Beiträge von Lucius Purgitius Maecenas

    Eigentlich hatte ich Albin an der Porta erwartet. Doch ich wurde abermals von den Ducciern überrascht als Lando´s zauberhafte bessere Hälfte öffnete, ein wenig fragend schaute, sie sich aber doch noch an mich erinnerte. Damals als sie Lando mir auf der Hochzeit vorstellte.


    >Salve Elfleda, ja ich möchte zu Lando. Er ist doch hoffentlich da?<
    Lando war immer beschäftigt, deswegen war es auch nicht ausgeschlossen, das ich unverrichteter Dinge wieder abziehen müsste.


    >Genau, mein Name ist Maecenas.<

    Maecenas, mittlerweile Comes in Mogontiacum hatte schon lange nichts mehr von seinem ehemaligen Kollegen Lando gehört. Zwar hätte er auch das Officium des Cursus Publlicus aufsuchen können doch konnte Maecenas gegenüber anderen Familien in Mogontiacum ganz gut mit den Ducciern.


    Am Eingangstor angekommen klopfte Maecenas an und wartete eingelassen zu werden.


    Klopf, klopf

    Was die politischen Angelegenheiten betrafen, da war ich nicht ganz so involviert. >Hast du vor in Rom zu bleiben oder wird es dich wieder nach Mogontiacum ziehen?< Was ich mir eigentlich nicht vorstellen konnte. Doch diese frage kam nicht von ungefähr. Verließ hier nicht nur mein ehemaliger Vorgesetzter Mogontiacum sondern auch mit ihm mein Patron.


    Doch ein kleiner Lichtblick tat sich mit der nächsten Sache, die mir Metellus nahe legte auf. >Du wirst dich auf mich verlassen können Patronus.< Und mit ein paar Vorschusslorbeeren stattete er mich zusätzlich noch aus.

    Der Legat schien mit meiner Antwort zufrieden zu sein. Ohne großes Brimborium war ich nun Comes und es galt als nächstes die Sklaven der Regia anzuweisen, so schnell wie möglich den Umzug von meinem alten in das größere Officium über die Bühne zu bringen.
    Das der Scriba schon seit Monaten krank ausfiel und ich mich dadurch um eine Stelle mehr kümmern musste, verschwieg ich. Was sollte der Legat jetzt aus diesem Umstand machen.
    >Eine Rundreise? Nur mal eine kleine Zwischenfrage Legatus. Wer aus der Verwaltung in Mogontiacum wird dich begleiten?<
    Es ging ja nur darum zu wissen, wer noch alles da war.
    >Ansonsten kannst du dich auf mich verlassen, ich werde aklles zu deiner vollsten Zufriedenheit hier regeln. Wie lang wird die reise in etwa dauern?<
    Das war es eigentlich schon was mich interessierte. Sollte noch etwas ganz wichtiges sein, würde mich der Legatus sowieso antreten lassen.

    Maecenas nahm auf dem ihm angebotenen Sitzplatz seine Position ein und wartete gespannt, was der Legat zu sagen hatte.
    Mit einem schmunzeln nickte er.
    >Ja Legatus, das habe ich eben erfahren.<


    Das Metellus ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte, verwunderte Maecenas nicht doch konnte er mit dem Ausdruck des Legaten nicht ganz umgehen. Wollte Metellus nach einem kurzen Gastspiel in Rom wieder zurückkehren oder wieso sprach der Legat von interimsmäßig?


    >Keine Sorge Legatus, ich habe alles im Griff.< Meinte Maecenas selbstbewusst. War er doch schon etliche Jahre in der Regioverwaltung tätig.
    >Fragen habe ich momentan keine, es sei denn du Legatus hast etwas für mich?< Es konnte ja sein, das der Legat etwas mit Metellus ausgemacht hatte, wovon Maecenas noch nichts wusste.

