Beiträge von Silko

    Silko nahm die Verletzte wieder auf, und folgte dem Eques in Richtung Küche. Gut dass Quintus vor ging, denn Silko hatte bedenken, dass die Köchin der Schlag traf, wenn er zuerst in der Küche auftauchen sollte.

    Dort angekommen setzte er die Verletzte sanft auf eine steinerne Bank, damit man ihren Knöchel untersuchen konnte. Dabei nahm er ihre Hand, denn er wusste wie schmerzhaft solch eine Untersuchung sein konnte und wie gut es tat, wenn man dann etwas drücken konnte.


    Der Junge und die blonde Frau waren nirgends mehr zu sehen. Silko hoffte, dass sie ihn in die Küche gebracht hatte um ihm was ordentliches zu essen zu geben. Fast wünschte er, er wäre mitgegangen.

    Silko hielt sie bombenfest. Wenn sie jetzt runterfiel würde das alles nur noch schlimmer machen. "Bleibt bitte ruhig, und hört auf zu zappeln, sonst könnte sich die Verletzung noch verschlimmern. Wo soll ich Euch denn sonst hinbringen?", fragte er schiksalsergebeben.


    Er kannte zwar die Köchin noch nicht, aber dass das dann kein guter Start bei ihr war konnte er sich gut vorstellen...

    Da stand sie nun mit schmerzverzerrtem Gesicht. Irgend etwas schien mit ihrem Fuß nicht zu stimmen. Anhand ihrer derangierten Kleidung schloss er, dass sie wohl hingefallen sein musste. Kurzerhand schnappte er sie sich und hob sie hoch, einen Arm an ihrem Rücken und einen in ihren Kniekehlen. So war ihr Knöchel entlastet, von dem offensichtlich der Schmerz ausging.
    Die schlanke Frau war kein Gewicht für Silko, er hätte sie ewig tragen können.
    "Ich bringe Euch in die Casa, nicht dass das noch schlimmer wird", meinte er fürsorglich. "Was ist eigentlich passiert?" , fragte er als er sich in Richtung Casa in Bewegung setzte.

    "Da habt ihr vollkommen Recht. Dabei haben Pyramiden verschiedene Größen, je nachdem wie mächtig derjenige war, der dort beigesetzt wurde. Aber da ich sicher noch eine Weile hier in diesem Hause bleiben werde, kann ich Euch ja ein anderes Mal mehr erklären. Ich denke, jetzt ist es wohl erstmal wichtig zu klären, was mit der Famile des Jungen passiert ist, hat jetzt Priorität.", als er dies sagte warf er dem Kampflehrer einen Seitenblick zu, denn dieser schien sich sehr für dieses Thema zu interessieren.


    Derweil kamen zwei der drei Läufer wieder bei ihnen an. Die rothaarige Frau fehlte. Als er dann noch einen Schrei hörte setzte er sich sofort in Bewegung und spurtete schnell Richtung Hros.

    Sim-Off:

    Na dann;)


    Silko freute sich, dass sich jemand für seine Heimat interessierte, also begann er zu erzählen:


    "Ich komme aus Nubien, einem reichen und glorreichen Königreich südlich von Ägypten. Mann nennt es auch das Reich von Kusch, oder das meroeische Reich, weil unsere Hauptstadt Meroe, meine Heimatstadt, so heißt. Es liegt am Nil, dem mächtigsten Fluss der Welt. Dieser ist an manchen Stellen zehnmal so breit wie der Rhenus. In meinem Land ist es fast immer warm, denn Ra ist dem Land viel Näher als hier. Das merkt man auch daran, dass man sonst nirgends soviel Gold findet wie in Nubien. Auch gibt es nirgends so viele Pyramiden wie in Meroe."


    Neugier war besser als Angst, dachte er sich, und er hoffte er habe seinen Teil dazu beigetragen.

    Sim-Off:

    Mal ganz davon abgesehen, dass Silko ne Glatze hat...


    Der Junge schlang das Essen runter wie ein hungriger Wolf. Nachdem dies geschehen war, schien Gustav plötzlich Angst zu bekommen...und zwar vor ihm. Warum bekam er auf einmal Angst vor ihm?


    Offensichtlich hatten Römer seine Eltern getötet. Warum er dann aber in eine römische Provinz floh blieb ihm schleierhaft. Irgendetwas stimmte da ganz und gar nicht.


    Zuerst einmal versuchte er aber den Jungen mit einem:
    "Keine Angst, ich tu Dir nichts", zu beruhigen. Und er hoffte das seine tiefe Stimme ihn beruhigte und nicht erschreckte...

    Silko fragte sich, ob der Kampftrainer dem Jungen absichtlich mit dem Essen vor der Nase rumwedelte um ihn zu quälen, oder ob er einfach nicht bemerkte, dass dieser sich nur noch schwer zurückhalten konnte. Er wünschte er könnte dem Jungen helfen, aber das stand leider nicht in seiner Macht.

