Beiträge von Caius Valerius Tacitus

    Tacitus unterdrückte einen säufzer. Brangus hatte wein dabei (wenn auch gut versteckt, und nicht sonderlich viel), und Callistus war ausgiebig mit Stullen versorgt. Ein kleines Vesper, während der wache- so hatte Tacitus sich ungefähr vorgestellt. Aber Da konnte man halt nichts machen. Wie lange die nachtwache wohl ging?


    Es läuft relativ gut mit der ausbildung


    abgesehen davon, dass mir Callistus beinahe die nase zertrümmert hat... dachte er sich


    obwohl sie schon recht anstrengend ist. Aber den Übungsmarsch haben wir noch nicht gemacht, Tessarius.

    Die götter.... spielten sie wirklich so grausame spielchen mit ihnen? Carteius schien hinter diesen worten irgendetwas verbergen zu wollen. Sicher verliehen die götter manchen menschen ein volleres glücklicheres leben.... seine gedanken schweiften wieder in diese unerwünschte, schmerzhafte richtung ab, die er für den rest des abends verdrängen wollte. Schnell trank er den letzten schluck wein, der sich noch in seinem becher befand.


    Du hast recht. Es gibt wahrlich menschen die mit glück gesegnet wurden sind. Aber man kann sich ja nicht nur auf die götter verlassen. Sie geben einem kraft, oder nehmen sie einem einfach wieder, aber manchmal muss man halt versuchen die Fäden selbst in die Hände zu nehmen, selbst wenn man tausendmal fehlschlägt.


    Zumindest sagte dass sein Vater immer, obwohl er vor dem beitritt bei der legion, schon lange nichts mehr gewagt hatte. Zwei ganze jahre nicht.



    Tacitus war schon sehr überrascht als der optio plözlich einen redeschwall herausließ, den er nun wirklich nicht erwartet hatte. Aber es schiehn ihm so, als wäre dieser laden für Carteius ein wahrhaft großes ziel. Die Einfälle waren auch sehr interessant.


    Ich denke, das du es wagen solltest, wenn die zeit gekommen ist! Auf so ein ziel hinzuarbeiten ist doch der aufwand wert, denke ich.



    20 jahre... Tacitus dachte erneut nach. Was er dannach erreichen wollte? Es erschien ihm alles immer noch ein wenig unwirklich, er war ja erst vor kurzem in die Legion gekommen. So hatte er zumindest seinem vater stolz gemacht, und war der verdrossenheit, die ihn zuhause geplagt hatte, entkommen. Eigentlich hatte er immer davon geträumt Prätorianer zu werden, oder sogar Legatus. Aber er wusste das die träumereien lächerlich waren.


    Ich denke noch nicht so weit voraus. Vielleicht gehe ich ja auch nach Rom, und werde so wie es meine mutter wünschte, in der Politik tätig.
    Tacitus hoffte das Carteius die ironie nicht heraushörte, die aus diesen sätzen trief. Er in einer Toga eines senators, oder anwalts? Sein großvater würde sich im grabe umdrehen.


    Als Carteius ihm nachschenkte, wurde tacitus klar, wie wenig er wirklich vorraus geplant hatte. Aber mit der hilfe der götter würde sich sicherlich ein weg finden lassen.


    Danke
    Doch er ließ den becher erstmal auf dem tisch stehen.

    Allesammt starrten die Probati auf ihre füße.


    Brangus grummelte etwas lallend leise vor sich hin.


    Wer soll schon HIER rein wollen....


    Tacitus war da schon etwas enthusiastischer. Er mochte die nacht. Obwohl er auch nichts gegen das schlafen hatte; ganz im gegensatz zu dem Tessarius.


    Strafen? bei den Göttern...
    aber eigentlich hätte er sich dass ja denken können. Aber wie so ein wachdienst ablief, wusste er nicht wirklich.


    Patrullien vielleicht? oder doch feste Posten?


    Na ja, er würde es gleich erfahren.


    Auch Callistus schien, trotz seines missbilligendem gesichtsausdrucks, nicht allzu sehr von der nachtwache abgeschreckt zu sein. Besonders da er sich, wie Brangus vorher bemerkt hatte, noch mehrere stullen vorbereitet hatte, mit der begründung: Mann weiß ja nie, und außerdem hält's mich's ess'n wach...