    Es schien nicht so wichtig zu sein oder vielleicht überaus wichtig, das der Comes die Sache gleich hier besprechen wollte. Doch als ich hörte, um was es ging, fiel mir fast die Kinnlade auf den Schreibtisch und der Griffel den ich in der Hand hielt war mir auch fast entglitten.
    >Du gehst nach Rom?< Etwas überraschend kam diese Information doch. Zum anderen konnte ich den Comes auch verstehen.
    >Wann brichst du auf? Jetzt gleich anschließend? Und was hast du vor in Rom?<
    Zugegeben überschüttete ich gerade in diesem Moment den noch Comes mit Fragen aber verabschiedete sich hier nicht nur der Comes sondern auch mein Patron.
    >Ich werde gleich anschließend dem Legaten einen Besuch abstatten.<

    Ich blickte von meinem Schreibtisch auf, wo ich den Kopf in Arbeit gesteckt hatte. >Salve Titus Pullo, nimm doch bitte Platz.<


    Ich bemerkte, wie der Agrimensor mit einem Bündel Unterlagen unter dem Arm in meinem Officium erschien. Vielleicht hatte er nur zu viel zu tun oder hatte es schlichtweg vergessen mir den letzten Wochenbericht vorzulegen.
    >Alles soweit klar bei deiner Arbeit?< Erkundigte ich mich erst einmal über die Auslastung des Agrimensors. >Wie steht es mit dem Wochenbericht von letzter Woche, ist dieser schon fertig?<

    >Nur keinen Streß. Ich werde jetzt nicht jede Woche einen Boten nach Confluentes Schicken, der dich an deine Verbindlichkeiten erinnert.<


    Die Hauptsache war ja, das dass Geld gut angelegt war und wenn Maximus wieder flüssig war, er mich dann aufsuchte.


    Ich erhob ebenfalls den Becher und stieß mit an. >Auf uns würde ich sagen!<

    >Oh..., das tut mir Leid.< meinte Maecenas, als Lucius Maximus über seine Vergangenheit und über seinen Vater sprach. Kurz kramte er in seiner Vergangenheit, doch sogleich verwarf er seine Gedanken wieder und widmete sich dem Alltagsgeschäft.


    >Das nehme ich stark an.< Antwortete Maecenas auf die Beteuerung von Lucius Maximus bezüglich der Rückzahlung des Geldes, was sich noch auf dem Tisch befand.
    Irgendwie wollte oder musste ich meinem gegenüber glauben. Doch da war sie wieder, die Gutmütigkeit und Leichtgläubigkeit von Maecenas, die ihm schon des Öfteren zum Verhängnis wurde.
    >Dann auf dich und den bevorstehenden Cursus.< Meinte ich und erhob den Becher, welchen ich vorhin mit aus der Küche gebracht hatte.

    Zwar waren 100 Sesterzen kein Vermögen, jedenfalls nicht für mich aber ich war ja auch keine Spendeneinrichtung.
    Auch klangen die Worte von Lucius Maximus ehrbar und einleuchtend. Doch was waren Worte, am Ende waren sie nur Schall und Rauch.
    >Gut, ich will mal nicht so sein. Sie es als eine Geste des Guten Willens meinerseits an.< Ich verschwand wieder in dem Raum, der mir als Küche diente und kam mit einem Lederbeutel voll Münzen zurück.


    >Hier, für eine hoffentlich erfolgreichen Abschluss des Cursus.< Und ich ließ den Beutel hörbar auf den Tisch fallen.
    >Wo warst du Fischer, wenn ich fragen darf?<

    Auch nicht schlecht. Da kam ein mir wildfremder in meine Behausung spaziert und erzählte mir wie knapp er bei Kasse war. Irgendwie erwartete ich im Moment den Überraschungseffekt, das es plötzlich an der Tür klopfte und noch weitere Leute standen. Lando oder Marsus meinetwegen und diese dann reingelegt brüllten. Dem war anscheinend nicht so und mein Gegenüber meinte es wirklich ernst.
    >Du weist aber das ich damit ein sehr hohes Risiko eingehe? was ist, wenn ich dir das Geld leihe und du bist auf nimmer Wiedersehen verschwunden?< Eine verzwickte Angelegenheit.

    Interessiert hörte ich Lucius Maximus zu, es kam nicht jeden Tag vor, das ein Fremder an meiner Tür klopfte. >Die Ala ist aber in Confluentes stationiert.< Meinte ich lapidar.
    Aber ein Ziel hatte der junge Mann. Sich das Bürgerrecht verdienen. Von daher nahm ich an, das es kein Tagelöhner oder eine umtriebige Person war, die sich mir hier vorstellte.


    >In welcher Not steckst du da?< Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Das er nicht wusste, wo das Scholagebäude war, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen. >Wo ist dein Problem?<