Schade. Auch Silko hätte gerne gewusst, warum sie hier waren. Als Phelan ihn fragend anblickte, zuckte er nur mit den Schultern. Aber was konnte es schon sein, bei einem jungen Mädchen? Entweder wollte sie auch Priesterin werden oder sie hat Probleme mit Männern und Lando hat sie weggeschickt, spekulierte er in Gedanken. Tja, manchmal war er ein großes muskulöses schwarzes Klatschweib-zumindest im Geiste.
Beiträge von Silko
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Der Präfekt der Praetorianer? Was hatte er den Göttern nur getan? Es musste irgendetwas schlimmes gewesen sein, wenn sein Schützling sich sogleich mit einem der wichtigsten Männer in Rom anlegte. Jetzt konnten sie nur noch hoffen, dass der Präfekt einen guten Tag hatte, oder von Eilas Äußerem angetan war. Aber es hatte auch was gutes: Viel schlimmer konnte es nun nicht mehr kommen...
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"Auch ich freue mich Dich zu sehen." erwiederte er und lächelte Phelan zu. Dass er den schmächtigen Duccier so schnell wiedersehen würde, hatte er nicht erwartet. Silko setzte sich, denn nach dem langen Marsch durch Rom taten ihm die Füße weh. Er hätte Phelan ja gerne gesagt, warum sie hier waren, aber das wussten wohl nur Eila und vielleicht noch Lando, also schwieg er erstmal.
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"Ja, Herrin." antwortet er und ging zum Brunnen. Dabei behielt er sie aber jederzeit im Blick. Er wirkte zwar völlig entspannt, aber in seinem Kopf raste es. Wie war Eila nur in diese Situation gekommen? Und noch wichtiger: Wie kam sie da wieder heraus? Wenn sie die Soldaten weiter reizte sicherlich nicht...
Er ließ den Blick schweifen. Einen, vielleicht zwei könnte er vielleicht besiegen, aber nie im Leben die ganze Gruppe. Moment. Wenn das Praetorianer waren, war vielleicht Arbjon unter ihnen. Er schaute sich die Gesichter der Soldaten genau an, konnte aber kein bekanntes Gesicht sehen. Allerdings könnte er auch nicht allen Praetorianern das Gesicht sehen.
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Silko musterte den Mann von oben bis unten und kam zu dem Ergebnis, dass von ihm keine Gefahr drohte. Allerdings schien sich dieser umgekehrt nicht so sicher zu sein.
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Silko schaute seine Herrin fragend an. Ohne deren ausdrücklichen Wunsch würde er nicht von ihrer Seite weichen. Was sollte er denn tun, wenn ihr was passieren würde? Zurück nach Moguntiacum gehen? Er war sich sicher, wenn Eila was passieren würde, würde seines nur ein wenig länger dauern...Aber darum ging es nicht. Sein Leben war nichts wert, schließlich gehörte es ihm nicht einmal.
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Als Silko sich kurz erleichtert hatte kam er zurück und schaute nach seiner Herrin. Als er sie fand, traute er seinen Augen nicht: Sie wurde von einem Praetorianer aus der Menge gezerrt und zu einem Mann gebracht. Silko drängelte sich schnell durch die Menge und brach auf den freien Platz, den die Soldaten geschaffen hatten.
Dort hob er schnell seine Hände in die Höhe um den Soldaten zu zeigen dass er keine bösen Absichten hatte und begab sich mit einem tiefem: "Ich möchte nur zu meiner Herrin." an die Seite Eilas.Wenn die Soldaten ihnen böses wollten, würden sie keine Chance haben. Was war hier wohl passiert, fragte er sich.
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Neben ihr ritt Silko, der Custos Corporis der Familie. Dass er nur so kurz in Moguntiacum bleiben würde, hatte er nicht gedacht. Aber er begleitete die Schwester seines Herrn gerne nach Rom. Nicht, dass das im Endeffekt einen Unterschied gemacht hätte. Das ganze kam sehr kurzfristig und so hatte er seine wenigen Habseligkeiten gepackt, samt einem Gladius und einem Übungsgladius fü Eila. Er freute sich darauf Phelan und Arbjon in Rom wieder zu sehen, auch wenn er den kleinen Ragin ein wenig im Stich ließ. Seine Herrin machte einen traurigen Eindruck, was den Nubier ein wenig hilflos machte. Also ritt er schweigend neben Eila her und genoss es endlich wieder unterwegs zu sein.
