"Danke für dein Beileid, Aventurinus."
Dann wandte ich mich an Sinona.
"Ich freue mich ehrlich, dass eure Liebe Bestand zu haben scheint. Du wolltest mich aber sicher nach meiner Zustimmung zu eurer Verlobung fragen, Schwesterherz?"
"Danke für dein Beileid, Aventurinus."
Dann wandte ich mich an Sinona.
"Ich freue mich ehrlich, dass eure Liebe Bestand zu haben scheint. Du wolltest mich aber sicher nach meiner Zustimmung zu eurer Verlobung fragen, Schwesterherz?"
"Vom Ablauf her sehr gut geplant." lobte ich den Ädilen.
"Aber natürlich stehen oder fallen die Ludi Apollinaris mit dem Teilnehmerfeld der Wagenrennen. Nun, ich denke die gegenwärtige Hitzewelle hat die Verantwortlichen für Wagenrennen in den Factiones etwas gelähmt." sagte ich nachdenklich.
"Die Factiones gezielt ansprechen wäre vielleicht noch ein Weg. Bei der Praesina werde ich selbst nachhaken."
Mich hinter meinem Schreibtisch erhebend sah ich in der Tür meine Adoptivschwester Sinona. Hinter ihr erblickte ich Aventurinus. Den Grund ihres Besuches konnte ich mir gut vorstellen. War doch seit unserem letzten Gespräch zu dritt geraume Zeit verstrichen.
"Salve, Sinona. Salve, Aventurinus." begrüßte ich die beiden und geleitete sie zur Sitzecke im Tablinum.
"Kommt ihr, um mich in meiner Trauer zu trösten." fragte ich leicht ironisch.
"Ich verstehe deinen Schmerz, Quarto. Einen alten Freund zu verlieren ist immer schwer. Dein Vetter erinnert mich an meinen Bruder. Auch er war jung und voller Pläne. Wie du sagtest, die Götter hatten anderes mit ihnen im Sinn."
Der Schmerz des Verlustes in mir war noch frisch. Daher wollte ich das Thema rasch beenden.
"Wir müssen unsere Trauer in Würde tragen. Keiner kann uns diese Bürde abnehmen. Aber die Dinge des Lebens gehen weiter."
Fragend deute ich auf die zwischenzeitlich von einem Diener hereingebrachten Karaffen mit Wein und dem obligatorischen Wasser zum Verdünnen. Der Diener hatte die Tür meines Officiums wieder hinter sich verschlossen.
"So laß uns jetzt wieder über die Ludi Apollinaris sprechen. Wie ist der Stand der Vorbereitungen?"
Die meisten Gemüsehändler vom Forum wären mir als Schwager wahrscheinlich symphatischer als dieser überhebliche Prätorianer, schoß es mir bei Aelias Worten durch den Kopf. Natürlich ging das nicht, ein Gemüsehändler als Aelias Mann. Genausowenig wie gegenwärtig dieser Corvus ging. Da sprachen sowohl mein Stand als Senator und vor allem das Versprechen gegenüber meinem Vater dagegen.
"Oh...“ antwortete ich, nicht minder sarkastisch als meine Schwester. "Wie schön, dass du mir Vertrauensmißbrauch vorwirfst. Wenn mich nicht alles täuscht, wußtest du von diesem vermaledeiten Vermächtnis noch nichts, als du es vorzogst mich bezüglich der Regungen deines Herzens und vor allem hinsichtlich des bevorstehenden Besuchs deines Galans im Dunkeln zu lassen...“
Hinsichtlich eines Vertrauensbruches waren wir also quitt, konstatierte ich. Wobei ich schlicht und einfach nur vergessen hatte, ihr von diesem Versprechen unserem Vater gegenüber zu erzählen. Warum auch? Bei Victor stand die Frage nicht, der war damals längst auf dem Sprung zum Senator. Wie konnte ich daran denken, daß Aelia so kurz nach diesem Reinfall sich in den Nächsten verliebte? Naja, dachte ich. Das war schon ein Fehler von mir. Bei Frauen sollte man immer auf alles gefaßt sein. Keinesfalls aber glaubte ich meiner Schwester, daß sie es ´vergessen´ hatte mir zu sagen, was sich da anbahnte. Dazu kannte ich sie zu gut.
"Das ich in letzter Zeit viel zu tun hatte, dass stimmt. Dies werde ich auch ändern, mir wieder mehr Zeit für die Familia nehmen...“ Und viel mehr darauf achten, was die Didia-Mädels so anstellen, nahm ich mir fest vor.
