Beiträge von Quintilia Flava

    Es war gar nicht so einfach jetzt einfach umzuschwenken und von etwas anderem zu reden. Dementsprechend seufzte Flava erst mal und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. Dann lächelte sie Drusus jedoch an und sprach:


    „Ich kann mich nicht beklagen. Natürlich hab ich noch nicht einmal die Hälfte von dem erlebt was ich wollte. Aber dafür einiges anderes Unerwartetes. Ansonsten, schau dich doch einmal um, hier kann man sich nur wohl fühlen.“


    Sie deutete mit einer unbestimmten Geste in das Zimmer, um zu verdeutlichen, was sie meinte. Diese Gemütlichkeit verbunden mit den frühen Kindheitserinnerungen machten die Casa mit zum schönsten Ort den sie kannte.

    Flava überlegte sich grade, ob sie noch etwas Schminkte auftragen sollte. Nur um die Augen ein bisschen schwärzen, damit sie größer wirkten. Nein, das war viel zu auffällig und es würde wirken, als wolle sie sich anbiedern. Vielleicht etwas von dem Fett auf die Lippen, damit sie richtig glänzten? Ja, das konnte man machen, das fiel dem ungeübten Betrachter kaum auf, hatte jedoch eine gute Wirkung, weil man einfach frischer aussah. Also nahm Flava das kleine Döschen und brachte ihre Lippen zum glänzen. Jetzt könnte sie vielleicht noch etwas von der duftenden... nein, viel zu viel! Also dann, dann war sie fertig, oder? Nachdenklich biss sie sich auf die Zunge und überlegte noch einmal, ob sie nicht irgendetwas wichtiges vergessen hatte.

    Doch auch Flava war alles andere als unerprobt was das Streiten anging. Sie hatte zwar keine Geschwister gehabt, die mit ihr bei ihrer Tante lebten, aber Meinungsverschiedenheiten gab es nur zu häufig. Und auch ihre Antwort bahnte sich einen Weg, ehe sie bewusst darüber nachgedacht hatte.


    „Es muss um euch ja schlecht bestellt sein, wenn dein Volk sich schon von der schlichten Anwesenheit einer Frau erschrecken lässt! Sei froh dass ich es nicht darauf angelegt habe, ansonsten wärst du am Ende noch vor Schreck gestorben!“


    Ihre Hände gestikulierten nun wild und waren nicht mehr zu Fäusten geballt. Jetzt zeigte Flava resolut mit dem rechten Zeigefinger auf den Boden direkt vor sich.


    „Und komm endlich von der Zinne runter, ich getrau mich ja gar nicht richtig mit dir zu streiten, aus Angst du könntest dich vor einer vorbeiflatternden Vogelfeder erschrecken!“

    Der Mann fluchte Unverständliches, ehe er sich wohl besann, dass Flava auch hier war. Und das scheinbar nur um ihr Vorwürfe zumachen. Was fiel diesem unverschämten Buschen ein ihr hier Schuld zu geben?! Wut machte sich in Flava breit und sie stand auf, klopfte sich die Kleidung ab und funkelte die ganze Zeit den Mann zornig an. Ihre Finger zitterten noch immer ein bisschen und Flava ballte die Fäuste um das zu verbergen.


    „Entschuldige!“, äffte sie ihn nach. „Bin ich so unvorsichtig gewesen auf den Zinnen zu sitzen oder du? Wäre dir ganz recht geschehen, wenn ich dich fallen gelassen hätte!“


    Sie hätte ihm gern noch mehr entgegengeworfen doch sie biss die Zähne zusammen und reckte den Unterkiefer nach vorne. Das verlieh ihrem zornigen Aussehen noch etwas trotziges und sie funkelte den Mann weiterhin wütend an.

    Flava schlenderte in Gedanken versunken die Mauer entlang, genoss die Sonne auf dem Gesicht und den Wind, der ihr durch die Haare fuhr und ein Teil ihrer Frisur löste. Es war einfach herrlich und Flava fühlte sich hier oben mehr als wohl, da ertönte knapp neben ihr plötzlich ein fürchterlich lauter und wohl erschrockener Schrei, der Flava zusammen fahren ließ. Erschrocken keuchte sie und presste sich eine Hand auf das wie wild schlagende Herz.


