Beiträge von Tiberia Arvinia

    Sie schaute kurz nach Cristas Worten in die Richtung der Sklavinnen.
    "Ich brauche euch jetzt nicht, ihr könnt gehen."
    Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedeten sich die Sklavinnen ohne Worte und verschwanden aus Arvinias Cubiculum, die sich wieder Crista zugewandt hatte.
    "Komm, setz dich erstmal auf dein bett." und so spielte sie wieder den Blindenhund für die Sklavin. Innerlich schmerzte sie es sehr, was Crista zu leiden hatte, vor allem bei der Nachricht die Arvinia ihr jetzt sagen würde.


    Als sie dann schließlich saß, ging die junge Tiberia nervös im Raum umher.


    "Aurelius Avianus war bei mir, es geht um Iuvenalis er ist .. gestorben. Meine Trauer hat sich sehr beschränkt, kannst du dir bestimmt auch denken. Jendefalls hat er Marhabal und dir nach seinem Testament die Freiheit geschenkt .." schwere Worte waren es für Arvinia, zum einen, weil sie Crista als stetige Begleiterin verlieren würde und zum anderen, weil Crista ja blind war und jetzt zu hören das sie frei ist würde ihre Freude bestimmt in Grenzen halten.

    "Du kannst nichts sehen?" Arvinia war völlig erschrocken. Nichts sehen zu können wäre das schlimmste, wirklich das aller schlimmste, was die Götter Menschen und Tieren antun konnten.
    Nicht auszudenken, wenn auch sie der Zorn der Götter eines Tages treffen würde, nie wieder würde sie in Manius Augen blicken können, nie wieder sein charmantes Lächeln sehen können. Schnell drenkte sie den Gedanken beiseite und hob den Kopf der Sklavin an.


    "Ruh dich erstmal aus, ich werde später nach einem Medicus rufen lassen. Vielleicht ist die Blindheit ja nicht von Dauer! Bald kannst du bestimmt wieder sehen.


    Die junge Tibera merkte sehr wohl, dass Crista weinte, nur vor den anderen Sklaven wollte Arvinia jetzt keine große emotionale Szene machen. Sie legte ihre Hand auf Cristas Schulter "Es gibt eine gute Nachricht für dich .."

    Eine Sklavin, die gerade Arvinias Bett herrichtete, nahm den Zettel entgegen und reichte ihn an die junge Tiberia weiter.
    Sie selbst schritt voller Aufregung und Herzklopfen an die Tür.


    "Stesichoros, richte aus ich werde mich beeilen und in wenigen Minuten da sein!" und schon klatschte sie die Tür zu, setzte sich auf ihren Stuhl vor dem Spiegel und fing an sich herzurichten. "Hilf mir bitte bei den Haaren.." wies sie die Sklavin an, überlegte dann aber noch einmal und fügte hinzu "nein, ich trage sie heute Offen. Hilf mir bitte beim anziehen!" und so nahmen das Schickmachen seinen Lauf ...

    Schon wies Arvinia eiskalt mit einer Handbewegung die anderen Sklaven ab und führte Crista in ihr Gemach, wo sie die beiden Sklavinnen, die immer noch ihre Haarnadeln in der Hand hielten, anwies, Cristas Bett aufzuschlagen, damit sie sich setzen konnte.


    "Alles zu seiner Zeit Crista, ich bin sehr froh, dass du und Cato überlebt haben." erst als die junge Sklavin etwas umhertapste bemerkte Arvinia, dass sie anscheinend blind war.


    "Siehst du etwa nichts?" fragte sie Crista und hielt an.

    Arvinia hatte ein kleines Schläfchen an den Tag gelegt und ließ sich gerade von zwei Sklavinnen die Haare richten, da klopfte es aufbrausend an die Tür ihres Cubiculums.


    'Herrin.. wir haben sie gefunden! nun sind die beiden wieder da...'


    "Was!? Etwa Crista und Cato?"
    sofort fuchtelte sie mit ihren Armen in der Luft herum "Lasst mich zur Türe!" rief sie völlig nervös und überfordert den Sklavinnen zu, die die Haarnadeln sofort fallen ließen und die halbfertige Hochsteckfrisur von Arvinia wieder in sich zusammenbrach. Sie eilte zu Tür und riss sie weit auf.


    Draußen stand eine immer noch mitgenommen aussehnde Crista mit zwei Sklaven. Sie fasste sofort nach ihren Händen und schaute sie freudig an.


