Nach drei Monaten schwerster Arbeit, war das Projekt 'Tempelsanierung - Templa Mogontiaci' abgeschlossen.
Da die Zeit drängte, wurden drei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe konzentrierte sich vollends auf den Tempel der kapitolinischen Trias, das Augenmerk des Magistrats Decimus Duccius Verus. Jener Tempel war am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die zweite Gruppe war für die Tempel Mars und Apollo eingetilt. Die dirtte und somit letzte Gruppe kümmerte sich um die Bagatellschäden der Tempel des Augustus und der Isis und Mater Magna.
Die erste Gruppe:
Zuerst war das Fundament an der Reihe. Man sorgte dafür, dass es die Standfestigkeit vom ersten Tage wieder erlangte. Durch Verputzung an vielen Stellen wurden Risse gefüllt und geschlossen, die Festigkeit wurde wieder hergestellt. Nach einigen Tagen begann der Aufbau der Krähne, die für die Ausbalancierung und Justierung der Säulen benötigt wurden.
Nachdem die Säulen wieder den nötigen Standpunkt besaßen und wieder rechtwinklig zum Boden und zum Dach standen, begann man Gerüste aufzubauen, die sich von Tag zu Tag immer höher bis unter das Dach aufstockten. Die Säulen wurden ebenfalls neu verputzt, Risse wurden gefüllt und geschlossen.
Schließlich widmete man sich dem Dachgebälk. Im Inneren des Tempels wurden alle wichtigen Sachen genügend geschützt und abgedeckt, damit kein Baustaub die Statuen und sonstiges verdreckten. Danach begann man, die an den Säulen abgebauten gerüste bis unter das Dach im Inneren des Tempels wieder auf zubauen. Das Dachgebälk sollte eine schwierige Angelegenheit werden, man brauchte übergangsweise Sützten, damit die richtigen Streben und Balken ausgetauscht werden konnten.
Jeder Arbeiter war höchst konzentriert, was die Arbeit noch viel anstrengeder machte, als sie ohnehin körperlich schon war. Falls hier ein Unfall passieren sollte, würde man es definitiv als Zeichen der Götter interpretieren, was überhaupt nicht gut für das ganze Projekt gewesen wäre.
Nachdem das Dachgebälk komplett ausgetauscht und somit wieder stabil war, konnte man beginnen die Schindel auszutauschen. Durch einen Flaschenzug wurden die Arbeiter auf das Dach gehieft, wo sie begannen zuerst die alten Schindeln nach und nach zu entfernen, um sie durch neue zu Ersetzen. Ein äußerst schwieriges Unterfangen und vor allem Risiko, da die Männer nicht zusätzlich gesichert waren und viel hantieren mussten, ein Fehltritt hätte tödlich ausgehen können. Doch der Segen der Götter war auf ihrer Seite und schützten die Arbeiter über die komplette Sanierungsphase.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Tempel erstrahlte, tortzdem er noch nicht gereinigt war, in einem neuen Licht, keine krummen Säulen oder Risse mehr, im Prinzip sah er aus wie neu.
Die zweite Gruppe:
Diese Gruppe teilte sich auf die beiden Tempel auf. Wobei sie sich nicht die Waage hielten, sondern für den Tempel des Apoll mehr Männer benötigt wurden, dort arbeiteten circa zwei Drittel der Männer.
Das restliche Drittel kümmerte sich um den beschädigten Sockel und das Fundament, welches abzusacken drohte. Um den Tempel herum wurde der Stein aufgehauen und ein Graben um den Tempel herumgezogen, damit man das Fundament von unten her stützten konnte, eine äußerst schwierige Angelegenheit, wäre an einer Seite zu viel Erdreich entfernt wordne, hätte das Fundament rasend schnell absacken und den gesamten Tempel mit sich in die Brüche ziehen können.
Am Apollo Tempel hatte sich das eine Drittel der Männer daran begeben, dass die Säulen pünktlich fertiggestellt, geliefert und angepasst werden konnten. Hierbei wurden wieder Krähne benötigt, da so eine Säule nicht von Menschenhand hätte bewegt weden können.
Das andere Drittel kümmerte sich um die aus der Wand heraus bröckelnden Steine. Die Löcher wurden gefüllt und verputzt mit einer speziellen Mischung vor weiteren Witterungsschäden präventiv geschützt.
Auch diese Gruppe reihte sich stolz vor dem fertigen Tempel auf und begutachteten ihre Leistung.
Die dritte Gruppe:
Am leichtesten hatte es die dritte Gruppe, weswegen ihre Zusammensetzung deutlich geringer ausfiel, als die der anderen Gruppen.
Erst wurden die kleineren Mängel des Augustustempels beseitigt, dann kam schon der Tempel der Isis und Mater Magna an die Reihe.
Auf hier wurde ein Flaschenzug benötigt, damit die Arbeiter auf das Dach gelangen konnten. Hier mussten allerdings nicht alle Schindeln entfernt werden, sondern nur einzelne Löcher geflickt werden.
Die Arbeiten an diesem Tempel waren viel schneller getan, als die bei den anderen Gruppen, daher machten sich die Männer an die Reinigung im Inneren und am Äußeren der beiden Tempel.
Zusammen mit der zweiten Gruppe reinigten sie zuerst den Tempel des Apoll und dann den des Mars Tempels.
Am Tempel der kapitolinischen Trias sollten die Arbeiten noch etwas dauern, daher halfen die beiden restlichen Gruppen da wo sie nur konnten und bestritten zusammen die Endreinigung.
Trotz schwerster Arbeit, freuten sich die Männer mit dieser Sache betraut worden zu sein, es waren Leute ohne römisches Bürgerrecht, die meisten hausten in schlimmsten Verhältnissen, und da kam ihnen der Lohn dieser schweren drei Monate voller Arbeit nur zu Gute.
Am Ende der arbeiten hielt der Magistrat Duccius Verus eine kleine Rede.
"Männer! Schaut euch die Tempel an, sie erstrahlen nun in einem neuen Licht. Wieso sie das tun? Weil ihr so tatkräftig gearbeitet habt!" die Männer fingen an zu tuscheln und zu klatschen, Freude machte sich breit. "Der Lohn, den ihr für diese knochenschwere und nervenaufreibende Arbeit bekommen habt, soll nicht euer einziger sein. Die Götter danken euch und werden jeden einzelnen von euch vor allem Übel schützen!" Auch wenn einige Männer nicht so sehr darauf bedacht war, je an die Götter im Leben zu denken, freuten sie sich über die kleine Ansprache. Da die Arbeiten etwas zügiger und vor allem billiger waren, als der Magistrat gedacht hatte, hatte er ein kleines Essen auf dem Platz errangiert, was auschließlich den Hunger der Arbeiter tilgen sollte. Verdünnter Wein wie auch Bier und Met zierten die Tische, sowie auch ausreichend Fisch, Fleisch, Gemüse und Vorspeisen. Äußerst gemischte Kost, da nicht jeder der Männer Römer war. Mogontiacum war eine Stadt, in der viele Kulturen lebten und das war genau das, was diesen Ort so besonders machte.
Zufrieden und erfreut, dass das Projekt ohne Unfälle und Pannen über die Bühne ging, musste nun die Duumviri kontaktiert werden und da einer von ihnen Phelans Vetter war, war das nun wirklich keine Schwierigkeit.