Beiträge von Decimus Duccius Verus

    Kurz nach Capitolinus Eintreffen, kam auch Phelan im Sitzungssaal des Ordo Decurionum an. Er hatte noch den Rücken von Hadrianus gesehen, war ihm aber leider nicht schnell genug hinterher gerannt, also musste er folglich als letzter den Saal betreten, was er bis dahin noch nicht wusste.


    "Salvete alle zusammen. Ich musste gerade noch für einen Verzweifelten Vater Iuno opfern, damit bei der Geburt seines Kindes alles gut laufen wird."


    Es hatten einschließlich Capitolinus alle Platz genommen, der junge Duccier bleib allerdings erst einmal stehen.

    Das Frühstück bot ein heftiges Spektakel. Noch nie hatte er Loki und Eila so streiten sehen, noch nie hatte er selber sich so mit Sontje gestritten, sie hatten sich ehrlich gesagt noch nie gestritten, Zwillinge streiten einfach nicht, das liegt nicht in derer Natur.
    Nach langem hin und her musste auch Phelan sich mal dazu, leicht forsch, äußern.


    "Eila, du solltest wirklich hier bleiben, ich möchte auch nicht das Sontje mitkommt. Es ist eine unspektakuläre Reise, die keine Gewaltakte fordert. Je weniger wir sind, desto schneller bewegen wir uns fort." das Eila keine gute Reiterin war wollte Phelan gar nicht bestreiten, er wusste das sie gut reiten konnte. Dann wandte er sich seiner Zwillingsschwester zu "Es ist nur für ein paar Tage, die Godin der Stämme verlangt es, es muss etwas von imenser Bedeutung sein, wieso sie uns sehen möchte und wir drei mit Silko im Schlepptau sind genug."


    Er nahm einen Schluck Milch und wischte sich anschließend seinen milchweißen Bart wieder trocken. "Das von meiner Seite dazu." es klang eindringlich genug, damit jedem klar war, dass es ihm sehr ernst war und keiner ihn umstimmen konnte.

    Gespannt lauschte Phelan seinem Vetter. Es war schon etwas komisch für ihn, jeder der Familie in Mogontiacum wusste, welch Frohnatur er hatte und welch Eigenbrütler er sein konnte. Vielleicht würde sich das aber mit diesem wichtigen Schritt ändern.
    Als sein Vetter von Spaß sprach musste Phelan ebenfalls dreckig schmunzeln, Liebe gab es in der Theorie, aber auch in übermäßigem Anteil auch in der Praxis. :D
    Bei dem Gespräch über die Munt spitzte der junge Priester doch sehr die Ohren. "Ich glaub wir können davon ausgehen, das das was die Braut mitbringt nicht wenig sein wird." und schon stand Sarwolf auf und mit seiner mächtigen Präsenz brachte er das komplette Langhaus zum schweigen. Als er dann Elfleda zu sich bat machte Phelan große Augen und sprach leise zu seinem Vetter ohne diesen anzuschauen "Den Spaß .. wirst du haben .." sie war wirklich eine wunderschöne Frau. Aber Schönheit war die eine Sache, ein bisschen Angst hatte er schon, dass sie die familiäre Atmosphäre daheim stören könnte.

    Eher weniger lustvoll verzehrte der junge Germane ein paar Früchte und standartmäßig sein Wurstbrot.
    Alle an diesem Tisch schienen sich genaustens zu kennen, die Blicke von seinem Vetter sahen so aus, als ob er ebenfalls einige Gesichter erkannte.
    "Nein war ich noch nicht, ich habe ja meine Kindheit nur auf dem Hof meiner Eltern verbracht." noch einmal Biss er in sein Brot und trank etwas Milch. "Ich denke mal.." sprach er ein wenig leiser und mehr in Richtung Lokis Ohr gekehrt "nach dem Essen wird es Verhandlungen über die Verbindung geben .. oder?"

    So schöne Träume hatte der junge Duccier gehabt, dass er sich gewünscht hatte doch nie geweckt zu werden. Doch genau das passierte just in diesem Moment. Er verspürrte einen Schmerz in der Gegend seiner rechten Rippen.


    Völlig verwirrt und verstörrt schaute er hoch zu seinem Vetter.
    "Bei Odin, Tyr, Freya, den Nornen und sogar Iuno ... hast du gelitten?" er richtete sich auf und kniete sich auf seinen Schlafplatz, sich einmal die Haare nach hinten streichend, die bis eben noch vor seinem Gesicht hingen. "Scheiss Tag? .." bevor er eine Antwort bekommen konnte maschierte Loki auch schon los und gab Phelan das Zeichen zum folgen, so setzten sich die beiden an die reichlich gedeckte Tafel der Sippe Rodewinis.