    "Crista Crista du bist wieder da! Wo warst du!? Ist Cato auch wohl auf?"

    Er hat es gesagt! Arvinia würde in die Hand von ihrem Liebsten Manius gegen werden! In ihrem Gesicht malte sich die schönste Freude ab, die sich ein Mann nur vorstellen konnte. Sie drückte sich an die Brust ihres Cousins und umarmte ihn kurz. Dann nahm sie wieder Haltung an und stand vernünftig vor ihm mit einem riesigen Schmunzeln.


    "Das ist wundervoll Manius!.." sie strich die Falten in ihrer Palla wieder glatt, zumindest versuchte sie es .. vergebens, aber das war ihr egal!


    "Du .. du musst wissen wir kennen uns .. und .. ich habe Gefühle für diesen Mann."
    damit es ihr Cousin nicht als Verliebtheit oder gar Spinnerei interpretierte, setzte sie einen Blick auf, den man sonst nicht aus ihrem harmonischen Gesicht entnehmen konnte.. "es .. ist mir wirklich ernst Manius.."

    Immer knüddeliger kniff sie die Rückseite der Palla..Durus fing an die Anwärter um ihre Hand aufzuzählen. Zuerst war sie sehr überrascht und geschmeichelt, als sie hörte das ja schon viele um ihre Hand angehalten hätte, aber was nun kam würde eine Qual für sie werden.
    Bei jedem Namen der nicht nach Aurelius klang hatte sie ihr Gehirn ausgeschaltet. 'Marcus Belli..dings.. nein.., Gavius Aprikus..nein ..' und da fiel er ! Aurelius Orestes! Die Kraft die von ihren Fingerspitzen ausging vervielfachte sich und fast wäre sie vor Begeisterung in Ohnmacht gefallen, aber der Gedanke, dass sie vielleicht mit ihrem Manius glücklich werden konnte hielt sie viel zu wach!


    Arvinia ging auf ihren Cousin zu "Aurelius..Or..?" ihre Schritte beschleunigten sich "Aurelius Ores..?" fast wie ein kleines Kind tappste sie auf Durus zu, völlig absent von dem Gedanken eine junge patrizische Frau zu sein, aber niemand sonst war im Raum! Als sie vor ihm stand fragte sie ihn erneut "Aurelius Orestes?" seinen Augen enttnahm sie die Bestätigung, es war auch viel mehr eine rethorische Frage :D, und so stieß sie unter großer Freude aus "Oh bitte Manius! Ich möchte Orestes!" ihre Handballen vor ihrem Kinn anneinander gedrückt wartete sie auf die Antwort..

    'In der Blüte meiner Jahre?' die kleine Arvinia vertand nicht ganz, naja so klein war sie mit ihren 17 Jahren ja nicht mehr, aber sie war gespannt was nun folgen würde.


    'Ich? Einen eigenen Hausha.. heiraten?!' etwas schockiert im ersten Moment schaute sie Manius an. Doch dann fiel ihr etwas ein, was sie vor wenigen Tagen gelesen hatte von ihrem Liebsten Orestes ..
    Ihr schockierter Blick nahm ab und ihr Gesicht formte sich in einen fragenden Ausdruck. 'Meint er etwa .. Orestes?' Innerlich schimmerte die Hoffnung in ihrem Herzen! Doch zu gleich hatte sie Angst .. sie wusste von dem Gastmahl, dass Purgitius Macer auch eine Frau suchte..und er war überhaupt nicht ihr Fall!


    "Danke, es ist ein Wohlklang so etwas von dir zu hören." sagte sie, wie es der Anstand und die Sitte verlangte.
    "Willst du mir verraten an wen du gedacht hast?" sie krallte sich mit ihren Fingern hinter ihrem Rücken in den feinen Stoff, aus dem ihre Palla gemacht war und hoffte, sie würde den richtigen Anfgangsbuchstaben schon von seinen Lippen ablesen können 'Manius...'

    Zwei Sklaven kamen wohl gleichzeitig in ihren Räumligkeiten an, beide schienen das gleiche gewollt zu haben, sie sollte zu ihrem Cousin Manius in das provisorische Tablinium kommen, was sie auch mit freudiger Erwartung tat, da sie ihn schon länger nicht mehr gesehen hatte, viel Arbeit stand an wegen der Renovierung und auch sonst war ihr Cousin schon recht beschäftigt.


    Als sie das Tablinium betrat lächelte sie "Sei gegrüßt lieber Cousin, du hast nach mir schicken lassen?"


