Beiträge von Tiberius Aurelius Avianus

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Hört auf den Mann! Gebt uns einen Bauplan! Einen einzigen! Wir zahlen gut... nein... ER zahlt gut!!! :D


    Baupläne sind auf dem Markt. Morgen kommt noch etwas Nachschub. :)
    * Edit: Das war die falsche ID, sorry. Gilt aber trotzdem. :D

    Die meisten hätten nun mit Empörung reagiert, die Lippen zusammengebissen, mit Vorwürfen um sich geschmissen oder wären gar vor Zorn nicht zu halten gewesen. Nicht aber Avianus, der diese primitive, abweisende Antwort vollkommen erwartet hatte und daher nicht überrascht war, dass sie ganz in das Bild dieses (seiner Meinung nach) Möchtegernkaisers passte. Salinator war ein Mann, musste Avianus merken, den er in eine ganz spezielle Schublade steckte. Und diese Schublade war die Ablage für Verbrecher und Taugenichtse aller Art. Avianus besann sich der Ratschläge zu professionellem Auftreten, die er erhalten hatte, bemerkte die Körpersprache seines Patronen und saß sich ohne weitere Stellung zu nehmen wieder hin.


    Er war verhältnismäßig glimpflich davongekommen, hatte umgekehrt jedoch wenig Respekt für und vor Salinator. Nur einen verächtlichen Blick warf er dem Praefectus Urbi hinterher, während er den Raum verließ. Fassungslos war der Aurelier nur über die Tatsache, welche Männer solche hochkarätigen Ämter besetzten.


    Als der amtierende Konsul die Sitzung schloss, erhob sich Avianus und verließ mit den anderen Senatoren den Raum. Wissend, dass dies nur eine von vielen anstrengenden Sitzungen sein würde.

    Avianus nahm in lockerer Haltung Platz und lehnte seine Arme ruhig an die Tischkante von Corivnus' Tisch, während er Corvinus mit unwissenden Blicken belegte. Scheinbar brauchte er etwas mehr Rhetorik, um sich an das eigentliche Problem heranzutasten...
    "Ich wollte sie nicht darauf ansprechen, denn sie sah durchaus gekränkt aus", wich er aus, "Manchmal tut es weh, wenn jemand noch Fragen stellt. In der Wunde herumstochert." Zumindest war dies für Avianus wahr, denn das Gefühl war ihm nicht unbekannt, weshalb er ehrlich darüber reden konnte. Er lehnte sich etwas zurück und kniff die Hände sanft zusammen. "Prisca macht einen Eindruck, als wäre sie nicht körperlich krank, sondern als würde sie etwas beschäftigen. Ist etwas vorgefallen, Marcus? Streit? Ich mache mir nur Sorgen."


    All dies hieß natürlich nicht, dass er doch nochmal mit Prisca darüber reden sollte, sie trösten. Denn er wusste ziemlich genau, was es bedeutete, wenn man unendliche Trauer verspüren musste und nicht wusste, was zu tun ist.

    Zwar hätte Avianus in der sommerlichen Schwülheit, welche in den Straßen Roms lag die bequemere Sänfte vorgezogen, doch letzten Endes fand er sich auch damit ab, dass sie zu Fuß gingen. Der lange, heiße Mittag mit sengender Sonne schien die Erde so erhitzt zu haben, dass sie nun gegen Nachmittag die ganze Wärme des Mittags abzugeben versuchte. So zumindest fühlte es sich an, denn obwohl die Sonne niedriger stand, waren die Temparaturen nicht niedriger.
    Inmitten der Sommerluft schritten sie also durch das Forum Romanum entlang des Forum Traiani, quer durch die bevölkerten Straßen und eng gequetschten Menschenmengen, die ebenso mit der Hitze kämpften. Bald traf Sonnenlicht angenehm sein Gesicht, welches noch die Reste der vorangegangenen Strapazen trug und sich zu erholen versuchte. Avianus lächelte ebenfalls milde der Sonne entgegen. "Das ist eher ein spontaner Theaterbesuch... keine Ahnung, sonst hätte ich mich schlau gemacht. Ich würde sagen, wie lassen uns überraschen, nicht", fragte Avianus grinsend und überlegte kurz scharf, "Wenn ich im Vorbeilaufen richtig auf die Pläne gesehen habe, spielen sie Anneas Flucht aus Troja. Und wenn es doch nichts zu sehen gibt... nun ja. Keine Ahnung - aber wir sind in Rom. Wehe dem, der keine Unterhaltungsmöglichkeit findet!"

