Beiträge von Decimus Duccius Verus

    Callista schien es große Freude zu bereiten, wenn Phelan sie lobte. Nun, war er nicht genauso gewesen, als sein Lehrer ihn lobte? Aurelius Orestes hatte immer noch nicht seinen Brief erwidert, was ihm in diesem Moment wieder in den Sinn kam, ob alles in Ordnung war?


    "Das Recht?" der junge Lerher stutzte. :huh:


    Ohje, er hatte sich mal wieder versprochen, das passierte schonmal, Latein war eben nicht seine Muttersprache.


    "Oh entschuldige, ich habe mich versprochen .. jaja .. Latein." schmunzelte er "Ich meinte das Reich, nicht das Recht. Kannst du damit etwas anfangen?" auf ein Neues :D.

    Arbjon war nun auch angekommen, welchen Phelan natürlich mit einem "N'abend." grüßte. Komischerweise betrat auch Ragin das Kaminzimmer. "Heilsa Ragin." entgegnete der Priester seinem Vetter, den er eigentlich gar nicht eingeladen hatte ( :huh: ).


    "Meine Schwester fehlt zwar noch, aber da ihr so ungeduldig seid kann ich es euch auch jetzt schon sagen. Ich habe euch eingeladen, ja Witjon.." sein Blick wanderte zu seinem Vetter "Das hätte ich beim Frühstück machen können, hätte ich da den Gedanken schon gehabt. Ich habe heute am späten Vormittag einen Brief von Aurelius Orestes aus Rom erhalten. Er ist mein Lehrer gewesen, ich habe euch bestimmt schonmal von ihm erzählt. Er hat im Cursus Honorum ebenfalls ein Amt erlangt, welches ihm abverlangt Nachrichten an Familien zu schicken, die Verwandte verloren haben." seine Stimme wurde etwas ernster und betrübt. Es war jetzt klar wer gemeint war, Dagny natürlich.


    "Wir, ausschließlich Ragin, und Sontje sind erbberechtigt. Orestes hat mich gebeten euch zu fragen, ob ihr das Erbe anehmen wollt, ich soll ihm in eurem Namen Bescheid geben in meinem Antwortschreiben." eine relativ unspeltakuläre Sache, ihm war es aber dennoch zu wichtig, als könnte man über Dagnys Erbe zwischen Tür und Angel reden.

    Irgendwie war es klar, das der Schlachtenbummler Arbjon nicht der erste hier sein würde, sondern sein jüngerer Bruder Witjon. Mal sehen ob Sontje schneller sein würde als ihr gepanzerter Vetter.


    "Tach, entspann erstmal ne Runde, wir warten auf die anderen." entgegnete er seinem Cousin und nahm sich ebenfalls am Bier. Die beiden stießen zusammen an und warteten.

    Jedem Familienmitgleid, das der junge Gode brauchte, hatte er eine Nachricht aufs Bett gelegt die da lautet:



    Heilsa Sontje!


    Komm doch bitte heute Abend zur achten Stunde ins Kaminzimmer, es gibt etwas zu besprechen.
    Ich hoffe dir kommt nichts dazwischen.


    Kuss Phelan


    kurz und knapp.


    Seine Schwester bekam ebenfalls diese Nachricht, da er schon früh aus dem Haus gegangen war, um zu arbeiten.

    Jedem Familienmitgleid, das der junge Gode brauchte, hatte er eine Nachricht aufs Bett gelegt die da lautet:



    Heilsa Witjon!


    Komm doch bitte heute Abend zur achten Stunde ins Kaminzimmer, es gibt etwas zu besprechen.
    Ich hoffe dir kommt nichts dazwischen.


    Gruß Phelan


    kurz und knapp.

    Jedem Familienmitgleid, das der junge Gode brauchte, hatte er eine Nachricht aufs Bett gelegt die da lautet:



    Heilsa Arbjon!


    Komm doch bitte heute Abend zur achten Stunde ins Kaminzimmer, es gibt etwas zu besprechen.
    Ich hoffe dir kommt nichts dazwischen.


    Gruß Phelan


    kurz und knapp.

    Phelan war direkt nach seiner Heimkehr von der Arbeit ins Kaminzimmer gegangen und setzte sich in einen der Sessel. Darauf wartend das die benachrichtigen Verwandten bald eintreffen würden, organisierte er noch schnell etwas zu trinken und kümmerte sich um das Feuer im Kamin. Das Wetter draußen war zwar besser geworden, aber die Abende und vor allem die Nächte waren immer noch zu kalt, als könnte ein gemütliches Feuer entbehrlich sein.