    Sollte das nur ein Small-talk werden über die Renovierung, ob ihr auch noch etwas dazu einfallen würde?

    Der Sklave Marcus aus dem Hause Tiberia war so schnell er konnte zur Villa Aurelia geeilt und überbrachte den Brief.
    Mit Schweißgetränkter Stirn maschierte er schnurrstracks wieder zurück, um Ilias weiter bei den Vorhängen zu helfen.


    Liebester Manius,


    wir erfreut ich war und es immer noch bin, als sowohl meine Augen als auch mein Herz deine schnelle Antwort wahrnehmen konnten.


    Von was sprichst du? Es klingt allemal so geheimnisvoll, das meine Sinne es nicht begreifen wollen. Manius hat mir nichts von einem Gespräch mit deinem Vetter erzählt, könnte es vielleicht bedeuten, dass .. nein .. nicht in diesem Schreiben Liebster. Wir werden später darüber reden.


    Wie es mein Verstand sich gedacht hat, hast du eine wundervolle Wahl getroffen, sehr gerne würde ich mit dir, der du meine Gedanken ständig heimsuchst, in das Teatrum Balbi gehen. Wenn es dein Wille ist kannst du mich gerne zur Zeit der Cena abholen. Ich freue mich schon sehnlichst, jeder Moment der verstreicht ist für mein Wahrnehmungsvermögen und mein Empfinden eine halbe Ewigkeit.


    Mache dir doch bitte keine Sorgen über deine Worte mein Liebster, ich habe mich so sehr gefreut und auch über deine Rose. Sie duftet so schön wie ich gerne an dem Tag sein würde, an dem sich unsere Seelen wieder verbinden. Leider wird diese wunderschöne Blume bald verwelken, doch mein Empfinden für dich wird es niemals tun.


    In sehnlichst und freudiger Erwartung


    Deine Arvinia

    Kaum wenige Momente nachdem Avianus fort war, setzte sie sich an ihren Tisch, rollte eine Papyrus Rolle aus und fing sofort an zu schreiben.
    Hinter ihr war Ilias eingetroffen und widmete sich wieder mit Marcus den Vorhängen.


    Während sie so schrieb bemerkte sie, wie die Schmetterlinge in ihrem Bauch versuchten nach draußen dringen zu wollen, denn es war ihnen dort definitiv zu eng um sich zu entfalten. Aber bis sie ihre Schmetterlinge aus ihrem Bauch lassen konnte, würde es wohl noch einige Zeit dauern. Wie ihr Manius geheimnisvoll schrieb, hatte sein Cousin Corvinus wohl schon mit ihrem Cousin Durus gesprochen, was mag das heißen?


    "So Herrin? Oder doch noch etwas höher?" fragte Marcus über die Schulter.


    Arvinia drehte sich ein wenig seufzend um "Ein bisschen tiefer noch Marcus, ich möchte das der Stoff ein wenig auf dem Boden aufstockt, wir haben ja hier schließlich kein Hochwasser."


    "In Ordnung Herrin.." und somit ging es wieder los, Ilias auf dem Schemel balancierte die Stange und Marcus gab Anweisungen.


    In dieser Zeit widmete sich Arvinia wieder ihrer Feder.


    Liebester Manius,


    wir erfreut ich war und es immer noch bin, als sowohl meine Augen als auch mein Herz deine schnelle Antwort wahrnehmen konnten.


    Von was sprichst du? Es klingt allemal so geheimnisvoll, das meine Sinne es nicht begreifen wollen. Manius hat mir nichts von einem Gespräch mit deinem Vetter erzählt, könnte es vielleicht bedeuten, dass .. nein .. nicht in diesem Schreiben Liebster. Wir werden später darüber reden.


    Wie es mein Verstand sich gedacht hat, hast du eine wundervolle Wahl getroffen, sehr gerne würde ich mit dir, der du meine Gedanken ständig heimsuchst, in das Teatrum Balbi gehen. Wenn es dein Wille ist kannst du mich gerne zur Zeit der Cena abholen. Ich freue mich schon sehnlichst, jeder Moment der verstreicht ist für mein Wahrnehmungsvermögen und mein Empfinden eine halbe Ewigkeit.


    Mache dir doch bitte keine Sorgen über deine Worte mein Liebster, ich habe mich so sehr gefreut und auch über deine Rose. Sie duftet so schön wie ich gerne an dem Tag sein würde, an dem sich unsere Seelen wieder verbinden. Leider wird diese wunderschöne Blume bald verwelken, doch mein Empfinden für dich wird es niemals tun.


