Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas

    Ich griff abermals zu dem Becher. Der neue Scriba wollte ganz genau wissen, wann ich beabsichtige, beim Comes vorbeizuschauen. >Meiner Meinung nach, würde ich das nicht auf die lange Bank schieben. Wir können zwar noch in Ruhe austrinken. Auch kannst du dich schon noch etwas in deinem Officium umschauen, jedoch würde ich dann schon so bald wie möglich beim Comes vorstellig werden.< Das war meine Idee. Was der neue Scriba davon hielt, nun ja...., das war ja dann eher seine Angelegenheit.

    Diese Aussage nahm ich mit einem Nicken aber auch mit einem Schmunzeln entgegen. Sogleich waren auch beide Becher gefüllt und ich reichte dem neuen Scriba einen davon. >Auf dich und deine neue Arbeitsstelle.< Hielt ich meinen Becher Tiberius Andronicus entgegen um anzustoßen. Danach nahm ich einen kräftigen Schluck und stellte den Becher beiseite. >Wir müssen dich anschließen gleich noch beim Comes vorstellen.< Schließlich war der Comes der oberste Vorgesetzte im Verwaltungsapparat.

    Als ich mich in meinem neuen Officium so gut es ging eingerichtet hatte, machte ich mich auf den Weg zum Officium des Procurator Aquarum, um mich vorzustellen. Das Officium lag nur eine Tür neben der meinen und so klopfte ich schließlich an und betrat dieses umgehen.
    >Salve Procurator........, mein Name ist Purgitius Maecenas. Ich bin der neue Aquarius. Man sagte mir, du weißt schon bescheid.< Mit diesen Worten schritt ich auf den Schreibtisch zu. Ich war gespannt, was nun auf mich zukam.

    Eigentlich keine schlechte Idee, dachte ich mir und riss erst einmal das Fenster auf. Etwas frische Luft konnte auch nicht schaden. Ich öffnete die Truhe, die der neue Scriba für mich geschleppt hatte und sortierte die darin fein säuberlich sortierten Kannen und Becher auf den Beistelltisch. >Gute Idee......< Fand ich und schmunzelte. Zwei Becher fanden ihren Platz auf dem Schreibtisch und ich war gerade im Begriff, die zwei Becher zu befüllen, schaute aber nochmal fragend zu dem Scriba. >Verdünnt nehme ich an......?!< Schließlich trank fast jeder gut situierte Römer seinen Wein verdünnt.

    Ich stieß die Tür zu meinem neuen Officium mit einem Fuß auf und setzte die ersten Schritte in meine neue Wirkungsstätte. >So......, da wären wir.< Meinte ich zu Tiberius Andronicus und stellte die Sachen erst einmal mitten hin. Später würde sich sicher die Zeit dazu finden alles an seinen bestimmten Platz zu stellen. >Stell einfach ab.....< Meinte ich zu meinem Nachfolger und schaute mich erst einmal um. >Ahhhh....., sehr gut.< Meinte ich spontan, als ich den Beistelltisch neben dem Schreibtisch entdeckte.
    Eigentlich wollte ich den Beistelltisch aus dem eben verlassenen Officium noch nachholen, doch dies war nicht vonnöten, da hier ein fast identischer vorhanden war. >Siehst du Tiberius Andronicus, du bekommst schon als Einstand das erste Geschenk von mir.< Und ich grinste breit. >Den Beistelltisch der neben dem Schreibtisch stand, den kannst du gerne haben. Wie du siehst, ist hier einer vorhanden.< So ein Möbilar fand ich enorm wichtig. Darauf war genügend Platz für die Becher und die Kannen mit Wein und Wasser.






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    Ich schnappte mir die Tasche mit den ganz privaten Dingen und klemmte sie mir unter den Arm. Dann ergriff ich eine der Truhen, welche mich schon bei meinem Einzug in Mogontiacum begleitet hatten. Voll beladen deutete ich mit einem nicken auf die letzte Truhe und gab dem neuen Scriba somit zu verstehen, das diese noch mitzunehmen ist. >Die da......, die muss noch mit.< Und schon bewegte ich mich in Richtung der Tür um mein neues Officium zu beziehen.