    Ohne es selbst wirklich bewusste zu realisieren erkannte sie da plötzlich, dass der Mann herunter zu fallen drohte und ohne weiter darüber nachzudanken packte sie ihn vorne an der Tunika und riss ihn mit aller Kraft zu sich, so dass er mehr Übergewicht in Richtung des nicht ganz so entfernten Bodens bekam.


    Erst als das getan sackte sie selbst zusammen und landete recht unelegant auf ihrem Hintern, während ihr Kopf den Schock erst mal zu verkraften versuchte und ihr Herz schlug als hätte sie grade die Strecke zwischen Rom und Mogontiacum zu Fuß innerhalb weniger Sekunden zurückgelegt. Sie fuhr sich mit leicht zitternder Hand über die Stirn und sah den Mann der sich und sie so erschreckt hatte beinahe ängstlich an, brachte jedoch noch keinen Ton heraus. Das war eben einfach zu heftig gewesen!

    „Vale!“, verabschiedete sich Flava von Phelan und schlenderte neben den nun verbleibenden zwei Männern einher. Diese unterhielten sich nun über ihre Berufe wie es schien und Flava fragte sich insgeheim, ob die Männer sie damit beeindrucken wollten. Doch sie wollte sie nicht unterbrechen, so schwieg sie nur und betrachtete den Stand der Sonne. Bald würde sie auch wieder zurück müssen, aber ein bisschen Zeit konnte man sich doch immer stehlen.

    Flava schlenderte innen an der Stadtmauer entlang und suchte nach einer Möglichkeit diese zu ersteigen, damit sie sich mal die Umgebung anschauen konnte. Die Temperaturen waren wieder angenehm genug, um spazieren zu gehen und Flava gedachte nicht sich dieses Vergnügens zu berauben, nur weil sie hier in der Stadt keinen ständigen Aufpasser hatte. Solange sie sich an öffentlichen Orten zur Tageszeit aufhielt sollte das doch sicher auch kein Problem darstellen, oder?


    Sie fand einen Aufgang und stieg die Stufen zur Mauer hinauf. Gespannt, was sie oben wohl sehen würde schaute sie sich auf der Strecke schon immer wieder zur Stadt um, um zu sehen, wie die Häuser mit jedem Schritt kleiner wurden. Es war ein interessantes Gefühl von oben auf die Gebäude hinabschauen zu können, so dass Flava oben an der Treppe erst mal kurz stehen blieb und die Stadt die hier beinahe zu ihren Füßen lag betrachtete.


    Hier oben wehte der Wind um einiges stärker als und im Schatten der Mauer, aber dafür hatte die Sonne hier oben mehr Kraft, so schien es ihr. Dennoch zog sie den Mantel etwas fester um sich, während sie die Mauer entlang schlenderte und nun die Landschaft außerhalb der Stadt betrachtete.

    Flava war grade dabei sich die Haare zu richten, als Bashir hereinkam und einen Besucher ankündigte. Sie hielt grad eine besonders widerspenstige Strähne in den Fingern und versuchte sie mit einer Haarnadel zu zähmen und schaute deshalb erst mal etwas überrascht. Duccius Marsus, wer war das noch gleich? Aaahhh, Witjon! Flavas Mine hellte sich auf.
    „Lass ihn doch bitte herein. Führ ihn am besten in de Aufenthaltsraum, ich komme gleich!“ Sie lächelte Bashir an, ehe sie ihr kleines Schmuckkästchen öffnete und die schöne Haarnadel herausholte, welche Witjon ihr geschenkt hatte. Sie steckte sie knapp über ihrem linken Ohr ins Haar, so dass sie nicht gleich ins Auge sprang, jedoch noch gut zu sehen war. Dann betastete sie noch mal die Hochsteckfrisur, ob alles an seinem Platz war und strich sich über die Tunika. Konnte sie sich so sehen lassen? Sie wollte es mal darauf ankommen lassen, wartete jedoch noch einen Moment, bis Bashir Witjon sicher in das Zimmer geführt hatte. Wenn sie etwas von ihrer Tante gelernt hatte, dann dass man Männer ruhig etwas zappeln lassen sollte.