    Als sich Callistas Lehrer auch am Treffpunkt einfand und die beiden sich begrüßt hatten, gab sie ihm stolz ihre Hausarbeit, welche er in alle Ruhe und Genauigkeit las. Je mehr Worte seine Augen aufnahmen, desto mehr nickte er und desto größer wurde sein zufriedener Blick.


    "Das hast du wirklich sehr schön gemacht Callista. Ich bin sehr zufrieden, du kannst diese Ausarbeitung genauso zu deinen Unterlagen nehmen, aus denen du später für deine Prüfung lernen sollst. Am besten du bindest alles zu Hause zu einem kleinen Heft zusammen." es war immer gut alles kurz und bündig auf einem Fleck zu haben, dann musste man nicht auf tausend Papieren kramen, die vermutlich auch noch unvollständig waren.


    "So, dann möchte ich jetzt mit dir über das Rech der Götter sprechen, weißt du was ich meine?" fragend zu ihr blickend wartete er ihre Antwort ab.

    "Janz genau *hicks*" erwiderte er seiner Schwester, die schon Albin und Marga auf die Bühne schickte, was der junge Priester aber bei weitem nicht mehr mitbekam. Sein Gesichtszüge entglitten ihm in ein dauerhaftes und breites Grinsen.


    "Wenn du wesch bisch *hicks* habsch nüscht was mich hier *hicks* behielde.." trotz seines hohen Alkoholpegels, der nochmal schlagartig in die Höhe geschossen war, waren seine Worte durchaus als wahr zu werten. Er würde Sontje nie wieder gehen lassen! Nie wieder.


    "Komm Sssschwesterhersch lass unsch ma die andn suchen gehn .. hoppala .. schuldignn die Herrn." hätte der doch fast einen Mattiaker umgerannt, der wohl selber nicht mehr wusste wo er dran war :D.

    Ohje ohje, Lando schien viel zu tun zu haben, nun gut, es war auch eigentlich nicht seine Aufgabe, sondern die des Stationarius, aber der war gerade nicht anwesend, also hatte sein Vetter die Aufgabe zu übernehmen.
    Dankend und mit einem "Bis heute Abend beim Essen." verließ er das Officium und ließ seinen forschen Verwandten im Schreibkram zurück :P.

    Endlich war der große Tag für Witjon gekommen, so freute sich der Blondschopf nicht nur darüber, dass sein Vetter endlich eine Frau an die Seite bekam, sondern das er ihm auch als Priester beistehen würde, also das Opfer abhalten würde.
    Phelan war schon länger in der Casa Prudentia als alle anderen Duccii, schließlich musste er sich noch mit dem Auguren absprechen, wer was übernahm. Der Augur würde das Auspicium durchführen, eine Vogelschau, ein Deuten von Zeichen. Er selbst würde einen kleinen Ritus abhalten, der die germanischen Götter forderte, immerhin sollte diese Hochzeit auch ein wenig germanische Elemente erhalten.


    So wartete Phelan, nachdem er seine Familie begrüßt hatte, dass der Augur seine Sache getan hatte. Als es soweit war, richtete er sein Wort an die Gemeinschaft.


    "Liebe Hochzeitsgemeinschaft, wir haben uns heute und hier versammelt, um einen neuen Bund der Ehe zu feiern, den Bund zwischen Prudentia Callista und Numerius Duccius Marsus." Witjons germanischen Namen würde er selbst erst bei dem späteren Ritus nennen, hier war es eher nicht so angebracht.


    "Mein Kollege konnte gute Vorzeichen für diese Ehe deuten, lasst uns also in beruhigtem guten Sinne die Eheschließung zelebrieren, auf dann!" er richtete seinen Blick auf das Brautpaar und Vespa, es konnte losgehen.

    Sogleich machte er sich daran mit dieser überaus präziesen Beschreibung den Vorschrieb zu finden.


    "Hier." Phelan gab seinem Vetter das Schriftstück.
    "Das Geld bringe ich dir später vorbei, spätestens morgen. Und eine Quittung .." die brauchte er wirklich nicht .. aus einem einfachen Grund "brauche ich nicht. Wenn ich wegen jedem kleinen Fliegenschiss nach Rom schreibe, nimmt man mich irgendwann nicht mehr ernst, ich investiere gerne, später wird sich das alles auszahlen." und Lando wusste was sein jüngerer Vetter meinte, vielleicht würde er bald Pontifex werden. Ranius Fullo schwebte eh am Abgrund des Lebens, lange würde es bestimmt nicht mehr dauern, bis dieser den Löffel abgab und ein Platz der beiden Pontifices frei wurde.

