Nun war es an Bashir, sehr erstaunt dreinzublicken. Daß er derart bekannt war, damit hatte er nicht gerechnet. Und er erinnerte sich auch nicht, diesen Herrn je ins Haus seiner Herrin eingelassen zu haben. Oder? Nein, daran müßte er sich doch erinnern. "Ja, Dominus. Ich habe zuvorr derr ehrrenwerrten Quintilia Valentina gehörrt." Woher der Decurio sie wohl kannte? Obwohl... ja natürlich, der Bruder seiner Herrin war ja Soldat. Vermutlich daher. Na, der hatte bestimmt nicht gut über Bashir gesprochen. Der junge Parther erinnerte sich noch gut an das Mißtrauen des Quintiliers.
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Bashir nickte ernst zu den Worten des Duplicarius. Er sprach wahr. "Ich werrde darran denken. Hab Dank fürr Deine Warrnung." Schließlich wollte er hier keinen Ärger hervorrufen und niemandem auf die Füße treten. War eben nur die Frage, ob die Soldaten ihn in Ruhe ließen, wenn er sich zurückhaltend benahm. Eine Weile mochte das gut gehen...
"Wenn Dein Cousin solche Pferrde züchtet wie dieses hierr, dann ist err gut. Arrgo heißt err? Und noch so jung... Ich beneide Dich um ihn." Natürlich würde er niemals wieder ein Pferd besitzen. Schon gar nicht so eines wie dieses. Aber es sich wünschen, davon träumen, das konnte ihm doch niemand verbieten? Und wenn der Mann weiter so freundlich zu ihm war, dann... vielleicht, mit viel Glück, würde er ihm sogar erlauben, das Pferd hin und wieder zu besuchen. Vielleicht.
Nur ungern löste der Perther sich von dem Anblick des herrlichen Hengstes und folgte Lupus zu einer anderen Box. Und was er dort sah, ließ seine Augen bewundernd aufleuchten. Was für ein wunderschönes Tier! So kraftvoll und anmutig. Und er wußte es. Dieser Hengst wußte ganz genau, was er war. Seine Augen sprachen von Stolz und Eigensinn. Unwillkürlich hob Bashir seine Hand ein wenig, wie wenn er das Tier berühren wollte. Doch dafür war er ohnehin noch zu weit weg. Und - er würde es auch nicht wagen ohne Erlaubnis von Herr und Pferd.
Da trat ein Mann aus dem Dunkel der Box nach vorne. Decurio... war das nicht sowas wie Centurio? Irgendwie? Sicher war sich Bashir nicht. Es konnte nicht schaden, Respekt zu zeigen. "Salve, Decurrio..." Welcher der Namen gehörte nun dazu? Achja. "Terrentius." Er verneigte sich leicht, um den Respekt zu zeigen, doch dann wurde sein bewundernder Blick wieder angezogen von dem herrlichen Pferd.
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Der parthische Schuß. So nannten sie das hier? Bashir mußte unwillkürlich lächeln. Es gehörte zu den ganz normalen Übungen, die jeder parthische Soldat beherrschen mußte. "Ich habe noch nie gesehen, daß ein rrömischerr Soldat das gekonnt hätte." Was daran lag, daß die römische Armee eben auch ihr Hauptgewicht auf die Infanterie legte.
"Es wirrd sich nicht verrberrgen lassen, was ich bin. Und... Ich habe auch Angehörrige, Frreunde und Kamerraden verrlorren. Und meine Gesundheit und meine Frreiheit - und meine Heimat. Ich bin nun ein Sklave. Warrum sollte mich noch jemand hassen?" Was konnte man einem Sklaven schon noch nehmen? Das Leben? Warum sollte man eine billige Arbeitskraft vernichten?
Als ein Soldat dazukam verstummte Bashir. Er wartete höflich ab, hörte aber aufmerksam zu. Duplicarius Terentius. Duplicarius. War das nicht sogar ein Offizier? Bashir schluckte. Er mußte respektvoller sein! Dann ging der Soldat und wieder fragte der Duplicarius etwas.
"Also.. ich... naja, ich weiß einiges über Pferde. Und liebe sie... Duplicarius", setzte er leiser hinzu, unsicher, ob das nun die richtige Anrede war. "Züchtet ihr denn hier auch? Ich habe gar keine tragenden Stuten gesehen. Und keine Fohlen - oder Einjährige."
