Beiträge von Ein Nauarchus der Flotte

    Die Nachfragen des Flaviers, dessen Mienenspiel seine Derangiertheit widerzuspeigeln schienen, waren für Icelus nicht unerwartet."Nun. Chimerion, ein Sklave der Flavia Celerina, hat ausgesagt, dass er zusammen mit Ylva und Flavia Celerina in diesem Lagerhaus in eine Falle gelockt wurde. Er selber wurde niedergestochen und verlor das Bewusstsein, das nächste woran er sich erinnert ist das Feuer, und er hat sich aus dem Flammenmeer gerettet. Wir haben in dem zerstörten Haus mehrere Leichen gefunden, darunter zwei Frauenleichen von denen eine eine sehr wertvolle, teilweise eingeschmolzene Kette trug. Von daher müssen wir davon ausgehen, dass es Eure Verwandte ist."


    Er seufzte: "Ich kann Euch da leider keine Hoffnungen machen. Die Schurken, die Eurer Verwandten diese Falle gestellt haben, und das ist einer der Punkte, an denen die Classis ins Spiel kommt, scheinen Flavia Celerina dadurch getäuscht zu haben, dass sie Uniformen der Classis getragen haben. Und der zweite, die Aussage Chimerions lässt auch vermuten, dass es sich um Seeleute handelt. Vielleicht sogar um Piraten." Icelus bewunderte den Flavier, dem einerseits anzumerken war, dass ihn diese Nachricht erschütterte, der aber zugleich eine gravitas ausstrahlte, eben das warum Patrizier, Patizier waren, verkörperte.



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    "Gut, Chimerion. Wir müssen glaube ich vom schlimmsten ausgehen. Was auch immer diese Schweine wollten, Gold war es nicht. Aber wenn wir nicht noch mehr Hinweise bekommen, wird es wohl ein Geheimnis bleiben. Unser Freund der Dein Leben gerettet hat wird schon ungeduldig", er zeigte auf den Optio Valetudinarius, "ich soll Dich ruhen lassen. Ich werde also nun nach Rom reiten und dort mit Deiner Familia sprechen - um ihnen die traurige Nachricht zu überbringen."


    Es nagte zwar noch an Icelus, dass er nicht verstand wie die Sache abgelaufen war, noch warum, aber Chimerion würde sich wirklich weiter ausruhen müssen, um nicht doch noch den Weg zum Hades zu gehen. Also war das wohl das beste. Er grüßte militärisch und sagte. "Vale, ich komme wieder zu Dir, wenn ich aus Roma zurück bin, vielleicht lässt Dich der Valtetudinarius dann ja auch schon aufstehen." Er wartete noch einen kurzen Moment, ob Chimerion noch etwas zu ergänzen hatte und verließ danach das Zimmer.



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    Er hatte nicht lange genug warten müssen um einen zweiten Becher Wein zu anzufordern, was beinahe schade gewesen wäre, wenn es nicht ein allzu ernster Anlass gewesen wäre, die ihn in dieses prächtige Anwesen gebracht hätte. Als der Hausherr kam wunderte er sich, doch der Drill in der Marineinfanterie hatte ihn gelehrt selbiges nicht zu zeigen, aber der Herr der Villa Flavia, hatte anscheinend einen nicht zu übersehenden Sprachfehler. "Salve, ich bin Caius Sosius Icelus, Optio der kaiserlichen Flotte. Ich befürchte, dass ich Euch eine schreckliche Nachricht überbringen muss."


    Eigentlich hatte der Optio hier keine dramatische Pause ienlegen wollen, aber irgendwie schnürte es ihm den Hals zu. Bei Kameraden hatte er diesen Dienst schon einmal durchstehen müssen, aber bei einer jungen - wahrscheinlich hübschen Frau - war dies doch etwas anderes. "Nun also, in Ostia ist es passiert. Deine Verwandte Flavia ..." und wieder musste der Optio schlucken. Also - Flavia Celerina. Wir müssen davon ausgehen, dass sie bei einem Lagerhausbrand zusammen mit ihrer Leibsklavin umgekommen ist. Nur ihr Leibwächter Chimerion konnte sich schwerverletzt retten. Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, aber muss noch einige Zeit in Ostia bleiben, bis er transportfähig ist.


    Die jetzige Pause war geplant. Er würde es wahrscheinlich noch genauer erläutern müssen, fiel ihm auf, da seine Worte durchaus nicht die Tragweite des Geschehens zeigten.

