr von der Freude an seiner Arbeit überstimmt." so ging es ihm auch des öfteren bei seiner Arbeit, das Gefühl Menschen helfen zu können und ein Verantwortlicher im Cultus Deorum zu sein.


    "Rom birgt viele Geheimnisse Schwesterherz, ich war auch ziemlich erstaunt, während meines Aufenthalts dort. Weißt du was? Ich werde dich bald mal dort hin mitnehmen. Mein Lehrer Aurelius Orestes heiratet vielleicht schon bald und ich muss mich eh um meine Fortbildung kümmern. Dann können wir auch Vala besuchen wenn du es magst." er selber hatte zwar nicht so einen Draht zu Vala, aber Sontje schien öfters Kontakt mit ihm zu haben und außerdem .. als Verwandter fühlte sich Phelan dazu verpflichtet ihn zu Besuchen, Ehre und Familie vor Stolz!


    Über die Sache mit dem Krug ging er einfach hinweg, sie war einfach ein Irrwisch und würde es wohl möglich auch immer bleiben.


    "Na gut, aber wir müssen später hier wieder vorbei, wir brauchen einen Krug." sprach er schon fast mahnend .. das fühlte sich toll an den 'großen' Bruder spielen zu können.

    "Gut Terentius Primus, tue das, du findest mich hier oder in der Casa Duccia." gerade wollte sich Phelan verabschieden, da fragte der Terentier ihn noch etwas.


    "Wenn du es wünscht .. so sei es. Vielleicht hast du sogar Recht, schaden kann es nicht. Wenn du Iuno opfern möchtest, achte darauf, dass das Opfertier weiß und weiblich sein muss. Du weißt, was für das unblutige Opfer zu besorgen ist?"

    Oh wie Phelan dieses Gefühl mochte. Natürlich war es momentan eine äußerst traurige Angelegenheit, die er da zu händeln hatte, aber dennoch gab es ihm ein wunderbares Gefühl, dass jemand um seine Hilfe bittet, denn die gab er sehr gerne. Menschen zu helfen, eine Sache, die für den jungen Priester unentbehrlich sein würden bis an sein Lebensende.


    "In einem Tempel?" unglaubwürdig schaute er den Soldaten an. Ein Scheiterhaufen in einem Tempel .. wahnwitzige Vorstellung, die werden doch gerade erst saniert! Vielleicht hatte er einfach was falsch verstanden.


    "Normalerweise findet die Kremation nahe dem Grab statt, aber da ich es so verstanden habe, dass die Urne nach Corsica gebracht wird, könnt ihr die Kremation da machen wo ihr wollt, nur nicht innerhalb der Stadtmauern und vor allem nicht in einem Tempel, es sei denn, du willst den Göttern mehr einheizen, als sie es den Menschen manchmal antun." das war alles, was er dem Soldaten sagen wollte und konnte.


    "Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen?" fragte er daher noch.