Weder Tacitus, noch Brangus oder Callistus waren unter den jeweils zehnten miltes die vortreten mussten. Das traf sich gut, da sich so ihr Plan in nicht allzu großer Gefahr bestand, und ihre mitgeschleppten "Vorräte" voneinander getrennt würden. Tacitus fühlte sich, trotz des Marsches, noch immer recht locker, und er dankte immer und immer wieder der Minerva, das es an diesem Tag kühl geblieben war. Zwar lief auch ihm und seinen beiden Freunden der Schweiß über das Gesicht- doch das wahr nicht halb so wild.
Auf Befehl des Zenturio's besorgte Tacitus sich seine Werkzeuge und lächelte fröhlich in sich hinein. Im angesicht dessen, was sie mitgebracht hatten um ein klein wenig (und diskret) zu feiern, schien ihm die Arbeit am Wall leichter zu fallen als er sich es vorgestellt hatte. Callistus, der ohnehin Bärenkräfte besaß (das hatte Tacitus Nase, bei den Übungen mit dem Gladius, übel mitbekommen müssen) tat sich bei dem ausheben des Grabens auch eher leicht, obwohl er seine schmollende Miene (so wie immer wenn es um Körperliche Ertüchtigung ging) immer noch nicht abgelegt hatte.
Trotz der anfänglichen Leichtigkeit, mit der Tacitus arbeitete, taten sich schon bald die ihm (durch das Training mit dem Centurio) wohlbekannten Anzeichen eines morgigen Muskelkaters hervor. Tacitus hielt kurz inne, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen und blickte sich um. Er war erstaunt wie schnell es mit der Arbeit voran ging, denn es war auch sein erstes Lager an dem er arbeitete. Er erblickte auch Brangus, der nicht allzu weit entfernt stand, und sah wie er gerade einen Schluck aus seiner Feldflasche nahm. Tacitus war sich sicher, dass es sich bei dem Inhalt des Gefäßes nicht um Wasser handelte...