    In sehnlichst und freudiger Erwartung


    Deine Arvinia


    Kleine Freudentränen verließen ihre Augen, als sie die Feder niederlegte.


    "Herrin? Gefällt es euch?"


    Völlig aus den Gedanken gerissen drehte sie sich um, nachdem sie ihre Tränen mit den Fingerspitzen weggewischt hatte "Wundervoll Marcus. Ilias? Bitte mache doch die andere Seite auch noch fertig."


    "Wie ihr wünscht."


    Dann holte sie Marcus zu sich


    "Marcus, ich möchte das du diesen Brief ungesehen zur Villa Aurelia bringst! Ich meine es ernst."


    "Ihr könnt euch auf mich verlassen domina!" und so eilte der Sklave hinaus um tunlichst seiner Aufgabe nachzugehen.

    Arvinia brauchte die Sklaven gar nicht zurück winken, sie gingen wieder zurück an ihre Arbeit mit den Vorhängen, Avianus hatte wohl nicht mehr vor länger zu bleiben.


    "Danke das du das verstehen kannst Avianus, heut zu Tage gibt es nicht viele Menschen, die Mitgefühl hegen. Ich werde einen Sklaven nach dir schicken lassen, sobald Crista und Cato aufgetaucht sind." sobald ... es konnte wohlmöglich noch einige Wochen gar Monate dauern.


    Die junge Tiberia drehte sich um zu den beiden Sklaven, die wieder versuchten ihren Wünschen mit den Vorhängen gerecht zu werden und holte Ilias zu sich, der fast von dem Schemel gefallen war, als er gerade versuchte die Stange für die Vorhänge anzubringen.


    "Ja Herrin?"
    "Geleite Aurelius Avianus bitte nach draußen."
    "Jawohl domina!" ein guter Sklave, Ilias hatte viel Anstand und beschwerte sich nie über irgendwelche Arbeiten, die ihm aufgedrückt wurden. Auch wenn man ihn ständig von einem Ort zum anderen schickte, leiß er nie ein Seufzen verlauten.


    "Nun gut Avianus, wenn du mich entschuldigen würdest? Ich muss noch einen wichtigen Brief schreiben."


    Er hatte ja keine Ahnung was das für ein Brief werden sollte, der Antwortbrief für ihren geliebten Manius. Eine witzige Vorstellung, dass sie das vor einem seiner Verwandten noch verbergen musste.


    "Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!"

    Überaus freundlich nahm der Türsklave der Aurelier den Brief für Aurelius Orestes entgegen. Das hatte der Sklave gar nicht erwartet, so eine sanfte freundliche Stimme von so einem furchterregend großen schwarzen Mann. "Ich danke dir, sonst gibt es nichts weiter." Freundlich grinste er dem Hünen zu nickte und verabschiedete sich "Auf dann!"
    und so verließ der Tiberianische Sklave das Gelände der Aurelier :)

    Die Tür öffnete sich und ein großer schwarzer Mann stand vor der Tür.
    Arvinia hatte den Sklaven schon von ihm erzählt, nicht das er sich erschreckte. Vor einigen Wochen war die Tiberia selbst hier gewesen, sie erinnerte sich noch gut an den Tag, wo sie mit Laevina, Severa und Minervina in der Stadt war.


    Verängstigt sprach der Sklave "Salve! Ich bin ein Sklave der Villa Tiberia, ich soll diese Nachricht hier für Manius Aurelius Orestes abgeben." er streckte dem dunkelhäutigen Türsteher einen Brief in die Hand.