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    Ein Reiter der Classis (selbiger musste immer wieder darüber lachen, dass er ein solch paradoxen Dienst verrichten musste), brachte den wöchentlichen Bericht des Numerus Ostiensis. Das erste mal seit langem ein Bericht in dem etwas anderes stand als - alles in Ordnung. Deswegen hatte ihn auch der Nauarchus höchst persönlich unterzeichnet.



    Wochenbericht - NUM OST


    PRI ID OCT


    [strike]K[/strike]Ein besonderes Vorkommnis:


    Werter Praefectus. Seit langem schicke ich Dir wieder einen Bericht, weil wirklich etwas passiert ist. Im Hafen Ostias ist ein Lagerhaus in Brand gesteckt worden und unsere tapferen Nautae haben mitgeholfen den Brand zu bekämpfen. Nun wirst Du sicher sagen, gut das wurde doch sonst auch nicht in den Berichten erwähnt. Richtig. Diesmal gab es aber einige Tote und einen überlebenden - der uns beinahe unter der Hand weggestorben wäre, allerdings nicht an den Brandverletzungen, sondern an einer üblen Stichwunde. Das Verhör hat ergeben, dass er von den Übeltätern niedergestochen wurde, die sich als Nautae der Classis (sic!) verkleidet hatten, um ihn, seine Herrin und ihre Sklavin in eine Falle zu locken. Diese Frechheit wäre für mich schon genug um zumindest die Nachforschungen zu beobachten. Die Sache ist aber etwas mysteriöser. Wir haben zwei Frauenleichen gefunden - die Dame Flavia Celerina und ihre Sklavin - höchstwahrscheinlich. Bei ihr wurde eine wertvolle leicht eingeschmolzene Kette gefunden. Und genau das macht mich stutzig. Wieso sollten die Schurken, die wertvolle Kette zurücklassen?


    Schließlich bleibt noch zu erwähnen, dass der Überlebende die Übeltäter als Seefahrende zu identifizieren können meinte. Mit anderen Worten: Er sagte sie wären Piraten. Auch wenn es für letzteres nur geringe Anhaltspunkte gibt, haben doch auch Gerüchte meine Ohren erreicht, dass sich eine Bande gefunden habe, die unseren unumschränkten Machtanspruch im westlichen Mare Nostrum mit zu untergraben sucht. Ich persönlich habe deswegen für meinen Numerus folgende Maßgabe herausgegeben, dass die Patrouillen verdoppelt werden sollen und die Bewaffnung der einzelnen Boote ebenso verdoppelt werden soll. Zusätzlich habe ich die kleinste Stufe der Alarmbereitschaft über meinen kleinen Stützpunkt und das Stadthaus des Stützpunktes verhängt. Für weitergehende Maßnahmen, erwarte ich bei stabiler Lage Instruktionen von Deiner Seite.


    Titus Persius Dossenus, Nauarchus Numeri Ostiensis

    Der Trierarchus Apollonides hielt Ausschau und ebenso wie sein nautischer Spezialist am Ausguck sah er das Schiff, ein Handelsschiff. Abseitig vom normalen Kurs, und auch jetzt schien es sich merkwürdig zu bewegen. Anscheinend ein Schaden am Steuer oder am Ruder. Jedenfalls schlingerte es und hatte kaum Fahrt, wenn überhaupt. Mehr konnte er nicht erkennen, schon gar nicht, was sich hinter dem Schiff abspielte.


    Dennoch nahmen sie weiter Kurs auf den Handelskahn, schließlic war die Classis ja der Freund und Helfer aller - oder wenigstens fast aller - seefahrenden Subjekte. Man würde ihnen sicherlich helfen können. Schließlich war die Crew von Apollonides gut ausgebildet und für solche Notfälle immer gerüstet. So nahmen sie fahrt auf und näherten sich dem Schiff. Da keine akute Gefahr zu bestehen schien, näherten sie sich aber auch nicht mit rasender Geschwindigkeit, sondern wie ein gemütliches Patroullienboot das keinerlei Verdacht schöpft - schließlich waren sie ja auch letzteres. "Bene, der Schiffszimmermann soll schon mal seine Werkzeuge zusammensuchen. Die haben anscheinend ein Problem mit dem Ruder."



