Beiträge von Ein Nauarchus der Flotte

    Marcus Verrius Verres war trotz seines Verdächtigen Cognomens, das den Nauarchen immer an diesen korrupten Statthalter aus der republikanischen Zeit denken ließ, für die Versorgung der Flotille zuständig.


    Der Naurarch musste auch heute nicht lange auf ihn warten. Ein Sklave hatte inzwischen noch etwas Obst gebracht - genau das richtige nach eine langen Überfahrt.


    "Verrius Verres! Gut, dass du so schnell gekommen bist. Wir brauchen dringenst neue Vorräte. Heute noch! Übermorgen geht es los. Ins Illyricum. Wir werden wohl einige Male zwischen durch Vorräte aufbessern können, aber wir sollten vorbereitet sein - und nicht nur für die Besatzung. Auch die 'Ladung' muss vesorgt werden. Also für etwa 80 Mann zusätzlich. Und zur Sicherheit kaufe gleich große Mengen. Entweder für die nächsten Ladungen, was den Troß oder ähnliches angeht, oder aber für die Ravenner, falls die das wiedermal nicht hinbekommen. Miete ein Lagerhaus im Hafen an. Das übliche. Und nimm Dir einen Apfel mit.",


    sagte der Nauarch in seiner üblichen geschwindigkeit, die er immer dann drauf hatte, wenn er voller Tatendrang war wie an diesem besonderen Tag. Der Gubernator wollte wohl irgendetwas sagen, aber der Nauarch ließ es nicht zu, indem er selber redete:


    "Fragen sollte es ja wohl keine geben, oder? So, wegtreten!


    Der Gubernator gehrochte - er wusste wirklich was zu tun sei. Just in diesem Moment schaute der Scriba wieder rein.


    Mein Nauarch. Ich habe die Briefe geschrieben und kopieren lassen und Boten tragen sie schon aus. Nur der Brief an den Nauarchen der Ravenner ist noch da an den persönlichen Teil wolltest Du noch etwas dranschreiben.


    Der Scriba näherte sich dem Schreibtisch und legte den persönlichen Brief vor und der Nauarch schrieb unten dran:


    "Dies schreibe ich nun mit eigener Hand, damit Du siehst wie sehr ich mich über eine gemeinsame Cena freuen würde. Vale."


    Dann gab der Nauarch den Brief dem Scriba zurück, lehnte sich zurück und sagte:


    "Gut gemacht. Nur eines noch: Sag dem Boten, der zur V. der Ravenner geht er soll auf eine Antwort warten."
    Ja, mein Präfekt - und könnte ich dann auch kurz mit ein paar Kameraden von Bord gehen?
    "Gut, eine kleine Pause hast Du Dir verdient, aber ich werde Dich später noch brauchen. Also nicht zuviel Wein."


    Der Scriba verließ daraufhin die Kabine des Nauarchen und der vertiefte sich in einige nicht ganz so wichtige Papiere.


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    "Vale!,


    verabschiedete der Nauarch den Legionstribunen und setzte sich sofort um wichtige Anweisungen und Befehle schreiben zu lassen. Er rief seinen Scriba.


    "Ich muss einige wichtige Befehle und Briefe diktieren. Erstens: Befehl für alle Einheiten und Mitglieder der VII. Flotille der Classis Misensis. In 25 Abschriften für alle Tribuni classici. Schreibst Du mit?


    Auch wenn es als Frage formuliert war, wusste der Scriba, dass es ein Befehl war. Er nahm sich den Griffel und die Wachstafeln, die er dabei hatte und schrieb mit. Das war einer der Momente wo er sich wünschte so begabt die Kurzschrift des ciceronischen Sklaven zu beherrschen, die es ihm ermöglicht hatte so schnell und genau mitzuschreiben. Bei ihm ging es nicht immer so glatt.