    „Für die Familie sollte man sich immer Zeit nehmen. Mir scheint im Militär haben wohl nicht viele familiäre Verpflichtungen, ansonsten würde darauf doch sicher mehr Rücksicht genommen werden, oder?“, erwiderte Flava ohne auf die Gegenfrage einzugehen. Aber zumindest schien sie die schuld nicht mehr bei Valerian sondern beim militärischen System zu sehen. Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. „Arme Valentina, dabei ist sie doch extra wegen ihrem Bruder aus Rom hierher gekommen!“

    Valentina hatte noch nicht geantwortet, da trat Flava schon durch Zufall in das Zimmer, in dem Bashir mit dem Bottich stand. „Bist du schon fertig?“, fragte Flava neugierig und schielte in den Bottich mit dem dampfenden Wasser. Es sah eigentlich so aus.
    „Wo gehört denn das Zeug hier hin?“, fügte sie sogleich noch eine Frage an und hob das Tablett hoch um zu zeigen, was sie mit ‚Zeug’ meinte. Sie hatte Bashir eigentlich noch sagen wollen, dass es auch so gut geschmeckt hatte, wie es ausgesehen hatte, aber das vergaß sie über die Vorfreude gleich baden zu können und dadurch endlich den Schmutz der Straße loszuwerden und dabei gleichzeitig etwas den schmerzenden Hintern zu entspannen. Im Wasser war man irgendwie leichter als in der Luft.

    Witjon war der schnellste, und die Duccier schienen ja einen Hang zum Reden zu haben, weil Phelan gleich noch etwas anfügte, stellte Flava fest und musste über ihre eigenen Gedanken schmunzeln. Auch wenn sie nicht ganz verstand was Phelan mit aus dem Wald kommen meinte lächelte sie über dessen Worte und beantwortete dann auch breitwillig dessen Frage:
    „Ich denke der Grund, weshalb ich hier bin müsste ein ähnlicher sein, wie der von euch.“ Das dachte sie sich zumindest, sie hatte ja eigentlich keine Ahnung, weshalb die beiden Duccier hierher gekommen waren. „Ich wollte endlich mal etwas anderes erleben, und außerdem aus dem goldenen Käfig ausbrechen in den mich meine Tante zu meinem eigenen Schutz gesteckt hatte.“, berichtete sie gerne. „Ich wollte all das sehen, was du eben aufgezählt hast, Witjon, und natürlich andere Menschen kennen lernen als die strikten Tugendwächter, mit denen ich sonst nur reden durfte.“ Sie lächelte wieder und fuhr sich leicht verlegen durch die Haare. Es war doch etwas seltsam mit gleich drei beinahe unbekannten Männern zu plaudern.

    „Danke, Bashir! Bring auch Valentina etwas Wein, aber so unauffällig wie möglich.“, sprach Flava und wollte dann ihren Pflichten als Gastgeberin nachkommen und einschenken, als der Iulier das selbst tat. Nun, dann eben so, dachte sie sich und nahm mit einem sachten lächeln den gefüllten Becher um das zuprosten ansatzweise zu erwidern und sogleich einen kleinen Schluck zu nehmen.
    „Wie werd ich denn...“, erwiderte sie und ihre Mundwinkel zuckten. „Töte nicht den Überbringer, so heißt es doch, nicht wahr?“
    Nun Lächelte sie wirklich, ehe sie den Becher absetzte und ernst dreinblickte.
    „Aber ganz ehrlich? Ich hab euch Soldaten mehr Schneid zugetraut!“, sie sah Drusus prüfend an. „Warum ist Valerian nicht selbst gekommen und schickt stattdessen einen Freund vor? So wenig Zeit konnte nun wirklich nicht gewesen sein! Was ist mit euch Männern nur los, dass ihr euch nie verabschieden könnt?“

    Langsam wurde es wirklich verwirrend! Flave lächelte Valerian zum Abschied zu und begrüßte dann auch schon den nächsten. Noch ein Duccier. Phelan also. „Freut mich!“, sprach sie wieder und lächelte freundlich. Eigentlich hatte sie ja nur etwas an den Markständen stöbern wollen, aber jetzt war sie von drei ihr fast unbekannten Männern umringt, von denen der Neuste gerade verlegen kicherte und wusste nicht mehr so recht was sie sagen sollte. Mit Valerian hier wäre es sicher einfacher gewesen, aber jetzt musste sie so hier durch.
    Sie lächelte leicht verlegen in die Runde und fragte dann doch recht keck: „Ist das immer so hier in der Stadt? Man kommt, man geht, man stellt sich vor, man plaudert? Ihr müsst mir die törichte Frage verzeihen, aber ich bin erst vor wenigen Tagen hier angekommen und bin doch recht angenehm überrascht.“ Sie hatte die Frage an niemanden bestimmten gestellt, sondern einfach mal so in di Arena geworfen. Jetzt war sie mal gespannt, wie die Männer darauf reagierten.