    Mit dem designierten Scriba betrat ich mein noch Officium und begann eine kleinere Erläuterung. >Wie du siehst, ist eigentlich fast jedes Officium gleich. Da der Schreibtisch, dahinter habe ich die Truhen, wo allerlei Dokumente und schreiben aufbewahrt werden. Da musst du, wenn du dich ein wenig eingearbeitet hast, selber einmal einen Überblick verschaffen.< Und ich deutete auf die drei Truhen, welche hinter dem Schreibtisch fein säuberlich nebeneinander standen.
    >Du kannst mir auch mit behilflich sein, meine privaten Dinge ein paar Türen weiter zu bringen?!< Schließlich könnte dann der Neue auch schneller das Officium hier beziehen. >Und dann...., bringe ich dich noch zum Comes. Hast du erst einmal Fragen?<

    Ein Nachfolger für mich schien schon gefunden. >Achso....., nun wenn das so ist. Salve Tiberius Andronicus.< Begrüßte ich den angehenden Scriba und reichte ihm die Hand. Ich blickte noch kurz zu Lando und widmete mich dann wieder Tiberius Andronicus. >Wenn du magst, zeige ich dir gleich dein zukünftiges Officium und dann kannst du mir gleich helfen, ein paar Dinge in mein neues Officium zu bringen?!< So bräuchte ich nicht alles allein schleppen, dachte ich mir und ging zurück in mein Officium, mit der Hoffnung, das ner angehende Scriba mir folgen würde.

    Irgendwie tat sich nichts an der Tür zwischen Lando´s und meinem Officium. Sollte dies Lando´s Abschiedsgeschenk für mich sein. Irgendwie werde ich es vermissen, dachte ich mir. Also beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen und öffnete die Tür. An der Tür stand ein mir unbekannter Mann. Ich blickte fragend zu Lando. >Was gibt es Duccius Lando? Du hast wohl extra jemanden für mich organisiert, der mir beim packen hilft, hmmmm....?< Meinte ich nicht ganz ernst gemeint und spielte auf den Fremden an der Tür an.

    Ich war gerade mit zwei sehr guten Nachrichten aus dem Officium des Comes in dem meinen wieder angekommen und hatte mich ohne große Umschweife daran gemacht, meine privaten Dinge in zwei Truhen und eine Tasche zu packen, als es an der Verbindungstür von Lando´s Officium zu dem meinen klopfte.
    Während ich weiter ein paar private Dinge von mir in eine Tasche gleiten ließ, rief ich >Herein< Das war ja etwas ganz neues, das Lando auf einmal anklopfte, das hatte er doch bis dato nie gemacht oder war gleich verschwunden.
    Ich blickte zur Decke des Zimmer´s und musste schmunzeln. Etwas würde mir Lando und seine eigenwillige Art fehlen, dachte ich ein wenig mit Wehmut zurück. Doch freute ich mich auch auf meine neue Aufgabe und Lando war ja auch nicht außer der Welt.
    Ich blickte in Richtung der Tür, von der das klopfen kam.

    Also waren das nur Vermutungen des Comes. >Geht in Ordnung Comes. Dann werde ich mich gleich auf den Weg machen. Natürlich muss ich noch schnell meine Habseligkeiten aus meinem Officium holen, dies dürfte aber nicht all zu lang dauern.< Also würde meine erste Anlaufstelle, gleich nach der Räumung meines Officium´s, der Procurator sein. Ich war gespannt, was mich bei meiner neuen Tätigkeit erwartete. >Sobald ich mir einen Überblick verschafft habe, werde ich dir sofort Bericht erstatten, Comes.< Somit war die erste wichtige Angelegenheit vom Tisch.


    Die Sache mit dem Patronat kam für den Comes etwas überraschend. Jedoch reagierte er so, wie ich es insgeheim gehofft hatte. Mit großen Augen blickte ich in Richtung des Comes und wartete seine Reaktion ab.
    Nach einer für mich positiven Antwort seitens des Comes, lächelte ich leicht. >Ich danke dir für dein Vertrauen in mich Comes Caecilius Metellus. Ich werde dich nicht enttäuschen.< Ein wenig erleichtert war ich nun im Begriff mich zu erheben. Es sei denn, der Comes hat noch ein paar Dinge für mich von privater Natur zu erledigen. >Ich würde mich dann mal an die Arbeit machen und als erstes mein Officium räumen?! Es sei denn, ich kann vorher noch als dein Klient etwas für dich erledigen?< Ich erhob mich und blickte den Comes fragend an.