    "Auf Senator Aurelius Corvinus!" prostete er seinem Vetter freundlich zu.
    "Nein, du kannst beruhigt sein, ich habe nichts mehr mit dem ich dich belästigen könnte." Phelan zwinkerte Witjon zu, es war schon etwas sarkastisch.


    "Ich hoffe wir sehen uns heute Abend rechtzeitig beim Abendessen, nicht das du wieder zu lange auf deinen Unterlagen herumkrebst." herzlich schmunzelnd stand der junge Duccier auf und wandte sich Richtung Tür. Kurz drehte er sich noch einmal um um sich zu verabschieden "Bis heute Abend." und schon war er wieder in den Gängen der Curia verschwunden.

    "Witjon, wie lange kennen wir uns jetzt? Bin ich denn des Wahnsinns? Nein .. noch nicht .. das Opfer wird unter freiem Himmel im Tempelbezirk stattfinden, genug Platz um alle Menschen daran teilhaben zu lassen, die daran interessiert sind."


    Ein wenig entsetzt schaute Phelan schon seinen Vetter an. Sacerdos Publicus war zwar seine beruflich Tätigkeit, aber das hatte ihm keines falls von seinem germanischen Kult entfernt, es hatte ihn eher gefestigt.

    "Es freut mich das unsere Idee beid er Zustimmung findet." das verlangte nach einem großen Schluck!


    "Am besten wäre es, wenn wir Freya beziehungsweise Venus opfern würden. So haben wir beide Kulturen der Stadt an einem Fleck zusammen versammelt. Wenn du erlaubst werde ich alles weitere organisieren, gibt es noch jemanden von der Curia der dies bezüglich informiert werden sollte?"

    Phelan konnte die Reaktion von seinem Vetter voll und ganz verstehen, in letzter Zeit kamen immer neue Verwandte in der Casa Duccia an, sogleich gingen aber auch viele. Ein ständiges kommen und gehen. Zu Albins Beunruhigung waren es auch alles sehr junge Söhne und Töchter Wolfriks. Phelan und Sontje würden morgen erst zwanzig werden. Lando war mitte zwanzig und somit der Älteste, Eila war auch noch in der Blüte ihrer Jugend und Rodrik sowieso. Ihm gleich kam Ragin und Witjon war auch gerade erst einmal 19. Der arme Albin .. zum Glück hatte er Marga, bei der er sich ausheulen und aufregen konnte, so saßen die beiden auch distanziert in einer Ecke des Tisches.


    Schon schneite Sontje hinein und hatte ihren Zwillinsgbruder und ihren Vetter wohl übersehen. Enttäuscht packte sie ihre Einkäufe wieder weg "Setz dich doch erstmal und iss etwas, du kannst uns deine Einkäufe später zeigen, ich habe Loki gerade von .." .. Rodrik erzählt, wollte er sagen, aber da stand der Neuzugang schon in der Tür.
    Belustigt schmunzelte Phelan in seinen Becher Milch, Rodrik trug keine Schuhe. Das Schmunzeln des jungen Priesters wandelte sich aber schnell in ein Augenrollen und einen genervten Blick, den er Loki teilhaben ließ. Seine Schwester hatte ihn direkt wieder einmal bemuttert und zwischen ihn und sie selbst gesetzt. Nicht das Phelan sich gefreut hatte auch mit seiner Schwester wie damals wieder am Frühstückstisch zu albern..
    Trotzdem begrüßte er ihn "Morjn Rodrik.." und HAPPS biss er wieder in sein Wurstbrot.


    Die nächste, die die Küche betrat, war Lokis Schwester. "Morgen Eila!" sie zu sehen erhellte Phelans Miene wenigstens etwas, der Tisch füllte sich. Zunächst hielt sich der junge Priester erstmal mit Stille bedeckt.

    "Morje.." ließ Phelan es in der Küche der Casa erklingen, in der Marga fleißig am werken und sein Vetter Loki schon mit genüßlichem Gesichtsausdruck seine erste Mahlzeit an diesem Tag zu sich nahm.


    Der junge Duccier setzte sich neben ihn und suchte sich erstmal etwas Brot und etwas Obst zusammen. "Sontje kommt gleich .. sie wollte noch eben nach Rodrik schauen .."
    Ein wenig Wurst zierte sein Brot und fand schließlich sein Ziel in Phelans Mund.
    Kauend und das Obst begutachtend fiel ihm auf, dass Loki ihn ja noch gar nicht kannte. "Du kennst ihn ja noch gar nicht .. er ist gestern zu uns gekommen, er ist der Sohn des Hagen.. das Met hatte ihm gestern den Rest gegeben und wir haben ihn auf ein Zimmer getragen .. keine Ahnung ob er heute Morgen schon auftaucht." es war offensichtlich, dass sein Vetter nicht gerade an diesem Morgen von euphorischer Energie erfüllt war, daher würde Lokis Reaktion sich bestimmt auch ziemlich bedeckt halten.