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"Gut, ich warte hier so lange. Vielleicht haben wir ja Glück und sie ist bei Albin."
Er glaubte es zwar nicht, aber Panikmache war auch nicht angebracht.
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"Jawohl, er ist eigentlich Tag und Nacht am Arbeiten. Natürlich hast du Recht, ich hätte besser aufpassen müssen."
Er wusste, dass er nicht dazu da war die Bediensteten zu beschützen, und dass er auch den Ducciern nur Schutz bieten konnte, wenn sie ihn mitnahmen und sich nicht aus dem Haus stahlen, aber trotzdem fühlte er sich verantwortlich.
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"Also eine Pyramide besteht aus vielen großen rechteckigen Steinen. Der Grundriss ist meist quadratisch. Nach oben verjüngen sie sich und laufen dann in einer Spitze zussammen, wie vier riesige Steintreppen, die sich an der Spitze treffen. Bei manchen sind die Stufen groß und bei manchen nur sehr klein, so dass es wie eine schräge Wand aussieht. Meist sind sie einige dutzend Schritt hoch, fast wie von menschenhand erschaffene Berge. Es dauert viele Jahre und sehr viele Sklavenleben eine solche Pyramide zu bauen, denn die Arbeit ist hart und die Sonne brennt den Sklaven nerbittlich auf den Kopf."
Er überlegte kurz, was Witjon noch gefragt hatte.
"Einen Limes haben wir nicht. Meist haben wir es dort nur mit einigen Normadenstämmen zu tun. Da diese Region nicht so bewaldet sind, kann man sie mit einigen Wachtürmen sehr gut überwachen. Wir haben leider viel zu wenige gute Krieger. Wir können zwar in der Spitze sicher mit den Römern mithalten, doch ist unsere Zahl zu klein. Sicherlich hilft uns da das Wetter, dass viele Feinde Nubiens abwehrt. Unsere Armee mag kleiner sein, aber sie kommt viel besser mit den Temperaturen klar, Tagsüber und Nachts. Ra hat sein wachendes Auge über Nubien."
Dann kam er zu den Kamelen.
"Es gibt Kamele und Dromedare. Kamele haben zwei Höcker und Dromedare nur einen. Damit du das nicht missverstehst: Die Berge sind nicht aus Stein, sondern aus Fell, Haut, Fett und Fleisch. Zwischen den Höckern lässt es sich bequem sitzen, auch wenn vielen beim ersten Mal reiten schlecht wird, weil es so schaukelt. Kamele müssen nicht oft trinken, aber wenn sie trinken, dann aber riesige Mengen. Wenn du aus Confluentes zurück kommst, zeige ich dir eines."
Silko grinste. -
"Heilsa Witjon. Schön das du wohlbehalten zurückgekehrt bist. Ich freue mich Dich zu sehen."
Er blickte ihn freudig an, nur um gleich wieder ernst zu werden.
"Du bist nicht zufällig Albin oder Sveija über den Weg gelaufen? Ich hab Sveija seit heut Morgen nicht mehr gesehen, als sie in die Stadt einkaufen gegangen ist. Nun wollte ich Albin fragen, ob er weis wo sie steckt."
Langsam begann er sich wirklich Sorgen zu machen. Wenn ihr etwas passiert wäre, könnte er sich das sicher nicht verzeihen.
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Nachem Sveija auch in der Küche nicht anzutreffen war ging Silko die Gänge der Casa ab um entweder Sveija zu aufzuspüren, oder eben Albin zu finden und ihn zu fragen ob er weis wo das Hausmädchen ist. Der Hüne machte sich ernsthafte Sorgen: Hoffentlich war dem hübschen schüchternen Mädchen nichts passiert!
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Alle Bediensteten hatten sich mittlerweile zur Ruhe begeben. Nur Albin und Sveija fehlten noch. Das Albin da war wusste Silko, aber Sveija hatte er seit ihrem morgendlichen Einkauf nicht mehr gesehen. Also erhob ich der Nubier noch einmal von seinem Lager und schaue in den Gängen der Casa nach, ob er Albin oder Sveija fand.
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"Gut, dann nimm dir mal das Übungsgladius und den Schild."