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    Ein bisschen stolz auf sich, immerhin war er ohne Nachfragen in die Villa einer der wichtigsten patrizischen Familien des römischen Imperiums gekommen, wahrscheinlich weil er sehr würdig und erhaben geschienen hatte, ging er ins Atrium, um dort - überwältigt von der reichen Ausstattung - auf den Hausherrn zu warten.


    Dem Getränk, das ihm gereicht wurde, merkte Icelus sofort an, dass es ein Wein war, den er sich vielleicht alle ein paar Monate mal gönnen konnte, oder wenn es ein besonderes Donativum gab, so dass er ihn genießend trank. Wahrscheinlich würde der Sklave sich wundern, weil in diesem Hause dieser Wein höchstens normal wäre, aber für Icelus war es ein ganz besonderer Genuss. So war das Warten nicht das schlimmste, was dem Optio dieser Tage widerfahren war.



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    Schon begann der Valetudinarius nervös auf einen Tisch zu klopfen der etwas abseits im Raume stand. Icelus verstand, der Patient brauchte Ruhe. "Gut ein entlaufener Nauta der Classis also, oder auch ein anderer Dienstgrad. Gut das hilft uns erstmal nicht viel weiter. Du wirst Dich weiter ausruhen müssen. Wir werden daran arbeiten, herauszufinden, was sich ereignet hat. Als erstes werde ich aber nach Roma reiten, um der flavischen Familie die Trauermeldung zu überbringen, ich bin noch heute zurück, dann sehen wir weiter. Nur eine Frage noch, wenn ich der Familie die Todesnachricht überbringe, wird es gut sein Deinen Namen zu wissen.". Als Icelus sagte, nur eine Frage noch, blickte er zum Valetudinarius, der daraufhin das Klopfen einstellte und dem Verletzten eine Hühnerbrühe holte, damit dieser etwas würde essen können.



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    Optio Caius Sosius Icelus:


    Nachdem er alles, was Chimerion wusste von ihm erfahren hatte, und der Sklave wieder den Schlaf der Reconvalescenten schlief, hatte sich der Optio sofort auf den Weg nach Roma gemacht, in der Galauniform, die von einem schwarzen Band um den rechten Oberarm 'verziert' war. Schließlich war es schon einige Tage her, dass Flavia Celerina nach Ostia gefahren war, um dort eines schrecklichen Todes zu sterben. Er wusste nichts von den Familienverhältnissen, die aus dem immer noch schwerverletzten Sklaven herauszuholen hätte der Valetudinarius ihm nicht erlaubt, so musste er nach dem Hausherrn fragen. "Salve, mein Name ist Caius Sosius Icelus. Ich bin Optio beim Numerus Ostiensis der Classis Misensis. Ich habe eine dringende und persönliche Nachricht für den Herrn dieses Hauses.", sagte er deshalb dem Sklaven, der den Ianitor gab. Dabei versuchte er würdevoll zu sprechen und auszuschauen.




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    Der Sklave, obwohl er recht merkwürdig aussah, schien recht hell im Kopf zu sein. Genau das hatte sich Icelus auch schon gefragt, warum lassen sie so etwas wertvolles zurück. Worum ging es, warum hatten sie die Flaiverin überhaupt umgebracht, Lösegeld hätten sie bekommen. Oder hatten sie nicht gewusst, wen sie vor sich hatten. Viele Rätsel. "Du hast vorhin gesagt, dass es Piraten gewesen seien, wie kommst Du darauf? Das wäre einigermaßen wichtig. Dann würde das ganze nämlich in unseren Aufgabenbereich fallen. Und achja - wie ist eigentlich Dein Name?". Der Optio sah es schon kommen - er würde die Todesnachricht überbringen müssen. Dieser Sklave würde noch einige Tage hier bleiben müssen. Aber das konnte man der flavischen Familie noch weniger antun, in der bangen Ungewissheit zu leben, wo denn Flavia Celerina sei. Außerdem würde der Sklave am Ende wahrscheinlich umgebracht werden, wenn er eine solche Nachricht überbrachte.



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    Ein schöner klarer Tag im Herbst. Das Meer ruhig und klar - das waren die Momente, in denen es der Trierarchus Apollonides es liebte mit seiner navis speculatoria auf Patroullie zu sein. Er und seine Mannschaft waren schon lage Zeit zusammen, man kannte sich und respektierte sich. Es war - so meinte der Trierarchus wenigstens immer fast wie Urlaub auf Patrouille zu gehen. Seit spätestens unter Augustus die Piratenplage vorbei war, war das Meer das geworden, was es schon immer im Namen trug - das Mare NOSTRUM.