    "Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben."
    - Marcus Aurelius


    Den dunklen Mantel dicht um sich geschmiegt und die Kaputze auf dem Haupt lief Avianus in eiligen Schritten durch die von Dunkelheit durchfluteten Straßen der Stadt im Armenviertel, der Subura. Seine Standeszeichen hatte er abgelegt. Niemand sah, wer er war, heute war er kein Senator und ein Patrizier noch weniger. Viele Menschen kamen ihm entgegen, sahen nur diese geheimnisvolle Gestalt namens Tiberius Aurelius Avianus, welcher ein Ziel vor Augen hatte und bis zuletzt gehen würde, es zu erfüllen.
    Zu wissen, dass man vielleicht nicht mehr lange lebte, war eine Form von Erlösung, der letzte Ansporn, um zu tun, was man hätte schon längst tun sollen. Avianus musste keine Angst haben. Er ging voran, ruhigen Atems, eine Hand griffbereit an seinem Messer, sich mehr als nur bewusst, dass er für sich selbst das Richtige tat. Er ging voran wie ein Mann, der seiner Bestimmung nicht auszuweichen versuchte, sondern sich ihr stellte, wohl in dem Wissen, dass das Rad des Schicksals sich auch in diesem Moment drehte und die Fäden sponn, die sie alle durch diese verrückte Hölle jagte.
    Andere Menschen wachten nicht jeden morgen auf und fragten sich, wo der Vater sei. Für Avianus war dies ein Luxus, den er nie hatte, doch er war es gewohnt und er sah ein: Es war nicht der Weg, der ihm von den Göttern vorbestimmt war. Jeder Schritt machte ihn entschlossener. Die Tage seiner Pein, die ewig aufgerissenen, klaffenden Wunden in seinem Geist, welche immer dann aufrissen, wenn er seinen Vater vermisste. Alles hatte Tiberius hinter sich gelassen, alle diese schmerzhaften, verzweifelnden Tage. Sie waren gezählt. Er war heute ein anderer Mensch. Ein Mensch, welcher sein Recht irgendwie durchsetzen wollte, selbst wenn es sein eigenes Leben einforderte. Niemandem würde vergeben werden, dafür, dass sie seinen Vater getötet hatten. Vergeltung würde kein Gericht der Welt durchsetzen, sondern nur er selbst. Deshalb war er hier unterwegs. Er wollte die Mörder finden, koste es, was es wolle. Einen Schlussstrich ziehen... es klang alles so einfach, dachte er sich, wahrscheinlich würde er dabei sogar draufgehen. Doch es war ihm jetzt mehr egal als jemals an einem anderen Zeitpunkt in seinem Leben. Niemand hatte auch das Recht gehabt, seinen Vater zu töten. Kaltblütig... nur der Gedanke, als er als Jugendlicher seine Leiche erblickte, trieb Avianus dazu an, hier zu sein. Hier herumzulaufen.
    Er lief vorbei an einem Liebespaar, an zwielichten Gestalten, die in den Gassen warteten und ihn ignorierten. Das Rotlichtviertel war hier, förmlich durchwuchert mit den unzähligen Lupas und Freudenhäusern. Welch erbärmliches Stadtviertel, dachte sich Avianus.


    Er blieb an einer Fackel stehen, welche ein warmes Licht versprühte und sah sich um. Er hatte noch keinen Anhaltspunkt, nach den Mördern seines Vaters zu suchen. Er musste also irgendwo anfangen, wo es ihm wahrscheinlich war, dass jemand etwas wusste. In der Dunkelheit und unter der Kaputze mit gesenktem Kopf erkannte man sein Gesicht nicht. Also suchte er sich ein Lupanar aus, wo er anfangen wollte und trat langsamen Schrittes herein. Entschlossen, das Messer für den Fall der Fälle immer griffbereit. Er mochte den Geruch dieses Freudenhauses nicht und wollte schnell heraus...