"Aber so gut kennst du mich nun wahrlich, Aelia, um zu wissen das ich für dich wie für alle anderen Familienmitglieder stets ein offenes Ohr habe. Da mag ich noch so beschäftigt sein. Hast du in letzter Zeit jemals das Gespräch mit mir in dieser Angelegenheit gesucht?“
Die Antwort konnte ich mir selbst geben, soviel war sicher.
"Nein. Du hattest andere Gründe, mit mir nicht über Corvus zu reden. Da ich diese nicht kenne und deshalb schlußfolgere, daß du dir der Ernsthaftigkeit deiner Gefühle selbst nicht sicher bist, dass kannst du mir genausowenig verübeln, wie ich dir dein Gefühlschaos nach dem Schlamassel mit Victor verübele."
Langsam ruhiger werdend fuhr ich fort. "Aemilia und Iunilla, ja, sie heirateten wirklich keine Senatoren. Mit den Männern, welche sie heirateten wurden sie jedoch nicht glücklich, wie du selbst weißt. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, daß dir unser Vater eangesichts der Erfahrungen mit den Ehemännern deiner Schwestern ein solch trauriges Schicksal wie diesen ersparen wollte? Er machte sich große Vorwürfe deshalb und nahm mir das Versprechen ab, dass ich bei der Auswahl eines Ehemannes für dich ein wachsames Auge haben soll, damit du glücklich wirst und keine böse Überraschung erlebst, und das ich dich nur einem Senator zur Frau geben soll. Man mag davon halten was man will, aber er nahm mir dieses Gelübde ab und ich bin daran gebunden.“
Meine Wut verrauchte und sofort kamen die Gedanken an meinen ermordeten Bruder zurück.
"Im übrigen ist jetzt ganz gewiß nicht der Zeitpunkt für einen Familienstreit. Über den Wunsch unseres Vaters und wie wir damit umgehen werden sprechen wir später.“
Nochmals bat ich meine Schwester, diesmal etwas nachdrücklicher. "Setz dich, Aelia.“
Mit gepreßter Stimme, mühevoll nach Worten suchend. "Festus, unser Bruder...“
Ich wandte mich zur Seite, um meine feucht glänzenden Augen nicht zu zeigen.
"Seine Rückkehr nach Rom...“
Furchtbar schwer es auszusprechen.
„Seine Heimkehr brachte ihm kein Glück...“
"Danke für dein Mitgefühl, Aedil." antwortete ich.
"Auch ich spreche dir mein Beileid für deine Verluste aus. Waren es enge Verwandte, wenn ich fragen darf?"
Das Gericht bestätigt den Eingang der Klage.
Die notwendigen Schritte zur Prüfung der Klage wurden eingeleitet.
An den
Imperator Caesar Augustus
Lucius Ulpius Iulianus
Salve mein Imperator!
Beiliegend übersende ich Dir eine vor Gericht eingegangene Klage des Medicus Germanicus Avarus gegen die Acta Diurna.
Als Auctor der verklagten Acta Diurna bin ich in dieser Angelegenheit nicht unbefangen und nehme deshalb von einer Prüfung der Klage Abstand.
Da es neben mir gegenwärtig keinen weiteren Praetor gibt, bitte ich Dich darum einen Iudex zu ernennen, welcher die Klage prüft und gegebenenfalls mit der Verhandlungsführung beauftragt werden kann.
Vale
Marcus Didius Falco
Praetor Urbanus
ZitatAlles anzeigenOriginal von Medicus Germanicus Avarus
Aufgrund eines Beitrages der Acta Diurna vom ANTE DIEM LI DCCCLV A.U.C. (15.6.2005/102 n.Chr.) erhebe ich Klage gegen diese Zeitung.
Es war ihr nicht möglich meine geforderte Entschuldigung für die Zeilen des Redakteurs Sulla in der aktuellen Ausgabe vom ANTE DIEM LI DCCCLV A.U.C. (29.6.2005/102 n.Chr.) abzudrucken. Damit tritt die Klage in Kraft.
Das Schriftstück lag dem Schreiben bei:
http://www.ostheim21.de/udo/Imperium/PergamentAD.JPG
Damit ergeht eine Klage auf § 84 durch meine Person.
Die Diskussion ist ja nun schon ein paar Tage still, aber ich komme momentan nur sporadisch zum schreiben.
ZitatOriginal von Publius Decimus Lucidus
Betrachten wir das Ganze doch mal praktisch denkend. Angenommen, ein Spieler sucht sich einen RPG-Partner (das scheint ja allmählich üblich zu werden, ich sehe hier zig kleine Geschichten laufen) und will feststellen ob der eigentlich auch einigermassen aktiv ist. Wenn man dann Beiträge von Foren die teilweise nix mit der Sim zu tun haben miteinbezieht, wird das Bild das man erhält etwas verfälscht. Was bringt es mit einem ein RPG zu beginnen der sich praktisch nur in der Factio aufhält?