    So druchschnitt auch an diesem Tage die Acheron, die unter seinem Kommando zwischen Ostia und Corsica patrouillierte, die ruhigen Wellen des Mare Lingusticum und man ließ es sich gut gehen. Nichts schien unnormal zu sein. Und auch auf die Gerüchte, die man in den Hafenstädten Italiens hörte gaben Appolonides und seine Männer nicht viel. Die Nautiker gingen wie immer ihrer Arbeit nach und die Contubernie an Marineinfanteristen, die sie immer dabei hatten, würfelte - wie immer.


    Alles, so könnte man sagen, verlief in den üblichen Bahnen und Apollonides lehnte sich zurück. Auch der Ruf "Schiff in Sicht" von einem der Nautae wunderte ihn nicht und brachte ihn nicht aus der Ruhe. Wenn der Trierarch zu diesem Zeitpunkt schon gewusst hätte, dass dieses Schiff nicht die normalen Seewege nutzte, sondern ganz offensichtlich von hoher See kam, hätte er vielleicht anders reagiert und wenigstens seine Leute schon einmal in einen anderen Zustand versetzt, so sagte er nur. "Kurs, auf unbekanntes Schiff. Hisst die Flagge der Classis."



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    edit: nur die dumme signatur entfernt...sorry

    Flavia Celerina also und ihre Sklavin - zwei Frauenleichen. Da meinte Optio Icelus nur noch ein und ein zusammen zählen zu müssen. "Wir haben im Lagerhaus mehrere Reste von Leichen gefunden. Zwei davon lagen etwa in der Mtite und waren ganz offensichtlich Frauen. Wir müssen davon ausgehen, dass es Deine Herrin und ihre Sklavin war. Zumal wir bei der einen Schmuck gefunden haben, der vor dem Kontakt mit dem Feuer mal sehr wertvoll gewesen sein muss. Einer Flavierin würdig." Hoffentlich regte diese Meldung den Sklaven nicht zu sehr auf, so dass der Arzt ihn ruasschicken würde. Denn das was der Sklave ihm noch verraten hatte, weckte noch vielmehr seine Aufmerksamkeit. "Diese Schufte haben sich als Nautae der Classis verkleidet?" Zornesröte stieg in sein Gesicht und seine Stimme wurde lauter. Er ballte die Fäuste und ging im Raum auf und ab. Die Bemerkung des Valetudinariers, dass auch er sich nicht aufregen solle - das Herz vertrüge das nicht - tat er ab. "Diese Schweine, das zahlen wir ihnen heim." Dann wandte er sich wieder dem Sklaven zu. "Wenn wir zu denen gehören würden, hätten wir Dich dann in Deinem halbtoten Zustand gerettet und gepflegt? Das wäre schon ein merkwürdiges Verhalten, zuerst Dich niederstechen, das Lagerhaus anstecken, Dich sterbend zurück lassen und dann nachdem Du Dich herausgerettet hast, gesund pflegen? Nein kein anständiger Räuber würde dies tun. Du kannst Dich darauf verlassen, wir sind die echten."


    Dass die eine Leiche eine Flavierin war, machte die Sache nicht einfacher. Da würden ihnen einige den Hintern heißmachen, damit da Licht ins Dunkel kommt. Und dann auch noch dieses P...-Wort, dass in den letzten Tagen und Wochen immer wieder fiel. Da käme Arbeit auf sie zu. Das ließ Icelus schaudern.



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    Piraten? Herrin? Die Worte des unbekannten Sklaven schienen zwar nicht mehr vom Fieberwahn geformt zu werden, dennoch war es auch jetzt für Icelus nicht unbedingt leichter, zu verstehen, was der Sklave ihm sagen wollte. Gut es waren - nachdem das Feuer gelöscht worden war - in den Trümmern zwei völlig unkenntliche Leichen gefunden worden. Jemand hatte gesagt, das es zwei Frauenleichen gewesen seien. Das könnte Sinne ergeben. "Deine Herrin, nun - also - ähm. Warst Du mit Deiner Herrin alleine in diesem Lagerhaus. Was redest Du da von Piraten?. Er wollte erst noch ein paar Informationen haben, bevor er dem Sklaven mitteilte, dass seine Herrin wahrscheinlich tot sei, denn er sollte ihn ja nicht aufregen...



