Beiträge von Kassandros

    Oh ja...


    Ich kratze mich etwas verlegen am Kopf, es war schon wichtig wie wir hießen.


    Mein Name ist Kassandros... Da hätten wir doch beinahe das wichtigste vergessen...


    Ich wurde wirklich alt. Besorgt strich ich über meinen langen Bart.


    Dann bis später Iunia Varilia, ich mache mich nun auf meinen Weg.

    Natürlich zeige ich auch gerne einer Frau die Stadt. Wir sind schließlich nicht mehr in den alten Zeiten.* Die Gruppe würde sich heute Nachmittag in meinem Sedes in der Regia treffen. Das ist nicht weit weg von hier. Ist dir das recht?


    Ich hatte wirklich nichts gegen eine Frau in der Gruppe, besonders nicht gegen eine junge Dame mit solchem Charme. Auch wenn ich mir bewusst war das ich eigentlich viel zu alt für so etwas war.


    Sim-Off:

    * Im Antiken Griechenland waren die Rechte der Frauen sehr eingeschränkt. Im Zeitalter des Hellenismus erhielten Frauen dann immer mehr Rechte. Vereinzelt gab es sogar Philosophinnen und Politikerinnen, z.B. Hypatia. Diese Besonderheit verschwand dann wieder in der zusehend Spätantike bis sie dann im Mittelalter verschwand.


    Wenn es klar geht kannst du ja gleich da klopfen. Die andere Person meldet sich bestimmt auch bald dort.

    Natürlich...


    Ich schaute etwas geistesabwesend nach oben und strich mir zweimal bedächtig über meinen Bart. Dann ertönte das Gebet in einen Rezitativen Klang, kein richtiger Gesang, aber auch nicht gesprochen, eine interessante Mischung aus beidem. Es klang recht ansehnlich, jedoch war meine alte Stimme nicht mehr sonderlich geeignet für so etwas. Bei den jungen Tempeldienerinnen hörte es sich wesentlich besser an, und sah auch wesentlich besser aus…


    Her zu mir, du Gott aus den vier Winden, Allherrscher, der du den Menschen den Lebenshauch eingeblasen hast, dessen geheimer Name unaussprechlich ist, vor dessen Namen auch die Dämonen erschrecken, wenn sie ihn hören, dessen unermüdliche Augen sind: Helios, der lodernde Dämon, Horos, der Herr des heilen Auges und Selene-Thoth, die in den Augen der Menschen leuchten, dessen Haupt der Himmel ist, dessen Leib die Luft, dessen Füße die Erde.


    Du bist der Okeanos, der gute Dämon, der Herr, der das Gute erzeugt, der die gesamte bewohnte Welt und den ganzen Kosmos nährt und erhält.


    Am Himmel ist festgelegt dein ewiger Prozessionsweg, auf dem dein Name in den sieben Buchstaben zur Harmonie der sieben Töne festgelegt ist, aus dessen guten Einflüssen die Sternengötter und Fortunae und Parzen stammen, durch den verliehen werden Reichtum, Glück, gutes Alter und schöne Bestattung.


    Du, Herr des Lebens, der du als König herrscht im oberen und im unteren Land, dessen Gerechtigkeit nie unzugänglich ist, dessen ruhmvollen Namen die Musen besingen, dem als Satelliten dienen He und Ho, Cho und Chuch, Nun und Nauni, Amun und Amunith, bei dem die untrügliche Wahrheit ist:


    Gib, dass mich auch viele Personen, die sich im Fleisch bewegen, nicht überwinden können, dass kein Geist, kein mir entgegentretendes Gespenst, keines von den Übeln im Hades sich mir entgegenstellt.


    Zum Schutz werde ich deinen Namen, wie ein Amulett, in meinem Herzen bewahren:


    [Blockierte Grafik: http://img228.imageshack.us/im…6/zwischenablage01pp2.png]


    Sim-Off:

    Ich geb dir gleich eigenartig! ;) Habe mir die Sachen in der WiSim genommen, vielen Dank. Eine Erklärung des Gebetes findest du hier, aber ich denke wir sollten das besser ausspielen. Die Grafik ist eine Notlösung, weil das Forum anscheinend keine griechischen Buchstaben verträgt.

