Beiträge von Decimus Duccius Verus

    Also doch die Kremation. Das Paar muss wohl schwer an dem Verlust ihres Kindes kämpfen, dafür hatte Phelan Verständnis, immerhin war es auch ihre Entscheidung.


    "Das ist gut, ich denke ihr tut das richtige. Was das Opfer anbelangt, opfert der Iuno Göttin der Mutterschaft." dem jungen Priester war klar, dass Primus das wusste, aber er wollte noch einmal betonen, dass es wichtig sei das Opfer an sie zu richten.


    "Der Tod eures Kindes ist opfer genug, ich würde euch ein unblutiges Opfer vorschlagen. Allerdings denkt daran, das unblutige Opfer ist nicht lapidar, nur weil kein Blut fließt, begeht es mit Herzen und tiefer Demut und euer Opfer wird angenommen werden. Falls ihr dabei Hilfe benötigt biete ich mich gerne an."

    Der Tag der so schön begonnen hatte, sollte also unter den Schatten eines schlimmen Ereignisses gestellt werden. Eine Totgeburt war zwar nicht gerade ungewöhnlich, immerhin lag die Überlebenschance der Kinder knapp unter 50%, trotzdem schmälerte das keinesfalls die Trauer, wenn sowas passierte! Er konnte sich gut in die Lage des Terentius hinein versetzen, wenn er daran dachte, dass Landos Frau ihr Kind verlieren würde, nicht auszudenken .. Phelan würde ebenso in große Trauer verfallen, auch wenn es gar nicht sein Kind war.


    "Mein Beileid Terentius Primus, es ist schlimm wenn so etwas passiert und leider lässt uns das Leben in solchen Dingen oft im Stich." vielleicht hatte die Familie nicht oft genug den Göttern geopfert in letzter Zeit, immerhin war es üblich, mindestens einmal in der Schwangerschaft den Göttern zu opfern, um ein gesundes Kind erwarten zu können, allerdings wollte er Primus nun nicht damit konfrontieren, dafür war der Priester nicht unsensibel genug.


    Er überlegte kurz und gab dann seine Antwort.


    "Nun, ich habe noch nie mit dem Tod eines Kindes, beziehungsweise den Riten einer solchen Bestattung, zu tun gehabt. Ich habe bis jetzt nur schon fast Herangewachsene und Erwachsene bestattet. Eigentlich wäre es jetzt üblich den Göttern zunächst zu opfern und sich vielleicht zu entschuldigen, falls mit sie vernachlässigt hatte, ansonsten dafür opfern, dass die nächste Geburt glücklich verlaufen wird. Zu der Bestattung an sich, wenn euch viel daran liegt behandelt euer Kind beziehungsweise seine Bestattung wie bei einem erwachsenem Menschen. Ihr reinigt es, salbt es und bart es mit den Füßen zu eurer Haustür sieben Tage lang auf. In den Mund des Kindes legt ihr eine Münze für den Fährmann. Wenn die sieben Tage vorbei sind müsst ihr euch rituell reinigen und am Abend des siebten Tages den Toten mit einer Bare oder einem Wagen zu der Grabstätte bringen. Für Kinder ist die Inhumation, also die Körperbestattung üblicher, ihr könnt aber auch die Kremation, also die Brandbestattung betreiben, was allerdigns aufweniger ist, dafür müsstest du einen Verbrennungsplatz neben eurer Grabstätte kaufen, falls deine Familie noch keinen besitzt. Dann türmt ihr einen Scheiterhaufen auf und legt den Toten darauf, der nächste Verwandte entzündet mit abgewandtem Gesicht das Feuer. Wenn das Feuer erloschen ist, sammelt ihr die Knochen ein und parfümisiert sie, legt sie in eine Urne und setzt sie bei." so ausführlich hatte er das ganze eigentlich gar nicht geplant, aber er fühlte sich verantwortlich den trauernden Vater darüber aufzuklären, denn das ganze wurde eigentlich im Privaten Kult praktiziert, allerdings würde Phelan seine Hilfe anbieten.


    "Falls du es wünscht, könnte ich euch dabei behilflich sein, aber wenn du es im privaten Familienkult vollziehen möchtest verstehe ich das voll und ganz."