Das Gleiche könnte man jetzt auf den Senat beziehen, aber die Senatoren sind eigentlich alle so lang dabei und recht aktiv, daß die keine Rolle bei solchen Überlegungen spielen.
Klar jetzt, warum Factiones nicht mehr gezählt werden?
Ich halte das Argument nicht für wirklich stichhaltig. Aus meinen inzwischen doch ziemlich umfangreichen Erfahrungen in der Factioarbeit ist mir ein einziger User bekannt, welcher in der Factio aktiver war als außerhalb. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Anzahl in anderen Factiones wesentlich höher liegt. Im übrigen bin ich mir sicher, daß jeder der hier einen RPG-Partner sucht, weniger auf die Anzahl der Postings schaut, sondern darauf was dieser so schreibt.
Ich sehe immer noch die Gefahr einer weiteren Abwertung der Factioarbeit darin, daß man die Postings dort nicht mehr mitzählt. Ob ich damit recht behalte, dass kann natürlich nur die Zukunft zeigen. Dann gegenzusteuern wird aber schwer. Im übrigen sehe ich zum Beispiel bei uns im Praesina-Forum doch einen überwiegenden SimON-Anteil der Postings. Abgesehen von einigen Auswüchsen, welche aber schon länger der Vergangenheit angehören. Wozu gibt es eigentlich Moderatoren der Factioforen? Diese können doch darauf achten, dass der SimOFF-Anteil nicht ausufert.
ZitatOriginal von Marcus Didius Falco
"Gern. Ich werde etwas ausarbeiten und demnächst hier vorstellen."
Bitte um Geduld. Es ist nicht vergessen, aber ich brauche dafür Zeit. Zeit die kommen wird.
ZitatOriginal von Secundus Flavius Felix
§ 21 Zusammensetzung
(3) Jede Stadt darf (vorher: zwei) Abgeordnete in die Curia Provincialis entsenden. Dabei kann der Statthalter jeder Stadt abhängig von ihrer Einwohnerzahl 1-3 Sitze zusagen. (vorher: Diese) Die Abgeordneten werden gewählt und haben eine Amtszeit von 3 (vorher: 2) Monaten.
Da die Diskussion zu diesem Gesetz inzwischen doch schon geraume Zeit in Anspruch nahm, hatte ich genügend Muße gehabt, um mir die vorgeschlagenen Änderungen Wort für Wort auf der Zunge zergehen zu lassen. Dabei war mir etwas aufgefallen...
"Bisher war es üblich die Wahlen zur Curia Provincialis am gleichen Tage mit den Magistratswahlen der Städte stattfinden zu lassen. Da sowohl die Curienmitglieder als auch die Stadtmagistrate die gleiche Amtsdauer von 2 Monaten hatten, war dies problemlos möglich. Eine Verlängerung der Amtsdauer für Curienmitglieder auf 3 Monate - welche ich ausdrücklich für sehr sinnvoll halte - würde dem zukünftig entgegenstehen. Bei der gegenwärtig festzustellenden Wahlbegeisterung unserer Bürger..." - ich hoffte das alle Senatoren die Ironie aus meinen Worten heraushören mögen - "...und wegen des sich daraus ergebenden höheren Organisationsaufwandes halte ich einen zusätzlichen Wahltermin aber für keine gute Idee."
Ich schaute in die Runde, bevor ich fortfuhr.
"Zwei denkbare Lösungsvorschläge gibt es. Entweder verlängern wir auch die Amtsdauer der Stadtmagistrate auf 3 Monate. Diese würden dann aber länger in ihren Ämtern verbleiben, als die Magistrate des Cursus Honorum. Oder wir verlängern die Amtsdauer der Curienabgeordneten gleich auf 4 Monate, womit die Wahlen zur Curia Provincialis wieder am gleichen Tage wie die Wahl der Stadtmagistrate stattfinden könnten. Persönlich präferiere ich momentan die letztere Variante. "
"Gern übernehme ich diese ehrenvolle Aufgabe.“ antwortete ich dem Ädilen.
"Bevor wir aber über Einzelheiten sprechen, was darf ich dir zu trinken anbieten? Du bist sicherlich durstig. Wie mir mein Ianitor sagte, musstest du wegen der wegen Aufregung in meinem Hause nach der Nachricht vom Tode meines Bruders einige Zeit warten, bis ich dich empfangen konnte. Für diese Verzögerung entschuldige ich mich bei dir.“
"Ja, ich habe vergessen dir davon zu erzählen. Weil bisher noch keine Notwendigkeit dafür bestand.“ entgegnete ich meiner Schwester.