    Scheinbar gefiel dem Exergetes diese Frage nicht so, aber irgendwie hatte ich mir das in den letzten Jahren antrainiert. Aber im weiteren Gespräch sollte er beachten, dass dies nicht sein Schüler war.


    Nun, dann weißt du ja schon das gröbste, oder doch nicht?


    Meinte ich etwas rätselhaft.


    Nun, Serapis und Isis sind mehr als nur zwei Götter, welche man in anderen Teilen der Welt unter anderem Nahmen verehrt. Vielmehr sind sie all diese Götter in einer Person, so verkörpert Serapis alle männlichen Götter und Isis alle weiblichen. Du nanntest bereits zwei Beispiele dafür Athene als ein Teil der Isis und Dionysos als ein Teil des Serapis. Diese beiden Götter sind es also, welche hinter dem gesamten Kosmos stehen. Serapis als Herr des Schicksals und Isis als Mutter der Kultur und Retterin der Menschen. Für die Ägypter ist besonders wichtig, dass sie Osiris, also Serapis, in größter Not rettete, so das er schließlich doch über das Böse siegen konnte, und natürlich das auch der Sonnengott ein Teil des Serapis ist. Du weißt ja, die Ägypter haben es ja mit der Sonne. Ein großer Teil des Kultes findet ja im Tempel statt und ist nur schwer beschreibbar, sicher warst du schon bei einigen öffentlichen Zeremonien dabei, jedoch finden unten den Eingeweihten auch viele Rituale im privaten Ramen statt. Gerne lade ich dich natürlich ein mit mir den Tempel zu besuchen. Warst du schon einmal auf einer der öffentlichen Prozessionen zu Ehren der Isis? Da du nicht eingeweiht bist, darf ich dir nichts über die geheimen Zeremonien verraten, doch die Weihung könntest du ja erlangen, wenn endlich wieder Ordnung herrscht, also der Verein gegründet ist. Doch sicher könnte ich dir ein Gebet vortragen, wenn du dies wünscht.


    Sim-Off:

    Die Rede ist doch gar nicht feindlich. Ich habe ja nichts gegen die Legion oder gegen die Römer, ich arbeite ja sogar für sie. Ich meine nur, dass die Legion, als militärischer Apparat, nichts in der Polis zu suchen hat, außer wenn große Aufstände im Gange sind. Für den Rest gibt’s ja die Stadtwache.

    Ich folgte dem Bediensteten und schaute mich etwas auf dem Landsitz des Exegetes um. Scheinbar war er ein doch recht wohlhabender Mann und war der hellenischen Tradition sehr verbunden, zumindest was die Einrichtung anging. Schließlich trafen wir am Ziel, dem Exegetes selbst, ein. Er lag auf einer Kliene, erhob sich jedoch um mich zu begrüßen.


    Chaire, ich freue mich auch dich kennen zur lernen Exegetes!


    Die Frage nach dem Namen beantwortete ich nur mit einem Nicken. Dann nahm ich auf dem mir von meinem Gastgeber zugewiesenen Platz Position ein.


    Zuerst möchte ich dir für deine Gastfreundschaft danken. Doch nun zum eigentlichen Thema, welchem ich jedoch eine Frage vorrausstellen möchte, welche die Dinge vielleicht ziemlich erleichtern wird. Was weißt du denn bisher über Serapis und Isis?


    Auf die Antwort wartend, begann ich mich, verfressen wie ich war, durch die angebotenen Speisen zu futtern.


    Sim-Off:

    Vielen Dank. Was habe ich denn böses gemacht auf der Agora?

