Ja, Mütter haben schon so ihre eigenarten...
Es stimmte Tacitus traurig, dass es ihn, während seiner Grundausbildung zumindest, nicht vergönnt sein würde, Rom oder Mantua zu besuchen und somit vielleicht den Kaiser zu erblicken. Um seinen Zenturio zu bestechen hatte er, um ehrlich zu sein, noch nicht den Mut. Er war noch nicht lange genug in der Legio, um sich ein Bild davon zu machen, wie man bei solchen Dingen vorging.
Aber zumindest würde er den Augustus sehen, sobal er, wie Carteius sagte, der Prima einen Besuch abstatten würde.
Ich werde mich dann wohl noch etwas gedulden müssen, aber sobald ich die Chance bekomme werde ich, sollte das bis dahin noch nicht der Fall gewesen sein, zum Forum reisen und mit etwas Glück und dem Segen der Fortuna den Göttlichen Kaiser erblicken.
Dennoch hoffte er, dass der Kaiser kommen, und die Treue der Prima einfordern würde, da der Treueeid für Tacitus nun wirklich etwas heiliges und ehrenvolles war. Besonders gegenüber den neuen Imperator.
Es fiel Tacitus ein Stein vom Herzen- hatte er doch das richtige Schild erwählt. Er wollte Carteius schließlich nicht beleidigen. Aber Er selber hatte sowieso immer das Farbenfrohe in der Welt gemocht. Obwohl sein Kaisertreuer, aber griesgrämiger Großvater sich bis zu seinem Tode, immer darüber aufgeregt hatte, dass die Welt nur Grau und Öde währe.
Nun hatte Tacitus doch unbewusst den Optio dazu bewegt seinen Dienst aufgegeben. Besonders dass alles so schnell ging erschreckte Tacitus ein wenig, da der Optio ja der Erste gewesen wahr, der ihn auf den Dienst vorbereitet und mit der Prima ein wenig vertraut gemacht hatte.
Nundenn, wenn der Schritt dich deinem Traum näher bringt, dann werden dir die Götter nichts in den Weg stellen. Ich denke nur wenige haben es so verdient wie du. Besonders nach über 20 Jahren Dienstzeit.
Tacitus hielt dem Optio seine Hand hin. Er dachte auch, dass es für ihn zeit wurde sich hinzu legegen. Es wahren für seine Verhältnisse einfach ein wenig zu viel Wein geflossen.
Falls wir uns dann nicht mehr sehen sollten, viel Glück in Rom. Sobald es der Zenturio zulässt, komme ich und schaue mir deinen Laden an! Vergiss dann auch nicht mir die Adresse zu geben - Rom ist ja Schließlich gigantisch.
Tacitus hasste Abschiede. Er wusste nie wirklich was er sagen sollte.
Also - auf ein Wiedersehen in Rom - dass sicherlich schon bald seien wird. Gute Nacht und Vale bene.
Tacitus' Magen verkrampfte sich, und er drehte sich um. Mit vorsichtigen Schritten machte er sich, etwas schwankend, auf den Weg zur dritten Contubernia...