Tacitus wäre auch beinahe vom stuhl gefallen als sich der optio so hastig aufstand um das wasser zu holen. er war so vertieft in all jene wirren gedanken gewesen, die ihn schon seit einigen nächten plagten, dass er gar nicht bemerkt hatte wie stark der wein eigentlich war. sein Vater hatte den wein schon immer sehr, beinahe zu sehr, verdünnt, besonders wenn es um einen so edlen tropfen ging. Tacitus hatte sich um diesen Teil einel abends nie wirklich gekümmert. Wein war wein und er trank ihn so wie er der gastgeber (oder der händler) ihn eben vorsetzte (obwohl er zugegebener maßen, wahrscheinlich gerade durch die knausrigkeit seines vaters, nicht wirklich der ausdauernste trinker war). Ihm wäre desshalb wahrscheinlich ein ähnlicher fehler unterlaufen, also machte er sich nichts wirklich draus. Nur die hastige reaktion von Carteius überraschte ihn, da solche kleinigkeiten einen optio, der den tisch mit nur einem probatus teilte, wohl nicht sonderlich stören sollten.
Danke, es macht aber wirklich keine umstände
Irgendetwas im blick des optio, verunsicherte tacitus. Vielleicht war es gerade die unsicherheit in den augen seines gegenübers?
Er selbst war eigentlich nur die kennenden blicke seines Vater und seiner freunde, oder die granitharten blicke der Anwälte und Senatoren, die des öfteren bei seinem Vater bei besuch waren gewöhnt. Und dann war da noch jener blick von Terentia... Wieder verdrengte er solch traurige gedanken. dies sollte ein fröhlicher abend werden.
Doch dann auch noch das zugeständnis zu hören das der optio von seiner eigenen familie dermaßen erniedrigt worden war, schockierte Tacitus erst recht.
Wenn du es mir erlaubst dies zu sagen, Carteius, hatten deine brüder kein recht dazu. Ich finde es ist eine der größten ehren für eine familie, ein mitlglied in der legion zu haben. Und dazu auch noch in der ersten des reiches. Ist es nicht die pflicht eines jeden römers Kaiser und senat zu dienen? dazu noch in einer so ehrenvollen position?
Sofort verfluchte Tacitus das gesagte. Er hörte sich an wie sein Vater! und er hatte auch nicht das recht so über die familie von Carteius zu reden. Dazu noch zu einem optio.
Verhaspelnd und hastig fügte er hinzu:
Entschuldige, es war unüberlegt.. ehm tut mir leid.
Die frage warum der Iulier denn nicht zufrieden sei, verschiebend, hob tacitus wieder den becher.
Dann werden wir auf den Kaiser trinken! auf den neuen, sowieauch den alten. Und lass uns nicht nur auf mich, sondern auf uns trinken. Auf die ehre ein wahrer diener roms zu sein!
er hatte wohl zuviel zeit mit den Senatorenfreunden seines Vaters verbracht.
Schnell hob Tacitus den becher an seine lippen, und spühlte somit auf äuserst teure weise, alle bedrückenden gedanken und gefühle der vergangenheit mit dem Falerener hinunter....