    JAWOHL ZENTURIO!


    kam es schnell von den probati.
    Tacitus fühlte sich mitlerweile um einiges besser, ihm hatte die Pause heute nachmittag wirklich gut getan. Brangus, der neben ihm stand war stattdessen vollkommen übermüdet. Jetzt schon. Er hatte die letzten Tage generell zu viel wein getrunken, bis spät in die nacht hinein. Obwohl er das sonst immer relativ gut verkraftete, schien er es diesesmal, schon vor der Nachtwache, übertrieben zu haben.
    Callistus hatte sich von den ereignissen des nachmittags erholt, und hatte wieder sein wehleidiges dauergesicht aufgesetzt.

    Tacitus war froh dem gerüchen des lazeretts entkommen zu sein. Er stüzte sich zwar noch auf Callistus, aber der schwindel hatte sich nun beinahe gänzlich gelegt, obwohl da noch dieses schmerzhafte pochen in seinem kopf war.


    Zenturio!


    Tacitus versuchte, so fern es ihm möglich war, stramm zu stehen.


    Der medicus sagt, dass ich für den heutigen Tag von der ausbildung freigesprochen werde. Desweiteren lässt er berichten dass ich dennoch am nächtlichen wachdienst teil nehmen werde.


    Er klang nicht wirklich selbstbewusst, da er nicht wirklich sehr of einem zenturio derartige berichte überbrachte.

    Tacitus kam mit den anderen probati, aus seiner übungscontubernia, angerrant. Sie hatten die zeit vergessen und waren ein wenig spät drann. Anscheinend waren sie aber die erste contubernia, die bereits angetreten war, und so stellten sie sich in einer reihe auf.

    Ja, danke.


    Tacitus war erleichtert. Ihm war nichts schlimmeres zugestoßen, und er musste auch nicht am weiterem training mitmachen.
    Dass er dennoch an der nachtwache teilhaben sollte, störte ihn recht wenig. solange man einen guten gesprächstpartner hatte, ließ sich das recht gut aushalten.


    Trozdem nahm Tacitus, abgesehen von den kopfschmerzen, wieder diese übelkeit war. Er konnte den gerruch von medikamenten einfach nicht ausstehen.


    Aufwiedersehen.


    Gestützt von Callistus, während der andere probatus den schild nahm, machte sich Tacitus schnellstmöglichst auf den weg zurück zum campus, um ja den gerüchen des Valetudariums zu entkommen.

    Es... es war ein schild, beim trraining. Ich konnte einen schlag nicht abfangen....



    Wieder rausche ihn der unschöne moment durch den kopf. Auf solche schmerzen konnte er wahrlich verzichten.
    Trozdem war er unendlich froh, dass nichts schlimmeres mit ihm passiert war. Auch Callistus verlor etwas von der anspannung die auf ihm lastete.


    Uhnmächtig? ich - ich denke schon wenn ja weiß ich nicht genau wie lange... aber ich glaube nur für eine sehr kurze zeit. Klar sehen kann ich auch - wieder...


    Tacitus bewegte den kopf. Die welt um ihn herum begann sich zu drehen. Sofort hielt er wieder still.



    Ja, schwindelig ist mir, aber nur wenn ich den kopf bewege.

    Tacitus dachte eine weile über die Worte des Optios nach. Vielleicht war es der schwere wein, oder auch nur die ereignisse des abends, die Tacitus dazu verleiteten sich mit seiner antwort zeit zu lassen.
    Mit, noch immer geröteten augen, sah er Carteius an.
    Was war er für ein mensch?
    Noch immer war Tacitus nicht in der Lage sich ein gesamt bild dieses mannes zu machen, besonders nicht an diesen verwirrenden abend.
    Aber es kam ihm so vor als würde auch auf ihn eine Last liegen, die der seinen ebenbürtig war...


    Wahrscheinlich habe ich einfach zu viel getrunken...


    Ja.... ich denke man kann es auch so sehen.....


    In seiner stimme wehte eine melancholie, die er selber noch nie war genommen hatte.


    Aber ich.... ich denke auch das jeder mensch.... und sei es erst nach jahren, sein glück finden wird. Auch wenn er es wieder verliert... Ich glaube nicht das die götter so grausam seien können einen menschen dieses glück zu verwehren.


    Er hatte, während er sprach, wieder einen Punkt hinter Carteius fixiert, und redete sehr langsam und stockend.


    Wieder schaute er Carteius in die augen.
    Langsam hob er seinen, fast lehren becher.
    Er versuchte ein fröhligeres thema anzusprechen, obwohl er mit gedanken immer noch über die worte des optios nachdachte.
    Was war er für ein mensch?