    "Danke Herr", Siko nahm sich ein wenig Obst und ein paar Nusskerne. Nachdem er sie verzehrt hatte, graulte er die Katze weiter und wartete gespannt auf die Antwort des Jungen.

    Silko fand es interessant zu sehen, dass die rothaarige nicht hinter den anderen zurück bleiben wolte-sie hatte Feuer und Ehrgeiz. Aus ihr konnte mit etwas Training sicher eine gute Kämpferin werden.


    Trotzdem wurde er ein wenig melancholisch. Nicht nur das er mittlerweile großen Hunger hatte, die Sklavenhändler gaben den Sklaven vor einer Auktion nie etwas zu essen, denn wenn sie sie verkauften mussten sie sie nicht mehr füttern. Nein, aber das war es nicht. Er blickte zu Ra: Der Gott und seine Sonnenbarke waren hier so weit weg, dass er ihre Kraft kaum auf seiner Haut spüren konnte...


    Plözlich spürte er ein leichtes Kribbeln an seine Bein. Als er nach unten schaute, sah er eine kleine schwarze Katze, die ihm um die Beine strich. Silko nahm sie auf und kraulte ihr das Fell, was diese wiederum mit einem schnurren quittierte.
    Immerhin war ihm eine Gottheit auch hier nahe, dachte er und war dankbar für dieses Zeichen, dass seine dunklen Gedanken weggeblasen hatte.

    "Nun einen Kampf hat er ja schon zu sehen bekommen."



    Der kleine Kerl schien großen Hunger zu haben. Zu gerne würde er ihm helfen, doch er war noch völlig neu hier, so dass es leider nicht in seiner Macht lag. Mal ganz davon abgesehen, dass er weder die Köchin kannte, noch wusste wo die Küche überhaupt war.


    Jetzt fing er auch noch an zu weinen...

    Silko wandte seine Aufmerksamkeit nun der blonden jungen Dame und dem Jungen zu. Offensichtlich schien dieser doch nicht hierher zu gehören. Er beobachtete das Geschehen genau. "Sicher ist sicher", dachte er sich denn sie schien nicht besonders wehrhaft zu sein, und der Junge könnte durchaus ein Messer bei sich haben.


    Er schien zwar freundliche Absichten zu haben, aber es war
    nicht auszudenken, wenn an seinem ersten Tag in diesem Hause jemandem etwas passieren würde...

    "Dadurch habt ihr Vorteile, weil ihr eine lange und eine kurze Waffe kombiniert. Allerdings erzeugt das ein Ungleichgewicht, weil eine Waffe schwerer ist als die andere", philosophierte er und schaute den Anderen beim Rennen zu.

    "Da habt ihr Recht. Es erfordert ein bestimmtes Training mit diesen Waffen zu kämpfen. Normalerweise benutze ich auch auch zwei gleichzeitig, damit man nicht so leicht auszurechnen ist. Mein zweiter Säbel liegt noch auf meinem Lager. Ich wollte noch nicht beide mitnehmen, weil ich nicht weis, ob mein neuer Herr sie mir auch zugesteht", erzählte er.


    Er blieb stehen und schaute den jungen Germanen beim Rennen zu, er war fit, dass wusste er.

    "Selbstverständlich, Herr", er hatte sowieso keine andere Wahl, schließlich war er nur ein Sklave.
    Er war gespannt, wie das Urteil des Germanen ausfallen würde...

    Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht.
    "Sie faucht wie eine Katze", dachte er, da hatte sie recht.


    "Mein Germanisch ist etwas eingerostet. Es ist schon zwei, drei Jahre her, dass ich diese Sprache gesprochen habe.", meinte er entschuldigend in seinem fast akzentfreien Latein.


    "Wenn ihr mit einer solchen Waffe regelmäßig üben würdest, könntest ihr auch bald mit einem Gladius umgehen", erklärte er.

    Die Waffe passte zu ihr. Schlank und elegant und nicht so klobig wie die Waffen der Römer und der Germanen.


    Sein germanisch war nicht so besonders, aber es reichte um zu verstehen was sie wollte. Offensichtlich war sie dem Latein nicht mächtig.


    So bastelte er mit seinen Germanischkentnissen zusammen: "Waffe sehr gut... meine Land. Waffe sehr alt... von Vater von Vater von Vater. Waffe schnell und leicht...wie Katze!


    Er lächelte sie an, denn er schämte sich ein wenig über seine holprige Aussprache.

    Wenige Augenblicke später kam der Nubier wieder aus dem Haus gelaufen.
    In seiner Hand trug er eine exotische, mit Hyroglyphen verzierte Säbelscheide.
    Der Säbel schien deutlich schmaler zu sein als ein Gladius.
    Mit zwei Schritten war er bei der rothaarigen jungen Frau: "Versucht es doch einmal mit dieser Waffe. Die dürfte euch besser liegen.", sprach er, und streckte ihr die Scheide hin, mit dem Griffende zu ihr.