    Ja, seit meiner Jugend bin ich Bürger der Polis Alexandria und soweit ich weiß habe ich mir nichts zu Schulden kommen lassen. Ich möchte sowohl mein Wissen weitergeben, als auch neues erlangen. Also sowohl vortragen, als auch zuhören. Mit der Auseinandersetzung zwischen den Schulen hast du natürlich recht.


    Antwortete ich nur knapp, um gegenüber Diagoras nicht unhöflich zu erscheinen indem ich ihm seine Redezeit kürze.

    Ich lachte etwas.


    Nun, meine Familie stammt ursprünglich wohl aus Makedonien und ist dann mit Alexander dem Großen hierher gekommen und seit dem leben wir hier. Ich würde mich also als Hellenen bezeichnen, aber nicht als Griechen, und lebe schon mein gesamtes Leben hier. Ich arbeitete sehr lange als privater Lehrer für hellenische und römische Kinder und nun bin ich in der römischen Provinzverwaltung tätig, werde aber wohl bald auch eine Lehrstelle am Museion antreten.


    Welche genauere Herkunft, nämlich letztendlich von Mark Anton und Kleopatra, ich vermutete verschwieg ich lieber, dazu bedurfte es noch weiterer Erforschungen und ich war mir auch nicht so sicher ob es so klug war dies jedem Römer auf die Nase zu binden.


    Möchtest du denn Alexandria etwas näher kennen lernen? Wenn es dir und deiner Familie recht ist würde ich dir die Stadt zeigen, ein anderer römischer Neuankömmling ist ebenfalls daran interessiert. Was hälst du davon?

    Etwas erschrocken schaute ich hoch, es war schließlich selten das ich hier angesprochen wurde.


    So wirklich das Sagen hatte irgend wie niemand, aber man traf in letzter Zeit immer nur eine Person an, einen Tabellarius Dispositus mit Namen Marcus Postumius Vortex. Damit hatte dieser dann wohl das Sagen...


    Gab ich irgendwie verwirrt zu verlauten.

    Auch wenn ich das Salvete der Römer schon lange kannte, so fand ich noch immer es hörte sich nach einer Mahlzeit an und sofort bekam ich Hunger. Aber die junge Dame schien Humor zu haben. So lächte ich nett zurück.


    Wie lange bist du denn schon hier? Hast du dir Alexandria schon angeschaut? Eine wundervolle Stadt! Du musst wissen, Alexander der Große war wohl selbst an der Planung beteiligt.


    Du kommst aus römischen Hause oder? Was verschlägt eine so schöne junge Römerin so weit in den Osten?


    Sim-Off:

    Berichtigt.

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Es ist soweit, diese ID geht auch. Erstmal ins Exil, vielleicht kommt sie ja irgendwann noch mal wieder, man wird sehen.
    Bitte zuvor noch die Betriebe abhandeln. Simon ist Valeria einfach verschwunden und man weiß nichts über ihren Aufenthaltsort.


    Macht's gut.
    Valeria


    Und wieder verliert Alexandria eine Bürgerin. Schade. :(

    Es gibt im Broucheion ein Gasthaus Namens Kapeleion Archaon. Ich war noch nie dort, aber ich habe auch noch nie Klagen gehört, als muss es wohl zumindest okay sein.


    Wir könnten gleich nach deiner Audienz gehen, dann sollte meine Arbeitsschicht zuende sein, dann kann ich dir auch deinen Arbeitsplatz zeigen. Klopfe dann einfach hier an meine Tür.


    Wie gesagt, du bist, da kein Vorgesetzter da ist, der höchste Postbeamte in der Provinz. Ich denke den Präfekten wird das durchaus interessieren. Folge mir in die Aula Regia. Oder gibt es noch etwas?


    Das Alexandria nicht so hieß weil Alexander an ihr mit geplant hatte, sondern weil sie ihm zur Ehre gegründet wurde, behielt ich einfach einmal für mich. Auch die Idee wo er eine feste Bleibe finden könnte.


    Sim-Off:

    Du kannst auch gleich klopfen und wir tun dann so als seist du schon beim Präfekten gewesen.