    Flava wollte Drusus grade entgegnen, dass sie nicht genau wusste, wo Valentina war, aber mal Bashir fragen wollte, den sie grad aus den Augenwinkeln erspäht hatte. Da kam ihre Cousine jedoch schon herangestürmt, ganz außer sich aus Angst Valerian könnte etwas geschehen sein.
    Flava sah entgeistert, wie die Augen ihrer Cousine immer glasiger wurden und zu glänzen begannen. Sie war irgendwie erleichtert, als Valentina ihr die Wachstafel in die Hand gab, damit sie auch endlich lesen konnte, was los war. Und nickte ihrer Cousine dann nur bestätigend und mit einem besorgtem Blick zu, als diese meinte, sie wolle alleine sein.
    „Zu den Praetorianern nach Rom?“, sprach sie, während sie las, laut aus und sah ihrer Cousine hinterher.
    Dann wandte sich ihr Blick wieder zu Drusus und sie besann sich auf ihre guten Manieren. „Komm doch herein“, sprach sie zu diesem und wies auf die Tür zum Aufenthaltsraum. „Bashir, bring den Wein in den Raum, wo Valentina mich empfangen hat, ja?“, sprach sie dann zu dem Sklaven, weil sie den Namen des Raumes nicht mehr wusste. „Deine Nachricht ist gut und schlecht in einem, wie mir scheint.“ Im Raum wollte sie Drusus mit einer Geste bitten sich doch zu setzen.

    Sim-Off:

    Sorry, dass ich mich die letzten Tage net gemeldet hab, hatte ziemlichen Stress...


    „Da hast du recht!“, Stimme Flava ihrer Cousine enthusiastisch zu und beendete ihr Mahl, das obwohl es so schlicht war richtig gut geschmeckt hatte. Sie stand auf, nahm das Tablett mit den kümmerlichen Resten, dei von ihrem Essen übrig geblieben waren auf und sah Valentina fragend an: „Wo gehört das denn hin? Und wo werde ich das Bad nehmen? Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich mich nicht mehr richtig daran erinnere, was wo ist. Alles ist nur so vage...“

    Flava saß in dem Zimmer, welches ihr zugeteilt worden war, und wusste im Moment nicht was sie tun sollte. Sie hatte sich ihre Haare komplett durchgekämmt und zu einem eher schlichten Zopf zusammengefasst, das allein war schon eine Riesenarbeit gewesen, dann hatte sie ihre Schminktöpfchen alle kontrolliert, ob irgendeines beschädigt worden war. Sie war ihre Kleider durchgegangen, hatte sich die Sandalen alle durchgesehen und war froh, dass nichts davon beschädigt worden war. Dann hatte sie noch die verschiednen kleinen Spiele, welche sie mitgebracht hatte ausgepackt, doch die konnte man eigentlich am besten zu zweit spielen, alleine machte das keinen so großen Spaß...
    Und dann hatte es plötzlich an der Tür geklopft und Flava war sofort aufgesprungen. Egal, ob das eigentlich Bashirs Aufgabe war, sie wusste ja momentan gar nicht, ob der Sklave überhaupt im Haus war. Sie war zur Tür gelaufen, hatte sich noch mal über die Haare gestrichen und diese dann geöffnet.
    „Oh, Salve Drusus!“, grüßte Flava den Soldaten, den sie ja erst vor kurzem kennen gelernt hatte. „Komm doch rein!“

    „Kommt Valerian denn so selten hier vorbei?“, fragte Flava einfühlend. „Ich meine, so weit ist das Castellum nicht entfernt und den ganzen Tag werden sie auch nicht beschäftigt sein, oder?“ Sie hatte ja keine Ahnung von den strengen Ausgangsregeln.
    „Bashir und ich werden dir die beste Gesellschaft sein, die du dir vorstellen kannst!“, versicherte Flava dann und lächelte ihre Cousine aufmunternd an. „Du musst mir unbedingt alle deinen Freunden vorstellen! Gibt es hier nicht auch ein Theater? Da müssen wir auch unbedingt hin! Und wie sieht es mit abendlichen Festen aus, an denen unsereins teilnehmen kann?“
    Da kam Bashir wieder, balancierte das Tablett sehr geschickt, dafür dass er ein kaputtes Bein hatte und servierte das Essen und das Trinken. „Das sieht aber gut aus!“, lächelte Flava und spürte auch schon wie ihr Magen leise aber vorfreudig knurrte.