    Die Atmosphäre wurde ja immer besser. Erst sang Loki, dann Witjon gefolgt von Ragin. Phelan hörte sich das alles mit seiner Sontje im linken Arm und einem dicken Krug Met in der rechten Hand an und beobachtete die duccischen Sänger, die schon einiges an Alkohol verzehrt haben mussten. Vor allem Ragin konnte sich kaum noch sicher von der Bühne retten (:D), auch wenn er gewachsen war vertrug er anscheinend noch nicht ganz so viel (:P).


    Jedenfalls hatte er den jungen Priester an die Reihe genommen.
    Lange und eindringlich schaute er seine Schwester an.
    Dann ging er nach vorne, füllte zwei Metkrüge und stellte sich oben auf die improvisierte Bühne.



    "Werte Damen und Herren, mir dürstet es nicht nach einer Einzelnummer, ohne meine bessere Hälfte möchte ich euch nicht quälen .. daher.." er suchte Sontje in dem trunkenen Mob "Sontje, liebeste Schwester komm hoch zu mir!" rief er ihr zu, worauf sie etwas unsicher auf die Bühne kam.
    Phelan drückte ihr einen Metkrug in die Hand und flüsterte ihr ins Ohr:


    "Weisst du noch das Lied, was Vater uns damals beigebracht? Du weißt schon das .."


    Nachdem alles besprochen war drehten sie sich um.


    "Leute, auch wenn Ragin schon mit einem Sauflied angestimmt hat, so möchte ich erneut mit meiner Schwester im Duett dazu aufrufen .. LEERT DIE FÄSSER, AUF LANDO UND ELFLEDA, TRINKT!"


    Phelan nahm das ganze etwas an die Hand, Sontje mochte das Trinken an sich nicht so gern, aber diese Nummer hatten sie zu oft damals zusammen gesungen, als dass sie das ihrem Bruder nun abschlagen könnte.


    Und schon ging es los.



    Losgelöst und ohne Sorgen,
    kein Gedanke an den Morgen,
    wollen wir heut' zusammen sein
    und an Wein und Bier uns erfreuen.
    Der Tisch soll reich gedeckt heut sein.
    Am Spieß, da schmort ein ganzes Schwein
    und wir halten hoch die Krüge,
    des Trinkens werden wir nicht müde.


    Zur Freude soll Musik erklingen,
    wer noch kann soll dazu singen.
    Und wenn nicht zu voll der Ranzen,
    fröhlich auf den Tischen tanzen.


    Jetzt hakten sich die beiden Zwillinge ein und drehten sich um die eigene Achse im Kries und tanzten.



    Es fließt der Wein,
    es fließt das Bier.
    Hoch die Krüge, trinken wir!


    Der Mob schien angesteckt zu sein, und man dachte, nach Ragins perfekter Brüllerei und Anstiftung würde es langsam abebben, im Gegenteil! Immer mehr schütteten sich die Leute in den Hals, ebenso wie Phelan (neben dem singen natürlich).



    Auf dem Schoß ein schönes Weib
    und du berührst den zarten Leib.
    Schaust sie an mit tiefem Blick
    und willst nie mehr nach Haus zurück.


    Neben dir ein schöner Mann,
    nimmt dich sachte bei der Hand.
    Preist dich deiner Schönheit wegen,
    will dir die Welt zu Füßen legen.


    Zur Freude soll Musik erklingen,
    wer noch kann soll dazu singen.
    Und wenn nicht zu voll der Ranzen,
    fröhlich auf den Tischen tanzen.


    Wieder hakten sie sich ein ..




    Es fließt der Wein,
    es fließt das Bier.
    Hoch die Krüge, trinken wir!



    Und wieder nahm der junge Priester einen Schluck, ob er Sontjes Krug später mit austrinken müsste? Sie hielt sich eher bedeckt mit dem trinken, was ihr Bruder aber überhaupt nicht als schlimm empfand. Er genoss es einfach mit seiner Schwester zu tanzen, wie in den Kindertagen. In den Augen der beiden Zwillinge spiegelte sich die Freude und die Erinnerung an die Kindheit.