    An Manius Aurelisu Orestes von Tiberia Arvinia


    Liebster Manius,


    lange habe ich überlegt, welche Worte ich dir schenken kann.
    Allerdings musst du dich noch etwas gedulden, in diesem Brief schreibe ich nicht, was ich fühle oder was ich denke, zu unsicher sind solch Briefe, sie können so intim und von so gefühlvollen Worten sein, aber niemand kann versichern, ob nicht ein dritter mitliest.
    Das Convivum in unserer Villa ist jetzt schon lange her und ich vermisse es dich in meiner Nähe zu spüren. Deine Aura gibt mir solch ein warmes und sicheres Gefühl, so dass ich nie mehr so lange von dir getrennt sein möchte.
    Ich freue mich so sehr auf unseren Theaterbesuch und ja, sehr gerne würde ich mit dir dort hingehen. Schreibst du mir wann und wo?
    Du brauchst mich nicht fragen, welche Vorstellung mich am meisten reizen würde, denn du wirst gewiss etwas wundervolles aussuchen.
    Es wird mir schwer fallen mich auf die Intention der Vorstellung zu konzentrieren, gar ihrer Handlung zu folgen, wenn du neben mir sitzt.
    Wenn ich genau dies vorstelle ziert ein wohliges Grinsen meine Lippen und in meinem Bauch fängt es an zu kribbeln. Oh bei den Göttern, ich hoffe unser Widersehen wird nicht all zu lange auf sich warten müssen.
    Zur Zeit plagt mich ein komisches Gefühl. Mein Körper scheint schlaff zu sein und gelangweilt vom Alltag, meine Seele allerdings springt in meiner Hülle freudig auf und ab, denn du erfüllst meine Gedanken vom zu Bettgehen bis in die Nacht und wieder bis zum Aufstehen.
    Ich hoffe, das Gefühl, die Sehnsucht von der du sprichst, ist noch nicht vergangen, bei dem Gastmahl warst du anders als bei unserem ersten Treffen. Ich versichere dir das ich es nachvollziehen konnte, in so einer Gesellschaft war es einfach unangebracht verträumte Blicke durch die Lüfte zu schicken, aber es war dennoch eine Qual für mich, nicht offen sein zu können und meinem Stand Manier und Sitte zu erweisen.
    In der Hoffnung das dich diese Nachricht schnell und sicher ereilt lege ich jetzt die Feder nieder.


    In dauerhaften Gedanken
    Deine Tiberia Arvina

    War das zu glauben? Kaum bekam dieser komische .. Punier gesagt, dass er bald kein Sklave mehr sei und fühlte sich schon wie der Staatsbürger Nr.1 so ging das nicht! Ohne noch weiter nachzudenken befahl sie zwei Sklaven, die gerade dabei waren die neuen Vorhänge in Arvinias Cubiculum anzubringen den aufmüpfigen Punier aus ihren Räumlichkeiten zu entfernen. Sie hatte einen Gast und was sie jetzt nicht gebrauchen konnte war ein rebellischer Sklave.
    "Ilias und Marcus, entfernt ihn bitte meine Ohren vermögen nicht mehr diese Forschheit zu ertragen. Und bringt bitte etwas zu trinken für Aurelisu Avianus!"


    Sim-Off:

    Tut mir Leid :P aber du bist immer noch ein Sklave!


    Nachdem Marhabal hinausgescheucht worden war versuchte sie wieder klaren Kopf zu bewahren. Sie schaute den etwas verwirrten Aurelier an "Danke, Crista ist mir als Sklavin sehr wichtig, sie ist eine gute Dienerin, nur leider weiß ich nicht wo sie ist, also kann ich dir auch nicht sagen ob alles in Ordnung ist."
    Die Sklaven, die Arvinia angewiesen hatte nach Crista und Cato zu suchen, waren nachdem 3. Tag ohne Erfolg.

    Ziemlich spät am Nachmittag klopfte ein Sklave der Familie Tiberia an der Pforte der Villa Aurelia und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.


    "Diese Villa ist wohl vom Zorn der Götter verschont geblieben .. aber das geht mich ja nichts an .." murmelte er vor sich hin.

    Hinter Marhabal betrat ein weiterer Mann Arvinias Cubiculum.
    Er war kein Sklave, nach seiner Kleidung zu urteilen war es sogar möglich, dass er ein Patrizier war.
    Der Mann sah sehr sympathisch aus und hübsch fand die junge Tiberia ihn auch. Als Marhabal ihn aber vorstellte stockte ihr Atem.
    Ein Aurelier! Sofort schoss ihr Orestes in den Kopf und das Gastmahl von vor einiger Zeit. Auch an den Standspaziergang mit Laevina, Minervina und Severa erinnete sie sich, war sie in letzter Zeit nur von Aureliern umgeben? War das Zufall oder Schicksal?
    Jetzt wollte und konnte sie nicht darüber nachdenken, das war eine Frage für eine unruhige Nacht, denn sie hatte einen Gast.
    "Salve Aurelius Avianus! Auch mir wird die Freude zu teil."
    Sie war gespannt welches Anliegen er vorzubringen hatte.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten schoss er auch schon los.
    "Crista?!" nochmal erstockte ihr Atem. Innerlich wurde sie schwach, ihre Stimmung veränderte sich in eine verzweifelte und traurige, ihr Herz schien schwerer zu werden.
    "Ich .. muss dich leider enttäuschen .. seit dem schrecklichen Brand, der über dieses Haus kam, ist Crista spurlos verschwunden."
    Ihren Gedanken, dass sie bald Crista weggeben musste, wenn sie erst einmal wieder aufgetaucht war, wollte sie nicht offen zeigen. Der Schmerz über diesen Gedanken hätte sich in Tränen gezeigt.
    "Allerdings habe ich nach ihr Suchen lassen." entgegnete sie ihm wieder gefasst.