    Dass Avianus eher geheimnisvoll tat, hatte auf eine ganz einfach Tatsache zum Grund - er wollte seine Unerfahrenheit nicht unbedingt vor jemandem zeigen, wo sich nicht hingehörte. Viel eher wollte er nicht als Grünschnabel im Senat angesehen. Natürlich war er unerfahren - aber kein Grünschnabel.
    Die Antwort des Purgitiers fiel dafür, dass es nach seiner Aussage bessere Rhetoriklehrer gäbe, ausführlich und für Avianus informativ aus. Einige der Dinge hätte sich Avianus selbst denken können, wohingegen andere Tatsachen ihm noch verborgen waren. Avianus nickte verstehend. Doch waren es letzten Endes nur Tipps, die er auf seinem eigenen Weg mitnehmen konnte. In Wirklichkeit gewann man Professionalität durch jahrelange Erfahrung. Auch der frischgebackene Senator musste sein Fach durch Übung und Lernen meistern.
    "Wenn es mit dem anderen nicht klappt", grinste er, "Werde ich zumindest pünktlich kommen."


    Sie liefen noch ein paar letzte Schritte und waren fast schon unbemerkt auf dem Weg nach Hause. "Nun, Patronus - es wird Zeit für mich, nach Hause zu gehen. Ich erstatte dir Bericht darüber, ob ich von Corvinus etwas herausfinden konnte."

    Nach dem "Herein" seines Onkels trat Avianus umgehend in den Raum und schloss ganz sachte die Türe hinter sich. Vor ihm bot sich das Bild eines nachdenklichen Mannes, jemand, der etwas machen wollte, jedoch nicht wusste, wie er es realisieren sollte. Doch merkte der Neffe, dass seinem Onkel etwas fehlte, ihn etwas beschäftigte. Irgendetwas war passiert, und wenn Corvinus schon gedankenverloren und nicht mehr der selbe war, dann war dies alles andere als eine Kleinigkeit.
    Es kamen bei ihm Zweifel auf, ob es der richtige Moment war, die Bitte für seinen Patronen zu erfüllen. Zweifel, wie das Gespräch verlaufen sollte - im Sande, oder noch schlimmer. Bei schlecht gelaunten Leuten musste man damit rechnen, dass sie anders waren. Agressiver reagierten.


    "Salve, Marcus", grüßte Avianus und trat näher, "Ich möchte mit dir wegen einer Sache sprechen." Er sammelte seine Worte, schwieg einen kurzen Moment dazu. Er hatte anschließend einen unauffälligen Vorwand, dieses Thema zu eröffnen. "Es geht um Prisca. Sie macht mir in letzter Zeit Sorgen, denn sie wirkt ein wenig geknickt und ich konnte nicht mit ihr persönlich darüber reden. Ich mache mir Sorgen, ob es ihr schlecht geht. Ist ihr etwas widerfahren, ist sie krank... ?"

    Avianus verfolgte die Debatte zunächst schweigend mit, die von Salinator (mal wieder) gesprengt wurde. Und auch ihm stieß die Verhaltensweise eines Mannes auf, der an einer Position war, die politisch fordernd war und diese Politik keineswegs beherrschte.


    Als sich Flavius Furianus und Tiberius Durus einmischten, sah sich auch Avianus in der Pflicht, dies zu tun. Zum einen empfand er beide für pflichtbewusst. Zum anderen waren sie seine politischen Freunde. Durus, weil Avianus unter ihm als Quastor Consulum diente und Furianus, weil er eben Flavier war und sie somit faktisch Freunde waren.


    "Praefectus Urbi, Vescularius Salinator", kam Avianus zu Wort, als die Stimmen erschallt waren in den Hallen. Er hatte seine Worte wohl überlegt. "Du magst der Stellvertreter des Kaisers sein, redest jedoch, als wärest du der Kaiser selbst. Und selbst als Stellvertreter des Kaisers solltest du eigentlich wissen, dass unsere Traditionen und unsere überlegene Politik uns zu dem gemacht haben, was wir sind! Von einem Mann in deiner Position erwarte ich eigentlich, unsere Traditionen und RECHTE zu kennen und zu achten! Wenn du das Grundwesen unseres Systems nicht verstehst, bist du falsch - falsch in diesem Raum und falsch in deinem Amt als Stellvertreter unseres erhabenen Kaisers!"