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Lupus. Einfach nur Lupus. Das schien Bashir doch sehr unangemessen. Aber wenn der Mann so genannt werden wollte, was konnte er da tun? Nur... was passierte denn, wenn jemand mitbekam, wie formlos er ihn ansprach? Wieder so ein Fall, bei dem man es nicht richtig machen konnte, egal, was man tat. Wenigstens waren sie im Moment allein hier, da stellte sich das Problem nicht unbedingt.
"Ich heiße Bashirr." Eigentlich bildete er sich ein, das vorhin schon gesagt zu haben. Hatte er etwa nicht? Was für eine Nachlässigkeit! Er wurde leicht rot. Anscheinend mußte er wirklich an seinem Benehmen arbeiten. Sonst würde er am Ende noch seinen Herrn in Verruf bringen. "Und ich komme aus Parrthien, He...hrrmpf... Lupus." Es war wirklich nicht so einfach.
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"Ja, He..." Es war eine spontane Antwort - und natürlich grundfalsch. Bashir räusperte sich verlegen. "Verrzeihung. Aberr wie soll ich Dich dann ansprrechen?" Er kannte sich mit den römischen Rängen nicht sonderlich aus. Einen Centurio wußte er zu erkennen. Aber da hörte es dann auch schon auf. Er war ja selbst nur ein einfacher Soldat gewesen - und kein sonderlich guter.
"Und ja, ich kenne mich mit ihnen aus." Seine Augen leuchteten für einen Moment auf, doch dann blickte er wieder zu Boden. "Bei meinem Volk gehörren Pferrde zum Leben. Ich glaube, ich konnte eherr rreiten als laufen..." Wenn sein Vater nicht von ihm verlangt hätte, Soldat zu werden, dann... ja dann... Aber was nützte es, solchen dummen Träumen nachzuhängen? Er hatte enien guten Herrn und war ja nicht unglücklich bei ihm. Ganz im Gegenteil. So viel Glück wie er hatten sicher nur wenige Sklaven.
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Schuldbewußt blickte Bashir zu Boden. Da hatte er ja mal wieder etwas angestellt. Und das gleich am ersten Tag! Hoffentlich war sein Herr nun nicht zornig auf ihn. Nun würden ihm die Ställe garantiert verboten werden, was für ein Dummkopf er doch war!
"Mein Name ist Bashirr. Und mein Herrr ist derr Prraefectus Castrrorrum Arrtorrius Rraetinus", antwortete er kleinlaut. "Bitte Herrr, ich wollte wirrklich nichts Unrrechtes tun. Ich sollte mich umschauen, um zu lerrnen, wo sich was befindet. Und als ich die Pferrde hörrte und rroch..." Einen sehnsuchtsvollen Blick auf den herrlichen Hengst wagte er noch, dann blickte er wieder zu Boden. Er mußte eben endlich lernen, sich damit abzufinden, daß Pferde nicht mehr zu seinem Leben gehörten. "Es wirrd nicht wieder vorrkommen, Herrr", versprach er schließlich schweren Herzens und fast tonlos.
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Natürlich schrak Bashir zusammen. Was der Hengst sogleich bemerkte und mit einem Hochwerfen seines Kopfes quittierte. Es kostete Bashir Kraft, nicht gleich herumzuwirbeln, sondern erst den Hengst zu beruhigen. "Ist schon gut, es galt mirr, nicht Dirr", sagte er leise, streichelte das Tier nochmal und trat dann zurück. Mit langsamen Bewegungen drehte er sich um, denn er wollte den Hengst keinesfalls erschrecken. Und blickte den Mann, der anscheinend erbost war, entschuldigend an. "Bitte verrzeih. Err ist so schön, ich wollte ihn nurr mal näherr ansehen. Ich hatte nichts Schlechtes im Sinn."
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Eine Stunde hatte er. Eine Stunde sollte er sich einfach im Castellum umgucken, damit er lernte, wo sich was befand. Es war nicht schwer, sich in diesem Militärlager zurecht zu finden, zumal ihm die anderen Sklaven auch erklärt hatten, wo was war und welche Gebäude er betreten durfte, welche auf keinen Fall und welche nur auf Anweisung seines Herrn. Von den Ställen hatten sie eigentlich gar nichts gesagt. Also war es doch nicht verboten, oder? Außerdem wollte er sich doch einfach nur ein wenig umschauen.