    Ich denke du wirst deinen laden in Rom bekommen. Und wenn es das schicksal zulässt, werde ich bei der eröffnung dabei sein, um dir zu gratulieren!

    Callistus entschuldigte sich immer wieder, auf dem weg von ihrer Grundausbildung auf dem Campus Legionis bis zum Larzerett.


    Du, dass war echt net so g'meint! ich hab' mich unterschätzt! des kennste' ja. Du, des mach ich wieder gut!


    Tacitus, der von Callistus und einem anderen probatus auf einem schild getragen wurde, nickte nur leicht mit dem kopf. Er wusste, dass es nur ein versehen gewesen war. Dafür kannte er Callistus schon zu gut. Der Rundliche Probatus packte manche dinge wirklich ein wenig zu fest an.


    Das weiß ich ja, geht schon klar...


    Tacitus sprach relativ undeutlich, da sein kinn und seine lippen schon etwas angeschwollen waren. Zumindest hatte seine nase aufgehört zu bluten. Er dachte nicht das sie gebrochen war, aber der schmerz war immer noch so präsent wie eh und jeh.


    Tacitus wurde zur tür rein getragen, und Callistus, den sein schlechtes gewissen plagte, schaute sich hastig nach einem Artzt um.


    Sim-Off:

    Wer will darf gerne den medicus darstellen

    :D

    JAWOHL CENTURIO


    brüllte Callistus und der andere probatus den der centurio beauftragt hatte, Tacitus zum valetudinarium zu bringen.


    Tacitus, der auf dem scutum lag, blinzelte immer wieder, da immer wieder schmerzhafte stiche durch sein gesicht zuckten. er glaubte nicht das die nase gebrochen war, doch seine Lippe und sein kinn waren schon um einiges angeschwollen. So machten sich die drei probati (wobei Tacitus getragen wurde) auf zum medicus.

    Tacitus sah wie sich irgendein schatten über ihn beugte. Dann hörte er von weit, weit weg eine verzerrte leise stimme seinen namen sagen.
    Noch immer flimmerte die weilt um ihn herum und bestant aus kaum mehr als licht und schatten. Dann traf ihm etwas am kopf. Bei den Göttern!
    In seinem kopf pulsierten wellen des schmerzes. Plötzlich klärte sich seine sicht, und er erkannte zumindest schon einmal die züge des mannes über ihn. Noch immer rasten höllische schmerzen durch seinen kopf. Der schild hatte ihn wirklich hart getroffen.
    Zenturio....?


    Erst jetzt wurde Tacitus sich einer warmen flüssigkeit bewusst, die ihm aus mund und nase lief. Seine gesammte lippe war anscheinend aufgeplatzt.
    Verflucht... Es.. es tut mir leid zenturio. hab irgendwie nicht.. nicht richtig aufgepasst


    Tacitus war immer noch benommen, und das sprechen erschien ihm schwer, aber zumindest lichtete sich der schleier vor seinen augen jetzt entgültig.

    JAWOHL ZENTURIO!
    ertönte es voller enthusiasmus.


    Tacitus ging hinuber zu Callistus. Ihm erschein solch eine übung viel sinnvoller als das drauf dreschen auf holzfiguren. Trozdem fühlte Tacitus sich etwas unwohl da er noch nie im umgang mit dem gladius geschult wurden war- sein Vater und er hatten im grundegenommen ihr training auf dem umgang mit dem pilum spezialisiert, bevor er zur legio kam. Na ja das wird schon. Ein hämisches grinsen trat auf Callistus' gesicht. Tacitus kannte Callistus schon gut genug, um zu wissen das er diese situation höchst amüsant fand, und sich seiner überlegenheit, in zumindest dieser disziplin durchaus bewusst war. Brangus der auch aus der selben contubernia kam wie Tacitus, und sich mal zum spaß mit Callistus im 'stockkampf' angelegt hatte, schaute etwas mitleidig, und dann doch mit einem hauch von schadenfreude in tacitus richtung.


    Ha Ha, greif mich an! oder hat der kleine Valerier angst? witzelte Callistus.


    Tacitus hatte zwar keine angst, aber sehr wohl fühle er sich dann doch nicht bei dem gedanken seinen kameraden anzugreifen, dessen körperfülle mindestens doppelt so präsent war wie die seine.


