"Sehr gerne" antwortete ich schnell.
Beiträge von Sergia Calvina
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Als ich Severa lächeln sah, war auch ich wieder zufrieden und lächelte ebenso glücklich.
"Natürlich. Es gibt täglich genügend Speisen. Die Sklaven holen sie vom Markt und manchmal, wenn eine der Vestalinen einen freien Tag hat, kann sie auch selbst Kleinigkeiten für sich kaufen. Ich war auch schon auf dem Markt und habe mir zum Beispiel Oliven gekauft. Aber auch Keramiken habe ich mir angeschafft, um mein Zimmer im Haus der Vestalinen zu verschönern. Jetzt ist es dort richtig gemütlich."
Auch ich nahm einen Schluck Honigwasser und setzte dann fort.
"Es wäre schön dich einmal im Tempel zu sehen. Ich habe bereits Tempeldienst, zwar noch nicht allein, aber du wirst mich dort finden. Ansonsten fragst du die diensthabende Vestalin ob ich in der Nähe bin. Es kann natürlich auch sein dass ich im Unterricht bin. Noch bin ich nicht fertig mit der Ausbildung. Ich muss noch einiges lernen."
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Nachdem mir gesagt wurde dass die Vestalis Maxima den Unterricht nun leiten würde und keine Verspätung duldet, machte ich mich schnell auf den Weg in den Unterrichtsraum.
Pomponia war zum Glück noch nicht da und so nahm ich schnell Platz und legte die Wachstafel vor mich. Nun konnte die höchste Vestalin kommen.
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"Natürlich!" antwortete ich schnell.
"Ich werde mich gleich auf den Weg machen."
Ich nahm noch eine Wachstafel mit und machte mich dann auf den Weg in den Unterrichtsraum.
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Plotina? Jetzt war ich verwirrt. Ich kannte Plotina kaum. In der Casa waren wir uns nicht häufig begegnet. Severa hatte mir öfter von ihr erzählt, aber ich hatte noch keine Zeit Plotina näher kennenzulernen. Aber ich wußte dass sie in Rom war, erst vor kurzem hatte Severa mit mir darüber gesprochen.
Vielleicht schickte Plotina den Mann zu mir, um mir eine Nachricht zu überbringen? War etwas geschehen? Oder ging es um die Einladung die ich ausgesprochen hatte? Ich begutachtete den Fremden von oben bis unten, schaute dann in die Dunkelheit hinter mir und antwortete ihm.
"Nun es gibt nur eine einzige Vestalin die mit Sergia Plotina verwandt ist. Jedenfalls weiß ich nur von einer. Und die steht vor euch. Warum möchtet ihr das wissen?"
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Da ich alles verstanden hatte nickte ich.
"Gut. Soll ich mich gleich auf den Weg zur Quelle machen?"
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Es war Papiria Occia die nun eintrat und mich begrüßte. Sie schien zufrieden zu sein, jedenfalls deutete ihr Lächeln und glückliches Gemüt das an.
"Guten Morgen" erwiederte ich lächelnd.
"Ja ich war gestern bei meiner Familie. Besonders meine Cousine war froh mich zu sehen. Es war schön sie einmal zu besuchen, nach so langer Zeit."
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Im Tempel war es wie üblich relativ dunkel und sehr still. Nur das Knistern der Flammen war zu hören und ab und zu das leise Geräusch verhüllter Körper, die durch den Tempel wandern.
Ich war heute allein im Tempel und hatte gerade das Feuer überprüft, als ich feste Schritte vernahm. Das war unüblich für den Fuß einer Frau, selbst wenn die Frau Sandalen trug. Ich war wie üblich verschleiert und ging dem Geräusch entgegen.
Plötzlich sah ich einen Mann im Eingangsbereich des Tempels. Er hatte schwarzes Haar, war schlank und schien kein Römer zu sein, denn er schaute im Tempel umher als wäre er nie vorher hier gewesen. Es war nicht sehr üblich dass ein Mann den Tempel betrat. Streng genommen waren Männer hier sogar gar nicht gern gesehen. Nur um Testamente abzugeben, nach solchen zu fragen oder für offizielle Besuche wurden Männer geduldet. Was wollte dieser Mann also hier?
Vorsichtig trat ich näher.
"Ihr wünscht?"
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Gerade war ich aufgestanden und hatte mich frisch gemacht. Ich hatte bereits die klassische Kleidung einer Vestalin angelegt als es an der Tür klopfte.
"Tretet ein."
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Die Verletzlichkeit eines Menschen ging mir stets zu Herzen, besonders wenn jemand weinte oder trauerte, der mir nahe stand. So sah ich Severa an, nahm sie schließlich in den Arm und tröstete sie.
"Etwas zu vermissen, heißt doch es nicht vergessen zu haben und das ist doch ein gutes Zeichen."
Ich lächelte sie an.
"Wenn es meine Zeit zulässt komme ich euch hier besuchen oder wir treffen uns auf dem Markt. Und außerdem kannst du mich auch im Tempel besuchen."