    Kaum gefragt schon kam die Antwort und zwar in diesem fröhlichem Geplapper, wie er es seit eh und je von ihr gewohnt war. Es war einfach so süß wenn sie froh war und von sowas erzählte, dass gab Phelan immer so viel Kraft und steigerte seine Laune um einiges. Wie es die Götter so wollten merken Zwillinge wie sie einander fühlen. Geht es dem einen schlecht, weint der andere auch. Der junge Germane konnte es einfach nicht ertragen, wenn seine Schwester weinte oder gekränkt war. Aber heute war den Göttern sei Dank alles in Ordnung. So zog er sie glücklich lachend an sie ran und legte seinen Arm über ihre Schultern, nachdem er ihr durch die Haare gewuschelt hatte.


    "Eila hat viel zu tun seit dem sie die Schola übernommen hat verstehst du? Sie hat so viel zu tun .. Loki sieht sie bestimmt noch weniger als wir uns in den letzten Wochen." wobei Lando sowieso im Moment viel zu tun hat, erstmal sein Beruf und dann hat er seit einiger Zeit eine Frau die zudem noch schwanger ist, er hat alle Hände voll zu tun sozusagen.


    "Ich mag sie, also Callista. Sie ist eine tolle Frau und ich freue mich imens für Witjon. Er ist mein Vetter, aber für mich ist er noch viel mehr, er ist fast wie ein Bruder für mich, nein. Er ist es." er dachte an seinen Bruder Gero, zu dem er absolut gar keinen Bezug hatte aufbauen können. Keinen Schmerz fühlte er, als er an seinen Tod dachte, bei Witjons Tod würde er sich vermutlich nahezu hinterher stürzen, würde er Sontje nicht damit das Herz brechen.


    Und schon dachte er nicht mehr weiter darüber nach, weil die kleine Sonne ihn zu einem Stand gezogen hatte, der von Keramitprodukten nur so übersäät war.


    "Ja die sind schön. Wie Wasserkrug zerdeppert.. du warst das?" wie hatte sie das denn angestellt. Vielleicht im Eifer des Gefechts mit ihrer Wuselei.

    In den letzten Wochen oder sogar schon Monaten hatte Phelan ziemlich viel zu tun und folglich viel zu wenig Zeit mit seiner besseren Häfte verbracht. Daher hatte er Callista an diesem Tag einne Zettel hinterlegt, dass der Unterricht heute ausfallen würde, er brauchte einfach diesen Tag Auszeit für sich und seine Schwester. So hatte er sie brüderlich liebevoll am Morgen geweckt und sie mit einem langen Spaziergang auf dem Markt mit einer kleinen Überraschung überrumpelt.
    Nachdem sich die beiden Germanen gewaschen hatten und sich eingekleidet hatten machten sie sich auf den Weg in die Küche, um noch schnell etwas kräftiges zu frühstücken, auf dem Markt war viel los und da brauchte man einfach Kraft gegen die ganzen Ellenbogen und das Geschubse an den Ständen, die an manchen Tagen Angebote unterbreiteten, dass sogar der ärmste Bauer sich dort etwas leisten konnte.


    Auf dem Markt angekommen schlenderten sie noch ziellos einfach über das Forum, mal sehen was es hier so geben würde.


    "Sag Schwesterherz, wie läuft es mit den Mädchen zuhause? Verstehst du dich gut mit Eila und den anderen?"

    Wie immer war Phelan voll und ganz geplättet von seiner Schülerin, nicht das sie alles wusste, was er auch keinesfalls erwarten wollte, aber kannte schon imens viel über ihre favourisierte Gottheit. Zu schade, er hätte gerne ihre Mutter kennen gelernt, welche der Grund für ihren extrem Eifer auf diesem Gebiet gewesen sein musste .. nein, sicherlich war!


    "Callista, das einzige was du in meinem Unterricht nicht kennst, sind die Fragen die ich vorhabe zu stellen, falls du hellsehen kannst verabschiede ich mich hier." breit und vor allem sehr zufrieden grinsent schaute er sie an. Man verdammt und zu genäht, sein Vetter Witjon hatte eine tolle Frau. Klug und wissbegierig, eifrig und zielstrebig, wunderschön und atemberaubend. Wie sehr sehnte sich der junge Germane auch nach einer Frau. Bevor er allerdings an die ganze Kiste mit Decima Flava dachte verwarf er schnell den Gedanken und widmete sich wieder seiner Schülerin.


    "Prebonus discipula. Damit ich auch mal was erzählen kann, will ich dir schonmal etwas über die höchsten Göttin verraten was das Opfern betrifft."


    Er überlegte sich kurz einen Anfang und legte los.