    "An alle Tribuni zur Weitergabe etc. Die Ausgangsregelung wird parallel zu der von der Legio Prima gestaltet. Die Mitglieder der Flotille etc. dürfen nur in kleinen Gruppen - mindestens drei höchsten fünf - Landausgang beantragen. Dieser ist zu gestatten bis einschließlich 2. Nachtwache der Nacht zu übermorgen.
    Die Flotte hat sole oriente am zweiten Tag nach der Unterzeichnung auslaufbereit zu sein. Sämtliche Vorbereitungen haben bis zur neunten Stunde des morgigen Tages abgeschlossen zu sein. In einem noch näher zu bezeichnenden Lagerhaus müssen morgen ab der sechsten Stunde die Vorräte aufgefüllt werden. Lagebesprechung morgen, 10. Stunde auf dem Schiff des Nauarchen. Datum, Siegel. etc. Hast Du das?


    Der Nauarch stand wieder auf. Nahm einen frischen Apfel, den ihm jemand besorgt hatte und biss hinein.


    "Zweitens: An Nauarcho Tito Mutio Varo. s.p.d. Zwei persönlich Sätze als Inscriptum - nicht mehr und nicht weniger. Dann wörtlich: Den Befehlen der obersten Flottenleitung entsprechend und zur Ehre unseres hochverehrten zu vergöttlichenden Imperators - voller Titel - Iulianus, ist die Flottile VII etc. wie Du schon bemerkt haben dürftest in Seleukia eingetroffen. Um unseren gemeinsamen Auftrag schnellstens auszuführen, habe ich - gemäß der mir erteilten Befugnis - mit der Legio Prima abgesprochen, dass wir am übernächsten morgen ebendiese Prima aufladen lassen und directe abfahren. Ich fordere hiermit die Flotille V und VI der Classis Ravennas an, zu entsprechender, i.e terminus ad quem morgen 10. Stunde, Zeit zur Verfügung zu stehen. Datum, Siegel etc. Dann an den selben Nauarchen eine persönliche Einladung für eine Cena heute abend, der ich mit eigener Hand noch etwas dazufügen will. Und gib eine Kopie des Marschbefehls und der mir übergebenen Vollmachten mit, falls die hier nicht angekommen sind.


    Wieder biss der Nauarch ein paar mal in den Apfel. Er hatte sich richtig heiß diktiert. Der arme Scriba tat ihm in Momenten wie diesem immer leid, aber dafür musste er ja auch weniger Formaldienste.


    Und drittens: Nein lass drittens schreibe erst einmal diese, die sind die wichtigsten und lass auch alles für eine gute Cena vorbereiten. Und lass mal den für die Versorgung zuständigen Gubernator antanzen. Abtreten! Zack, zack.


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    "Gut, dann werden wir es auch so machen. Ist noch etwas zu besprechen? Wenn nicht, sollten wir uns an die Vorbereitungen machen!"


    Der Nauarch ging in die Richtung seines "Schreibtisches", setzte sich aber noch nicht, weil er den Tribunen zuerst verabschieden wollte.



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    Der Nauarch atmete auf. Das Angebot morgen Abend schon loszusegeln, beziehungsweise zu -rudern hatte er eigentlich mehr gemacht um die Großartigkeit der der Flotte herauszustreichen, realistisch wäre es nicht gewesen. Allein, wenn er noch etwa 15 - 20 weitere Liburnen von den in höchstens Tagessegelentfernung stehenden Flotillen der Ravenner anfordern und Vorräte fassen wollte. Aber der Tribun war ja mit dem Morgen des übernächsten Tage einverstanden.


    "Gut, dann wäre das abgemacht. Übermorgen, sole oriente, geht es in Richtung Illyricum - wenn ich richtig informiert bin?


    Eine andere Sache noch. Ich möchte gerne, was den Ausgang anbelangt, mit Euch am gleichen Strang ziehen, damit wir Geschlossenheit zeigen. Was habt ihr der Legio für Ausgangsregelungen erlassen?"



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    "Natürlich. Wenn es allerdings schnell gehen soll, sollten wir nicht die Corbitae nehmen, die für den Transport gedacht sind, sondern uns auf die Liburnen beschränken. Also mein Geschwader und die jeweils schnellsten Besatzungen aus den Geschwadern der Ravennischen. Dann wird es kein Problem sein. Allerdings würde größeres Kampfgerät und ein Teil des Troßes nachkommen müssen.",


    sagte der Nauarch und begann sich auf und ab zu bewegen.