Die Knechte beachteten ihn nicht weiter, als er die Stallgasse entlang ging. Vermutlich dachten sie, er würde jemanden suchen. Doch er schaute sich einfach die Pferde an. Die meisten waren sehr stämmig und nicht zu vergleichen mit den feingliedrigen, schnellen Tieren, die er aus seiner Heimat kannte. Doch in diesem Klima und bei der schweren Belastung, der die Tiere ausgesetzt waren, man mußte sich nur die Rüstungen der Soldaten angucken, war das wohl auch besser so. Und schön waren einige von ihnen trotzdem.
Bei einem besonders prächtigen schwarzen Hengst blieb Bashir stehen und sprach leise mit ihm. "Na, Du Schönerr... Dein Herr hat sicherr viel Frreude mit Dirr. Was fürr ein feurrigerr schönerr Burrsche Du bist." Er trat langsam näher, öffnete die Tür der Box und erlaubte dem Tier, ihn von oben bis unten zu beschnuppern. Ganz ruhig blieb er dabei stehen, sprach immer weiter in beruhigendem Tonfall und streichelte schließlich über das seidige Fell am Kopf des Tieres. Der Hengst schnaubte und begann, den Gast nach Leckereien abzusuchen...
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Wenigstens schien dieser Riese seinem Herrn zu gehorchen. Auch wenn er eine etwas merkwürdige Art hatte, mit ihm zu sprechen. Bashir war durchaus erleichtert, daß dieser grobschlächtige Kerl erstmal wegging, um den Majordomus zu holen. Auf den war Bashir sehr gespannt, denn der würde ja wohl sein Vorgesetzter sein, wenn er das richtig verstanden hatte. Auf die mahnenden Worte seines neuen Herren hin nickte er. "Ich werrde Dirr trreu dienen, ich habe es verrsprrochen. Und mein Worrt ist etwas werrt." Das war ja die Abmachung, wenn er Valentina hin und wieder besuchen durfte. Er hatte nicht vor, Raetinus zu hintergehen.
Kurz darauf waren die Sklaven des Hauses angetreten und Bashir schaute sie sich neugierig an. Keineswegs hätte er damit gerechnet, jetzt einfach nach vorne geschoben zu werden und sich vorstellen zu müssen. Verlegen errötete er leicht und mußte sich nun erst einmal räuspern. "Mein... mein Name ist Bashirr. Ich stamme aus Parrthien, aus derr Gegend von Edessa, und habe dorrt gegen die Rrömerr gekämpft. Ich wurrde verrletzt und wurrde gefangen." Er deutete auf sein Knie, sprach dann aber weiter. "In Rrom wollte mich niemand kaufen, wegen meines Beines. Aberr hierr hat mich eine frreundliche Dame gekauft. Sie ist aberr zu arrm, um mich zu behalten und die Nachbarrn haben schlimme Geschichten errfunden, weil sie allein mit mirr in dem Haus lebte. Ich kann im Haushalt fast alles. Besonderrs gut kann ich mit Pferrden umgehen." Er gab ja die Hoffnung nicht auf, sich endlich einmal wieder um Pferde kümmern zu dürfen.
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Es war kein kleines Haus, in das Bashir geführt wurde. Er staunte nicht schlecht, denn damit hatte er in einem Militärlager eigentlich nicht gerechnet. Noch während er staunte, trat ihnen der Ianitor entgegegen. Und Bashir erschrak doch bei dessen Anblick, auch wenn er versprochen hatte, sich nicht zu erschrecken. Doch wie sollte er nicht bei solch einem muskelbepackten Riesen, noch dazu voller Narben? Der reinste Albtraum.
Der Parther versuchte natürlich, unbeeindruckt auszusehen, doch so ganz gelang ihm das dann doch nicht. Und nun sprach dieser Mann auch noch in einer merkwürdig klingenden Sprache, die Bashir beim besten Willen nicht verstand, bis der Mann sich plötzlich doch des Lateinischen erinnerte, welches er nur schlecht sprach. Bashir hatte noch kein einziges Wort gesagt, da wurde er schon zur Ruhe ermahnt. "Salve", sagte er also in gedämpften Tonfall und sichtlich verwirrt. "Ich werrde darrauf achten, rruhig zu sein", versprach er also aufs geratewohl, schon, um diesen Riesen nicht zu verärgern. "Mein Name ist Bashirr", fügte er dann noch hinzu und biß sich auf die Lippen. War das nicht eigentlich schon zuviel, wenn er doch ruhig sein sollte?