Silko tat dasselbe, was er auch dem Jungen gesagt hatte. Er sah, dass der Hänfling schon Probleme hatte, das schwere Übungsschwert mit einer Hand zu heben."Ein Gladius ist eine Stichwaffe. Es ist zwar auch für Hiebe geeignet, aber nicht dafür gedacht." dozierte er.
"Normalerweise kämpft man in der Legion folgendermaßen: Man versucht einen Großteil des Körpers hinter dem Schild zu verbergen und dann durch gezielte Stiche den Feind zu verletzen oder zu töten. In einer Schlachtreihe geben sich die Legionäre so auch gegenseitig Deckung." Silko bevorzugte zwar einen anderen Kampfstil, aber der Kleine wollte ja nunmal in die Legion. Also baute sich der Nubier vor dem Holzkameraden auf. Den Schild an seine linke Seite gedrückt.
"So, jetzt pass gut auf!"Wie auf Kommando schnellte sein rechter Arm mit dem Gladius nach vorne, vorbei an dem schützenden Schild und böhrte sich in das Holz, ungefähr da, wo bei einem "normalen" Gegner der Hals gewesen wäre.
"So, jetzt darfst du mal."
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Dieser Knirps wollte zur Legion? Silko war sich nicht mal sicher, ob er ein Gladius hochheben konnte, mit seinen dünnen Armen. Allerdings hatten seine Augen den Ausdruck absoluten Willens. Ob das jetzt noch kindlicher Trotz war, oder richtige Entschlossenheit konnte er nicht deuten.
"Ich kann dich trainieren. Allerdings muss Dir bewusst sein, dass dann viel Arbeit auf dich wartet. Denn du lernst nicht von heute auf morgen kämpfen. Außerdem müssen wir vor allem an deinen Muskeln arbeiten, oder besser gesagt an dem Fehlen solcher. Von mir aus können wir gleich anfangen. Dreh doch einfach mal fünf Runden um den Garten um Deine Muskeln warm zu machen." Mittlwerweile war Silko wieder in der Übung germanisch zu sprechen und schaute gespannt dem Jüngling hinterher.
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Silko fühlte sich wie von einem verbalen Vorschlaghammer getroffen. Diese junge Frau war wirklich direkt. Freundschaft? Nun ja, er sah Witjon schon als eine Art Freund an, doch war er immer noch nur ein Sklave. Hätte ein Sklave in vor 15 Jahren ihn als Freund bezeichnet, hätte er diesen damals wohl auspeitschen lassen.
Jetzt stellte sich die Frage: Was tun? Offenbar hatte Witjon ihn als seinen Freund bezeichent. Sollte er ihm wiedersprechen und damit seinen Herrn als Lügner hinstellen? Oder aber ihm zustimmen, was auch nicht gut für das Ansehen des neuen Magistratus war. Hoffentlich redete Witjon in Confluentes bedachter, sonst könnte er ganz schnell in große Schwierigkeiten kommen.
"Es freut mich, wenn mich mein Herr als Freund bezeichnet. Wenn man bei einer Verbindung von Dominus zu Servus überhaupt von Freundschaft sprechen kann. Wenn man unter Freundschaft versteht, dass ich gerne mit ihm zusammen bin, und ihn auch als Gesprächspartner sehr schätze, dann kann man das wohl so sagen. Trotzdem ist er in erster Linie mein Herr und erst in zweiter Linie ein Freund. Ich hoffe du erachtest das Gesagte als nicht zu ungebührlich."
Er schaute der jungen Frau in die Augen, konnte aber keine Spur von Falschheit darin sehen. Offenbar war sie wirklich nur neugierig und nicht darauf bedacht Witjon zu schaden. Da hatte der Duccier wohl noch einmal Glück gehabt.