    "Ich denke, dass die Ravenna-Leute mitmachen. Manchmal sind sie nicht besonders kooperativ, gerade wenn die Misensis die Sahnestücke bekommt. Aber das ist ja hier ein...


    Beinahe hätte er Notfall gesagt, aber das war es schließlich nicht. Alles war unter kontrolle.


    "...ein besonderer Fall. Meine Männer sollten ein wenig an Land gehen können. Ihr wisst schon..Seemannsgeschäfte..und mit den günstigen Bedingungen - und wenn die Ravenner keinen Stress machen, sollte es spätestens übermorgen früh, im Idealfall morgen Abend losgehen können. Reicht Euch das oder braucht ihr weniger oder mehr Zeit?


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    edit: Autorenkennzeichen

    "Eine wesentlich Information für mich wäre - wieviel Truppen müssen wie schnell transportiert werden. Ich bin mit meiner Flottille angekommen. Also 25 schnelle Schiffe. Ansonsten liegt ja schon ein großer Teil der Ravennischen Flotte hier beziehungsweise in den umliegenden Häfen. Damit müssten wir doch eigentlich alles wegschaffen können.


    Wir sind die schnellsten und könnten daher die eiligsten von Euch transportieren, die anderen kommen dann nach und nach mit den Schiffen der Classis Ravenna. So sieht jedenfalls der Plan der Flotte vor. Wie sehen das die Legionen?"



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    Der Nauarchus hatte es sich vorübergehend bequem gemacht - nachdem auch sein Schiff vor Anker gegangen war - und saß in seiner "Nauarchenkajüte" und durchstöberte noch einmal die nachrichten, die sie zuletzt auf Cyprus gesammelt hatten


    In fast unglaublicher Geschwindigkeit war der Bote aus der Stadt zurückgekehrt und betrat nun die Kabine des Nauarchen salutierte vorschriftsmäßig, um den Tribun anzukündigen:


    "Salve o Nauarche. Der Tribunus Angusticlavius Terentius Cyprianus von der Prima wünscht Euch zu sprechen. Er ist der Kontaktmann zu uns."


    "Sehr gut, Nauta. Das will ich loben, so eine gute Ausführung der Befehle. Sag Deinem Centurio Classicus, dass Du während unseres Aufenthaltes in Antiochien keinen Dienst zu schieben hast - als Belohnung. Und jetzt hol den Tribun herein. Abtreten.


    Solche kleinen Vergünstigungen hatten dem Nauarchen schon immer den Ruf eines guten Offiziers bei den Truppen verschafft - und wenn sie nichts kosteten war es um so besser.


    Der Nauta verließ die Kabine des Nauarchen und meldete dem Terentier, dass der Nauarch ihn empfangen würde und begleitete den Tribun noch bis zur Tür der Kabine. Sobald der Tribun eingetreten war, ging er zurück auf sein Schiff.


    Im selben Moment stand der Nauarch auf und ging auf den Tribun zu und sprach:


    "Salve, Tribune Terenti Cypriane! Gut, dass wir uns so schnell sehen können! Wie ist die Lage?"



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    Der Bote der Flotte


    Das konnte der Nauta nur Glück nennen. Er traf den Kontaktmann und er würde gleich mitkommen. Das gäbe sicherlich eine kleine Gratifikation - oder zumindest eine Schicht Freizeit oder ähnliches.


    Also führte er - um diesen Bonus nicht durch Trödelei zu verlieren gleich zum Nauarchen.

    Der Bote der Flotte


    Kaum hatte der Bote seine Liburne verlassen und dem Hafen gemeldet, dass eine ganze Flotille Platz brauche machte er sich an seinen Hauptauftrag: Jemanden von der Legio I suchen und ihn über die Ankunft der Flotille informieren und wenn möglich zum Nauarchen bringen.