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Stumm war Bashir seinem neuen Herr durch die Stadt gefolgt. Natürlich war er nervös. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete. Schon am Tor die Wachen, die ihn so merkwürdig gemustert hatten, waren irgendwie bedrohlich gewesen. Das Castellum war gut gesichert und nun sollte er darin leben. Nicht, daß er überhaupt an Flucht dachte, doch es war trotzdem ein leicht beklemmendes Gefühl nach der relativen Freiheit, die er bei Valentina genossen hatte.
Das Castellum war sehr gleichmäßig aufgebaut. Sich den Weg zu merken, war nicht weiter schwer. Und das Haus wirkte nicht mal klein. Wieder ein Hinweis darauf, daß der Rang seines neuen Herrn ein hoher sein mußte. Praefectus Castrorum, so hatte er sich vorgestellt. Doch was das war, wußte der Parther natürlich nicht.
"Na, natürrlich, Dominus. Und ich werrde nicht errschrrecken. Wenn err Dirr trreu dient, werrde ich gewiß mit ihm gut auskommen." Wenn er sich nur halb so sicher fühlen würde, wie er sprach! Bei Valentina hatte es keinen anderen Sklaven gegeben. Hier würde er sich einen Platz in einer bestehenden Hausgemeinschaft erkämpfen müssen. Hoffentlich waren die anderen halbwegs nett.
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Meine Herrin, Quintilia Valentina, hat mich VERKAUFT. Bitte mich als Eigentum von Servius Artorius Reatinus eintragen. Danke!
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Bashir fühlte, wie seine Augen feucht wurden. "Leb Du auch wohl. Und.. danke fürr alles." Er blickte ihr nach und seufzte. Wie gerne hätte er etwas gesagt oder getan, um sie zu trösten. Doch er wußte, daß es im Grunde nichts gab, was das vermochte.
"Es wirrd nicht lange dauerrn, Dominus." Er hatte ja nicht viel. Ein wenig Ersatzkleidung, ein paar warme Stiefel. In wenigen Minuten hatte er diese Dinge gepackt. Doch bevor er zu Raetinus zurückkehrte, stellte er eine kleine Holzfigur vor Valentinas Tür. Ein feuriges kleines Pferd, wie es sie in seiner Heimat gab, über Monate hinweg hatte er daran geschnitzt. Eigentlich hatte er es ihr zu den Saturnalien schenken wollen. Doch vielleicht würde es ihr jetzt ein wenig Trost bringen.
Dann kehrte er in den Wohnraum zurück, den Mantel hatte er sich um die Schultern gelegt. "Ich habe dann alles, Dominus", sagte er bescheiden und ging dann voran, um Raetinus die Tür zu öffnen, bevor er ihm dann hinaus folgte und die Tür hinter sich zuzog. Das Geräusch, mit dem die Tür sich schloß, klang so elend endgültig...
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Es klang zu gut, um wahr zu sein. Dieser Mann wollte ihm erlauben, ab und an bei Valentina nach dem Rechten zu sehen und ihr zu helfen! "Bashirr. Mein Name lautet Bashirr, Dominus", beantwortete er rasch die an ihn gerichtete Frage. Dann wandte er sich an Valentina und blickte sie bittend an. Wenn es schon unvermeidlich war, so schien dieser Mann geradezu perfekt zu sein. Doch dann fiel ihm noch etwas ein. "Vielleicht... sollte ich Dirr noch sagen, daß ich leicht hinke, Dominus. Mein Knie wurrde im Krrieg verrletzt und sehrr schnell rrennen kann ich nun nicht mehrr." Schließlich wollte er er nicht, daß Raetinus wütend wurde, wenn er es entdeckte, was ja unvermeidlich war.