Dann nahm ich sie wieder in den Arm.
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Ich lächelte erfreut.
"Nun ich freue mich jedenfalls wenn viele von euch kommen."
Severa erzählte mir von neuen Mitbewohnern und einer Hochzeit, die eine der Mieterinnen bevorstand.
"Dann wünsche deiner Freundin viel Glück von mir. Bestimmt werde ich sie einmal kennenlernen, wenn sie einen Haushalt gründet und den Tempel der Vesta besucht um für das Heil ihres Heimes zu bitten. Und mach dir doch bitte keine Sorgen um die Mieten. Bestimmt findest du Nachmieter. Du bist so nett und alle hier sind sehr freundlich. Jeder kann hier eine zweite Heimat finden."
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Ich nahm dankend Platz und antwortete schnell.
"Ich habe nun die Zeit der Ausbildung hinter mich gebracht. Ich darf nun auch an Zeremonien teilnehmen. Oh und da fällt mir auch gleich etwas ein Cousine. Wie du vielleicht weißt feiern wir bald Equus October zu Ehren des Mars. Und ich werde bei der Zeremonie teilnehmen. Ich würde mich freuen, wenn du und ein großer Teil der Familie dabei wären."
Meine Hand griff nach ein paar Trauben, die ich genüßlich verspeiste. Dann nahm ich einen Schluck Wasser.
"Sag Cousine hast du schon neue Bewohner gefunden?"
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Herzlich drückte auch ich Severa an mich, um dann sofort los zu reden.
"Oh es gefällt mir so gut bei den Vestalinen. Ich habe viel gelernt, obwohl einiges Wiederholung für mich war. Meine Mutter hat mir scheinbar sehr viel beigebracht. Die Vestalin die mich schulte hat mich oft gelobt. Und heute bin ich schon zur Amata Prior befördert worden."
Ich lächelte meine Cousine glücklich an.
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Ein Sklave begleitete mich ins Atrium und fragte ob er etwas tun könne.
"Es ist schön hier zu sein. Ich möchte gerne mit Severa sprechen oder ihr eine Nachricht zukommen lassen."
Der Sklave bat mich zu warten und so setzte ich mich und ruhte mich etwas von dem weiten Weg aus, während ich auf Severa oder einen anderen Bewohner der Casa wartete.
"Vielleicht hat Severa mittlerweile einige Bewohner gefunden?" fragte ich mich.
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Nachdem ich zur Amata prior ernannt wurde und einen Tag frei bekommen hatte, machte ich mich gleich auf den Weg zur Casa Sergia.
Als ich der Porta näher kam und mich der erste unserer Sklaven entdeckte, wurde ich gleich freundlichst empfangen. Einige Bedienstete kamen, begrüßten mich und fragten ob es mir gut ginge.Immer noch schienen einige Angst oder zumindest Unbehagen vor dem Kult der Vesta zu fühlen.
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Ich bedankte mich noch durch ein Nicken und verließ dann ebenfalls den Raum. Voller Stolz machte ich mich auf in meine Räumlichkeiten und dann in die Stadt.
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Die Worte Occia's rührten mich. Sie war eine sehr liebenswerte Person und ich begann sie immer mehr zu mögen. Schließlich wand Pomponia Pia sich wieder an mich.
Als sie gesprochen hatte, nickte ich."Habt Dank für eure Worte und euer Vertrauen. Ich bin sehr glücklich hier und freue mich über jeden Tag den ich hier verbringe. Ich habe viel gelernt und werde bestimmt noch viel lernen und ich werde mich stets anstrengen, da es mein Wille ist der Vesta und damit Rom zu dienen.
Einen Rang aufzusteigen ehrt mich und ich werde euch sicher nicht enttäuschen." -
Der strenge Blick der Vestalis Maxima wirkte als ob er mich durchbohrte. Aber wahrscheinlich gehörte das zu der Prüfung. Und außerdem war sie es ja auch, die für alle Vestalinnen verantwortlich war. Sie musste ja sicher sein, dass ich der Vesta und Rom gut dienen würde.
"Mars wird auf Statuen und Bildern mit seinen Attributen dem Speer, dem Schild oder der Rüstung dargestellt. Natürlich können auch mehrere der Attribute oder gar alle dargestellt sein."
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Die Worte der Virgo Vestalis Maxima erfüllten mich mit Stolz. Als sie mich dazu aufforderte, trat ich näher. Vor ihrem Schreibtisch blieb ich stehen und blickte die ranghöchste Vestalin erwartungsvoll an.
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Ich tat alles was mir Occia sagte. Führte es gewissenhaft aus und merkte mir alles.
Wir waren einige Zeit beschäftigt gewesen und gingen schließlich, als wir fertig waren, hinaus vor den Tempel.
Ich nickte der Vestalin bejahend zu. Mir machte es nichts aus den Herd zu putzen. Zwar war ich gewohnt dass es Sklaven für mich taten, aber auf dem Land war es auch üblich dass ein Mädchen wie ich es war, ab und zu aushalf.