    Nach einer Reise, welche etwas länger und unbequemer war als ich sie mir gewünscht hätte erreichte ich schließlich das doch recht schlichte Landhaus. Etwas erschöpft klopfte ich an die Tür und richtete noch etwas meine Kleidung und nicht zu vergessen, auch der Bart musste etwas gestreichelt, ähm gerichtet werden. Ich war gespannt was genau er wollte, auch wenn ich es ja bereits ahnte. Sicher schadete etwas Kontakt nicht, seit mein Weib gestorben war zog ich mich ziemlich von der Gesellschaft zurück.

    Meine Haushälterin brachte mir den Brief und ich las ihn. Zufrieden lächelte ich, es entwickelte sich alles sehr gut. Anscheinend wollte dieser Nikolaos Kerykes etwas mehr über die Religion wissen. Ich sagte der Haushälterin sie solle den Brief zu meinen anderen Unterlagen geben und ich machte mich auf den Weg zum Landsitz von Nikolaos. Dort hatte man sicher eine privatere Atmosphäre als in seinem Büro.

    Ich dachte kurz nach und entgegnete:


    Liebe Mitbürger, ich stimme meinem Vorredner zu das die Autonomie der Polis bewahrt werden muss und das dazu natürlich Schweiß nötig ist, und leider manch einmal auch Schweiß. Ich spreche jedoch nicht davon das die Legion sich aus Ägypten zurückziehen soll, noch das sie sich überhaupt bewegen soll. Dort wo sie ist, nämlich in Nikopolis, kaum eine Stunde entfernt. Es geht mir auch nicht darum das die Römer in Alexandria nicht willkommen seien, im Gegenteil. Es geht darum das eine römische Legion in den Straßen der Stadt patrolliert, eine Aufgabe, welche eigentlich der Stadtwache zufällt und ich denke diese ist auch dazu in der Lage, wenn sie es nicht ist, so steht eine dringende Reform an. Wie hier schon gesagt wurde: Autonomie bedarf harter Arbeit.


    Um den Pöbel auf meine Seite zu ziehen machte ich noch eine fast inhaltslehre Bemerkung.


    Jeder Legionär ist in Alexandria willkommen, doch nicht um hier zu rackern, sondern um den Glanz unserer Polis zu bewundern und sich zu vergnügen!


    Kurz danach befürchtete ich das man Vergnügen hier schnell mit den häufigen Besuchen der Legionäre bei einschlägigen Damen in Verbindung brachte.

    Ein sehr interessanter Artikel. Wenn auch, meiner Meinung nach, an einigen Stellen etwas überzogen. Künstlich wird eine Fremdheit aufgebaut, indem man wiederholt klarmacht, dass es sich nicht um Liebeshochzeiten handelte. Doch das war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auch in Europa noch üblich und ist es in vielen Teilen der Welt heute noch. Auch in Deutschland soll es ja durchaus noch Ehen geben, welche aus Kalkül geschlossen werden. ;)


    Auch wage ich zu bezweifeln, dass diese Beschreibungen auf die gesamte römische Gesellschaft zugetroffen haben, sondern vielmehr auf die höhere Gesellschaft, wie es dann ja auch in späteren Zeiten war.


    Die Frau in der Rolle als (biologische) Mutter soll wohl auch ein „Schocker“ sein, Frauen allein darauf zu reduzieren ist natürlich aus heutiger Sicht inakzeptabel. Doch biologisch ist es einfach zutreffend. Bedenklich finde ich ehr das in unserer Gesellschaft eine völlige Entfremdung von Mutterschaft eintritt. Dies soll nun aber nicht heißen das „Frauen an den Herd“ gehören, wenn Frauen nicht ausgebildet werden und am Leben der Gesellschaft teilnehmen, so entgeht dieser die Hälfte ihres Potentials. Als logisches Ergebnis muss also für eine Frau beides möglich und moralisch empfehlenswert sein.