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Bashir wußte natürlich, daß es unangemessen war, sich einzumischen. Doch als Valentina weinte, konnte er einfach nicht anders. Er kniete sich neben ihren Sessel und legte eine Hand sanft auf ihren Arm. Dann blickte er Raetinus an. "Dominus... Es ist die Not, die meine Herrrin zwingt, sich von mirr zu trrennen. Wenn Du mich nicht kaufst, wirrd es ein anderrerr tun. Vielleicht... wenn Du die Güte hättest, mirr hin und wiederr zu errlauben, hierr nach dem Rrechten zu sehen. Dann wärre es mirr eine grroße Ehrre, Dirr zu dienen mit all meinerr Krraft. Und fürr meine Herrrin wärre es vielleicht nicht ganz so schwerr." Schuldbewußt senkte er den Blick. "Bitte verrzeih. Es ist mirr bewußt, daß es mirr nicht zusteht, das Worrt zu errgrreifen..."
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Für einen winzigen Augenblick gestattete Bashir sich Hoffnung. Hoffnung darauf, doch bleiben zu können. Aber dann machte er sich klar, daß es an der Situation nichts änderte. Valentina würde ihn behalten, wenn sie könnte. Das wußte er. Also mußte er auf jeden Fall einen neuen Besitzer finden. Innerlich seufzte er. Und schaute nochmal zu dem Mann. Allein schon sein Angebot, von dem Geschäft doch Abstand zu nehmen, zeichnete ihn als menschlich und freundlich aus. Da gab es sicher schlechtere als ihn. Nun blickte der Sklave zu Valentina. Und nickte fast unmerklich. Denn er wußte, sie würde wissen wollen, ob er einverstanden war. Etwas, was sonst wohl niemand fragen würde. Nun wollte er ganz auf ihr Urteil vertrauen. Sie hatte eine gutes Gefühl dafür, wer gut war und wer schlecht. Und sie würde gewiß die richtige Entscheidung treffen.
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Natürlich hatte Bashir davon gewußt. Valentina und er hatten ein langes, ein sehr langes Gespräch geführt. Auch wenn sie es beide bedauerten, es war nicht mehr anders zu lösen. Sie hatte ihm aber versprochen, sich den neuen Besitzer sehr genau anzuschauen und ihn nur in wirklich gute Hände abzugeben. Natürlich schaute Bashir sich den Besucher nun genauer an. Ein Soldat? Ein Offizier? Von hohem Stand? Konnte das etwas Gutes bedeuten? Im Großen und Ganzen machte der Mann keinen schlechten Eindruck. Aber wie hatte sein Vater immer gesagt: Du schaust den Menschen immer nur vor die Stirn und nie dahinter. Wie sie wirklich sind, erfährst Du erst, wenn sie Macht über Dich haben.
Auf einmal hatte der junge Parther einen ziemlichen Kloß im Hals. Irgendwo in seinem tiefsten Innern hatte er wohl gehofft, daß sich gar kein Interessent finden würde. Und daß sich irgendetwas ergeben würde, daß er doch bei Valentina bleiben konnte. Er wirkte auf einmal stocksteif und sein Blick brannte, während er auf Raetinus gerichtet blieb. Dieses Gespräch würde also nun über seine Zukunft entscheiden.
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Keinen Durst. Na gut. Bashir verneigte sich nochmals. "Dann werrde ich Domina Valentina jetzt Bescheid sagen, daß Du warrtest." Mit diesen Worten verließ er den Wohnraum, um Valentina zu holen. Er war schon sehr gespannt, was der Mann wohl wollte.
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Praefectus Castrorum. Nein, Bashir wußte nicht, was das war. Aber es klang verdammt wichtig und hochgestellt. Also machte er eine einladende Geste. "Bitte trritt doch ein. Ich werrde meine Domina soforrt überr Deinen Besuch inforrmierren." Es wurde sehr schnell deutlich, in welch einfachen Verhältnissen die Quintillierin hier lebte. Doch auch mit einfachen Mitteln konnte man es gemütlich machen.
Bashir führte den Besucher in den Wohnraum und bot ihm mit einer einladenden Geste einen bequemen Sitzplatz an. "Bitte nimm doch Platz. Kann ich Dirr etwas zu trrinken anbieten?"
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Nur wenige Minuten nach dem Klopfen öffnete Bashir die Tür der Casa. Ein Mann stand davor, der ganz offensichtlich nicht nur ein hoher Offizier, sondern auch eines hohen Standes war. Inzwischen hatte der junge Parther dieses Purpurstreifensystem durchschaut. So halbwegs zumindest. Was der wohl hier wollte? Es mußte etwas wichtiges sein. "Salve", grüßte er den Mann mit einer respektvollen Verbeugung. "Was wünschst Du bitte?"