    Nach nur kurzer Orientierung - wenn man eine gewisse Anzahl von Hafenstädten kennen lernen durfte, kannte man quasi alle - traf er eine Gruppe von Milites der Legio I. Sie waren also schon da. Er fragte sich, ob er ins Standlager der Legio gehen sollte, außerhalb der Stadt, oder ob er sich noch weiter umschauen sollte. Gerade als er dies überdachte sah er einen Offizier in nur geringer Entfernung. Er schätzte, dass es ein Tribun sei - also wirklich jemand, der sich auskannte. So drängelte er sich durch die Menschenhaufen und sprach ihn an - nicht ohne dabei vorschriftsmäßig zu salutieren:


    "Salve, Tribune. Der Nauarch der angelandeten Flottille der Classis Misensis schickt mich. Ich soll den Kontaktmann der Legio I suchen und wenn es möglich ist zum Nauarchen, der in Seleukia Piera, dem Seehafen dieser Antiochiens vor Anker liegt."


    Die vorfahrende Liburne legte an und sogleich verließ ein Nauta das Schiff, um zu melden, dass eine Flottille der Classis Misensis angekommen sei. Man konnte sehen, wie Platz geschaffen wurde im Hafen von Antiochia.


    Der Nauta, sollte aber nicht nur das verkünden sondern sich auch zu den Verantwortlichen der Legio I bewegen, um das Kommen des Nauarchen anzukündigen. Dies tat er auch.


    Das Schiff des Naurarchen legte kurz darauf an und er wartete bis der Bote zurück kommen würde, um ihm Meldung zu machen.




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    Auch ein Nauarchus der Flotte aus Misenum kam in diesen Tagen mit einem eher etwas ungewohnten Auftrag in diese Regionen. Nur er ganz persönlich wusste, warum er die Männer seiner kleinen Abteilung in diese Gegend des Imperium Romanum führen musste, und nur er selbst wusste, dass sich der weite Weg garantiert lohnen würde, wenn alles so verliefe, wie es geplant war.


    Dass er den Caesar sehen würde, das erwartete er nicht und daher war er auch gar nicht enttäuscht, als ein Sklave oder sonstiger Bediensteter den persönlichen Brief übernahm, welchen der Nauarchus wie sein eigenes Leben zu schützen versprochen hatte.


    An den
    Caesar et Legatus Legionis
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    Misenum, Italia


    Ave Caesar, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus Caesar!


    Noch immer steckt der Schmerz dieser schrecklichen Nachricht in unseren Gliedern, dass unser langjähriger Augustus und Imperator von einem parthischen Pfeil zu den Göttern berufen wurde.
    Dennoch waren in den letzten Tagen viele Entscheidungen zu treffen, zumal diese traurige Nachricht leider auch Menschen fand, die sich darüber freuten.


    Ich schreibe dir heute, Caesar, um dir zu versichern, dass die Classis Misenensis, und, soweit ich diese mit beeinflussen kann, auch die Classis Ravennas, den Wunsch deines Vaters mit grosser Freude respektieren und dich als neuen Imperator und Augustus in Italia willkommen heissen werden.


    Ich habe die entsprechende Vereidigung bereits persönlich vorgenommen und alle meine Männer auf deinen Namen neu eingeschworen.


    Mit grosser Freude warten wir also nun auf deine Ankunft in Italia. Die Situation präsentiert sich in ganz Italia derzeit ziemlich ruhig. Die Menschen trauern, die politische Lage erscheint mir als stabil, ein militärischer Einsatz der Flotte zeichnet sich daher momentan nicht ab.


    Einige kleinere Anfragen betreffend Anstellungen (z.B. Architectus Italiae) sind bei mir eingetroffen. Ich hoffe, es stösst auf dein Wohlwollen, wenn ich diese Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen treffen werde.


    Ich hoffe, du findest mich einer Antwort würdig.


    HEIL DIR, CAESAR, IMPERATOR!


    LUCIUS ANNAEUS FLORUS


    MISENUM – ANTE DIEM X KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.

    (21.2.2008/105 n.Chr.)

    Schnell hatte es gehen müssen. Das halbe Mare Nostrum sollten sie wieder einmal überqueren. Den Winterstürmen trotzend waren sie aufgebrochen. Eine große Anzahl von Schiffen - Transportschiffe und Kampfverbände - sie sollten Truppen und die sterblichen Überreste des Kaisers Iulianus transportieren.