"Doch mit welchem Recht machst du mir Vorwürfe, Aelia? Hast du selbst nicht ebenfalls etwas Wichtiges versäumt? Hast du mich darüber unterrichtet, dass zwischen dir und diesem Corvus etwas ist? Hast du mich auf seinen Besuch vorbereitet?“ fragte ich, ziemlich ungehalten.
"Nein. Da kommt dieser…“ Ich suchte nach Worten. ´Aufgeblasener Wichtel´ war in meinen Augen die angemessene Bezeichnung, wenn ich an den unziemlichen Auftritt von Corvus zurückdachte. Jedoch wollte ich nicht noch Öl ins Feuer gießen und setzte meinen Satz stattdessen fort mit "…dieser Prätorianer daher. Erst stellt er mir Fragen unter dem Deckmantel dienstlicher Ermittlungen und fast im selben Atemzuge fängt er an plötzlich irgendetwas von Liebe und Hochzeit zu erzählen. Meine Überraschung darüber kannst du dir vielleicht ausmalen. Du hast mich vor ihm wie den letzten Trottel dastehen lassen, der nicht weiß was in seiner Familia vor sich geht.“
Der Gedanke daran machte mich immer noch wütend.
"Bisher war es bei uns so üblich, dass meine Schwestern und auch die anderen Mitglieder der Familia den Pater Familias über derartige Dinge vorher unterrichten. Bevor irgendwelche Verehrer ins Haus gestürmt kommen, deren Benehmen dann auch noch zu wünschen übrig lässt.“
Erklären konnte ich mir immer noch nicht, warum meine Schwester nicht vorher mit mir darüber gesprochen hatte.
"Alle Familienmitglieder haben sich bisher an diesen Brauch gehalten. Auch du, Aelia. Bei Victor war es jedenfalls so. Habe ich jemals dein Vertrauen missbraucht, dass du unsere Familie so bloßstellen mußtest? Ich kann mich nicht entsinnen…“
Meine größte Wut nach Aelias Vorwürfen war vorbei, nun spürte ich wieder die tiefe Trauer in meinem Herzen und fügte in milderem Tonfall hinzu. "Setz dich, Aelia. Ich muß dir etwas sehr Schlimmes sagen…“
"Salve Aedil." begrüßte ich den Besucher freundlich.
"Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?" fragte ich, während ich ihm einen Platz an meinem Beratungstisch anbot.
"Herein." rief ich in leicht resignierten Tonfall.
Nichts neues, dass es an meine Tür klopfte. Irgend jemand fand sich immer, der das tat.
Nachdem sich die Verwirrung ob der Nachricht vom Tode von Flavius Didius Festus, dem Bruder des Hausherren, etwas gelegt hatte, fand der Ianitor Zeit die Besucher zu begrüßen.
Zunächst begrüßte er die Senatorin als Höhergestellte, welche ihm als gute Freundin des Hauses bekannt war.
"Salve Senatorin Flavia Messalina. Senator Falco freut sich sicherlich sehr über euren Besuch. Ein Sklave wird euch sogleich in den Garten geleiten, wo euch der Hausherr empfangen wird."
Ein eilfertiger Sklave führte die Senatorin in den Hortus der Casa Didia.
Dann wandte sich der Ianitor dem anderen Besucher zu.
"Salve Lucius Aelius Quarto." Diesen Namen und seinen Wunsch den Praetor Urbanus zu sprechen, hatte er von Didia Sinona erfahren. "Der Praetor Urbanus wird euch empfangen."
Ein Sklave geleitete Quarto in das Officium des Praetor Urbanus.
Mit versteinerter Miene ging ich in meinem Arbeitszimmer auf und ab. Die Gedanken bei meinem toten Bruder.
Kaum nahm ich das Klopfen wahr, rief leise "Herein..."
...mein Bruder?
Voller Trauer vernahm ich die Nachricht vom Tode meines geliebten Bruders. Meuchlings gemordet, während seines Dienstes als Vigilus.
Ich zog mich zurück in mein Zimmer, versuchte meine hinundherfliegenden Gedanken zu ordnen...
Hier hat sich der Praetor Urbanus ein Arbeitszimmer eingerichtet, für das Studium von Akten und den Empfang von Besuchern.
Ich finde es sehr schade, aber meinen Respekt vor Deiner Konsequenz, Nauticus.