    Avianus grinste kurz auf die ironische Bemerkung des Tiberiers und wusste nicht, ob er ihn bemitleiden wollte oder sich für ihn freuen sollte. Verwandschaft zu haben war ein Segen - zu viel davon sicherlich eine rein nervige Angelegenheit.


    "Ich bewundere deinen Eifer, Tiberius", lobte der Magister, "Ich habe noch Organisatorisches zu erledigen. Wir sehen uns hier in zehn Tagen, so die Götter möchten."


    *** Zehn Tage später ***


    Avianus war als Erster zur Vormittagszeit anwesend und ging seine einleitende Rede mehrmals im Gedanken durch. Zwei Mal, drei Mal, vier Mal... alles wollte er perfekt machen, jeden Versprecher vermeiden. Es war ihm wichtig, dass alles perfekt lief, weil es DIE Chance war, einen Tiberier in ihren Reihen aufzunehmen. Dem Klischee entgegenzuwirken, dass die Salier nur mit Aureliern besetzt wären. Sicher würde das seitens der andere Familien auf reichlich Beförwortung stoßen, doch nein, er machte sich eher Sorgen darum, ob die eigenen Leute noch irgendjemand anderen akzeptieren würden. Er musste eventuell doch überzeugende Argumente parat haben und sich nicht auf Tatsachen alleine stützen.


    Als es klopfte, wurde Avianus von seinen Gedanken getrennt. Die Tür stand eigentlich jedem offen, weshalb es ihn wunderte, dass man klopfte. Trotzdem ging er an die Türe, um zu sehen, wer Einlass erbat. Es war Dolabella.
    "Salve", grüßte er höflich, "Du kommst zur rechten Zeit... es ist noch niemand da. Nimm bitte Platz, bis alle anderen da sind. Nutze die Zeit, dich im Geiste vorzubereiten."

    Avianus lief ein paar Schritte, sah sich um, ob nicht viele andere Senatoren in der Gegend waren. Erst, als er das Gefühl von Sicherheit hatte, stellte er seinem Patronen die ihm wichtige Frage.


    "Wie du sicher weißt", begann der Aurelier, "Bin ich ein recht junger, unerfahrener Senator. Ich laufe durch, was alle durchliefen. Frage vielleicht, was alle schon gefragt habe. Ich wollte um Rat bitten, wie man am seriösesten und professionellsten vor dem Senat redet und auftritt. Auf was muss ich im Umgang mit der Senatspolitik und anderen Senatoren besonders achten?"


    "Sehr wohl. Wir werden in wenigen Tagen zur Abstimmung schreiten... sagen wir, in zehn, damit möglichst viele Sodales den Termin einplanen können. Du solltest eine Vorstellungsrede vorbereiten - und auch einige Antworten. Es wird gewiss die Frage aufkommen, wo du warst und warum du erneut eine Aufnahme ersuchst. Sei darauf vorbereitet", nickte Avianus. Dolabella hatte ihre Prinzipien und Werte nicht vergessen und hatte somit gute Bedingungen für den Wiedereinstieg. Avianus selbst war zuversichtlich, dass ein solch talentierter Mann auf wenig Widerstand bei der Abstimmung stoßen würde. Er wollte nur nicht, dass sie beide eine böse Überraschung erlebten.


    "Aurelius Ursus", echote Avianus anschließend mit einer leichten Verblüffung in der Stimme, "Du mit ihm verschwägert? Welch Zufall!" Avianus schwieg kurz... sehr verwunderlich, dass man solche Neuigkeiten vergaß oder nicht früher erfuhr. "Titus ist mein Cousin. Wir stehen in enger Bindung zueinander."

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    [...]


    Auch Gracchus hatte sich mit seiner weniger überraschenderweise enthaltsamen Stimmen zu der Aufnahme von Lupus geäußert. Noch ein letztes Mal sah Avianus in die Runde und wartete ab, ob noch jemand seine Stimme kundtun wollte. Es tat sich nicht mehr viel, was für den Magister den Anlass gab, die Abstimmung für beendet zu erklären.