    Alles war schon vorbereitet. Der Comes setzte nur noch seine Unterschrift unter die Ernennungsurkunde und reichte sie mir schließlich. >Ich danke dir für das Vertrauen Comes.< Schließlich hätte er sich ja auch andersweitig nach Personal für die Stelle umsehen können und mich in meinem Scribaposten belassen können.


    Nachdem ich die Urkunde in meiner Hand hielt, bekam ich auch schon die ersten Instruktionen seitens des Comes. >Eigentlich keine weiteren Fragen.... oder doch Comes. Hast du Einblicke in den derzeitigen Zustand des Arbeitsfeldes des Aquarius? Also was ich genau meine, wie sieht es mit Arbeitern und Sklaven aus. Kannst du mich hierrüber schon vorabinformieren oder ist es angebracht, wenn ich mich erst einmal über den Bestand informiere?!< Nicht das es ein böses Erwachen gibt.


    Eine andere Frage drückte nicht gerade im Schuh, sie war mir dennoch wichtig, bevor ich das Officium des Comes wieder verließ. >Ich habe noch ein Anliegen Comes, was eher privater Natur ist.< Ich holte kurz, tief Luft und sprach schließlich weiter. >Würdest du mir die Ehre erweißen, mich als deinen Klienten anzunehmen?< Ich machte eine kurze Pause, um das eben gesprochene ein wenig wirken zu lassen. >Mir ist klar, das man so eine Entscheidung nicht von heute auf morgen trifft, doch habe ich mir das reiflich überlegt, Comes.<
    Fragend schaute ich nun nach meinen Ausführungen in Richtung des Comes, um eine Regung zu erkennen, sei es positiv oder negativ.

    Ich musste Lando nickend zustimmen und blickte in Richtung, von wo ich das Essen erwartete.
    Das Gespräch wurde dann auch jäh durch die bestellten Mahlzeiten, die geordert wurden unterbrochen und ich stürzte mich wie ein ausgehungerter Wolf auf den Teller.

    Nachdem ich einen Becher Met gereicht bekommen hatte, schaute ich mich ein wenig im Kaminzimmer um. Es war ja mein erster Besuch in der Casa Duccia, jedoch war alles irgendwie vertraut.
    Ein Hausangestellter betrat nur das Kaminzimmer und tischte frisch zubereitete Speisen auf. Marsus hatte sich das echt etwas kosten lassen, dachte ich mir und holte mir einen kurzen Überblick, über das Menü.
    Das Menü wurde von Marsus nun freigegeben und ich nahm mir ein Stück Schwarzbrot, wozu ich mir noch etwas von der scharfen Tunke nahm.


    Währendessen hatte auch Lando den Weg in das Kaminzimmer gefunden und begrüßte die hier schon Anwesenden. Ich hatte mir gerade noch ein paar eingelegte Obststücke gekrallt und machte es mir in der anderen Ecke des Kaminzimmers gemütlich.

    Der Comes machte es wirklich spannend. Ob ich an der Stelle hängen würde, fragte er mich. Nun...., zugegeben machte mir die Arbeit schon Spaß. Auch kam ich relativ gut mir meinen beiden Vorgesetzten aus. Was hatte ich schon auszustehen. Doch vielleicht so einfach vor die Tür gesetzt werden, das wäre dann schon ein wenig fragwürdig.
    Allerlei Gedanken geisterten mir durch den Kopf, so das ich fast nicht mitbekam, das mir der Comes den Posten des Aquarius anbot.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen und das schien man mir auch anzumerken.
    >Aquarius.......?!< Brachte ich momentan nur heraus. Ein wenig überrascht war ich schon, hatte ich doch nach den anfänglichen Worten des Comes mit dem schlimmsten gerechnet.
    >Sehr gerne Comes.< Wirklich eine sehr gute Nachricht. Auch hatte der Comes es geschafft, mich ein wenig zu verwirren.
    Also konnte meine geleistete Arbeit doch nicht als so schlecht empfunden werden.