    Als Marhabal sich zu Wort meldete schaute sie ihn erzürnt an.
    "Störe nicht unser Gespräch! Bring lieber etwas zu trinken für meinen Gast."

    Arvinias Zimmer war von dem großen Brand den Göttern sei Dank verschont geblieben. Ihre Sklavin Crista war immer noch nicht aufgetaucht und so blieb es an ihr sich selbst zu beschäftigen. Ihr fehlten die Gespräche mit ihr, viel mehr wollte sie aber wissen, ob es ihr gut ginge.
    Gerade hatte sie sich auf ihr Bett fallen lassen um sich etwas auszuruhen da klopfte es. 'Wieso gerade jetzt?' dachte sie sich, erbarmte sich aber dennoch hereinzubitten.
    "Herein." antwortete sie bestimmt. Wehe wenn das nichts wichtiges war.

    Es waren jetzt schon ein paar Tage nach dem großen Brand vergangen. Die Rauchschwaden, sowie die Brände hatten sich gelegt.
    Arvinia stand jetzt draußen, etwas weiter entfernt vom Seiteneingang mit zwei Sklaven, die sie als die verlässlichsten erachtete.
    Was die junge Frau sehr glücklich stimmte war, dass Cristas und Catos Leichen nicht gefunden wurden, was bedeutete, dass sie sich gerettet haben mussten. Was sie aber sehr traurig stimmte war, dass sie immer noch nichts von den beiden gehört hatte und das, wo Crista noch immer verletzt war und sich im Koma befand.


    "Hört mir genau zu. Ich möchte, dass ihr euch überall in der Stadt umseht. Sucht jede Insula ab, die vermietbare Zimmer haben oder sonstige Unterbringungsmöglichkeiten. Von euren alltäglichen Pflichten entbinde ich euch für die nächsten drei Tage. Ihr werdet dennoch jeden Abend zu mir kommen und mir bericht erstatten und am nächsten Morgen unverzüglich wieder mit der Suche beginnen, falls sie bis dahin noch nicht aufgetaucht sind. Ihr kennt Crista und ihr kennt auch Cato, ihre Gesichter .. fragt die Leute, irgendjemand muss sie gesehen haben."


    Immerhin lief nicht jeden Tag ein verruster Mann mit seiner verletzten Geliebten über die Straßen Roms.


    "Nun geht .. und enttäuscht mich nicht."


    Danach ging die junge Tiberia wieder herein und versuchte sich irgendwie zu beschäftigen. Ablenkung war jetzt das, was sie gebrauchen konnte. Von Orestes hatte sie auch lange nichts mehr gehört .. war seine Liebe noch so stark, wie sie einst glaubte? Es würde ihr das Herz brechen, er war vielleicht die einzige Chance, um einer Nutzheirat zu entgehen und eine Liebesehe zu leben.

    Die junge Tiberia war wirklich sehr glücklich, dass ihre Cousine wohl auf war und sie nicht alleine auf diesem chaotischen Schlachtfeld, auf der einen Seite die Tiberier, deren Sklaven und die Vigiles und auf der anderen die geißenden Flammen.
    "Es beruhigt mich sehr, dass du wohl auf bist und ich nicht alleine hier rum steh, Durus ist auch total hektisch. Soweit ich das mitbekommen habe sind aber alle in Sicherheit meine Liebe, kein Grund zur Sorge." Dann überlegte Arvinia noch einmal kurz, sie hatte bis jetzt nur an die Familie gedacht und Durus, sowie Albina und Dolabella konnte sie in Sicherheit sehen, aber was war mit den Sklaven?
    "Ich glaube ein paar Sklaven sind noch eingeschlossen, aber sie gehen gerade rein und suchen nach ihnen und versuchen die Totenmasken zu retten. Crista und Cato sehe ich auch noch nicht, bei den Göttern .. hoffentlich sind sie nicht von den Flammen eingeschlossen."