    "Präg dir gut ein was ich jetzt sage, es gibt drei Regeln, die du nie bei einem Opfer brechen darfst, einmal gebrochen, ist das komplette Opfer für die Katz, die Gottheit wird das Opfer nicht annehmen und ist vielleicht sogar gekränkt und zornig." das was ihm in seiner Prüfung passiert war, was allerdings doch gut verlaufen war, würde seiner Schülerin nicht passieren. Ihr würde er alles so in den Kopf hämmern, dass sie diese Regeln in und auswendig im Schlaf können würde.


    "Wenn du einer männlichen Gottheit opferst, MUSS das Opfertier MÄNNLICHEN Geschlechtes sein, wenn du einer weiblichen Gottheit opferst MUSS das Opfertier WEIBLICHEN Geschlechts sein."


    Der Magister ließ ein bisschen Zeit verstreichen, damit sie sich diesen Satz voll und ganz einprägte.


    "Jetzt zu Iuno an sich. In der Regel kann man ihr viel opfern. Die Größe des Tieres hängt vom Anlass ab, allerdings ist die Farbe wichtig, denn Iuno opfert man weiße Tiere. In meiner Prüfung habe ich damals eine wichtige Sache nicht bedacht und somit die Regel gebrochen, die ich dir gerade so nahegelegt habe. Meine Prüfung ist zwar trotzdem gut gelaufen, es hätte aber auch anders ausgehen können. Ich habe Iuno einen Eber geopfert, zum einen ist das Tier männlich gewesen und zum anderen nicht weiß sondern schwarz. Ein fataler Fehler, leider hatte mir mein Lehrer das nicht erklärt und da ich nunmal Germane bin, und den privaten Römerkult nicht kenne, konnte ich mir also nie bei meinem Vater abgucken wie man römischen Göttern opfert. Deswegen bedenke immer deine Auswahl des Opfertieres. Bei deiner Prüfung würde ich ein weißes Schaaf oder eine Ziege wählen, aber das überlasse ich dir."


    Nach diesem kleinen Vortrag konnte man das eigentlich gar nicht mehr falsch machen.


    "Klar soweit?" fragte er sie.

    Es war wieder einmal soweit, der junge Priester liebte dieses Gefühl am morgen. Immer nachdem er aufgewacht war (es sei denn am Vorabend herrschte imenser Alkoholkonsum) dachte er über den neuen Tag nach. Heute morgen stellte er erfreut fest, dass es wieder Zeit sei Callista Unterricht zu erteilen. Nachdem er also seine minutenjüngere Zwillingsschwester aus dem Bett geworfen und ein köstliches Frühstück zu sich genommen hatte, machte er sich auf zum Tempelbezirk und das mit bester Laune.
    Aus Gewohnheit war er immer einige Zeit vor seiner Schülerin dort, um noch ein bisschen den Unterricht zu planen, dazu kommen sollte er heute allerdings nicht, denn ein Soldat schaute etwas ratlos über den Tempelvorplatz.
    Der Priester ging auf ihn zu.


    "Salve Soldat, ich bin Sacerdos Duccius Verus, wie kann ich dir helfen?"

    Es war wirklich tiefgründig, was Callista mit ihren Worten ausdrückte. Durch ein Nicken verziert mit einem freundlichen Lächeln antwortete er.


    "Gut dann machen wir mal weiter." er überlegte kurz, welches Thema sich jetzt am besten anbieten würde. Entweder alles um Iuno oder doch eine kleine Denkaufgabe.. nein, Iuno sollte es sein.


    "Discipula, da ich bald ein Opfer an Iuno halten werde, wo du mir natürlich assistieren wirst.." wie sehr hatte sich Phelan damals über genau dieselben Worte gefreut, als sie aus dem Mund seines Lehrers gekommen waren "..möchte ich mit dir über Iuno sprechen." immerhin wollte Callista Iunopriesterin werden und Iuno war nunmal die höchste Göttin.


    "Nenne mir doch die wichtigsten Aspekte und Attribute, die du über Iuno kennst."

