Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas

    Ein wenig ungewöhnlich fand ich es schon. Da stand fast im Dunkeln, ein völlig durchnässter Kerl an meiner Tür und suchte genau mich. Ich musste zugeben, das passierte auch nicht jeden Tag.
    >So, so, dein Vater sagte dies!?< Ich blickte gen Himmel und was ich da erblickte verhieß nichts gutes. Vielleicht sollte ich den Armen Tropf einlassen, ehe er sich noch erkältet.
    >Komm doch rein. Nachts schleichen hier die fragwürdigsten Gestalten um die Häuser und drinnen lässt sich bei einem Becher Wein viel besser reden. Außerdem bist du völlig durchnässt.< Ich hielt die Tür auf, so das dieser Lucius Maximus eintreten konnte.

    Auch Maecenas ließ es sich nicht nehmen, dem aufstellen der Statue beizuwohnen. Als er erschien blickte er sich erst einmal um. Die üblichen verdächtigen hatte er schon ausgemacht.
    Die Duccier waren schon im Familienkreis fast komplett so wie ich erkannte vertreten.
    Ich näherte mich mit gemächlichem schritt langsam der Menschenansammlung und wartete auf das Ereignis.
    Das Maecenas für diesen Anlass nicht die alltägliche Toga trug war selbstverständlich.

    Maecenas war gerade dabei, den Hausmüll vor die Tür zu bringen und war schon fast wieder in seiner Behausung verschwunden, als er angesprochen wurde und sich umsah. >Salve, ja da bist du richtig.< ich stellte den Fuß hinter die Tür, man wusste ja nie, wer sich zu dieser Zeit draußen herumtrieb.
    >Ich bin Purgitius Maecenas, was kann ich für dich tun?<


    Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen und mein gegenüber schien von dem regen vollkommen überrascht worden sein.

    Diese Sitzung galt eher einem gegenseitigen zerfleischen denn einer gemeinsamen Sitzung wo Dinge zu Sprache gebracht werden sollen, die den Ordo weiterbringen sollen doch als Neuer war mir eher die Rolle des stillen Zuhörers angedacht als eine großspurige Einmischung.


    So ward es denn auch, das Geschehen wogte hin und her. mal rannte jener wutentbrannt aus dem Sitzungssaal, mal giftete ein anderer dazwischen. Wenn das immer so abginge, das kann ja heiter werden dachte ich so bei mir und stützte meinen Kopf gemütlich auf die rechte Hand.

    Der Comes hielt sich auch nicht lange mit Vorgeplänkel auf und kam gleich zur Sache. >Du musst aber verstehen, das ich doch ein wenig überrascht bin.< Waren meine ersten Worte.


    Das Der Comes bei seiner Nachfolge an mich dachte, ehrte mich wiederum. >Ganz und garnicht Comes. Gern würde ich deine Arbeit hier in Mogontiacum fortsetzen.< Zwar war die Entscheidung noch nicht sicher, wie mir der Comes sagte, doch ein wenig interessiert hakte ich nach. >Wenn ich fragen darf, wohin wird es dich verschlagen, solltest du den Posten des Comes niederlegen?<

    Zusammen mit Titus Pullo war ich die eine Etage und mehrere Treppenstufen später an dem Officium angelangt. Ich öffnete rasch die Tür und schon standen wir im inneren. Ein wenig verstaubt schien alles zu sein, doch Titus würde genügend Zeit haben, sich hier einzurichten. >Voila, dein neues Officium. Schaue dich etwas um und richte dich in aller Ruhe ein.< Meinte ich zu Titus und wandte mich gen Tür. >Solltest du noch Sachen benötigen, lasse es mich wissen oder wende dich an den Scriba. Ich bin dann erst einmal außer Haus aber ich denke, das bekommst du hin.< Merkte ich noch mit einem Augenzwinkern an und war auch schon verschwunden.

    Der neue Scriba hatte gerade seine erste Aufgabe bewältigt und klopfte beim zurückkehren an mein Officium an, mit der Begründung, das ich mich doch bitte beim Comes einzufinden habe.
    Nach kurzem zögern, schrieb ich den letzten Satz auf der Tabula zu ende, legte die Schreibsachen beiseite und machte mich auf den Weg zum Comes.


    An der Tür angekommen, klopfte ich an und trat umgehend ein.


    >Salve Comes, du möchtest mich sprechen?"< Mit diesen Worten näherte ich mich dem Schreibtisch des Comes.

    Maecenas schmunzelte. Während sich manche bis dato ganz aus der Fragerunde enthielten, wollte es der Petronier ganz genau wissen. >Nun, ich habe mir da im voraus schon meine Gedanken gemacht, was die finanzielle Seite eines Beitrittes in den Ordo betrifft. Ich kann versichern, das es da keine Probleme geben wird.<


    Diese Frage war an sich gar nicht mal so ohne Hintergedanken, konnte sich auf der einen Seite nicht jeder dahergelaufene für den Ordo bewerben auf der anderen Seite waren die finanziellen Mittel dann doch nicht so begrenzt für die Civitas.