    Erzählt 'nen Schwank aus eurem leben,
    denn was könnt' es Schöneres geben,
    als bei Grölen und bei Lachen,
    die lange Nacht zum Tag zu machen.


    So wollen wir die Nacht verbringen,
    mit schönen, angenehmen Dingen.
    Trübsal wollen wir vertreiben,
    wir lassen den Spaß uns nicht verleiden.


    Zur Freude soll Musik erklingen,
    wer noch kann soll dazu singen.
    Und wenn nicht zu voll der Ranzen,
    fröhlich auf den Tischen tanzen.


    Und ein letztes mal!!



    Es fließt der Wein,
    es fließt das Bier.
    Hoch die Krüge, trinken wir!


    Die letzten Worte waren einfach nur noch gebrüllt, fast so gut wie Ragin, aber der übertraf alle Brüllereien des Abends.
    Schnell aber unsicher verließ Phelan mit seinem Zwilling im Arm die Bühne und füllte sich direkt noch einmal ein und haute sich weiter die Hucke voll.


    "Sontje *hick* nschie wieddr gesch du hirr wesch jaa? jaaa?" sprach er liebevoll zu ihr.

    Wenn die das da oben denn nur entscheiden könnten .. einfach reine Liebe, gelenkt durch die Hand der Götter, durch der Götter Schicksal zusammengeführt. Nein, es würde doch so auslaufen, dass man "verheiratet" wurde. Antworten tat er nicht, das Thema fallen zu lassen war wohl das beste.


    "Ich wäre so lange geblieben bis ich es geschafft hätte und hej .. wenn ein blöder Römer das schaffen kann, schafft ein Germane das doppelt!" sagte er stolz, er hatte manch komische Gestalten in Rom gesehen, die ebenfalls mit ihm eine Ausbildung angefangen hatten, was wohl aus denen geworden ist?


    "Die Taverne ist nicht so meins, genau wie der Stall .."

    Es war ja so klar, dass seine bessere (oder in dem Fall eher die schlechtere) Häfte ihm nachplappern musste. Schmunzelnd drückte er sie neckisch und lauschte ihr weiterhin.


    "Es wird noch dauern, aber eins ist sicher, du wirst irgendwann mal vor mir heiraten!" das war klipp und klar fest und vorgeschrieben, so wirds gemacht und nicht anders! Eher würde Phelan sterben, als sich vor seiner Schwester zu vermählen.


    "Schwesterherz, du solltest mich kennen.." fuhr er fort "wäre dem so hätte ich mir eine andere Berufung ausgesucht." herzhaft lachte er und unterstrich somit seine Untertreibung :D.

    Diese Möglichkeiten also? Da überlegte der junge Priester nicht lang, der Tempelbezirk war zwar mal fast in der Versenkung verschwunden, sodass nie eine Wertkarte nötig gewesen wäre, aber jetzt änderte sich das alles und somit war eine Wertkarte äußerst sinvoll.


    "Weisst du was? Wenn du mir das hier so schmackhaft präsentierst nehme ich direkt die 250er Wertkarte." posaunte er stolz mit verschrenkten Armen und einem Grinsen auf den Wangen.
    Er war ehrgeizig, was seinen Beruf anging und scheute somit keine Mühe, auch einen Teil von seinem mikrigen Vermögen beizusteuern.

    Der junge Priester hatte seinen Vetter noch nie in seinem Officium besucht, jetzt gab es allerdings auch einen Grund dazu. Das Provinzkollegium brauchte eine Postwertkarte, so klopfte er an der Tür, wartete auf das "Herein!" und betrat die Räumlichkeiten.


    "Heilsa Lando, ich möchte eine Postwertkarte für den Cultus Deorum hier in Mogontiacum beantragen. Was macht das?" haute er einfach auf den Tisch, er hatte noch viel zu tun und deshalb war nicht viel Zeit für große und vor allem viele Worte. Außerdem konnte das sein Vetter des öfteren ebenso so gut :D.

    Etwas irritiert stoppte Phelan und drehte sich noch einmal um.



    "Achja .. da war ja was .." erinnerte er sich, war es damals nicht schon einmal so gewesen?


    "Dann bezahle ich die 10 Sz jetzt und werde beim Stationarius eine Wertkarte für das Provinzkollegium beantragen."


    Er würde noch viele Briefe nach Rom schicken müssen, die Anschaffung einer Wertkarte war da wirklich nicht ganz sinnfrei.


    Sim-Off:

    Überweise das dann mal auf euer Konto ;)