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Silko war heute noch früher als sonst aufgestanden. Er hatte einfach schlecht geschlafen. Also hatte er seinen allmorgentlichen Rundgang gemacht und war als erster zu Marga in die Küche gegangen um zu frühstücken. Nachdem er fertig war, es war so gut wie immer gewesen, begann er die Sachen für sein Training in den garten zu räumen. Ja, es war "sein" Training, denn sonst war nicht mit weiteren teilnehmern zu rechnen: Arbjon und Phelan waren in Rom, Witjon in Confluentes, Dagny malat, wo sich Eila rumtrieb wusste wohl nur Ra und die beiden Landstreicher, die jetzt wohl zur Familie gehörten, kannte er noch nicht gut genug. Sein Herr hatte viel zu tun und verlies das Haus momentan gar nicht...so plagte sich der Hüne mit Langeweile. Sein Training, das er alleine absolvierte war auch nicht in der Lage seine schlechte Laune zu heben, denn er war es nicht gewohnt alleine zu trainieren. Bei seinem alten Herrn waren sie immer mindestens zu dritt beim Training gewesen. So fing er nach dem Warmlaufen an mit dem Übungsgladius auf die Holzfigur einzuschlagen. Der Ton war dumpf und nur sehr mäßig laut. Silko legte viel Kraft in die Hiebe und schon nach wenigen Minuten lief ihm der Schweiß in Strömen den Körper hinab.
Nun stellte er die Zielscheibe fürs Bogenschießen auf. Den Bogen hatte er schon vor einigen Tagen straffer gespannt, indem er die Sehne verkürzt hatte. Also legte er einen Pfeil auf, spannte den Bogen und zielte...
Sim-Off: Wer Lust hat
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"Zuerst einmal ist es in Nubien viel viel wärmer als hier in Germanien. Das liegt daran, dass Ra dem Land viel näher ist als eurem. Daher ist man dort meist Morgends und Abends aktiv, weil es tagsüber zu heiß ist um schwer zu arbeiten. Nachts hingegen kann es sehr seehr kalt werden, so dass selbst Wasser zu Eis werden kann. Die meisten Menschen dort haben eine Hautfarbe wie ich, oder noch dunkler. Unsere Frauen haben meist lange schwarze Haare und deren Haut die Farbe von Ebenholz. Wir können uns glücklich schätzen, denn unsere Frauen haben die Farben von Ebenholz und eure Frauen die farben von Elfenbein: Beides ist äußerst edel."
Silko überlegte kurz:
"Wie bei den Ägyptern haben auch wir als Grabstätten Pyramiden in denen Verstorbene bestattet werden. Je wichtiger der Verstorbene, desto größer die Pyramide. So hat der verstorbene König von Meroe momentan die wohl größte Pyramide. Im Norden und im Westen grenzt Nubien an Ägypten und im Süden an ein Hochland, dass sich Eritrea nennt. Die Bewohner dort sind herumwandernde Barbaren und wir müssen unsere Grenzen dort gut bewachen. Schon manch guter Soldat ist dort gefallen. Neben den Pferden, werden auch Kamele als Reittiere genutzt. Das sind Tiere die zweimal so groß wie ein Pferd sind und ein oder zwei Berge auf dem Rücken haben. Es sind häßliche, aber sehr ausdauernde Tiere."
Silko lachte.
"Ich bevorzuge aber Pferde, denn sie sind die edleren Tiere. Nicht umsonst heißt es: Dumm wie ein Kamel. Außerdem sind wir Nubier bekannt für unsere Bogenkünste. Es heißt ein guter Nubier kann von einem Streitwagen seinem Feind ins Auge schießen."
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"Nun, da sind natürlich die Unterschiede zwischen dem Adel und einer Hochzeit der Gemeinen. Wie das bei Gemeinen aussieht weis ich ehrlich gesagt gar nicht so. Im Adel werden die Hochzeiten meist danach arrangiert, wie sie den Familien politisch in den Kram passen. Eine Liebeshochzeit gibt es in den wenigsten Fällen. Natürlich wird an den Hochzeiten lange gefeiert, meist sogar mehrere Tage oder sogar Wochen lang. Vor welchem Gott das Paar vereinigt wird ist oftmals ein großer Verhandlungsmarathon zwischen den Familien, da man keinen der Götter erzürnen möchte, werden die Paare oftmals von mehreren Priestern gleichzeitig oder nacheinander getraut. Am häufigsten wird allerdings vor Amun, Dedwen, Dendun, Miket und Sebiumeker getraut.
Im Norden von Nubien, aus dem ich stamme, werden aber auch Ra, Anhor, Anubis, Bastet, Sachmet, Isis und Apedemak verehrt, was das Ganze zusätzlich verkompliziert."Dieses Problem hatten sie damals schon gelöst gehabt... Silko nahm nochmal einen großen schluck Met. Einerseits hatte ihm das reden die Kehle ausgetrocknet und andererseits musste er einen Klos im Hals herunterschlucken.