    Ein alkoholhaltiger Seufzer bestätigte Sontjes Wiederholung.
    "Neeeeeeeeee..." doch nicht von den Tempeln, Glabrio war doch noch gar nicht lange in Mogontiacum gewesen.
    "Wir kenn unsch ausch .. ausch *brölps* Rom Schwescherhersch .. er hatte mal Ei *hick* la besucht alsch wir dort warn un *hick* dort genoß er unschere Gaschtfreun .. freun .. freu *BRÖLPS* schaft .." er nickte dem Schwarm seiner Schwester zu und verabschiedete sich dann. "Dange, Daaange DANNGE für dasch Biersche meine kleine.." dann küsste er sie auf die Stirn und stürtzte sich schreiend mit erhobenem Humpen Bier in die Menschenmasse.

    Phelan blickte bei Vala noch nicht so durch, er fand das alles viel zu abstrus.
    Erst trat er bei der Godin auf wie der Erlöser für die Kinder Wolfriks aus allem Bösen und jetzt wollte er nach Rom? Und er hatte ebenfalls Teilschuld daran, dass einige Germanen ziemlich verärgert über den Tod der alten Runhild waren. Grimmig aß er sein Essen weiter und kümmerte sich nicht groß um Valas Pläne. Doch als Elfleda dann aufstand und einfach DAS verkündete, wo wahrscheinlich alle imens drauf gewartet hatten (vor allem natürlich Lando) viel ihm der Löffen hin. Lando saß wie verdutzt am Boden und konnte es noch gar nicht fassen. Als Elfleda etwas geknickt dreinschaute sprang der junge Priester auf.


    "Natürlich freut er sich!" und ging zu seinem verdutzten Vetter und half ihm auf und umarmte ihn "Herzlichen Glückwunsch Loki!" kräftige Klopfer auf die Schultern symbolisierten, dass er seine Sache gut gemacht hatte :D.
    Dann ging er zu Elfleda und umarmte diese "Herzlichen Glückwunsch Elfleda, wir freuen uns alle mit euch." Dann blickte er zu den anderen.

    Nachdem die ersten beiden Gänge mit Genuß oder auch eben nicht, da Phelan die Eier ebenfalls nicht so zusagten, verzehrt worden waren wurde der dritte Gang aufgetischt. Das war doch mal eine hervorragende Speise! Fleisch, viel Fleisch, Fleischberge! Über Schwein in zwei Varianten zu Hasen und Kanninchen. Und die Soßen dazu! Bevor sich der junge Priester allerdings daran machte, wollte er einen Toast aussprechen.


    Er erhob seinen Becher und prostete Witjon auf germanisch eine Weisheit zu, die ihm sein Bruder schon vermittelt hatte. "Hoch den Rock, rein den Pflock!" Nachdem er obligatorischerweise den ersten Schluck auf den Boden schüttete, nahm er einen ordentlichen Schluck und fing an an dem Schwein herumzuschnibbeln.

    Wahnsinn. Verbalkonfrontation höchsten Grades zeichente sich im Sitzungssaal des Ordo Decuriunom ab. Auf der einen Seite Petronius Crispus auf der anderen Phelans Vetter Duccius Lando. Symbolisch gesehen zeigte es die immer dagewesene und immer bleibende Reibung zwischen Römern und Germanen, auch wenn in dieser Diskussion anfangs gar nichts über die Kultur verloren wurde, bis Crispus sich lautstark gegen die Duccier machte.
    Der junge Priester hielt sich bedeckt, sein Vetter hatte den Greis gut im Griff und er wollte nicht seinen Senf dazu geben, so lange war er auch noch nicht im Ordo um hier ein riesen Mundwerk zu riskieren. Dennoch hatte er das gleiche Recht abzustimmen wie alle anderem im Saal, selbst wie Ragin, der erst sein wenigen Momenten im Ordo aufgenommen war.


    "Dagegen!" rief er also ein.
    "Dieses Sitzung wurde von Duccius Marsus begonnen und wird somit auch von ihm zu Ende geführt. Ihm jetzt die Führung abzunehmen wäre bloß Korintenkackerei Petronius Crispus. Die Sitzungen, welche ich unter meinem Vetter beiwohnen durfte, waren immer gut geführt und trotz dieser kleinen Verbalschlacht hier wird sie es auch bleiben." Peng, da hatte er mal seinen Senf dazugegeben. Er blickte zu seinem Vetter Ragin, er würde ihm sicher dabei zu stimmen wie hoffentlich noch viele andere Decurionen.

    Phelan konnte mit seinem immer noch hochbesoffenen Kopp gar nichts gegen das aufbrausende Verhalten seiner Schwester tun. Hatte sie ihn falsch verstanden? Hatte er nicht Glabrio gesagt? Aber auf jedenfall mochte sie ihn, dass war ja schonmal was.
    Kurze Zeit später stand der genannte vor ihm. Etwas verwirrt gab er Glabrio die Hand.


