Beiträge von Silko

    Es war noch immer niemand hier. Das restliche Gesinde schien viel zu tun zu haben. Er lief zu seiner Pritsche und nahm seine beiden geliebten Säbel. Sie waren das Einzige, was er noch aus seinem alten Leben hatte. Er zog den Säbel der den Namen der gütigen Katzengöttin trug. Eine schlanke und schnelle, aber vor allem tödliche Waffe. Sie war deutlich leichter als das grobe Gladius aber trotzdem sehr robust. Er hatte sie immer gut gepflegt, und in den zwanzig Jahren die er sie nun schon trug, hatte sie keine Scharten davongetragen.


    Den anderen Säbel, der den Namen der brutalen und wilden Katzengöttin trug, lies er liegen, das war keine Waffe für eine junge Dame...


    Er steckte den Säbel in die Scheide und ging wieder hinaus in den Garten (Waffenübung).

    Die Familie schien groß zu sein. Neben den beiden, die ihn gekauft hatten, waren hier noch die zwei jungen Germanen, dieser Junge, der sich jetzt nicht mehr versteckte und die beiden jungen Frauen. Da sie nichts arbeiteten schienen sie nicht zum Gesinde zu gehören.


    Wenn er die beiden beschützen sollte, würde er sich auf viel Arbeit einstellen müssen. Die eine blond, mit einer Hautfarbe wie Elfenbein. So weiß, dass es fast durchsichtig wirkte, und die andere mit roten Haaren. Solch eine Haarfarbe hatte er noch nie gesehen.

    Nun, sie wiederum schien noch nie ein Gladius aus der Nähe gesehen zu haben, denn sie musste es mit beiden Händen halten. Sie schien also keine der Germanischen Furien zu sein, die er auf seiner Reise zu den Langobarden gesehen hatte.


    Da kam ihm eine Idee: "Entschuldigt mich bitte kurz, ich bin gleich wieder da" verkündete er, um schnell seine neue Heimat (Gesindezimmer) aufzusuchen.

    Silko trat zufrieden beiseite. Sein Gegenüber hatte nicht nur kämpferisches Geschick sondern auch Selbstkontrolle gezeigt. An der seite solcher Männer kämpfte man gerne.


    Er lies den Blick über den Garten schweifen. Die lange Zeit als Leibwächter hatte ihn gelernt aufmerksam auf seine Umgebung zu achten. So sah er auch den Jungen, der sich in einem Gebüsch verbarg. Offensichtlich handelte es sich dabei um einen sener künftigen Schützlinge... und sollte das nicht der Fall sein, drohte von ihm sicherlich keine Gefahr-also lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Training. Er wollte wissen woran er bei den Anderen war.

    ...zog sich dieser zurück. Er war mittlerweile aus dem Alter heraus um solche Konfrontationen bis zum Ende durchzugehen, wenn es nicht um Leben und Tod ging. Sein Gegner musste nichts mehr von ihm lernen, und umgekehrt war es das Gleiche.
    So konnten sie beide ihr Gesicht wahren, denn die Umstehenden schienen schon mehr als beeindruckt.


    "Ich hoffe ich konnte Euch überzeugen, Herr", sagte er und schaute seinem Gegenüber an, um zu sehen, ob er vielleicht doch noch einen Hieb zu erwarten hatte.

    Gut, er hatte also einen Soldaten vor sich. Er wehrte die Attacke-Serie
    ab, wenn auch mit Mühe. Andererseits ging er nun selber zum Angriff über und brachte seinen Gegner mit deutlich kräftigeren und gezielteren Hieben in Bedrängnis...

    "Wie ihr wünscht."


    Das konnte ja heiter werden. Gut, der Waffenlehrer sollte kämfen können, aber trotzdem konnte Silko ihn nicht richtig einschätzen. Einerseits wollte er ihn nicht beschämen, falls er doch nicht so gut war, denn ein gekränktes Ego schien ihm ein schlechter Start hier. Andereseits wollte er sich ja auch nicht selber blamieren.


    Also begann er mit durchaus parierbaren Angriffen die Fähigkeiten seines Gegenübers zu testen, allerdings ohne dabei seine Deckung zu vernachlässigen, denn er hatte schon häufig erlebt, dass Trainingsgegner gegen ihn besonders motiviert waren.

    Silko bückte sich und nahm ein Gladius. Er war zwar eigentlich an seine beiden Krummsäbel gewöhnt, aber der Kampflehrer sprach von einer Waffe.