    Flava lächelte kurz verlegen, Marsus war ganz ihrer Meinung, was das Gästezimmer anging, jedoch Valerian schien ganz ihrer Tante zuzustimmen. Aber was sollte es, sie wohnte ja jetzt eh bei Valentina und es gefiel ihr ziemlich gut. Von daher wurde ihr Lächeln fröhlich und sie vergaß das recht schnell wieder.


    „Wenn ihr meine Tante genauer kennen würdet!“, sprach Flava ernst und sah Witjon und ihren Cousin an. „Ich huste einmal und darf für eine Woche das Bett nicht mehr verlassen!“ Sie hielt die ernste Mine etwa zwei Herzschläge lang durch, dann lachte sie sachte. „Nein, gar so schlimm ist es nicht, aber sie verhält sich wie ein Glucke und versucht mich vor allem Übel der Welt zu beschützen.“


    Es war irgendwie süß wie Valerian sich Sorgen machte, doch eindeutig unbegründet! „Es ist echt schade, dass du nur so selten Zeit hast, aber Valentina und ich, wir passen schon aufeinander auf.“ Sie lächelte ihrem Cousin beruhigend zu. „Außerdem haben wir ja noch Bashir.“ Sie war überzeugt, dass diese Tatsache Valerian doch beruhigen müsste.


    Drusus kam vom Essensstand zurück und Flava hätte ihn gern frech gefragt, ob es geschmeckt hatte. Doch irgendwie hielt sie etwas davon ab. Das kam ihr irgendwie nicht passend vor, und doch... „Schon fertig?“, fragten ihre Lippen stattdessen verwundert und ihre Augen blinzelten amüsiert.

    Ah, Numerius Duccius Marsus war es gewesen. Da war Witjon wirklich um einiges einfacher und klang auch exotischer. Dankbar lächelte sie den Duccier an und wandte sich dann wieder den anderen Männern zu.


    „Ich war bei meiner Tante auf dem Land.“, antwortete sie Drusus bereitwillig, dann schien diesen jedoch der Hunger zu überwältigen du Flava lachte herzhaft, jedoch hinter vorgehaltener Hand, was es eher wie ein Kichern klingen ließ. Immer noch amüsiert schüttelte sie dann den Kopf. „Danke, für mich nichts.“, sprach sie, immerhin hatte sie schon Witjon abgesagt.


    Da kam auch schon wieder eine Frage von Valerian und Flava antwortete mit übertriebenem Stolz: „Ich habe mit der Löwin gekämpft und gewonnen! Du glaubst nicht, was ich alles hab aufbieten müssen, was ich ihr alles hab versprechen müssen, damit sie mich gehen ließ! Eine der Versprechungen war auch bei dir oder Valentina unterzukommen und nicht in so einem, wie hat sie sich noch mal ausgedrückt? In so einem verderbten und heruntergekommenem Gasthauszimmer.“ Wieder musste Flava leicht lachen.

    „Ich bin grade erst hier angekommen!“, erwiderte Flava in die Umarmung hinein. „Diese Woche erst! Und klar darfst du mich noch umarmen! Ach, ich frue mich dich wieder zu sehen!“ Sie strahlte ihren Cousin an und musterte ihn von oben bis unten. Auch er hatte sich verändert und das nicht zu knapp, aber eindeutig zum besseren! In der Uniform sah er ja regelrecht schneidig aus.


    „Freut mich dich kennen zu lernen!“, sprach sie lächelnd zu Drusus und neige sachte den Kopf. Jetzt war es wohl an ihr den Mann in ihrer Begleitung vorzustellen. Aber... oh mist... wie hieß er noch mal? Flava hatte ich nur Witjon gemerkt und dass er ein Duccier war... Also erst mal ihren Cousin vorstellen...


    „Das hier ist mein Cousin Lucius Quintilius Valerian und er hier...“ Flava biss sich auf die Unterlippe, dann lächelte sie verlegen. „Entschuldige, aber ich hab deinen vollen Namen vergessen, ich weiß nur noch, dass du von Freunden Witjon genannt wirst.“ Sie sah recht zerknirscht drein und auch ziemlich verlegen.