    "Schwesterherss .. isch kenn den ddddooch.." hm .. was nun? Die Situation war etwas peinlich, vor allem, weil er seiner Schwester gerade mal eintrichtern wolllte, dass es schön und gut sei, dass sie ihn mag, aber es dennoch nicht heißt in aller Öffentlichkeit hier rumknutschen zu dürfen. Auf jedenfall wollte er seine Schwester jetzt und hier nicht vor ihrem 'Schwarm' bloß stellen. Mal sehen, was würde Glabrio sagen?

    Phelan nickte seinem Vetter zu. Weiter auf die Sache mit Ferun einzugehen wäre unnötig, zum einen war Lando momentan ziemlich gereizt und zum anderen war das jetzt wirklich nicht so wichtig. Viel wichtiger war die Sache mit Glabrio.


    "Geküsst .. ja .. haben sie, mehr war da aber nicht. Es war vor der versammelten Festgemeinschaft, wobei 3/4 des Mobs stockbetrunken waren, dennoch gab es Augen, die es wahrgenommen haben." er würde sich selbst um Sontje kümmern? Eieiei .. das konnte ja was werden. Hoffentlich würde er nicht zu hart zu ihr sein.


    "Ich werde nicht eher heiraten, bis ich sie verheiratet habe. Und sie soll einen richtigen Mann bekommen, den ICH aussuche, so hart es klingen mag aber, wenn sie das entscheiden würde .. du weißt was ich meine."

    "Ich weiß .. und ich denke unsere Mutter wäre die richtige, um sie wieder auf diesen Weg zu bringen, damit sie es begreift."
    Das sie noch nicht verheiratet war .. nun gut, dass sie schon relativ alt ist, das ist ja kein Geheimnis, aber langsam sollte es wirklich mal klappen, nur wen? Bestimmt nicht an einen reinblütigen Römer .. naja .. zumindest sollte dieser sich schon auf die germanische Seite ihres Lebens einlassen.


    "Mit Glabrio?" das hatte er nicht mitbekommen? Meine Güte, der war wohl zu rattig an dem Abend auf seine neue Frau gewesen, anstatt auf die Geschehnisse, die die Gäste so mit sich brachten, zu achten. "Lando ich bin da ganz ehrlich zu dir. Ich sag dir alles was ich weiß, nur leider war ich nicht minder alkoholisierter als Ragin. Das was ich gesehen habe ist, dass sie getanzt haben. Und sie haben sich geküsst. HALT! Bevor du was falsches denkst! BEIDE, nicht nur sie ... allerdings ist das keine Entschuldigung." um seinem Vetter schonmal den Wind aus den Segeln bezüglich dieses Aspektes zu nehmen. Er war sehr gespannt, was er darauf sagen würde, immerhin war Glabrio ein sehr guter Freund von ihm.
    Die Sache mit Phelans Mutter war ihm wohl gerade .. eher nicht so wichtig, er würde aber damit nicht locker lassen.

    Stimmt. Die Waren .. wenn sie dort zuschlagen würden, wäre das noch irgendwie aufnehmbar, was die schädlichen Kosten beträfe, allerdings würde es nicht bei einem Mal bleiben. Nachdem sein Vetter ihn wieder beruhigt hatte sprach er ihn auf DAS Thema an, vor dem Phelan am meisten Angst hatte. Sontje.


    Er seufzte schwerfällig "Ich weiß was du meinst .. ja sie ist .. ich denke für sie war der Übergang vom Hof unserer Eltern nach Mogontiacum einfach zu .. es ging zu schnell halt .." besser konnte er es irgendwie nicht ausdrücken. "Es ist schon ein großer Unterschied zu unserem Hof, was diese Familie hier betrifft. Ich denke sie wird mit der ein oder anderen Authorität nicht ganz warm .. sie ist .. vielleicht .. etwas eigen, aber bitte, vergiss nie das sie zur Familie gehört, mein Zwilling ist, und sie ein wunderbarer Mensch ist. Jeder Mensch hat Macken, sie vielleicht ein paar mehr aber ich werde mich darum kümmern."
    Ein Schluck Met folgte. "Auch die Sache mit Glabrio .. ich mag ihn, er scheint ein toller Kerl zu sein. Keiner hat was gegen kleinere Eskapaden, aber mir wurde es mit ihm und Sontje doch zu viel .. was dein Punkt über die Hochzeit auch angeht." ein weiterer Schluck folgte, an dem er sich aber fast verschluckte, denn ihm kam eine Idee!