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    Auch einige der Nebengebäude waren nicht zu retten gewesen. Aber mit vereinten Kräften gelang es der bunten Helferschar schließlich die Feuer (denn aus dem einen brennenden Lagerhaus hatten sich verschiedene kleinere Brandherde entwickelt) unter Kontrolle zu bringen - für einige Gebäude zu spät, aber wenigsten hatte eine große Katastrophe abgewendet werden können.



    Am nächsten Tag machten sich die Vigiles unter Mithilfe der Nautae der Classis daran etwas Ordnung zu schaffen. Die verkohlten, zum Teil noch nicht vollständig ausgekühlten Balken sollten weggeschafft werden. So arbeitete man eine Zeit, bis man einen grausigen Fund machte. Da wo einmal die Haupthalle des Lagers gewesen sein musste, fanden sie unter einer Menge Schutt die Reste von zwei verkohlten Leichen. Viel war nicht mehr zu erkennen, weder Kleidung, noch sonst irgendetwas - bis auf ein zwar etwas zerschmolzenes Schmuckstück, das einmal eine wunderschöne - und unter Umständen nicht billige Kette gewesen sein muss. Einer der Nautae sagte, dass was alle dachten - "Miserae!*". Als man im hinteren Bereich noch andere Leichen fand, wusste zwar niemand, dass hier ein Blutbad stattgefunden hatte, aber umindest fragte man sich warum diese Männer und Frauen das brennende Haus nicht verlassen haben. Vielleicht würde ja der Überlebende dazu Auskunft geben können...



    Sim-Off:

    * miserae - nom. pl. fem. von arm, elend.



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    Icelus wartete geduldig ab, bis der unbekannte Sklave getrunken hatte und der Valetudinarius ein weiteres Mal seinen Er-darf-sich-nicht-aufregen-Spruch losgelassen hatte bis er die Frage des Unbekannten beantwortete. "Du bist im Valetudinarium der Classis Misensis in Ostia. WIr..äh besser gesagt Du hast Dich aus einem brennenden Haus gerettet und warst dann fast drei Tage zwischen Leben und Tod. Wir haben Dich gepflegt. Die Brandwunden - und die Hiebwunde an Deiner Seite.



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    Anstatt einer Antwort kam ein Hustenkrampf. Icelus wunderte dies eigentlich nicht und doch war er sehr froh, dass der Valetudinarius rein kam und sofort auf dem Sprung war um Wasser zu bringen - einen Krug und einen Becher. Und so schnell wäre Icelus sicherlich nicht gewesen, wie es der Valetudinarius war im Einschenken und im zu trinken geben für den anscheinend immer noch schwer kranken unbekannten Sklaven. So schaute Icelus dieser Aktion zu, bemühte sich dabei aber wenigstens nicht im Weg herumzustehen.



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    Icelus musste noch lange warten und er wurde auch noch ein oder zweimal abgelöst, bis endlich der Moment kam, in dem der merkwürdig aussehende Mann aufwachte. Was man bisher - aus seinen Fieberwahn getränkten Ausrufen wissen konnte war, dass er Sklave war, dass er schlimme Erfahrungen mit der Farbe rosa gemacht hatte und dass er in diesem Moment glaubte tot zu sein. Wahrscheinlich war er es ja auch fast gewesen und nur weil er siene Münze verloren hatte, noch unter den lebenden.


    Nun war er aber wach, so dass Icelus mit ihm sprechen konnte - der Valetudinarius hatte ihm zwar aufgetragen in nicht zu sehr aufzuregen, aber seit er wusste das einige Leichen in der Lagerhalle - beziehungsweise deren Überreste - gefunden worden waren, war es doch durchaus interessant zu hören, was dieser Sklave wusste. "Du brauchst Deine Münze nicht, Du bist bei uns sicher. Beim Numerus Ostiensis der Classis. Wir haben Dich aus dem brennenden Lagerhaus gerettet und gepflegt." Mehr sagte Icelus ersteinmal nicht.