    "Damit", verkündete er, "Ist die Abstimmung beendet. Sextus Aurelius Lupus darf sich nun stolz zu einem unserer Mitglieder zählen. Sollte niemand mehr ein Anliegen vorzubringen haben, so erkläre ich die Sitzung ebenfalls für beendet."

    Eines frühen Nachmittags nahm sich Avianus die Zeit, der Bitte seines Patronen nachzukommen, und zumindest den Versuch zu starten, an sensibles Wissen von seinem Onkel zu kommen. Avianus hatte schon den ganzen Tag überlegt, wie das wohl ausgehen mochte. Er hatte sich die verschiedensten Szenarios vorgestellt (die soweit gingen, dass Corvinus ihn wutentbrannt rausschmiss), sich die passenden Wörter und rhetorischen Fragen ausgedacht, sich gefragt, ob das doch eine gute Idee war und sich anschließend den Gedanken wieder verworfen mit der Begründung, dass er es seinem Patronen irgendwie schuldig war. Und diese Gedanken hatte er an diesem Tag schon mehrmals.


    Nun stand er vor der Tür seines Onkels. Sie wirkte so groß, monumental und zu massiv für ihn. Der Aurelier zögerte kurz - es kam ihm natürlich nur so vor, da er größten Respekt vor seinem Onkel hatte und ein wenig Aufregung. Er gab sich alle Mühe, sie zu verbergen. Es war nur ein Hirngespinst, redete er sich ein.
    Nach seinem zögerlichen Moment, der für ihn wie eine Minute wirkte, in Wirklichkeit aber nichtmal zehn Sekunden dauerte, klopfte Avianus drei Mal kräftig an der Türe.

    "Das hängt ganz davon ab, was ich herausfinde", entgegnete Avianus augenzwinkernd. Wenn er schon an sensible Informationen kommen konnte, so wollte er zumindest genau wissen, mit wem er sie teilt. Das war einer seiner Grundsätze.


    Doch dieses Thema wollte er damit vorerst abschließen... er würde demnächst mit Corvinus darüber reden. Unter vier Augen. Jetzt lud er Macer jedoch mit einer offenen, weisenden Handgeste ein, mit ihm einige Schritte zu gehen. Denn er hatte, bevor er nach Hause ging, noch einige Fragen...
    "Ich habe jedoch noch einige Fragen zum Senat, Patron. Wenn du gestattest."

    Avianus sah überlegend drein... Spurius... Tiberius... Dolbella. Nochmal... Do-La-Bel-la. Ja, irgendwie in den hintersten Winkeln seiner Erinnerung (und in den Archiven) kam dieser Name eventuell noch gut versteckt vor. Doch konnte man dem Aurelier nicht wirklich verübeln, dass er mit vielen verschiedenen Leuten zu tun hatte und er daher nicht immer jeden in Erinnerung behalten konnte.


    "Mögen die Götter auch mit dir sein, Tiberius", erwiderte Avianus mit einem freundlichen Schmunzeln und hörte sich das Anliegen des Tiberiers an. Und dieses Anliegen freute Avianus sehr!
    "Ich verstehe... du möchtest also erneut in die Salii Palatini aufgenommen werden", verstand Avianus, machte die Tür weiter auf und bat Dolabella mit einer Geste, einzutreten, "Es freut mich, wenn jemand zu uns zurückfindet und noch mehr, wenn dieser jemand aus einer ehrvollen Familie kommt. Es kann nicht schaden, auch einen Tiberier hier zu haben. Dennoch kann ich dich nur aufnehmen, wenn eine Abstimmung stattfand, dass du aufgenommen werden sollst."

    Dass die Worte des Purigtiers nicht ganz ernst gemeint waren, das konnte Avianus mit etwas Sinn für Ironie auch raushören. Doch das tat nichts zur Sache, letzten Endes war er Macer diesen kleinen "Gefallen" schuldig. Er beschloss, zumindest zu versuchen, etwas von Corvinus in Erfahrung zu bringen und hoffte auch, die Sache irgendwie zu drehen, dass er dadurch keinen Ärger bekam.
    "Wenn man das so sieht", sprach der Aurelier ernst und nahm die Herausforderung an, "Mal sehen, ob Corvinus zu dieser Beziehung wirklich so negativ steht." Nunja... vielleicht interessierte es ja sogar Avianus selbst?!