    Klatsch, stellte er den Becher auf den Tisch "Ich hab eine Idee. Wie wäre es, wir holen unsere Mutter zu uns. Vielleicht nicht für immer, aber für eine Weile. Ich bin mir sicher, sie kann Sontje ziemlich gut tun. Klar bin ich ihr Zwilling, aber in letzter Zeit ist so viel passiert .. da bin ich auch mit meinem Latein am Ende. Ich habe Pflichten, und es werden nicht weniger .. das weißt du." zum einen die ganze Priestersache, der Cultus in Germania, zum anderen die Aufgaben als Magistrat. Fragend schaute er in die Richtung seines Vetters.



    Was Alrik betraf .. nunja, Lando mag Recht haben und der Bursche war wirklich auf die Duccier 'abgerichtet' trotzdem stärkte es das Vertrauen kaum. "Offiziell werde ich das ... müssen." schob er hinterher. "Aber inoffiziell wird den Wort für mich mehr Gewicht haben, wenn du verstehst was ich meine." Lando war der, der ihn hier aufgenommen hatte. Viel hatte er ihm gegeben, nicht nur die Familie war es, sondern Lando ganz speziell. Ein dahergelaufener Knabe mit seinem Möchtegernlatein konnte ihm diesen Posten in Phelans Herzen nicht streitig machen.

    "Das ist doch Irrsinn!" haute der junge Priester auf den Tisch.


    "Wir haben ihr zum Abschied noch gewunken, Alrik auch!" ... das führte doch alles zu nichts ..


    "Ich kann deine argen Bedenken sehr gut teilen Loki ... ich habe ein sehr ungutes Gefühl was ..." er schluckte "die Sicherheit außerhalb der Stadtmauern betrifft. Auch in der Stadt könnte es gefährlich werden. Was ist, wenn sie wen schicken und uns überfallen oder unsere Höfe oder das Gestüt? Sozusagen als Zeichen." wenn das wirklich passieren sollte, könnte das der erste Schritt zur Stammesfehde sein .. wenn dieser nicht schon mit den Runen auf dem Tisch lag.


    "Sontje geht es so lala .. sie bewegt sich den Göttern sei Dank wieder. Allerdings ist sie noch .. etwas wirr." was man ihr auch nicht verübeln konnte, allerdings war sie das vorher auch schon .. zumindest ab und zu.


    "Denkst du Alrik könnte uns auch in Schwierigkeiten bringen? Er ist nett .. ja .. aber so ganz kann ich ihm noch nich trauen."

    Auf Landos Bemerkung hin nahm Phelan die etwas demolierte Tafel vom Boden auf und konzentrierte sich auf die Runen.


    "Nunja .. ich könnte nicht sagen, dass ich es nicht kann, aber auch nicht das ich es kann. Mein Vater hat mir und Gero ab und zu ein paar davon gezeigt .. allerdings war er auch der einzige Mann, von dem ich wusste das er es kann. Vermutlich hat das mit seiner Stellung zu tun .. er war ja die Rechte Hand von ..." er bemerkte, dass das absolut gar nicht interessierte, was er auch an Landos Blick festmachte.


    "Jendenfalls hast du Recht, man muss es nicht perfekt beherrschen um zu erkennen was dort steht ..." er machte eine kleine Pause und blickte seinen Vetter direkt an.


    "Das ist nicht gut. Gar nicht gut."

    "Tust du aber nicht!" entgegnete er ihr eindringlich.
    "Es geht mehr ums Zusammen sein, nicht um die Höflichkeit wegen irgendwelcher Themen .. gib deinen Senf dazu oder unterhalte dich mit Elfleda. Das muss auch kein Geflüster sein, wir haben gute Ohren und können die Gespräche auseinander halten." erklärte Phelan ihr noch einmal und ging mit ihr Hand in Hand in die Küche zurück. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen, hatte er wirklich "allabendliches Mittagessen" gesagt?



    In der Küche angekommen setzten die beiden sich wieder auf den Plat und der junge Priester warf Lando ein Nicken zu. Hoffentlich würde das nicht noch einmal passieren. Gespannt wartete er darauf, ob Sontje ein anderes Gespräch mit irgendwem anfangen würde. Genug Möglichkeiten hatte sie ja.