    "Dazu waren die werten Männer nicht mehr in der Lage." leise begann der junge Germane zu lachen, er wollte den kleinen Rodrik ja nicht stören, der allerdings sowieso nichts mehr mibekommen würde.
    "So viele wie ich Finger und Zehen habe, dann habe ich eine ganze Klasse, um diese in den Götterkulten zu unterweisen." schelmisch grisend dachte er über diesen Gedanken nach.
    "Ach Schwesterherz, keine Panik, ich freue mich selbst nur über einen Neffen oder eine Nichte, eins steht fest, sie werden bezaubernd sein wie du es auch bist." Phelan liebte seine Schwester einfach, sie hatte auch das doppelte an Geschwisterliebe abbekommen, bei Gero hatte sich sowas ja nie entwickelt.


    Zusammen schritten sie Richtung Balkon.

    "Zu viel um alles zu erzählen, aber ich habe öfters in Tavernen den Abend ausklingen lassen und schon den ein oder anderen Römer oder sogar auch Kelten unter den Tisch getrunken." innerlich stellte er sich die Szenerien noch einmal vor, während Sontje bereits damit beschäftigt war Rodrik zu zu decken.


    "Für das danach brauchte ich nur mich selber!" brachte er selbstsicher vor, seine Schwester konnte und wird auch nie wissen, dass Lysander sich oft seiner angenommen hatte, als er sturztrunken in die Bruchbude namens Casa Duccia Roma kam.


    "Du wirst für meine zahlreichen Neffen und Nichten eine gute Mutter sein, das habe ich irgendwie im Gespür, aber lassen wir ihn einfach im Schlaf, jener ist das was er jetzt am meisten braucht."


    Er schritt zur Türe "Keine Ahnung, wahrscheinlich liegt es in der Eingangshalle aber das kann er sich morgen holen.." Phelan hielt Sontje die Hand hin "Was hälst du davon mit mir den Abend ruhig auf dem Balkon bei der Sternenschau ausklingen zu lassen Schwesterherz?"

    Bevor Phelan antworten konnte wolang es wohl zu Rodriks neuem Zimmer ginge wurde ihm die Antwort schon abgenommen.
    Auf dem Zimmer angekommen packten sie den besoffenen Knaben auf sein neues Bett. Ein wenig erschrak der junge Priester und wurde ein wenig panisch als seine Schwester zu Husten anfing .. sie hatte das Asthma immer noch in ihrem Leibe .. mal heftiger mal weniger.
    Die Sorge verflog als sie wieder einmal meinte ihren Bruder witzigerweise bloß zu stellen, was aber nicht gerade schlimm war in dieser Situation, ausser ihm und ihr hätte das sowieso kein anderer gehört.


    "Es hat sich viel getan seitdem ich fort bin Schwesterherz, ich bin weitaus trinkfester als du denkst." das Sontje Rodrik half die Schuhe auszuziehen fand er nicht weiter schlimm. Germanen sahen das nicht so eng, oft genug sahen sie sich nackt, wenn sie zusammen im Langhaus schliefen, aber das bedeutete wiederum nicht, dass Sontje dem Neuen direkt alles ausziehen musste.

    Unfassbar was sich dem jungen Priester da bot. Nicht das Phelan in irgendeiner Weise etwas gegen den Neuankömmling hatte, aber das war noch lange kein Grund, dass seine Schwester ihm dabei helfen musste zu laufen. Allein schon dieser Körperkontakt! So schnell und hemmungslos .. Phelan verdrehte nur seine Augen und stand auf, um Sontje bei Rodrik zu helfen. Er versuchte den größten Teil des Fliegengewichts auf seine Seite zu kriegen, in der Hoffnung der Körperkontakt zu Sontje würde abnehmen. Dieser Bursche sollte sich bloß nicht einfallen lassen irgendwelche Gedanken über Sontje zu hegen, egal in welcher Form. Der Dreitertrupp verließ das Kaminzimmer und ließ die beiden Streihhähne zurück.