    >Wie wahr, wie wahr........< Meinte ich nur und rutschte wieder auf die andere Seite. Zwar war ich schon einmal länger zu Pferd unterwegs gewesen, doch das war eher privater Natur.


    Als der Comes die Lage in Augusta Raurica abschließend zusammenfasste, nickte ich nur und hoffte inständig, das meine Arbeit auch gefruchtet hatte. >Das hoffe ich auch Comes, es wäre schade, die ganze Zeit und Arbeit, welche wir in Augusta Raurica investiert haben für die Katz wäre.<


    Der Comes schien einige Dinge, die er sich zuvor notiert hatte, abzuarbeiten wollen. Und plötzlich vernahm ich das Wort Scriba und als nächstes Posten verlieren. Irgendwie wirkte ich gerade etwas wie vor den Kopf geschlagen. Eigentlich hatte ich mir eingebildet, der Comes war mit meiner Arbeit zufrieden. Saß da vielleicht schon ein neuer Scriba vor dem Officium und wartete nur auf meinen Rausschmiss. Oder war es vielleicht ein Bekannter des Comes, welcher ihm die Stelle in Aussicht gestellt hatte. Irgenwie wusste ich nun nicht mehr vor und zurück. Verdutzt blickte ich zum Comes. >Meinen Posten verlieren......? Aber...... aber ich verstehe nicht ganz Comes. Es gab nie Beschwerden.< Oder hatte sich doch Lando etwas anderes in meiner Person vorgestellt. Merkwürdig dachte ich und sackte innerlich auf dem Stul zusammen. Das der Comes vielleicht etwas anderes in peto hätte, auf die Idee kam ich gar nicht erst, zu sehr verwirrten mich die Worte.

    Am Schreibtisch angekommen, winkte ich nur ab, schmunzelte leicht und nahm, wie mir angeboten Platz. >Keine Problem unterwegs Comes. Nur bin ich doch etwas, wie soll ich sagen........< Ich überlegte kurz, welche Wortwahl hierfür die beste war. >Ich sage es mal so, den ganzen Tag auf einem Pferderücken hat auch bei mir Spuren hinterlassen.< Und ich schmunzelte erneut.


    >Wenn ich mir alles so recht durch den Kopf gehen lasse, gab es bis auf ein paar kleinere Scharmützel nichts bewegendes und ich habe Augusta Raurica so hinterlassen, wie du es von mir gefordert hast Comes.< Ich rutschte auf dem Stuhl von einer Seite auf die andere. Nicht weil ich nervös war. Es rührte noch von dem langen Heimweg her. Auch schien der Comes mit meiner Arbeit recht zufrieden zu sein, das entnahm ich jedenfalls seinen Worten.

    Nachdem ich das Stadttor von Mocontiacum passiert hatte, machte ich mich auf dem schnellsten Weg in die Regia, um mich beim Comes zurückzumelden. Vor der Regia band ich mein Pferd an und nahm die Stufen hinauf in nur halb soviel Schritten wie sonst. An Lando´s Zimmer klopfte ich kurz an, öffnete es und hob meine Hand in Richtung des Schreibtisches und zwinkerte Lando zu zur Begrüßung, um die Tür auch gleich wieder zu schließen . Am Officium des Comes schließlich angekommen, richtete ich nochmals, die durch den langen Ritt und zuletzt durch das gerenne doch etwas verschobene Toga und klopfte schließlich an, um nach einer Aufforderung zum eintreten die auch umgehend tat.
    >Salve Comes...... Purgitius Maecenas meldet sich aus Augusta Raurica zurück.< Mit diesen Worten betrat ich das Officium und ging auf den Schreibtisch zu.

    Ein paar Tage, nachdem ich ein Schreiben für den Comes nach Mogontiacum habe bringen lassen, erreichte mich auch schon seine Antwort, über die ich höchst erfreut reagierte. >Na endlich.....< Murmelte ich so vor mich hin und ließ alles für die Rückreise nach Mogontiacum vorbereiten.
    Nachdem ein paar Sklaven und Angestellte der Civitas meine Habseligkeiten auf einem Pferd verstaut hatten, verabschiedete ich mich von den neuen Beamten der Stadt, wünschte ihnen viel Erfolg und machte mich schleunigst auf den Weg nach Mogontiacum, wo sicher der Comes schon gespannt auf mein Eintreffen wartete.