    Trozdem griff er, so wie es ihnen der Zenturio gezeigt hatte, an.


    latus ictus


    supra ictus


    subtus ictus


    supra ictus


    supra ictus


    latus ictus
    hallte es Tacitus durch den kopf. trozdem parierte Callistus jeden seine schäge mit einer, ihm ungewohnten, behändigkeit.


    HA HA jetzt bin ich dran!


    Callistus versetzte ihm ein paar schläge gegen die untere und die rechte schildseite, die Tacitus aber parieren konnte.


    Tacitus wahr nun wirklich kein schwächling, sondern schon durch seine besuche im gymnasium in Ostia gut durchtrainiert. Doch obwohl Callistus ansonsten keine sportliche begabung vorzeigte, wussten schon alle in seiner contubernia von seiner bärenkraft - zumindest in den armen. Einer seiner schläge traf Tacitus' obere schildkante mit einer solchen wucht (da Callistus seine kraft anscheinend unterschätzt hatte) das Tacitus dem nichts entgegen setzten konnte.
    Die Schildkante traf ihn direkt ins gesicht und er wurde von den füßen gerissen.


    Benommen, und von den verschwommenen schatten der anderen trainierenden probati lag Tacitus auf dem staubigen boden, und schwebte zwischen realität und ohnmacht.

    JAWOHL ZENTURIO!


    sofort machten sich die Probati auf, ihre liegestützen zu machen. 10 war im vergleich zu manch anderen aufgaben ein kinderspiel. so dachte zumindest Tacitus. Doch als er dann zum dritten mal die ellebogen beugte, verspürte er ein kräftig heißes brennen in den aufgescheuerten armen.


    verfluchte schei....


    da hatte der Zenturio sich wohl etwas dabei gedacht.

    Tacitus, der soeben aus purem frust heraus, zu einem besonders schwungvoll gezielten stich auch die obere hälfte des tock-feindes angesetzt hatte, hielt sofort inne.
    hmm wo er recht hat....
    trozdem hielt er diese ganze parade mit den stockmännern für unsinnig. Aber gegen die stoffbandagen hätte er nichts, als er seinen rot gescheuerten unterarm anstarrte. Nur wo sollten sie diese jetzt her bekommen?

    Die übungsschwerter waren um einiges schwerer als es sich tacitus vorgestellt hatte. Aber die ware wirkung wurde ihm erst bewusst, als die übungen begannen. Schnell wurde sein arm schwer, und die befehle des zenturios, die zusammenhangslos hintereinander heraus gebrüllt wurden, verwirrten ihm mehr oder weniger. Auch das sie auf eine einfache holzfigur einstachen, irritierte Tacitus. Aber übung war übung und so konzentrierte er sich auf die stimme des zenturios, und versuchte seinen, bestialisch schmerzenden, arm zu ignorieren.


    Von allen probati war es ausgerechnet Callistus, der an all dem den meisten spaß empfand. Zwar sah er durch seinen körperumpfang nicht gerade sportlich aus (und war es, bei den göttern auch nicht) aber zumindest in den armen hatte er bären kräfte. Stark und schnell stieß er wieder und wieder auf den holzpfahl ein, als befände er sich in seinem element.
    Dieses mal waren es alle anderen, die durch gequälte gesichtsausdrücke ihr missfallen zur geltung brachten.

    Es schien eine lange zeit zu vergehen, bevor sich Tacitus mit seinen gedanken wieder in der Gegenwart befand. Die Trauer und der Schmerz waren immer noch stark präsent, und doch hatte es Irgendwie gut getan, zumindest einen Teil was er fühlte, und schon so lange mit sich trug, los geworden zu sein.


    Langsam brach dann auch der strom der bilder ab, der ihn so plözlich übermannt hatte. Da nahm er die frage des optios wahr. Immer noch befangen, und mit geröteten augen, wannte er sich Carteius zu.


    Das Orakel....


    Wir.... Wir haben die Reise dannach abgebrochen.


    Seine Mutter hatte darauf bestanden diese noch einmal anzutreten, aber nach den ereignissen, war Tacitus nicht mehr in der Verfassung gewesen.
    Um zu vergessen, hatten er und sein Vater sein training für die Legio nur noch vorangetrieben.


    Danke Carteius... aber ich habe das Orakel nicht befragt.


    Tacitus schaute in seinen Weinbecher und nahm einen großen schluck.


    Es tut mir leid, wenn ich dir den abend verdorben habe
    sagte Tacitus wehmütig. Und dennoch fühlte er sich irgendwie befreit.