    Nun gut, er wollte seine neuen Besitzer ja nicht vorführen und prüfte das Gewicht der Übungswaffe und lies sie mit rechts und links ein wenig kreisen.

    "Gerne. In der Zeit beim Sklavenhändler hatte ich wenig Möglichkeiten zum Trainieren. Womit fangen wir an?"


    Langsam begann es ihn zu kribbeln. Er hatte das Kämpfen und Trainieren vermisst.

    Sim-Off:

    Die Baumansicht ist praktisch. Danke für den Tipp.




    "Das könnte gut möglich sein. Albin und ich sind schon zu einem ähnlichen Schluss gekommen." Er wollte nicht so viel auf einmal erzählen, um seine offensichtlich schon verwirrten Gegenüber, nicht noch mehr außer Fassung zu bringen.

    Sim-Off:

    doch hab ich, aber ehrlich gesagt war ich ein wenig verwirrt;)


    "Ja, ich bin ein Sklave. Ich gehe davon aus, dass ich als Leibwächter vorgesehen bin. Für wen genau weis ich aber nicht.", antwortete er.


    Er erhielt einen Schlag, schaute nach unten und sah eine hübsche junge Dame, die ihn staunend anschaute, und wohl offensichtlich gegen ihn gerannt war. "Entschuldigt bitte." meinte er zu ihr.

    Silko bemerkte einen jungen Germanen der wohl gerade dabei war Waffenübungen zu machen.
    "Entschuldigt die Störung junger Herr." , sagte er mit seiner tiefen Stimme. "Mein Name ist Sllko. Tiberius Duccius Lando hat mich heute auf dem Sklavenmarkt gekauft. Albin meinte ich solle mich ein wenig umschauen."


    Er musterte den jungen Germanen. Er wirkte ein wenig dünn, und ein wenig erschrocken, hatte aber ein ehrliches Gesicht.

    Silko betrat das erste mal den Garten seines neuen Herrn.
    Der hünenhafte Nubier schaute sich interessiert um und genoss den Geruch der Pflanzen und die Sonne auf seiner Haut.

    "Es gibt schlimmeres als mit Frauen zusammen zu leben. Wir Nubier schätzen unsere Frauen sehr hoch,"meinte Silko enst. "Aber zumindest beim Gewicht dürften wir uns einem Gleichstand angenähert haben!", lachte er und warf sein Bündel auf die kleine Kommode.


    "Man muss nur einen festen Schlaf haben, wenn das Weibsvolk sich streitet",stellte er grinsend fest. "Da haben wir Männer doch immer nur ein Bleiberecht. Die Familie hat ein eigenes Gestüt? Wundervoll, ich liebe Pferde".

    "Das könnte sein. Meinen letzten Herrn begleitete ich auf dessen Handelsreisen als Leibwächter. Allerdings erkundigte sich der Herr Tiberius Duccius Lando ob ich ein Eunuch sei und wie ich mich Frauen gegenüber verhalte. Daher könnte es gut sein, dass ich die Frauen und Kinder des Hauses beschützen soll", überlegte Silko. Er mochte den alten Vilicus sofort.

    Der Sklavenhändlergehilfe verzog das Gesicht, weil er sich über seine eigene Dummheit aufregte. Mittlerweile hätte sein Latein eigentlich gut genug sein müssen...

    Sim-Off:

    Gilt auch für mich;)


    "Ja, er wurde bereits bezahlt. Hier, diese beiden nubischen Krummsäbel gehören dazu." Er übergab Albin die beiden Säbelscheiden wartete noch einen Moment, und verlies dann mit einem genuschelten: "Vale" die Eingangshalle.


    Der immer noch an den Händen gebundene Hühne wendete sich Albin zu: "Danke für den freundlichen Empfang", erwiederte er mit seiner tiefen Stimme knapp, in fast akzentlosem Latein, und schaute den Vilicus erwartungsvoll an.


    Während Albin ihn musterte wurde er den vielen Narben an den Armen des Nubiers gewahr.

    "Oh enschuldigt, aber ich wollte nicht mit diesem Riesen vor der Tür warten. Das könnte für Aufsehen sorgen.", rechtfertigte sich der Sklavenhändler, und zog ein wenig den Hals ein.

    "Dies hier ist Silko, er wurde von Tiberius Duccius Lando gekauft. Ich soll ihn hierher bringen und bei Vilicus abgeben."



    Der große Nubier musterte den alten Germanen genau.