    Das Geschwader des Nauarchen hatte die Überfahrt gut überstanden und war nun im Begriff in den Hafen der Stadt Antiochia einzulaufen. Er hatte die Trierarchi seines Geschwaders im letzten Hafen angewiesen, dass sie beim Einlaufen einen guten Eindruck machen sollte - schließlich war es nicht abzusehen, wie die Rückkehr der Legionen in der Stadt aufgenommen worden war, vom Tod des Kaisers mal ganz abgesehen. Die Trierarchi würden auf ihren Schiffen die gleiche Ansprache halten wie er - und die gleichen Anweisungen insbesondere bezüglich des Landganges.


    Er ließ alle Männer antreten - jedenfalls alle die von ihren Posten abkömmlich waren, ließ sogar die Ruder eine Zeitlang stillstehen, damit alle hörten, was er zu sagen hatte.


    "Männer, wir werden noch heute in Seleukia Pieria anlanden. Ihr wisst, dass unsere Mission einige kritische Momente beinalten könnte. Die letzten Nachrichten sprechen von keinen größeren Schwierigkeiten der Landratten. Dennoch müssen wir vorsichtig sein.


    Ihr wisst, dass wir einer großen Ehre zuteil werden. Auf diesem unseren Schiff, auf unserer Amphitrione werden wir die sterblichen Überreste unseres geliebten Kaisers nach Italia überführen. Doch die Ehre muss der Gefahr entsprechen - wenn etwas schief geht, wird der neue Kaiser keine Gnade mit uns haben. Darum ist vorsicht geboten."


    Er wurde durch ein Raunen aus der Menge der Seeleute unterbrochen, das gab ihm Zeit zu überlegen, was denn positive und negative Auswirkungen wären. Vielleicht wäre sogar eine Präfektur für ihn drin, oder aber das Colosseum.


    "Ich weiß, Männer, dass Ihr die gute Sitte habt so schnell wie möglich an Land zu gehen und mit Euren Sold einige bestimmte Gewerbe zu unterstützen.."


    Auch wenn es dem Nauarchen eigentlich zuwider war diese Anpielungen zu machen, es wirkte zumeist wie eine captatio benevolentiae. So auch dieses mal, denn einige schlüpfrige Bemerkungen wurden von Nautae und sogar Gubernatoren herein gerufen und Lachen unterbrach ihn, wie er es gewünscht hatte, als es sich gelegt hatte fuhr er fort:


    "dennoch muss ich Euch um Eure Geduld bitten. Erst wenn wir uns über die Lage im Klaren sind und vom Legaten der Prima gehört haben, wie es um die Legion und die Weiterfahrt bestellt ist, erst dann könnt Ihr an Land."


    Murren. Sogar einige "eher negative" Zwischenrufe. Aber auch die hätte der Nauarch vorhersagen können.


    "Als Entschädigung werden die Optiones für den heutigen Abend einen guten Wein ausgeben - und vergesst nicht uns blüht Ruhm oder Ungnade. Also Männer - wir haben die letzten Wochen übestanden, dann wird diese Nacht wohl nicht das Problem sein.


    Heil dem Augustus! Heil dem Kaiser Valerianus!


    Die Männer verloren zuerst das Murren und stimmten dann in die Heilrufe mit ein. Die Aussicht Ruhm zu erlangen, oder vielleicht auch nur auf den weinseligen Abend schien sie zu befriedigen. Er würde sie aber sicherlich morgen von Bord lassen müssen - auch damit sie die Rükfahrt ebenso gut und schnell meistern konnten.


    Der Appell wurde beendet - durch die üblichen Fanfaren und man bereitete das Anlaufen des Hafens und das Anlegen vor.


    Eine ganz interessante Landestelle, dachte sich der Nauarch als er Seleukia Pieria langsam aber sicher auf sich zurauschen sah. Nur eine Liburne legte sich ins Zeug - gemäß den Anweisungen sie würde chon bald anlegen und ein Bote würde die Legio suchen - damit die Männer vielleicht schon heute Nacht die syrische Wirtschaft unterstützen konnten.



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