    "Heilsa Sarwolf." ließ Phelan ebenfalls verlauten, als der eben genannte dazustieß. Der junge Germane sagte kaum etwas, er ließ alles seinen Vetter regeln und beschaute sich lieber das Langhaus. Viele Leute standen um sie herum, auch etwas abseits, wo ihm eine kleinere Schar jüngerer Frauen auffiel. Er versuchte nicht zu auffällig ein paar Blicke in diese Richtung zu werfen, nicht das ein erzürnter Mann ihm krumm käme.
    Die Frauen hatten allesamt rote Haare und waren von schöner Natur. Sie schienen gespannt das Gespräch zwischen Loki und Rodewini zu belauschen, waren das etwa die Mädchen, die verheiratet werden sollen?
    Im gleichen Moment redete Loki von den Verbindungen der Söhne Wolfriks und der Söhne Ariviors. Dem jungen Priester kam das alles ziemlich merkwürdig vor, es klang nach einer großen Sache, aber sein Vetter hatte nie davon gesprochen. Waren etwa mehr Verbindungen geplant? Vielleicht sollte Witjon und eventuell sogar er selber verheiratet werden.. ahnungslos trank er etwas von dem Met, nachdem er sich dafür bedankt hatte.
    Froh war er auch, dass sein Vetter Rodewini klar machte, dass ihre Reise zu hart war, um noch ein paar Stunden aufzubleiben. So machte er sich mit den anderen auf zu seinem Schlafplatz und brauchte nicht lange bis ihn der verdiente Schlaf einfing.

    Auch als sie von der doch nicht so grimmigen Wache zu Rodewini geführt wurden hielt Phelan die klappe. Was sein Vetter über Freya sagt war gar nicht mal so verkehrt. "Heilsa Rodewini! grüßte der junge Germane den Sippenführer.


    Die beiden Duccier wurden in das Langhaus geführt, wo eine warme gemütliche Atmosphäre auf sie wartete. Zu lange war der junge Priester nicht mehr in so einem Langhaus gewesen. Er fühlte sich sofort geborgen, nicht das er das Leben in Mogontiacum nicht mochte, er lebte sehr sehr gerne dort, aber mal wieder nur unter Germanen in einem Haus nur für Germanen zu sein war einfach fantastisch. Dankend nahm er die Suppe an, nachdem Loki ihm wie selbstverständlich einen Platz angeboten hatte.
    Dem was sein Vetter über das Langhaus sagte konnte Phelan nur zustimmen. Er machte sich weiterhin über die Suppe her um sein Gemüt zu erwärmen und sein Denkvermögen wieder vollständig in Gang zu kriegen. Er blieb dabei ruhig und sagte keinen Ton.

    Seine Schwester fand den jungen Germanen noch genauso vor, wie Lando ihn zurückgelassen hatte. Mit speerangel weit offenem Mund saß er in seinem Sessel und nahm gar nicht alles war, was Sontje ihm entgegnete.


    "Ich .. Loki will dich sprechen, geh am besten sofort zu ihm."


    Mehr konnte er in dem Moment nicht sagen. Viel zu sehr hielten die Erinnerungen ihn fest, die sein Vetter soeben aufgewühlt hatte.

    Die Reise die Loki und Phelan bestritten war alles andere als angenehm. Der Die Kälte biss in ihren Gesichtern und der Wind pfeifte ihnen um die Ohren. Alles andere als Spaß hatte der junge Priester. Er ritt kurz hinter seinem Vetter und fluchte auf die Strapatzen der Reise.


    Irgendwann konnte der junge Priester einige Fackeln erkennen, es musste nicht mehr weit sein! Ihnen wurde der Weg gewiesen und dieser führte sie schließlich vor die Wache von Rodewinis Dorf. Phelan sagte kein Wort, sondern nickte der Wache nur zu. Es war besser wenn Loki das alles regeln würde, ausserdem war er ja auch nur seine Begleitung.

    Der Morgen war noch vom tristen Nebel des Landes umhüllt. Früh ging es los zum Dorf der Mattiaker. Der junge Priester war erfüllt von großer Freude und Ehre mit Loki mitreisen zu dürfen, hatte aber auch ein wenig Angst vor dem, was passieren würde, er wusste nämlich so viel darüber wie sein Vetter Witjon über die Frauenwelt.


    "Moin Loki." begrüßte er sein gegenüber, nachdem Phelan endlich den Stall betreten hatte.


    Er wartete nicht auf irgendwelche Worte von seinem Vetter, sondern rüstete schnell sein Pferd, den Bogen und Köcher umgeschnallt, sein Messer am Gürtel befestigt, und führte es aus der Box.


    "Ich bin bereit."

    Sim-Off:

    Wegen Ungeschicktheit meiner Zwillingsschwester gelöscht. :D




    Zitat

    'brauche nur meinen Mantel und ein Pferd und dann können wir los.'


    "Halt Stopp!" rief Phelan aus ein paar Metern Entfernung. Er näherte sich und nickte Silko freundlich zu. Als er schließlich vor seiner Schwester stand umarmte er sie zur Begrüßung und ließ direkt die Katze aus dem Sack. "Heilsa Schwesterherz, Loki will dich in seinem Arbeitszimmer sehen, es ist wohl .. sehr dringlich."
    Innerlich hoffte er doch sehr, dass Loki Sontje aus einem anderen Grund sehen wollte und nicht etwa, genau wie bei Phelan, wegen den Mattiakern ..