    Das Lando ab und an einen kleinen Seitenhieb verteilte war mir mehr als klar doch war dies schon lange nichts ungewöhnliches für mich mehr. Auch der Comes schien sich auf der Feier zu amüsieren. Das waren gerade für mich und beim Comes war ich auch der Ansicht, das er bei noch nicht allzu vielen germanischen Eheschließungen zugegen war. Doch für meine Person konnte ich dies behaupten und widerlegte somit alles bis jetzt gehörte verklärte.


    Einen Moment später trat, so wie uns Lando dann vorstellte, Lando´s Schwester Eila heran. >Sehr erfreut.< Bemerkte ich an und lächelte. Kurz darauf war Lando ein paar Schritte von uns abgerückt, so das ich mit dem Comes da stand.


    >Eine wirklich passende Feier, meinst du nicht auch Metellus?<

    Die Wege des neuen Scriba waren noch ein wenig unbekannt doch das Officium des Comes fand er sofort. Er klopfte an und betrat umgehend das Officium.
    >Salve Comes, ein gewisser Duccius Vala ist in meinem Officium und meint, er hat einen Termin bei dir. Kann ich ihn hereinlassen?<


    Während der Scriba auf die Antwort wartete, blickte er sich ein wenig in dem doch größzügigerem Officium als dem seinen um.

    Gerade war der neue Scriba den zweiten Tag hier. Er hatte sich schon ein wenig eingearbeitet als es an der Tür klopfte, das übliche, für ihn noch neue herein erklang und sich ein junger mann als Duccius Vala vorstellte.


    >Salve Duccius, Der Comes ist zugegen, wenn du bitte kurz Platz nehmen würdest, ich melde dich bei ihm an.< Und der Scriba deutete mit einer Handbewegung auf einen der drei Stühle in dem Officium und verschwand kurzerhand in Richtung Officium des Comes.

    Lando sah die Angelegenheit ganz ähnlich wie ich. Für so ein Thema war so eine Feier eigentlich viel zu Schade um sich den Kopf zu zerbrechen. Bei einem gemütlichen Essen ließe sich da wesentlich besser sinnieren. >Das sehe ich auch so, dann also auf Euer Wohl Lando.< Und ich erhob mein Getränk.


    Auch der Comes gesellte sich schließlich zu uns und war durchaus angetan von der Feier.

    Die beiden schienen überrascht zu sein von den Geschenken. War dies hier nicht so, das man dies auch durch Geschenke zum Ausdruck brachte, das man sich für das Brautpaar freute und ihnen eine Kleinigkeit obendrauf gab? Ich hielt dies jedenfalls für angemessen.
    Als Lando mich als wahnsinnig betitelte, winkte ich nur ab. >Keine Sorge, wenn ich es nicht könnte, würde ich dies nicht tun.< In Italia hätte sich nie jemand darüber Gedanken gemacht, wie man das und ob man das eine oder andere stemmen kann.
    Überhaupt hatte ich erst hier zu schätzen gelernt, das die Germanen, mit denen ich zu tun hatte, ganz anders waren, als dies in den anderen Ecken des Imperiums verklärt wurde.
    >Ich mache dies gern, habt eure Freude daran und ich freue mich für euch, wenn es euch gefällt.< Mehr war dazu eigentlich nicht zu sagen.


    Auch Lando´s Braut schien sprachlos zu sein. Ich tat dies mit einem schmunzeln ab. Was sollte ich mit all meinem Geld. Meine Unterkunft war gerade richtig für mich. Dort war es müssig Geld reinzustecken und dies war ja kein Geld zum Fenster rausschmeißen.

    Schneller als ich dachte, wurde ich aus meinen Feststellungen gerissen. Ohne zu zögern erhob ich mich, blickte in die Runde und begann über meine Person zu referieren.
    >Salvete noch einmal.< Schließlich hatte ich die Anwesenden ja bei meinem eintreten in den Raum schon begrüßt, der Höflichkeit wegen, tat ich dies nochmal.


    >Die meisten von euch kennen mich ja bereits. Mein Name ist Lucius Purgitius Maecenas. Derzeitiger Magister Scriniorum in Mogontiacum. ich komme ursprünglich aus Arretum, das liegt im Norden Italias wo ich auch bis zu meinem Entschluss und dem Anschließenden Aufbruch nach Germanien gewirkt habe.< Meine ganze Lebensgeschichte hier zu offenbaren war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, zum anderen wird das die wenigsten hier interessieren.


    >In Germania angekommen arbeitete ich als erstes unter Duccius Lando in der Verwaltung als Scriba.< Ich wandte mich kurz in die Richtung wo LOando sich einen Platz gesucht hatte. >Desweiteren war ich für kurze Zeit Aquarius und jetzt schließlich Magister Scriniorum unter dem Comes Caecilius Metellus.<
    Nun kam der Endspurt....


    >Ich hoffe durch eine Aufnahme in den Ordo, das ich mich noch mehr um die Belange der Stadt kümmern kann und dabei natürlich....< Dieser Augenaufschlag der nun folgte war unwiderstehlich. >Ein gewichtiges Wort mit einbringen kann.<


    Ich hielt kurz inne. >Danke für eure Aufmerksamkeit.< Und nahm anschließend wieder Platz