    Zitat

    Original von Spurius Tiberius Dolabella
    In der Hoffnung jemanden anzutreffen klopfte Dolabella an die Porta der Curia Saliorum Palatinorum.


    [Blockierte Grafik: http://1422.empire-francais.de/ir/klopfen.gif]


    Heute war Avianus nur zufällig in der Curia in einem Gespräch mit den hiesigen Dienern, als er ein Klopfen an der Porta vernahm. Einer der Diener wollte schon zur Türe hasten, wurde jedoch von Avianus aufgehalten, der dies selbst übernehmen wollte - denn wer wusste schon, wer mit einem wichtigen Anliegen hier auftauchte und es machte einen besseren Eindruck, Avianus als ersten Anblick zu sehen, als einen gemeinen Diener.


    "Salve", grüßte der Magister freundlich, "Ich bin Tiberius Aurelius Avianus. Wie kann ich helfen?"


    Sim-Off:

    Das hat jetzt gedauert, sorry! Ich war privat ziemlich eingenommen in letzter Zeit. :(

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Offensichtlich wollten die meisten der Anwesenden einem anderen den Vortritt lassen bei der Abstimmung. Ich sah mir das eine Weile an und entschied mich dann, mit gutem Beispiel voranzugehen. "Ich stimme pro Aurelius Lupus", tat ich also kund und ließ den Blick hernach schweifen. Ich hoffte, die Sitzung möge sich nicht ebenso ziehen wie es die Abstimmung tat, Fichtenharz gleich. Es war noch längstens nicht Zeit für das Abendessen, und doch verspürte ich bereits gewissen Hunger.


    Avianus sah zunächst erwartungsvoll in die Gruppe, wenige Minuten danach jedoch eher verduzt. Die Stimmbereitschaft hatte offenbar ihren Tiefpunkt erreicht und außer seinem Onkel Corvinus, sah Avianus niemanden mehr, der sich zu einer deutlichen Stimme oder Meinungsäußerung durchzuringen vermochte. Auch Avianus gab seine Stimme, hoffend auf mehr Aktivität seitens der Salii Palatini.


    "Ich stimme ebenso für die Aufnahme", bekannte er.


    Sim-Off:

    So... ich setzt noch eine letzte, fünftägige Frist zur Abstimmung, muss langsam mal zu Ende gehen. :D
    Wenn noch keiner abstimmt, werte ich die Aufnahme als positiv. ;)

    Zum ersten Mal im Leben saß Avianus bei den Kandidaturen im Cursus Honorum in der Riege der Senatoren. Er sah etwas wehmütig drein, während er den Kandidaten zuhörte. Obwohl er nun auf der entspannteren Seite der Hallen hockte, so war ihm klar, dass ihm diese Amtsperiode etwas entgangen war. Eine ungenutzte Chance. Er hatte bewusst darauf verzichtet, dieses Mal zu kandidieren, denn er wollte sich selbst die Zeit zur Vorbereitung auf die nächste Kandidatur gönnen.
    Obwohl er nun sein eigenes Versäumnis in Kauf nehmen musste, gefiel ihm die Rede des Ducciers im Großen und Ganzen. Sie zeigte, was auch die anderen Senatoren behaupteten, die von seiner hervorragenden Arbeit berichteten. Mehr Beweise brauchte ich Avianus nicht, der die Kandidatur unterstützte. Und wenn Avianus von einem Mann überzeugt war... dann vergaß er eventuell die eine oder andere schwierige Frage.


    "Wenn ein Mann sich engagiert und leistungsbereit zeigt, dann sind die gewiss gute Vorzeichen", kam Avianus nach kurzer Wartezeit zu Wort, "Der Duccier hat sich eine Chance wahrlich verdient, sich im Cursus Honorum zu beweisen. Wir sollten sie ihm nicht verwehren!"