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    Optio Sosius Icelus:


    Aus dem Augenwinkel sah er nicht nur, dass weitere Helfer - Vigiles, Nautae und Zivilisten - herbei kamen und gegen die Flammen kämpften, er sah zugleich auch, dass dieser Kampf geradezu aussichtslos war. Dieses Lager würde dran glauben müssen, und vielleicht mehr. So war diese Gestalt, die sich tatsächlich heraus gerettet hatte und zu der er gerade unterwegs war so etwas wie ein Hoffnungsschimmer, dass die Leute wengistens erfahren konnten, was sich hier zu getragen hat. Ein schwacher Trost für die, die hier gerade ihre Existenz erloren, aber immer hin besser als nichts. Als er bei dem zusammengebrochenen ankam, fand er ihn anscheinend bewusstlos. Blutüberströmt, Verbrennungen - aber das Blut kam anscheinend aus einer Wunde, einer tiefen Wunde in der linken Seite. Er musste Massen an Blut verloren haben und sich dann durch die Flammenhölle nach draußen gekämpft haben. Kurz durchzuckte Bewunderung für diesen Mann den Optio, dann begann er zu handeln. Es musste alles schnell gehen. In ihrer kleinen Station hatten sie auch ein kleines Valetudinarium, wenn, vielleicht, er könnte eine Chance haben. Und so entschied der Optio ihn unter Mithilfe zweier seiner Nautae den verletzten in Wachstation der Classis im Hafen zu bringen. Einer der beiden Nautae dachte glücklicherweise daran die WUnde notdürftig zu versorgen, der andere besorgte von irgendwoher ein Brett, damit sie den Mann darauflegen könnten. So beeilten sie sich in ihren kleinen Stützpunkt zu kommen.



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    In ihrem kleinen "Stützpunkt" angekommen, brachten sie den Verwundeten sogleich in ihre kleine Krankenstation. Der dortige Optio schüttelte mit dem Kopf und sagte. "Das wird schwer Leute. Er hat sehr viel Blut verloren. Wenn sich die Wunde auch noch entzündet wird er uns wegsterben. Und auch ansonsten ist es nicht sicher, ob er überlebt." Und doch machte er sich an die Arbeit. Er stillte die Blutung, säuberte, versorgte die Verbrennungen, die zum Teil schwer waren. Und mühte sich und plagte sich. Die ganze Nacht über wich er dem Verletzten nicht von der Seite, weil er wusste - wenn er die Nacht überstand, wäre die Chance groß, dass er überleben würde. Es wurde Abend, es wurde Morgen.


    Der Atem des Verletzten ging ruhig. Der Optio Valetudinarii überprüfte noch einmal alles und erneuerte die Verbände. Dann betrat der Optio Sosius Icelus wieder die Krankenstation, der am Tag zuvor den bewusstlosen unbekannten gebracht hatte und erkundigte sich nach dessen Zustand und blieb einen Moment sitzen, so dass der Valetudinarii austreten konnte. Icelus schaute den unbekannten an, er sah merkwürdig aus - was er wohl zu berichten hätte, wenn er aufwachte. Dass letzteres geschah, dessen war sich Icelus nun sicher, da der Zustand nach Aussage des Valetudinarii 'stabil und den Umständen entsprechend gut war'. Also saß Icelus da und wartete.



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    Die Vigiles waren schon bei der Arbeit das Feuer das das Lagerhaus ergriffen hatte zu bekämpfen, als die Verstärkung von der Flotte ankam. Der Optio Caius Sosius Icelus der die Contubernie anführte, kannte sich nicht besonders gut mit Bränden aus, so dass er seine Männer anwies einfach den Anweisungen der Vigiles zu folgen. Er konnte zu diesem Zeitpunkt auch nicht einschätzen, ob der Brand unter Kontrolle war oder ob zu befürchten stand, dass er sich auf andere benachbarte Lagerhäuser ausbreiten würde. Das einzige, was er wusste, war, dass es gut war, dass sie hier waren, das die Vigiles jede Hilfe gebrauchen konnten. Es hatten sich auch einige Bürger in die Reihen der Helfer eingereiht, so dass es eine ganz gute Gruppe war, die hier schuftete.


    Gerade wollte sich der Sosier in die Wasserträger einreihen, als er etwas bemerkte, was ihn stutzig werden ließ. War das, nein das konnte unmöglich sein, dieses Flammenmeer könnte doch keiner, aber vielleicht war es doch ein Mensch, der dort am Seiteneingang sich langsam heraus robbte. Eilends ging der Optio hin, um zu sehen, ob sich der Schatten wirklich bewegte und ob es vielleicht wirkloch ein Überlebender war.



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